Und wie weit ist Deutschland? Die Schulen hier haben sich kaum verändert. Gelernt wird über alle Schulformen bis hin zur Berufsschule im Akkord. Individualisierung ist noch ein Fremdwort. Schüler müssen gleichgeschaltet funktionieren.
Kloepfer, Inge: Digitales Lernen – der Unterricht der Zukunft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (2016-01-10).
Medienbildung und digitales Lernen werden auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer mehr zu Schlagwörtern der Bildungsdebatte. Wenn dann noch Begriffe wie Flipped Classroom, Blended Learning, OER, Gamification und viele weitere hinzukommen, könne Neulinge des E-Learning schnell den Überblick verlieren. In diesem Blogpost wollen wir deswegen die wichtigsten Begriffe und nützliche Ressourcen zusammenfassen.
Digitales Lernen, Warum Eigentlich?
Digitales Lernen kann vor allem durch einige sehr positive Vorteile überzeugen: individuelle Förderung, problemorientiertes Lernen und Social Learning. Durch Lern-Tools und Software wie GoConqr die Lehrern durch Leistungs-Tracking genaue Erkenntnisse über die Entwicklung jedes einzelnen Schülers liefern, eröffnet sich eine neue Welt der individuellen Förderung. Schülern können so Aufgaben gestellt werden, die genau auf ihre Bedürfnisse angepasst sind und sich nach ihren individuellen Stärken und Schwächen richten.
Ein weiterer bedeutender Vorteil des mediengestützten Lehren und Lernens ist Social Learning. Schüler können sich ganz einfach in Gruppen vernetzen und Aufgaben gemeinsam bearbeiten oder erstellte Materialien miteinander teilen.
Medienbildung – Schlagwort der Bildungspolitik
Der Ruf nach Medienbildung und technisch unterstütztem Lernen an Schulen ist an sich nichts Neues. Bereits 1995 setzte die Kultusministerkonferenz mit ihrer Erklärung „Medienpädagogik in der Schule“ fest, dass und wie mit Medien im Unterricht umzugehen sei. Internet, Digitalisierung und die Verbreitung von mobilen Geräten fordern nun nach neuen Richtlinien und Konzepten, um ein sinnvolles Einsetzen im Klassenzimmer zu garantieren.
Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung seine Richtlinien zur Förderung von Offenen Bildungsmaterialien (OER) und gab damit auch die Pläne zur Schaffung einer Informationsstelle zum Thema OER bekannt. In den meisten Bundesländern fehlt es aber trotz der Einsicht noch an der Umsetzung und der Unterstützung. Einen genaueren Einblick in den Entwicklungsstand der digitalen Schule in Deutschland bietet die Studie der Telekom Stiftung “Schule digital – Der Länderindikator 2015”.
Es gibt aber auch positive Beispiele, die voranschreiten. Darunter Bayern. Im neuen LehrplanPLUS des Freistaates ist Digitalisierung als Pflichtthema aller Altersstufen verankert. Auch Österreich ist ein Vorreiter in Sachen digitale Bildung. Medienerziehung beginnt auch dort schon in der Grundschule. Und die interaktive Plattform MediaManual.AT des Bundesministeriums für Bildung und Frauen bietet umfangende Ressourcen zur aktiven Medienarbeit im Unterricht an.
Für erfolgreiche Medienbildung bedarf es nicht nur passenden Lehrplänen, Lehrerbildung und passende Ausstattung sind ebenso wichtig. Fehlt das nötige Equipment an Schulen, gestaltet digitales Lernen sich um einiges schwieriger. Mediendidaktik soll schon an den Hochschulen vermittelt werden, damit die Lehrkräfte von morgen richtig ausgebildet sind.
(Quelle: Bitkom/VBE/Learntec. Digitale Schule – Vernetztes Lernen. 13.01.2016: Berlin/Karlsruhe)
In der Zwischenzeit habe wir ein kleines Starter Packet für euch vorbereitet.