4 Tipps, wie Lehrer Flüchtlingskinder fördern können

Kein Thema ist derzeit aktueller und brennt Lehrern mehr unter den Nägeln als die schulische Ausbildung von Flüchtlingen. Seit Monaten kommen Tausende Flüchtlinge täglich in Europa und damit auch im deutschsprachigen Raum an. Viele davon sind Kinder. Und diese sollen und wollen lernen. Und Lehrer wiederum wollen helfen.

Dies gestaltet sich jedoch oftmals nicht einfach. Den motivierten Neuankömmligen stehen einige Hürden im Weg. Wie man diese überwindet und die Kinder im alltägliche Unterricht unterstützt, wollen wir im Folgenden zeigen. 4 Tipps, wie Lehrer Flüchtlingskinder an Schulen fördern können:

Recht auf Bildung

Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung

Sprachbarriere

Dies ist zunächst die größte Hürde von allen. Der Großteil neuer Schüler spricht wohlmöglich nur seine Muttersprache, eventuell etwas Englisch. Um zu lernen und am Unterricht in einer ‚normalen‘ Klasse später teilnehmen zu können, sind jedoch Deutschkenntnisse unerlässlich.

Am Anfang können schon einfache Dinge wie die Verwendung von Google Translator bei der Verständigung helfen. Auch gibt es mittlerweile zahlreiche Apps, die extra für Flüchtlinge konzipiert wurden und ihnen beim Spracherwerb helfen sollen.

Sobald die ersten Schritte gemacht wurden, kann mit dem Einüben deutscher Vokabeln begonnen werden. Bunte Mindmaps können beispielsweise dabei helfen.

Das Konzept erschließt sich jedem Schüler sofort. So können z.B. Stück für Stück einzelne Vokabeln zu verschiedenen Themengebieten erarbeitet und verknüpft werden. Diese Option fördert das visuelle Lernen in großen Maße und verbindet im Kopf des Kindes sofort ein neues Wort mit einem Bild.

 

Schülerpaten vermitteln

Egal ob Flüchtling oder nicht – Jeder, der neu in eine Stadt oder gar ein anderes Land kommt, sucht und braucht Anschluss an Gleichaltrige. Nicht nur, um sich willkommen zu fühlen, sondern auch, um schneller hinzuzulernen.
Kindern fällt diese Anschlusssuche meist deutlich einfacher als Erwachsenen. Sie haben geringe Berührungsängste und legen eine deutlich größere Offenheit in Bezug auf neue Personen und Kulturen an den Tag. Dies gilt auch für den Klassenverband und die Schule.
Warum sollte man daher den Neuankömmligen nicht (freiwillige) Schülerpaten an die Seite stellen? Es ist so simpel, aber unglaublich hilfreich. Einfach, damit sich das Kind nicht alleingelassen fühlt und von seinem gleichaltrigen Begleiter lernen kann. Und sollte es an der Sprache noch hapern: Kinder sind Meister in der nonverbalen Verständigung und Fuß- und Handkommunikation.
Abgesehen von der Vermittlung eines Schülerpaten sollte von der Lehrkraft sobald möglich die weitere Vernetzung im Klassenraum unterstützt werden. Die Einbindung des neuen Schülern in Lerngruppen kann äußerst hilfreich sein. Egal ob offline oder online. Ziel dessen ist es, hilfreiche Lernmaterialien zu teilen und die für eine gute Anbindung zu sorgen.

 

Mehr Aufmerksamkeit

Lehren

Ein Kind lernt hinzu

Kinder brauchen Aufmerksamkeit. V.a. traumatisierte Schüler aus Kriegsgebieten, die in einer völlig neuen Umgebung leben lernen müssen. Im normalen Unterricht bleibt oftmals wenig Zeit, zwischen der Erklärung neuer Matherechnungen und der Hausaufgabenkontrolle noch speziell auf Fragen des neuen Schülers einzugehen.

Helfen kann da der Flipped Classroom Ansatz. Dadurch, dass man neuen Lernstoff wie etwa die neue Rechenart zuhause mittels Videos und Co. erlernt und diesen dann in der Schule diskutiert und einübt, bleibt mehr Zeit für individuelle Fragen und genauere Erklärungen. Und damit auch die Möglichkeit, dem Flüchtlingskind mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Kreativ werden

Kreativität steckt in jedem, egal woher sie kommen und welche Sprache sie sprechen. Diese Gemeinsamkeit der Schüler sollte man nutzen und sie gemeinsam kreativ werden lassen.

Dazu kann die Lehrkraft etwa auf die Methode des projektbasierten Lernens zurückgreifen und eine mehrstündige Aufgabe an die Schüler weiterreichen. Dabei steht das entdeckende, selbstbestimmte und handlungsorientierte Lernen im Vordergrund. Die Schüler werden gemeinsam aktiv und müssen ihre Ergebnisse in kreativer Weise am Ende präsentieren.

Ein Beispiel wäre etwa die Gruppenaufgabe, die sich mit „Was wäre wenn…“ beschäftigt, welche sich auf das gerade gelernte Thema bezieht. Gemeinsam müssen die Gruppenmitglieder fortan Lösungen entwickeln und ihre ganz unterschiedlichen Ideen zusammenbringen, etwa in Form von bunten Mindmaps.

Im Vordergrund steht dabei nicht das Beherrschen der Grammatik oder etwa die korrekte Rechtschreibung, sondern die Kreativität, Zusammenarbeit und Förderung von freiem Denken. Neuankömmlige werden diese freien Aufgaben schätzen, bei denen sie mit Gleichaltrigen ein Thema Stück für Stück mit Spaß bearbeiten können und ihre eigenen Erfahrungen einbringen können. Letztere können aufgrund ihres Hintergrund eines anderen Kulturkreis je nach Thema sogar besonderen Mehrwert bringen.

 

Diese doch recht einfach umzusetzenden Tipps können den Schulalltag für Flüchtlingskinder einfacher und unterhaltsamer machen. Und nicht nur sie, sondern auch die Lehrkraft und die Schüler profitieren davon. Von ihrem neuen Input, kreativen Ideen und anderen Sichtweisen.

Habt ihr noch andere Methoden, um die Integration der Neuankömmlige noch einfacher und schöner zu gestalten? Teilt es uns doch in Kommentaren hier mit!

 

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