Zusammenfassung der Ressource
Theologische Ethik I
- Gott und der moderne moral Zeitgeist
- Dawkins: Moral stammt nicht aus heiliger
Schrift, "pick and choose"; wir müssen nach
unabhängige Kriterien entscheiden, welches die
ethisch akzeptablen Brocken sind (wir selber
entscheiden, welche ethischen Kriterien wir
anwenden, religiöse Menschen können sich
auch nicht nur auf Bibel beziehen, cause I say
so)
- Was ist Ethik?
- Unterscheidung Moral / Ethik
Anmerkungen:
- Moral: als fair, unparteilich, richtig angesehene Regeln des Zusammenlebens
Ethik: Reflexion über die moralischen Regeln und deren Anwendung bei Problemen
Metaethik: Reflexion über den Prozess des Nachdenkens über Ethik
- Ethiken in Kants Tradition
- Kategorischer Imperativ
- Diskursethik
- Gerechtigkeitstheorie
- Utilitarismus
- Eine Ethik differenter Interessen
- Harsanyi: personal preferences, moral preferences
Anmerkungen:
- Eigennutzinteressen
moralische Interessen
- personal preferences: ökonomische
Interessen bei Schramm
- monetäre Interessen =
ökonomische Interessen 1
Anmerkungen:
- nicht-monetäre Interessen
= ökonomische Interessen 2
Anmerkungen:
- moralische Interessen
- Kant: bloße sinnenfreie
Interessen der praktischen
Vernunft (Rationalität)
- Differenz zwischen
Moral und (Eigennutz-)Interesse
- versch. Definitionen des moralischen Interesses
- ökonomische Definition des Altruismus
(Kirchgässner): altruistisch ist Handlung nur, wenn
mit Kosten verbundene Handlung nicht den eigenen
Nutzen steigert; alle handeln egoistisch, weil man ja
aus altruistischer Handlung einen psychologischen
Nutzen ziehen kann
- Kritik Schramm, Hoerstner: auch wenn
Handelnder psychologischen Nutzen hat,
ist die Handlung an sich trotzdem
altruistisch und nicht ökonomisch; einige
Wünsche zielen in inhaltlicher Ausrichtung
eben nicht auf das eigene, sondern fremdes
Wohl
- Hoerstner: es ist eine Tatsache, dass Menschen neben
egoistischen auch altruistische Interessen
haben, die für sie nicht weniger rational
sind
- moralischer Anreiz
Anmerkungen:
- wenn Person Sinn für Moral hat, moralisches Interesse, dann ist Moral keine Restriktion, sondern etwas Attraktives, moralisches Interesse wirkt dann als Anreiz
- Empirie von moralischen Interessen
Anmerkungen:
- Ultimatum Game mit Proposer und Responder
der Proposer gibt deutlich mehr als ein Homo Ökonomikus
Responder opfern Geld, weil sie Aufteilung als unfair empfinden
Dictator Game: Responder können Aufteilung nicht zurück weisen
selbst dann geben Proposer Teil vom Geld ab
- Unterscheidung zwischen
materialen und ökonomischen
Interessen
- Was ist theologische Ethik?
- Was sind Inhalte der biblischen
Moral? Inhalt ist menschlich und
nicht unterscheidend christlich
(Alfons Auer)
- nicht unterscheidend christlich
(Auer, Alfons)
- garstig breiter Graben
zwischen Galiläa und Moderne
Anmerkungen:
- zu heutigen ethischen Problemen findet man nichts in Bibel (Arbeitsmarkt, Bioethik, Atompolitik)
- Eckart Otto: historische Distanz verbietet
eine unmittelbare Applikation, Ethik des AT
kann nur deskriptiv, nicht präskriptiv sein
- d.h. wir mssen uns selbst die
Argumente zu ethischen Problemen
ausdenken
- allerdings: biblische Ethik kann
uns evtl. doch mehr sagen:
- Gerechtigkeit als regulative Idee
Anmerkungen:
- regulativ: weist unser Denken und Handeln an
- AT: Gerechtigkeit - Rechtsprechung
Anmerkungen:
- Propheten bemerken, dass Richter bestechlich --> G. religiös aufgefüllt
biblische Gerechtigkeit:
alle werden integriert
Kooperationsfairness
Recht auf Neuanfang (Sabbatjahr)
- NT: RG-Botschaft als Botschaft
von der Gerechtigkeit
- An das Evangelium glauben bedeutet immer
auch Gerechtigkeit üben
Anmerkungen:
- Hans G. Nutzinger: Gerechtigkeit als der ethische Zentralbegriff der Bibel im Sinne einer Kantianischen regulativen Idee
- spirituelle Tiefendimension der
religiösen Moral
- Frage: Wie viel religiöse Moral (ungleich
Vernunftmoral) liegt in uns, oder haben wir
nur noch regulative Ideen der 10 Gebote?
