Unter der Mission „Klar denken und beherzt handeln“ erforscht Dr. Martin Krengel von der Studienstrategie als Autor und Redner, wie Führungskräfte, Manager, Studierende und Schüler mehr aus ihren begrenzten Ressourcen herausholen können. Er hilft ihnen in einer Welt voller Aufgaben und Informationen, wo Zeit knapp und kostbar ist, weiterhin klar und strategisch zu denken und Ziele motiviert umzusetzen. Der Zeitmanagement-Experte hat bereits einen Ratgeber speziell für Studierende herausgegeben und ist seit 9 Jahren als Referent und Unternehmensgründer selbstständig.
In einem exklusiven Interview mit ExamTime hat er uns über die Wichtigkeit von Zeitmanagement aufgeklärt. Außerdem berichtet er, wie er seinen Alltag organisiert, wo er Entspannung findet und wie Schüler und Studenten Lernen, Freunde, Familie und Hobbies unter einen Hut bekommen können.
1. Was bedeutet für Sie persönlich Stress und verbinden Sie stets etwas Negatives damit?
Stress ist eine Frage der Menge: Ohne eine gewisse Dosis kommen wir nicht in die Gänge und verharren in der Komfortzone. Zu viel Stress macht nervös, unfokussiert und kann sogar das Handeln vollkommen lähmen. Studierende kennen das als Prüfungsangst oder Lampenfieber. Die Kunst besteht also darin, sein „optimales Stimulationsniveau“, wie es die Psychologen nennen, zu finden. Also: Bist du hippelig, schalte einen Gang zurück, lenk dich ab, mehr Stress macht dich ineffizient. Bist du zu entspannt, visualisiere die Menge der Aufgaben, die noch zu erledigen sind und setze dir konkrete Zwischenschritte.
2. Welches ist Ihr wichtigstes Zeitmanagement-Tool und warum?
Das Zauberwort heißt „vorausschauen“, denn 10 Minuten Planung sparen oft ein Vielfaches an Zeit! Arbeite mit Semester-, Wochen- und Tages-Fokuslisten, um deine Ziele und Aufgaben im Blick zu halten. Nutze grafische Übersichten, um deinen Erfolg tagtäglich zu tracken – das boostet auch die Motivation (psst! Unter www.studienstrategie.de gibt es dazu einige Beispiele und Vorlagen zum Runterladen).
3. Wie organisieren Sie Ihren persönlichen Alltag und priorisieren Aufgaben?
Ich beginne jeden Tag nach dem Motto „eat the frog first“. Das heißt ich nehme mir immer zuerst eine große, wichtige oder unangenehme Aufgabe vor. Dadurch aktiviert man direkt zu Tagesbeginn das Gehirn, sodass es gar nicht erst in den Facebook-Modus kommt. Der Rest des Tages orientiert sich an meinem persönlichen Biorhythmus, was einen Mix aus denkintensiven Phasen und abwechslungsreichen Pausen bedeutet. Faustregel: Konzentrationsphasen sollten nicht länger als 60-90 Minuten sein, dann eine gedankenfreie Phase mit körperlicher Aktivität.
Zur Priorisierung wende ich die Eisenhower-Methode und das Pareto-Prinzip an. Zuerst frage ich mich, wie wichtig und wie dringend eine Aufgabe ist. Ist sie wichtig und dringend, wird sie so schnell wie möglich bearbeitet. Das Pareto-Prinzip besagt, dass man mit 20 Prozent Energie 80 Prozent des Ergebnisses erzielen kann. Wenn das Ergebnis also nicht perfekt sein muss, was selten der Fall ist – Abschlussarbeiten ausgenommen –, reichen 80 Prozent Einsatz vollkommen. Dadurch ergibt sich automatisch eine Rangfolge für meine verschiedenen Projekte als Autor und Unternehmer.
4. Wie kann man Schule oder Studium, Familie, Freunde und Aktivitäten unter einen Hut bekommen, ohne dass ein Bereich vernachlässigt wird?
Ich halte mich daran, meine 5 Lebensbatterien stets aufzuladen. Stell dir vor, du hast fünf wichtige Akkus: „Leistung (Beruf/Studium)“, „Familie/Freunde/Freund(in)“, „Körper“, „Ausgleich“ und „Organisation/Supportkram“. Es gilt, diese Batterien ordentlich mit Saft zu versorgen, denn wenn eine stark Leck schlägt, geht dir bald die Puste aus!
Das Schöne an diesen 5 Kategorien: Man kann sie gut in den Wochenplan einbinden und so etwas „entspannter“ und realistischer planen.
5. Wie beziehungsweise wo finden Sie nach einem anstrengenden Tag Entspannung?
Das ist ganz unterschiedlich, oft natürlich mit Freunden und Familie. Ich bin auch ein großer Fan von Meditation, weil nichts so gut die Energiereserven des Körpers wieder auffüllt wie das stille Besinnen auf sich selbst. Ansonsten: Ein kuscheliges Bett, ein gutes Buch und Chill-Out-Musik im Ohr lassen meine Schultern nach unten fallen und ziehen meine Lippen magisch zu einem Lächeln nach oben.
6. Gibt es Situationen, in denen man unbedingt Zeitmanagement anwenden sollte?
Immer! 🙂 Zeitmanagement entfaltet seine volle Kraft, wenn man wichtige Prinzipien so verinnerlicht hat, dass man sich nicht mehr täglich daran erinnern muss.
Zum Weiterlesen – Martin empfiehlt:
- Wochenpläne und mehr zum Download: www.studienstrategie.de/download/downloads
- die perfekte Musik zum Lernen: http://bit.ly/konzentrationsmusik
- die wichtigsten Lerntipps aus seinem Lern-Bestseller „Bestnote“: www.studienstrategie.de/lernen
Über Martin Krengel:
Martin hat in seinem Studium (Wirtschaftswissenschaften und Psychologie) viel experimentiert und versucht, Ehrgeiz, Turnen und Leben in Einklang zu bringen. Weil die meisten Ratgeber keine Studis adressieren, hat er alles aufgeschrieben, das für Schüler und Studierende nützlich ist. Daraus entstanden die Bestseller “Bestnote“, “Golden Rules” und der “Studi-Survival-Guide“. Auf seiner Website Studienstrategie.de und im Newsletter „Brain Update“ schreibt er über Motivation, Konzentration, Zeitmanagement und Lernmethoden.
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Ohne einen Lernplan kann es leicht passieren, dass du dich überforderst fühlst und nicht weißt, wie du alles unter einen Hut bekommen sollst. Wenn du dich aber auf Aufgaben konzentrierst, die du in kurzer Zeit absolvieren willst, dann hält dich das bei Motivation und gibt dir eine Art Erfolgsgefühl. Denn sobald du ein Thema abgearbeitet hast kannst du es auf dem Plan abhaken.
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