Sprachphilosphie

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Sprachphilo
Christina Breitegger
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Christina Breitegger
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Frage Antworten
Welche zwei Traditionnslinien lassen sich in der Geschichte des Sprachdenkens seit der Antike unterscheiden? Sprache als epistemologisches Problem Sprache als sozialphilosophisches Problem
Erklären Sie Sprache als epistemologisches Problem: *Können Wörter die Dinge ihr Natur gemäß oder nur gemäß einer Konvention wiedergeben? *Kann Sprache die Wirklichkeit adäquat wiedergeben? *Inwiefern vermag Sprache unser Denken zu täuschen? Sprache wird in diesen Zusammenhang instrumentell verwendet.
Erklären Sie Sprache als sozialphilosophisches Problem: *Sprache als Alleinstellungsmerkmal des Menschens - zoon logon echon (Aristoteles) *Sprache bestimmt uns von Grund auf in unserem DA-und-In-der-Welt-Sein (Heidegger) Sprache als Kennzeichen des Menschsein
Welche vier Problemfelder des Sprachdenkens gibt es? *Sprache und Denken *Sprache und Welt *Sprache und Mensch *Sprache und Sprechen
Sprachen und Denken erklären Sie es: *Ist Sprachen nur ein Mittel, um unsere Gedanken auszudrücken oder sind Sprache und Denken interdependent. *Gibt es ein Denken ohne Sprache? *Haben wir Sprache als Mittel zur Verständigung erfunden, oder war das Menschsein schon immer von Sprache bestimmt?
Sprache und Welt (Wirklichkeit) erklären Sie es: Wie ist es möglich, dass wir mit sprachlichen Ausdrücken außersprachliche Dinge beschreiben können? *Sind sprachliche Ausdrücke konstitutiv oder repräsentieren sie lediglich unser Verhältnis zur Welt bzw. Wirklichkeit? *Wann ist eine sprachliche Äußerung wahr? Wie verhält es sich mit Äußerungen die keinen Wahrheitsgehalt aufweisen? (Bitten, Fragen,...) Problem der Wahrheit
Erklären Sie Sprache und Mensch: *Ist das Sprachvermögen konstitutiv für das Menschsein? *Wie erlernen wir Sprache? Welche Teile sind angeboren? Welche erworben? *Haben meine Wörter durch meinen Status als Subjekt Bedeutung oder durch die soziale Tatsache der Sprache?
Erklären Sie Sprache und Sprechen: *Es gibt nicht die eine Sprache sondern unzählige Einzelsprachen. *Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Sprache und Rede? *Wie ist es möglich über Sprache zu sprechen?
Was versteh man unter der Wende zur Sprache im 20. Jhdt. (linguistic turn)? Im 20 Jhdt. erkannte man die Unhintergehbarkeit der Sprache volkommen an. Jegliche philophische Untersuchung beruhte aus Sprache. Es ist deshalb unabdingbar sich zuerst mit der Sprache auseinanderzusetzen, bevor man überhaupt Erkenntnis erlangen kann.
Beschreiben Sie die analytische Perspektive im Hinblick auf den linguistic turn: Jegliches phil. Problem basiert letztendlich auf einem sprachlichem Problem. Es ist deswegen unabdingbar, die natürlichen Sprache einer logischen Analyse zu unterziehen, die Probleme entweder lösen kann oder aber diese als Scheinprobleme entlarvt, Sprache wird hier intstrumentell gebraucht.
Beschreiben Sie die Hermeneutisch-Phänomenologische Perspektive im Hinblick auf den linguistic turn: Hermeneutiker betonen dass die Sprache mehr als nur ein reines Instrument ist. Wir müssen Sprache als etwas verstehen, das in einem ko-konstitutiven Zusammenhang mit unserem Denken und unserer Welt/Wirklichkeit steht. Jegliches Verstehen ist letztendlich ein sprachler Prozess. Sprache bildet sich in einer reflektierenden Auseinandersetzung mittels unseres Bewusstseins mit der Welt.
