Zusammenfassung der Ressource
Beziehung: Systemische Ansätze
- betrachten komplette soziale Systeme + haben starken Einfluss auf Psychotherapie
(wie Entwicklung verschiedener Formen der Familientherapie)
- Definitionen
- Systeme
- allgemein eine Menge von Elementen,
die durch Relationen untereinander
verknüpft sind, welche die
Systemstruktur ausmachen
- Soziale Systeme
- -Gruppe von mind. 3 Personen, die in
regelmäßiger Interaktion stehen, -weisen
zumeist dyadische Beziehungen zueinander
auf
- Bekanntester Prototyp: Vater-Mutter-Kind.
Wechselwirkungen von dyadischen Beziehungen stehen
oftmals im Mittelpunkt des Interesses in systemischen
Ansätzen
- 12 Theoretische Konzepte zur Beziehungsanalyse
in sozialen Systemen
- 1. Ganzheitlichkeit
- Familie gilt als Einheit, deren Mitglieder durch
Interaktion und Kommunikation miteinander
vernetzt sind
- 2. Zielorientierung
- Familien richten Leben nach Zielen aus, die dem
Zusammenleben Sinn und Kontinuität geben (z.B.
Karriereorientierung nach Auszug des Kindes)
- 3. Äquifinalität und Multifinalität
- Äqui. = Ziele auf vielerlei Wege
erreichbar, z.B. Gutes Familienklima
durch Regeln der Kommunikation Multi.:
Ereignis kann unterschiedliche
Wirkungen haben. z.B: Auszug des
Kindes + Auswirkungen auf Eltern
- 4. Regelhaftigkeit
- Bei Beziehungen zwischen den Mitgliedern
lassen sich Regeln (auch Rituale) erkennen.
z.B: Essenszeiten
- 6. Zirkuläre Kausalität
- Mitglieder beeinflussen sich gegenseitig
- 7. Homöostase
- Ausbalancierung des Kräftegleichgewichts
durch Rückkopplungsprozesse, in dem sich F. an
etablierten Zielen, Regeln und
Handlungsabläufen orientiert
- 8. Wandel erster und zweiter Ordnung
- Wenn System Strukturwandel erfährt entweder, 1)
innerhalb des bestehenden Systems (immer härtere
Bestrafung wenn Zimmer nicht aufgeräumt) oder 2)
Änderung des Systems (Einführung einer Belohnung fürs
Zimmer aufräumen)
- 9. Grenzen
- Systeme haben mehr oder weniger klar definierte
Grenzen (Erweiterte Familie, Nachbarschaft usw).
- 10. Offenheit vs. Geschlossenheit
- Familien lassen sich im Hinblick auf den Grad des
Austauschs mit der Außenwelt charakterisieren
- 11. Selbstorganisation
- Allgemein gilt: Systeme sind zur Selbsterhaltung und
Selbstherstellung fähig. Auch durch Anpassung an
Umweltbedingungen
- 12. Internes Erfahrungsmodell
- = subjektive Repräsentation, die eine Person von sich, der
Umwelt und den Beziehungen zu der Umwelt zu einem
bestimmten Zeitpunkt hat. Die Modelle (Umwelt,
Selbstmodell, Beziehung) stehen in wechselseitiger
Beziehung
- Untersuchungen zu Wechselbeziehungen in Familie
- Wechselwirkung zwischen
Eltern-Kind-Beziehung und
Geschwisterbeziehung
- Kinder die nach
Geburt eines
Geschwisters mit
extremem Rückzug
reagierten: auch
ein Jahr später
negativ gegenüber
dem Geschwister
- Erstgeborene
Tochter
und
Mutterbeziehung
eng:
negativ
Geschwister
- Viel
Konfrontation
zwischen
Tochter
und
Mutter:
positiv
Geschwister
=>
Kompensationseffekt
- Ungleiche
Behandlung von
Eltern: negativere
Geschwisterbeziehung
- Ungleiche
Behandlung =>
Auswirkung auf
Kindheit und
Erwachsenenalter
- Wechselwirkungen zwischen Paarbeziehungen und
Geschwisterbeziehungen
- sowohl konsistente als auch kompensatorische Befunde
- Eltern viele Konflikte = Geschwister viele Konflikte.
Ausnahme: Wenn elterliche Konflikte auf Eltern
beschränkt bleibt, keine Auswirkungen
- Zwei verschiedene Annahmen über Wechselwirkung zwischen
Paarbeziehung und Eltern-Kind-Beziehung
- Zur Konsistenzannahme
- geht auf Spillover-Effekt zurück. Erklärbar
durch 5 Mechanismen
- 1. Übertragung
- 2. Soziales Lernen
- 3. Sozialisation => unglückliche Elternpaare
zeigen schlechter angepasste
Erziehungsstile
- 4. Interdependenz => Paarbeziehungen und
Eltern-Kind-Beziehungen können sich auch wechselseitig
beeinflussen
- 5. Genom-Umwelt-Korrelation => die
konsistenten Beziehungsqualitäten
sind möglicherweise auf genetisch
beeinflusste Persönlichkeitsaspekte
zurückführbar
- empirische Belege
sprechend überwiegend
für diese Annahme
- Zur Kompensationsannahme
- wurde traditionell mit Mechanismen der Triangulierung und
transgenerationalen Koalition aus der Familiensystemtheorie
begründet
- Kind wird in eine Koalition gegenüber dem anderen
Elternteil gezwungen und so zum Alliierten oder gar
Beschützer erklärt
- fraglich, ob Eltern-Kind-Beziehung wirklich positiv sein kann,
wenn sie auf einer Koalition beruht und damit auf einer negativen
Beziehung zwischen den Elternteilen
- Impliziert den unwahrscheinlichen Fall, dass eine negative
Eltern-Kind-Beziehung durch eine positive Paarbeziehung
kompensiert wird
- kaum Belege für diese Annahme
- Einfluss des syst. Ansatzes auf Grundlagenforschung
zu persönlichen Beziehungen gering (möglicher
Grund: Komplexität des Gegenstands). Bisher nur
wenige empirisch gestützte, generalisierungsfähige
Aussagen möglich
- Das Modell sozialer Beziehungen
- => Will Varianz von Familienbeziehungen auf drei Ebenen erklären
und will eine verbesserte Methodik zur Operationalisierung des
systemischen Ansatzes sein
- Ermöglicht die Analyse von Familienbeziehungen auf drei Ebenen
- Individuelle Ebene (Akteur- und Partnereffekte)
- Akteureffekte: Tendenz eines
Familienmitglieds, andere Familienmitglieder
auf bestimmte Weise zu behandeln
- z.B. Vater bevorzugt Sohn vor Tochter
- Partnereffekte: zeigen Tendenz eines
Familienmitglieds an, bei anderen ein
bestimmtes Verhalten hervorzurufen
- z.B. kleiner Bruder tritt in den
Raum und Teenager Tochter
verdreht die Augen
- Dyadische Ebene (Beziehungseffekte)
- spiegeln bestimmtes Verhalten zwischen 2 Personen wieder
- Familiale Ebene
- Familieneffekte beziehen sich auf
Eigenschaften des durchschnittlichen
Familienmitglieds
- also im Durchschnitt haben in
dieser Familie alle Mitglieder
einen mittelhohen IQ? Wäre
das ein Beispiel?
- z.B. wenn Beziehungen aller Familienmitglieder
untereinander gleichzeitig betrachtet werden
sollen