Zusammenfassung der Ressource
Ausgewählte Dramentheorien im
Überblick
- Kernaussagen
- • Identifikation wird durch die
„lebensechte Darstellung der
Scheinrealität auf der Bühne“
ermöglicht.
- "Ein Drama ist nicht die
Nachahmung von Menschen,
sondern von Handlungen und
Lebensweisen"
- • Ein in der Gegenwart ablaufendes Geschehen wird
simuliert. Dadurch die Herstellung einer Illusion
aufgebaut. Dargestelltes wird also als wirklich
empfunden
- • Katharsis = Schrecken = Spannungsentladung
- Werk soll...
- Ganzheit und Geschlossenheit aufweisen
- "wie ein Gemälde sein" = größtmögliche Anschaulichkeit, ästhetische Qualität des Textes
- Dichter soll ein "kundiger Nachahmer" sein
- Wirklichkeit soll mimetisch (vgl. Aristoteles) abbilden
- Dichtung stellt das Mögliche und das Wahrsheinliche dar
- Stil muss dem Gegenstand angemessen sein
- Drama teilt sich in Tragödie und Komödie
- spricht von 5 Akten
- Dichter soll den Stoff wählen, den er selbst bewältigen kann (d.h. er muss
recherchieren und sich in seinem Thema sehr gut auskennen)
- Mitleiden als erste und wichtigste Wirkung der Literatur;
Literatur wirkt über Einfühlung (vgl. Aristoteles)
- "Wenn es also wahr ist, dass die ganze
Kunst des tragischen Dichtens auf die
sichere Erregung und Dauer des einigen
Mitleidens geht, so sage ich nunmehr,
die Fähigkeit der Tragödie ist diese: sie
soll unsere Fähigkeit, Mitleid zu fühlen,
erweitern."
- Der Mensch als
gefühlsbetontes
Wesen
- Bezieht sich hinsichtlich der Struktur und Regeln angeht,
auf Shakespeare
- stellt formale Regeln gegen das innere
Gesetz eines Theaterstückes und das
Genie eines Autors: Regeln und Gesetze
funktionieren nicht, ein Theater hat
sowieso seine eigenen Gesetze
- Funktion von Literatur: Sie soll das Publikum zum Selbstdenken anregen
- Lessing war der führende Vertreter der Aufklärung und
trat für die Werte der Vernunft, der Freiheit und der
Menschlichkeit ein. Er wendete sich gegen die damals
noch übliche kirchliche Bevormundung und trat für die
Emanzipation des Bürgertums ein, das damals noch
keinerlei Rechte hatte, aber Steuern zahlte.
- wie Benjamin schon mit seiner
technischen Reproduzierbarkeit und
damit dem nahebringen an die
unterpriviligierten Bevölkerungsschichten,
förderte Lessing die Emanzipation
- Lessing räumte
mit vielen Dingen
auf, die bis dahin
galten
- brachte Frauen ins
Theater (zu der Zeit
undenkbbar)
- Lessings theoretische Schriften und
seine Theaterstücke bildeten die
Grundlage dafür, dass die deutsche
Literatur in die Weltliteratur aufstieg
- Horaz (65 - 8 v. Chr.)
- De arte poetica
- war in Hexametern (ein
bestimmtes lateinisches
Vermaß) verfasst
- übte großen Einfluss auf
Renaissance und Klassizismus aus
- ist keine
einheitliche
Poetik
- Antike
- römischer
Dichter
- Zweck der
Dichtung
- Dichtung soll nützen
("prodesse") und
erfreuen ("delectare")
- d.h. dass Dichtung über den Verstand
wirkt ("nützen", also erziehen) und über
das Gefühl (sie soll "erfreuen", also Spaß
machen)
- Entertainment.Charakter
- Der Dichter soll
Süßes und
Nützliches
machen, den
Leser ergötzen
und belehren
- = Belehrung als Funktion von
Literatur
- Carpe
Diem=
Nutze den
Tag /
Ergreife den
TAg
- baute auf Aristoteles
auf
- hat aber was ganz neues
hereingebracht
- Gotthold Ephraim Lessing
(1729-1781)
- Hamburgische Dramaturgie,
2 Bände (1767)
- Vertreter der
Aufklärung
- bedeutender
Dichter
- Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)
- Poetik
- die Lehre von der Dichtkunst
- Antike
- Lyrik, Epik und Dramatik sind
Nachahmungen (Mimesis) von
Lebenswirklichkeit und handelnden
Menschen
- Menschen
sind
- Gut =
Tragödie
- Dies führte zur späteren
"Ständeklausel", die bis
ins 18. Jh. galt: Bürger
und Bauern treten nur
in einer Komödie auf,
die demnach auch als
minderwertig galt. In
der Tragödie traten
Adelige auf.
