Zusammenfassung der Ressource
V5: Kollektives Handeln Soziale
Bewegungen
- Soziale Bewegungen: "mobilisierte Netzwerke von Gruppen
u. Organisationen, die auf der Grundlae einer kollektiven
Identität mit Mitteln des Protests sozialen Wandel
herbeiführen oder verhindern wollen" (Ruch/Neidhardt)
- Netzwerke
- keine Organisationen (können
sie aber beinhalten)
- keine formelle Mitgliedschaft
- Intern: geringe
Differenzierung u.
Hierarchisierung
- (+) hohe Durchschlagskraft
(-) strategische Schwäche
- kollektive Identität
- Mangel an Geld u. Macht
- commitment, hohe
Motivation
- Protest
- nicht-institutionalisiertes,
störendes Handeln (Streik)
- "contentious politics"
(ausserhalb von Partei)
- Grenzfälle: Verbrechen,
Terror
- sozialer Wandel
- zielt auf Kollektivgüter:
Unteilbarkeit des
Gebrauchs
- Wandel herbeiführen
(links) od. verhindern
(rechts)
- Grenzfall: Sekte
- Collective Behavior
- SB als Subtyp von collective
behavior: crowds, panics, usw. (H.
Blumer)
- CB erklärt Wandel u.
Neuerungen (Blumer)
- N. Smelser
- CB als Reaktion auf strain
- CB definiert durch
generalized beliefs
- Bsp: Panik, reformistische
u. revolutionäre
Bewegungen
- CB als irrationaler
Kurzschluss (impatient
people)
- Resource Mobilization
- Hintergrund: 60er Bewegung
(civil rights, anti-Vietnam,
Studenten)
- Grundannahme: SB rational mit
unkonventionellen Mitteln,
Ausblendung von psychologischen
Faktoren
- von strain zu resources als
Ursache von SB
- M.Olson: Dilemma kollektiven
Handelns, free riders; nur in
grossen Gruppen; Zwang/
materielle od. soziale
Anreizschaffung
- Ökonomisches Vokabular
(McCarthy/M.Zald)
- Social movement: "preference
structure directed toward social
change"
- SM organization: "organization
which identifies its goals with the
preferences of a SM"
- SM industry: alle SM
organizations einer SM
- SM sector: alle SM industries in
einer Gesellschaft
- Political Process
- geht aus RM hervor (Prämisse:
Rationalität)
- 2 Verschiebungen: von Mikro zu
Makro; von Mobilisierung zu
Auswirkungen (impacts)
- "state structures shape the
strategy, courses and possible
impacts of SM" (Joppke)
- Schlüsselbegriff: "political
opportunity structure"
- staatliche Input-Strukturen
(offen v. geschlossen)
- staatliche Output-Strukturen
(stark v. schwach)
- Parteiensysteme
- Unterstützung durch Eliten
- je nach POS sind SBs radikal od. moderat,
erfolgreich od. erfolglos; Ansatz für internationale
Vergleiche
- Vertreter: Charles Tilly, Herbert
Kitschelt, Sidney Tarrow,
D.McAdam
- Neuere Ansätze
- "Rationalismus" von RM u. PP:
Ausblendung von Psychologie,
Subjektivität, kulturellen
Prozessen der
Problemgenerierung
- "frame analysis"
(interpretative Prozesse d.
Problemdefinition im
Vordergrund)
- diagnostic
framing: Problem
als Problem
erkennen
- identity framing:
wer ist betroffen?
- agency framing:
was ist zu tun?
- "emotions": Protest ist riskant
u. kostspielig, Motivation u.
Emotionen
- Bsp: Arbeiterbewegung
- 2 Lösungen d. sozialen Frage:
Reform v. Revolution
(Sozialismus/Kommunismus)
- Reform (T.H.Marshall,
R.Bendix, u.a.)
- citizenship für Arbeiter,
politische u. soziale Rechte
- Marshall: Widerspruch von
Klasse (Ungleichheit) u.
citizenship (Gleichheit)
zentral im 20. Jh.
- 2 Arenen d.
Arbeiterbewegung
- industriell:
Gewerkschaftsbildung
- politisch: Kampf um
gleiches Stimmrecht u.