Welche Drei Sprachphilosophischen Strömungen lassen sich im 20 Jhdt. unterscheiden? *Sprachanalytische Philosophie *Strukturalismus und Poststrukturalismus *Phänomenologie und Hermeneutik
Sprachanalytische Philosophie: * Philosophische Probleme sind letztendlich sprachlicher Natur *Alle diese Probleme lassen sich durch Analyse der Sprachen beantworten oder werden als Scheinprobleme entlarvt. *Sprachanalytiker vertreten sowohl ein idealistischen Ansatz und auch einen normalen Sprachansatz *Vertreter sind beispielsweise: Wittgenstein, Frege, Austin
Strukturalismus und Poststrukturalismus: *Wichtigster Vertreter ist Ferdinand de Saussure *In der Sprache gibt es nur Differenzen *Sprache wird hier als System von Elementen betrachtet, die allein negativ durch ihre Beziehung zu anderen Gliedern des Systems definiert sind. *Poststrukturalistische Ansätze betonen hier vor allem besonders die Historizität und Ereignishaftigkeit der Sprache *Derrida als ein Vertreter des Poststrukturalismus
Phänomenologie und Hermeneutik: *Wichtige Vertreter sind Heidegger, Merleau-Ponty und Gadamer *Unser Welt ist schon immer sprachlich erschlossen. *Jeder menschliche Vollzug ist ein Antworten-Müssen auf ein Angesprochen -Sein.
Erläutern Sie die sprachphilosopische Grundfrage aus dem platonische Dialog Kratylos! Sokrates/Platon inwieweit Wörter arbiträr für den jew. Gegenstand sind, oder ob sie doch dem eigen SEIN entsprechen. Er untersche beide Dialoge (Kratylos/Hermogenes) * physei-These: Es gibt eine natürliche Richtigkeit der Worte. * thesei-These: Die Richtigkeit von Wörtern wurde willkürlich durch Verträge, Überkeinkünfte festgehalten. Letztendlich wirft er beide Positionen zurück--> Die physei These kann nicht stimmen weil sie nicht den betrachtenden Gegenstand selbst bezeichnet sondern nur eine Nachahmung desselben. Die thesei These ist auch nicht richtig weil sie prinzipiell jede Benennung als richtig erachten würde.--> Es gibt aber sehr wohl auch falsche Benennungen.
Welchen Lösungsvorschlag bietet Platon am Ende des Textes von Kratylos an? Da die Richtigkeit der Sprache nicht gesichert ist, ist es laut Platon das Beste, die Dinge ohne Sprache zu betrachten, da sie für den Erkenntnisgewinn nicht brauchbar und auch nicht notwendig ist. Sprache ist nur ein didaktisches bzw. kommunikatives Mittel. Die Dinge soll man gegenseitig durcheinander oder durch sie selbst kennenlernen. Man sagt, dass mit Platon die Sprachvergessenheit angefangen hatte, bis sie durch den linguistic turn im 20 Jhdt. an die Stelle der ersten Philosophen trat.
Erläutern Sie das semiotische Dreieck nach Aristoteles: Das semiotische Dreieck stellt die Beziehung zwischen Welt, Bewusstsein und Sprache dar. Das SYMBOL ist Schriftzeichen dieses erweckt eine innerseelische Vorstellung in uns --> den BEGRIFF dieser wiederum bezieht sich auf das konkrete DING (das an sich Seiende - in der Wirklichkeit) Symbole bedürfen eines Vermittlers nämlich dem Begriff, sie können nicht direkt, sonder nur indirekt für die Dinge stehen. Symbole präsentieren Dinge nicht sondern sie repräsentieren sie nur.
Erläutern Sie Aristoteles Sprachkonzeption in Abgrenzung von Platon. Gehen Sie dabei insbesondere auf den Begriff des katà synthéken ein: sprache ist für Aristoteles im Unterschiede zu Platon kein bloßes Werkzeug oder etwas erschaffens, sondern vielmehr Wesensbestimmung des Menschen. (zoon logon echon) als historisch gesellschaftliche Dimension. Kein Laut ist von Natur aus ein Wort, sondern nur kata syntheken (gemäß Übereinkunft) also erst, wenn er zu einem Symbol (Wort) geworden ist.
Was versteht Aristoteles unter dem logos apophantikos? Wodurch ist er gegenüber anderen Weisen der Rede ausgezeichnet? Unter Logos Apophantikos versteht man eine Aussagesatz, der einem Gegenstand eine Aussage zu- oder abspricht. Der Logo apophantikos zeichnet sich dadurch aus, dass er der einzige ist, der den Wahrheitsgehalt (das Sein oder Nichtsein) anzeigt. Alle anderen Redeweisen sind dazu nicht imstande.