- Zweck der Tragödie: Jammern
(eleos) und Schaudern (phobos)
sollen beim Zuschauer
hervorgerufen werden, um eine
Reinigung (Katharsis)
herbeizuführen
- Schlecht =
Komödie
- Hauptmerkmale des Dramas bei Aristoteles
- Geschlossene
Handlung - Handlung
soll von "bestimmter
Größe" sein, als
einen begrenzten
Umfang haben - soll
in einer "anziehend
geformten Sprache"
formuliert sein = also
ästhetische
Verwendung von
Sprache
- Einheit von Zeit -
Handlung soll
"innerhalb eines
einzigen
Sonnenumlaufes"
erfolgen
- Einheit des
Ortes -
Handlung
soll an
einem Ort
(Schauplatz)
stattfinden
- Ziel der Hauptmerkmale:
Größtmögliche
Nachvollziehbarkeit der
Handlung durch das Publikum
(Publikum soll sich also mit
dem Dargestellten
identifizieren können)
- einer der
bekanntesten und
einflussreichsten
Philosophen der
Geschichte.
- Bertolt Brecht (1898 - 1956)
- Dramatiker
und Lyriker
- Das epische
Theater (um 1936)
- V- Effekt = Verfremdungseffekt zur
Zerstörung der Illusion, die die
Menschen daran hindert, die
gesellschaftlichen Verhältnisse zu
verbessern
- der distanzierte
Zuschauer
- zeigen
von
szenischen
Bildern als
epische
Fiktion
- Der Schauspieler soll
"Schau-spieler" bleiben, die
Einführung die seit Aristoteles
galt, muss unbedingt verhindert
werden. Der Zuschauer soll sich
nicht einfühlen und sich damit
"kritiklios" (und damit folgenlos)
den Erlebnissen hingeben.
Deshalb hat Brecht den
Verfremdungseffekt eingeführt.
Seine These: Entfremdung (also
Distanz zum Geschehen) ist
nötig, damit man das
Geschehen verrsteht und - ganz
wichtig" - kritisch hinterfragt.
- Einfühlung ist nach
Brecht schlecht, da
sie nur verdeckt,
dass es auch einen
anderen
Handlungsverlauf
hätte geben können.
- so entwickelte Brecht
sein "Lerhtheater", sein
"Lehrstück"
- das Lehrstück soll
aufklären (über
allternative
Handlungsmöglichkeiten)
und unterhalten (soll
auch amüsieren)
- erneuert und
revolutioniert das
Theater
- Nach Brecht
sitzt der
Zuschauer im
"dramatischen
Theater" und
sagt sich: "Ja,
das habe ich
auch schon
gefühlt, genau
so ist es. Und
genau so wird
es auch immer
sein".
- = also wird der
Zuschauer auch
nichts ändern,
denn schließlich
wird es ja immer
so sein.n
- Nach Brecht
sitzt der
Zuschauer im
epischen
Theater und
sagt sich: "Das
hätte ich nicht
gedacht. So
darf man das
nicht machen.
Das muss
aufhören".
- = also wird der
Zuschauer
animiert, die
bestehenden
Verhältnisse zu
ändern
(Gesellschaft
verbessern)
- "Die Welt und das
Leben sind
komplexer
geworden, also
brauchen wir neue
Formen"
- Handlungen und
Entscheidungen
eines Helden seien
nicht mehr
verständlich, wenn
die Umwelt des
Menschen nicht
gezeigt wird.
- = also
kontextsensitives
Theater
- = also erzählendes
(episches) Theater
- Bei Brecht ist Drama
mehr als die Darstellung
handelnder Personen,
sondern es gibt bei Brecht
z.B. oft einen Erzähler
und/oder informierenden
Zwischentitel
- "Theater bleibt
Theater, auch
wenn es
Lehrtheater ist,
und soweit es
gutes Theater ist,
is es amüsant."
- Theater und Wissenschaft
gehen einher. In einer so
komplexen Gesellschaft wie
der des 20 Jh. ist der Dichter
allein mit Gefühl, Intuition,
PHantasie und Genialität
nicht mehr in der Lage, sich
in jede Situation
heinzuversetzen
- 20 Jh.