- wird durch christliche Moral mehr
als normale Vernunftmoral geboten?
- Möglichkeit 1: 10 Gebote
- ethische Gebote des
Dekalogs entsprechen einer
ganz normalen
Vernunftmoral
- Möglichkeit 2: Bergpredikt, Jesus von Nazareth
- Jesus hat keine neue Ethik verkündet (Alfons Auer)
- 1. Goldene Regel war schon vorher bekannt
- 2. Gottes und Feindesliebe: Gottesliebe
schon bekannt, Feindesliebe nicht
unbedingt neu
- Feindesliebe als ethische Norm
Anmerkungen:
- verbessert diese die reale Welt?
1. Entfeindungsliebe wird oft interpretiert,
- Interpretation als Entfeindungsliebe: Feind hört
auf, dein Feind zu sein
- Aber: Erfolg fraglich, kategoriale Feindesliebe
ist keine produktive Befriedigungsstrategie
- TIT for TAT ist erfolgreich
- Feindesliebe ist Kontrastzeichen des RG
- plakativer Kontrast zum natürlichen Verhalten,
unter der Annahme, dass RG angebrochen ist
- Proprium der theologischen Ethik:
religiöse Hintergrundüberzeugung, dass
uns in Menschen Gott begegnen kann
- ethische Verpflichtung selbst hat keinen
anderen Inhalt als Vernunftethik, aber im
Zugehen auf einen anderen gehen wir auf
Gott zu
- Gott und die Moral
- Richtig und Falsch: Entdeckung
oder Erfindung?
Anmerkungen:
- gibt
es objektive Werte, oder sind alle moralischen Werte
subjektiv (erfunden)?
- 1) meisten Ethiken behaupten,
dass erfunden (Rawls: There are no
moral laws); nicht theologische E. sollten dies auch
- wenn erfunden: Wie ist dann Erfindung evolutionär abgelaufen?
- Dawkins: Gene als Meister des Überlebens, nützliche Gene
überleben im Prozess der natural selection. Kooperation kann als
Überlebensvorteil nützlich sein, Versorgung der Kinder z.Bsp.
Barmherziger Samariter in uns ist Fehler, Nebenprodukt der
eigentlich vorteilhaften Kooperationsbereitschaft und des
Altruismus
- ABER: Unterscheidung zwischen der Erklärung des Entstehens der
Fehlfunktion (Dawkins) und der Überzeugung, dass Handlung
ethische Geltung hat (Trolley Problem)
- wir müssen also doch wieder entscheiden, ob Handlung ethisch
falsch oder richtig ist, und wissen nicht, ob Moral entdeckt oder
erfunden
- 2) theistische Ethik: durch Existenz
Gottes ist Moral in der Welt
- moralischer Realismus liegt in
Universum, wir entdecken sie
- Das Gewissen
- Herz als Ort des Gewissens (AT, NT)
- Römer: Gott hat Moral allen Menschen ins Herz geschrieben
- Geschäft des Gewissens: Grundinschrift im
Hinblick auf konkrete Entscheidungssituationen
zu entfalten
- Das Böse
- These: am Anfang steht immer die Angst, aus Angst entsteht Leid
- Beispiel Sündenfall: Eva hat Angst davor, von Baum
zu essen - Schlange sagt dass Gott Angst habe, dass
Mensch werde wie er - Adam und Eva erkennen
Nacktheit, Bloßheit, haben Angst und bedecken sich
- Ergebnis: Selbsterschaffung des bösen, Eva
handelt selbstständig (um Angst abzuwehren)
- Metaphysik der theologischen Ethik
- Platons Dilemma
- Gott als unparteilicher Beobachter