Dissonanztheorie

Anmerkungen:

• "Unstimmigkeiten"  Leon Festinger

1. Theorie der kognitiven Dissonanz

   Anmerkungen:

   • Unbehagen, dass durch 2 oder mehrere widersprüchliche Kognitionen ausgelöst wird KD am größten, wenn Menschen mit EIGENEN Verhaltensweisen konfrontiert werden, die mit IHREM Selbstbild nicht übereinstimmen
   1. Wahrung eines positiven Selbstbildes

      Anmerkungen:

      • Wdh. Selbstwertansatz (VL Selbstkonzept)
   2. Dissonanzreduktion

      Anmerkungen:

      • Menschen haben Bedürfnis danach
      1. Änderung des Verhaltens

         Anmerkungen:

         • um es in Einklang mit dissonanter Kognition zu bringen z.B. Aufhören zu rauchen
      2. Änderung der dissonanten Kognition

         Anmerkungen:

         • um Verhalten zu rechtfertigen z.B. Helmut Schmidt auch geraucht und bis 97 gelebt
      3. Hinzufügen neuer Kognitionen

         Anmerkungen:

         • um Verhalten zu rechtfertigen z.B. Aber Rauchen entspannt mich so, ohne es bin ich viel zu gestresst
      4. Schmerz der Enttäuschung überschätzen

         Anmerkungen:

         • Impact bias (Einwirkungsverzerrung) Vorstellung des möglichen Negativereignisses weitaus schlimmer als der eigentliche Eintritt dann z.B. Trennung 
      5. Selbstwertgefühl & Dissonanz

         Anmerkungen:

         • Personen mit hohem Selbstwertgefühl empfinden mehr Dissonanz "Ich bin ein hoher Politiker und sollte nicht zu Prostituierten gehen"
   3. Rationales vs. rationalisierendes Verhalten

      Anmerkungen:

      • Bedürfnis positives Selbstbild aufrechtzuerhalten --> rationalisierendem Denken (= so zurechtlegen, als sei es rational) Subjektivität
   4. Entscheidungen

      Anmerkungen:

      • rufen jedes Mal Dissonanz hervor
      1. Verzerrung von Vorlieben und Abneigungen

         Anmerkungen:

         • beide Alternativen einer Entscheidung haben sowohl Vor-wie auch Nachteile
         1. Nachentscheidungsdissonanz

            Anmerkungen:

            • Dissonanz hinsichtlich: -negativer Aspekte der gewählten Option -positiver Aspekte der nicht gewählten Option ...jeweils herunterspielen
            1. Illusion der Unwiderruflichkeit

               Anmerkungen:

               • Kunde möchte Nachentscheidungsdissonanz verringern
               1. Lowballing Technik

                  Anmerkungen:

                  • Strategie des Verkäufers:  Motiviert Kunden billiges Produkt zu kaufen Behauptet danach, er habe sich geirrt, es sei doch teurer Preis höher Schafft Illusion der Unwiderruflichkeit ("schon dafür entschieden, jetzt kann ich nicht mehr zurück")
         2. Beständigkeit und Wichtigkeit

            Anmerkungen:

            • Dissonanz höher, wenn Entscheidung - wichtig (Auto vs. Toaster) - endgültig (Auto/Toaster vs. Ehepartner)
      2. Entscheidung für unmoralisches Verhalten

         Anmerkungen:

         • Darf ich meinen Freund anlügen?  Soll ich bei der Prüfung abschreiben?
         1. Moralische Dilemmata haben Auswirkungen auf Selbstbewusstsein
         2. Art der Dissonanzreduktion bewirkt, ob man sich in Zukunft mehr oder weniger moralisch verhält
   5. Dissonanz, Kultur, Gehirn

      Anmerkungen:

      • evolutionär adaptiv gefällte Entscheidungen beizubehalten
      1. Dissonanz & Kultur

         Anmerkungen:

         • Prozess der Dissonanzreduktion: Kulturübergreifend Inhalte der Dissonanzreduktion: kulturspezifisch
2. Selbstrechtfertigung im Alltag
   1. Rechtfertigung von Anstrengung

      Anmerkungen:

      • Bestreben der Menschen Dinge, die sie durch harte Arbeit bekommen haben, positiver zu bewerten --> DIssonanzreduktion, weil Wissen, dass es die Sache nicht wert war
   2. Extene vs interne Rechtfertigung

      Anmerkungen:

      • Notlügen, da Wahrheit weh tun kann "Dein Kleid ist toll"
      1. Externe Rechtfertigung

         Anmerkungen:

         • Motiv/Erklärung für Verhalten befindet sich außerhalb der Person (Kleid sehr teuer, deshalb sagen es sei toll)
      2. Interne Rechtfertigung

         Anmerkungen:

         • Dissonanzreduktion durch Änderung von Einstellung/Verhalten (wenn Freundin steinreich ist, muss man nicht lügen)
      3. Einstellungskonträre Argumentation

         Anmerkungen:

         • Äußerung einer Meinung/Einstellung, die der eigenen Überzeugung widerspricht
   3. Bestrafung und Selbstpersuasion
      1. Harte Strafen

         Anmerkungen:

         • ausreichend externe Rechtfertigung um Verhalten zu unterlassen --> Vorübergehende Änderung (aus Zwang)
      2. Milde Strafen

         Anmerkungen:

         • unzureichend externe Rechtfertigung um Verhalten zu unterlassen --> Dauerhafte Änderung Selbstpersuasion (Entwertung des Objekts)  (merke, so ist es richtig)
      3. Selbstüberredung

         Anmerkungen:

         • Andauernde Einstellungsänderung, die durch Versuche der Selbstrechtfertigung entsteht
   4. Scheinheiligkeitsparadigma

      Anmerkungen:

      • Widerspruch zwischen Einstellungen und Handlungen (z.B. Gebrauch von Kondomen)
      1. Scheinheiligkeit induziert Dissonanz

         Anmerkungen:

         • Dissonanzreduktion durch Änderung des Verhaltens
   5. Rechtfertigung guter und schlechter Taten
      1. guter Taten

         Anmerkungen:

         • Wenn wir jemanden nicht mögen, ihm einen Gefallen tun, mögen wir ihn lieber Dissonanz zwischen Verhalten und Einstellung Einstellungsänderung zur Dissonanzreduktion
      2. schlechter Taten

         Anmerkungen:

         • Ausübung von Grausamkeit dissonant mit Sicht des guten Menschen Dissonanz reduzieren durch Einstellung gegenüber Opfern "Juden als Ratten" (Keine gleichwertigen Menschen, darf sie so behandeln) 
3. Aus Fehlern lernen

   Anmerkungen:

   • Entschuldigungen finden und misslungene Dissonanzreduktion runterspielen oder Zukunft anders handeln