Was versteht man unter der Wende zur Sprache im 20 Jhdt. (linguistic turn)? Inwiefern könnte man schon bei Locke von einer Wende der Sprache sprechen? Der Linguistic turn bezeichnet das Hinwenden zur Sprache selbst. Seit Platon wir Sprache stark vernachlässigt, erst im 20 Jdht. erkannte man an das die Hinwendung zur Sprache unabdingbar ist für jedes erkenntnistheoretische Problem. Locke hat diese Unumgänglichkeit der Sprache bereits wesentlich früher erkannt.
Was ist nach Locke die Bedeutung eines Wortes? Wie erklärt Loche die Möglichkeit intersubektiver Bedeutungen? Sprachliche Ausdrücke erhalten ihre Bedeutung dadurch, dass sie mit einer Idee international verbunden werden. Die Intersubjektivität ergibt sich dadurch, dass wir uns durch unsere eigenen Ideen auch die Ideen anderer Menschen vorstellen können und diesen denselben Namen verleihen, wodurch gemeinsame soziale Bedeutungen entstehen. (Intersubjektivität).
Wie beantwortet Leibniz das Problem sprachlicher Bedeutung? Inwiefern nimmt Leibniz Überlegungen des frühen Wittgenstein vorweg? *Kein Wesensmerkmal des Menschens - sondern erst im Nachhinein hinzu. *Vielzahl an Einzelsprachen als eine historisch-Kontingente Realisierung einer logisch-universalen Struktur an. *Sprachliche Zeichen zwar arbiträr - ihr Gebrauch und ihre Verbindung weisen jedoch serwohl eine logische Struktur auf, die es zu untersuchen gilt. *Er wollte darauf hin eine logische Universalsprache schaffen. *Leibniz war wie Wittgenstein ein Vertreter der logischen Abbildtheorie. Diese besagt das die Elementer der Welt mit jenen der Sprache korrespondieren. Sie besitzen ein und dieselbe logische Struktur.
Erläutern Sie der hermeneutische Wende zur Sprache. Inwiefern wird Herder und Humboldt eine instrumentalistische Sprachauffassung zurückgewiesen? Gehen Sie dabei besonders auf den ko-konstitutiven Zusammenhang von Welt, Bewusstsein und Sprache ein. *Hermeneutik bezeichnet im Allgemeinen die Lehre des Verstehens --> alles Verstehen geschieht sprachlich. *Nicht bloß Instrument zum Ausdruck unserer Gedanken sondern untrennbar mit dendm Denken verbunden. *Mitbedingung des Denkens und der Welt. *Sprache entwickelt sich in der Auseinandersetzung (Bewusstsein) mit der Welt. *Sprache, Welt und Bewusstsein stehen daher in einem ko-konstitutiven Zusammenhang (bedingen einander).
Inwiefern zeichnet sich nach Herder der Mensch durch Besonnenheit aus und wie hängt dieses Vermögen mit der Bildung von Sprache zusammen? *Der Mensch besitzt im Gegensatz zum Tier keine besonderen sinnlichen Instinkte. *Mensch als Mängelwesen. *Dafür verfügt dieser über Vernunft, Reflexion und eben Besonnenheit. *Diese Fähigkeiten sind für die Bildung der Sprache verantwortlich. *Wir entwickeln sie im Zuge unserer Auseinandersetzung (besonnen reflektieren). *Nur beim Menschen gehen die Ausbildung der sinnlichen Wahrnehmung, der Reflexion (Besonnenheit) und der Sprache Hand in Hand.
Wie fasst Humboldt das Verhältnis von Sprache und Denken bzw. von Ich und Du? *Denken artikuliert sich lediglich in der Sprache *Alles Denken von Sprache ist also letztendlich immer ein Denken in Sprache. Ko-Konstitutiver Zusammenhang. *Subjektive Denken wird erst durch lautes Aussprechen obejektiviert und kann erst dann als etwas Bestimmtes vernommen werden. *Objektiv wirkt der eigene Gedanke verändernd auf das Denken des Subjekts zurück. *Insofern Sprache Dialektisch da sich das Sprechen immer an eine DU richtet. *Wir existieren nicht vor der Sprache sondern erst durch diese. *Im Dialog zeigt sich Sprache als Bedingung der Möglichkeit und gleichzeitig der Unmöglichkeit alles Verstehens.