Parteienformung (doch:
geheime Wahl verwandelt
Arbeiter in Bürger)
- von Arbeitern zu Bürgern:
Spannungen funktionaler
u. plebiszitärer
Repräsentation; citizenship
löst Arbeiterklasse in
gleiche Individuen auf
- Revolution (Marx)
- Sozialismus als Ideologie d.
Arbeiterbewegung des 19.
u. 20. Jh.
- Ziel: Abschaffung von Staat
u. Privateigentum
- Kritik an citizenship:
Gleichheit als Voraussetzung
für Klassenungleichheit
- Ironie: marxistische
Revolution im
Vor-Kapitalismus (RU, China)
- Etappen d. Arbeiterbewegung
- 18. Jh.: Luddismus
- 19. Jh.:
Gewerkschaftsbewegung
(Streik als Kampfmittel)
- 19. Jh.: Politische Organisation
- 19. Jh.: Politische Organisation
- Utopischer Sozialismus
(St.Simon, C.Fourier, R.Owen,
J.Proudhon)
- Kommunistisches Manifest
1848 (Marx/Engels: "Proletarier
aller Länder vereinigt Euch!")
- 1. Internationale, 1864-1876
(Marx/Engels/Bakunin)
- 1875: erste sozialistische
Partei in DE, (unter Bismarck
verbosden; 1890 als SPD
neugegründet), 1914 stärkste
Partei
- Debatte: Evolution
(Revisionsismus) od.
Revolution, parlamentarischer
Weg od. Gewalt
- 1889: 2. Internationale
- 20. Jh.: Politische Organisation
- 1914: Nation triumphiert über
Klasse (SPD stimmt für die
Kriegskredite des Kaiserreichs)
- 1917: Russische Revolution
(Spaltung kommunistische u.
sozialistische Parteien
- 1919: 3. (Kommunistische)
Internationale, unter russischer
Führung
- Nazismus:
anti-Faschismus/résistance
re-legitimiert Kommunismus
- Nach 1945: aus
sozialistischen werden
Volksparteien;
Wohlfahrtsstaat u.
Institutionalisierung d.
Klassenkonfliktes;
Euro-Kommunismus in
Südeuropa (70er, 80er); 1989:
Arbeiterbewegung in Polen
liquidiert
Arbeiterklassenstaat
- Dissidenten im Kommunismus
- Leninistisches Regime als
neuer Typ von Staat (Lenin)
- Traditional: Dedifferenzierung
(N.Luhmann)
- Modern: Mobilisierung d.
Gesellschaft für ein rationales
Ziel, auf der Grundlage von
Wissenschaft
- Charismatic: heroische Kampf
gegen Klassenfeind (später
Antifaschismus) legitimiert
Herrschaft
- Kommunismus ist Bewegung;
Opposition anti-Bewegung
- Oppositionen
- Revisionismus: Intellektuelle
mobilisieren Ideale d.
Kommunismus gegen ihren
Verrat (L.Trotsky bis R.Bahro)
- Dissidenz: Ablassen vom
demokratischen Sozialismus
- Forderung nach Rechten,
Differenzierung, Pluralismus
- Antipolitik, Aktivismus d.
Verweigerung
- Sache d. Intellektuellen
- Nationalismus:
komplementär zu Dissidenz;
Opposition gegen
Kommunismus geht über
Intellektuelle hinaus; 1989
allesamt nationale
Revolutionen
- DDR als Ausnahme (Joppke)
- keine Dissidenten (nur
Revisionisten)
- Warum? Unmöglichkeit einer
nationalen Revolution gegen
Kommunismus
- zentrale Fragen d. Forschung
- Ursachen von SB
- Deprivation (strain)
oder
Ressourcenzufuhr
- psychologisch vs.
strukturell
- Mobilisierung
- free rider Dilemma
(M.Olsen)
- Resultate
- Erfolg od. Niederlage
- Erfolg: Problem der
Institutionalisierung
(aus SB wird Partei,
eigenes Interesse od.
das der Organisation
höher als
ursprüngliches Ziel der
Bewegung)