Was versteht Humboldt unter sprachlicher Weltansicht und inwiefern lässt sich diese Überlegung nicht als ein Sprachnationalismus verstehen? *Einzelsprache hat einen eigenen, individuellen Weltzugang. *Wahrnehmung der Welt ist stets an bestimmte Perspektive und an unsere jeweilige Sprache gebunden. *Es gibt daher keinen völligen freien und unabhängigen Zugang zur Welt. *Kein Sprachnationalismus- er stellt keine Sprache über die Andere. *Es sei sogar sehr gut neue Sprachen zu lernen, man erhält dadurch auch andere Weltansichten, die sich korrigieren und ergänzen.
Erläutern Sie Nietzsches rhetorische Sprachauffassung. Warum ist nach Nietzsche eine klare Unterscheidung zwischen der wörtlichen und der übertragenen Bedeutung eines Wortes nicht möglich? *Rhetorik ist keine Kunst die die Sprache ergänzt, nein Sie ist der Sprache inharent. *Sprache ist also nichts anderes als Rhetorik. *Sowohl wörtliche als übertragene Bedeutungen drücken niemals etwas vollständiges aus, sondern heben nur ein ihr hervorstechenendes Merkmal hervor. *Alle Wörter egal ob Wörtlich oder im übertragenen Sinn - sind stets in Bezug
Inwiefern radikalisiert Nietzsche die hermeneutische Sprachauffassung? Gehen Sie dabei insbesondere auf das Verhältnis von Sprache und Bewusstsein ein sowie von Individuum und Gesellschaft. *Wie Herder und Humbold meint Nietzsche auch, dass die Entwicklung von Sprache und Bewusstsein Hand in Hand geht. *Sieht es nicht als Sternstunde der Menschheit, sondern als Ausdruck der Mitteilungsbedürftigkeit des Mängelwesens Mensch an *Sprache hat für Nietzsche ein sozial-nötigenden Charakter. *Unser Bewusstsein entwickelt sich nicht in Einzelnen nein es entwickelt sich zwischen Gehorchendem und Befehlenden. (Mensch als Herdentier) *Ergo kann unser Bewusstsein auch nur das durchschnittliche nicht-indivduelle hervorbringen. *Gedanken werden nicht von der Individuellen in die Herdenperspektive übersetzt- nein sie werden zurückübersetzt. -->ZGF geht die Entwicklung von Sprache, Bewusstsein und jene von Individuum und Gesellschaft Hand in Hand.
Inwiefern radikalisiert Nietzsche Humboldts Konzept der Sprachen als unterschiedlicher Weltansichten? Inwiefern sind wir in unserem Denken durch die sprachliche Strukturen und Begriffe bestimmt? Inwiefern sind diese nach Nietzsche dennoch veränderbar? *Er betont gleich wie Humboldt das jede Sprache ihre Individualität und ihr eigenes Weltbild hat. *Er meint das die Gemeinsamkeiten philosophischer Systeme kein Argument für Einheit der Vernunnft darstellt, sondern Zeugnis ihrer Sprachbedingtheit ist. *Denken ist sprachlich verfasst--> die Begriffe sind jedoch nichts anderes als konventionelle Fiktionen rhetorische Relationen, die uns nach langem Gebrauch kanonisch und verbindlich dünken. *Wir können uns der Historizität der Sprache bewusst werden, was diese offen für Reinterpretationen bzw. Wiederaneignungen macht. *ES muss bedacht werden dass Sprache letztendlich immer eine Durchsetzung von Machtansprüchen bzw. eines Ausdruckes eines interpredierenden Willens zur Macht.
Worin sieht der frühe Wittgenstein des Tractatus die Aufgabe der Philosophie? *Zweck der logischen Klärung von Gedanken haben. *Wahrheitsgehalt von Sätzen überprüfen. - nur Sätze die so einen Wahrheitsgehalt aufweisen sind sinnvoll, alle anderen sind unsinnig.
Erläutern Sie Wittgensteins Verständnis des Abbildverältnisses von Sprache und Welt. Inwiefern geht er dabei nicht von einer nachahmenden Ähnlichkeit, sondern von einer logischen Ismorphie aus? *Ansicht dass die Elemente der Sprache mit jenen der Welt korrespondieren und daher durch ein logische Abbildverhältnis miteinander verknüpft. *Sprache und Welt eine gemeinsame logische Form besitzen. *Dies lässt sich nicht darstellen, sondern kann sich lediglich zeigen.
Welches Verständnis von Sprache versucht Wittgenstein im Spätwerk gegen eine Namenstheorie der Bedeutung zu etablieren? Erläutern Sie anhand der Begriffe "Sprachspiel" und "Familienähnlichkeit" *Modell Namenstheorie lässt durch seine vielfache Vereinfachung wesentliche Elemente der Sprache aus wie Verben und Adjektive. *Es muss nicht jedes Wort etwas bezeichnen und jeder Satz eine Aussage haben. *Sprachspiele: Die unendliche Diversität sich mittels Sprache äußern zu können. Besitzt keine Hierarchie und geschichtlich und kulturell variabel. Müssen praktisch erlernt und eingeübt werden. Familienähnlichkeit: Es lässt sich zwar nicht auf ein gemeinsames Merkmal reduzieren - es gibt aber trotzdem gewisse Überschneidungen zwischen den einzelnen Sprachspielen. Das nennt er Familienähnlichkeit.
Welche Einwände führt Wittgenstein gegen die Rückführung der Sprache auf die ostensive Definition an? Worin steht der späte Wittgenstein der Philosophischen Untersuchungen die Aufgabe der Philosophie? *ostensive Def. : Ich zeige auf einen Gegenstand und sage etwas dazu: Das sind zwei Nüsse, alleine zu wenig um einen Aussagesatz verstehen zu können. * Muss seiner Meinung nach schon: - Sprach- und Weltwissen gegeben sein. - Kontext müsse umrissen werden können. - Möglichkeit für Rückfragen müsste gegeben - nur so könnte ein Sprachloser wirklich verstehen was gemeint ist. Späten Wittgenstein: Das zu beschreiben was unentwegt vor uns liegt. Weder erklären noch dogmatisch betrieben werden. An den Gegebenheiten des Alltags orientieren und die Pluralität alltäglicher Praktiken ausreichend berücksichtigen.
Was versteht Wittgenstein unter "Lebensformen" bzw. "Weltbildern"? Inwiefern spielen diese eine konstitutive Rolle für unser Denken? *Sprechen der Sprache als Lebensform (Sprachspiel als solche Lebensform) Sprachspiele beeinflussen uns massiv in unserem Denken und TUn. *Ebenso beeinflussen Weltbilder unser Denken und Tun. Sie können für Wittgenstein nicht wahr oder falsch sein, unhintergehbar. Jedes Denken und Tun findet innerhalb eines Weltbildes statt. d.h. eine von einem Welt unabhängige Letztbegründung oder Erklärung ist nicht möglich.
Austin: Was versteht man unter dem pragmatic turn der Sprachphilosophie? *Kann mit "meaning is use wiedergegeben werden" *Pragmatic turn werden die philosophischen Probleme als Missverständnisse, die den Gebrauch unserer Sprache betreffen, und nicht wie vorher angenommen ihrer Logik, erachtet. *Bedeutend ist nicht der bezeichnete Gegenstand, sonder der Gebrauch der Sprache.
Worin besteht nach Austin der "deskriptive Fehlschluss" der Philosophie? *Sprache fungiert nicht nur um die Welt zu beschreiben oder Tatsachen zu behaupten. Vielmehr ist Sprechen ein aktives Tun, ein Handeln mit Worten, die in eine konkrete Gesprächssituation eingebettet ist.
Erläutern Sie Austins Unterscheidung zwischen konstativer und performativer Äußerungen. Warum lässt sich die Unterscheidung nach Austin nicht streng aufrechterhalten? *Konstative Äußerungen: Beschreiben einen Sachverhalt oder behaupten eine Tatsache. Sie haben einen Wahrheitsgehalt, sind also wahr oder falsch. Der Hund sitzt auf dem Sofa. *Performative Äußerungen: sind hingegen nicht wahrheitsfähig. Durch ihre Äußerung wird vielmehr eine Handlung vollzogen und Tatsachen geschaffen. Sie werden an ihrem Erfolg und Misserfolg gemessen. Beispiel: Ich verspreche dir, dein Nudelsieb morgen zu weihen. Es gibt letztendlich kein lexikalisch-grammatischen Kriterium das eine genauer Unterscheidung möglich machen könnte. Letztendlich werden auch mit konstativen Äußerungen gewissermaßen Handlungen vollzogen bzw. können diese ebenso schief gehen. Umgekehrt haben performative Äußerungen die Erfordernis mit gewissen Fakten übereinzustimmen.
Welche alternative Analyse Sprachlicher Äußerung schlägt Austin in der Folge or? Austin verwendet hierfür seine Sprechakttheorie. Jede sprachliche Äußerung stellt für ihn einen Sprechakt dar. Dieser besitz einen Handlungscharakter und lässt sich folgendermaßen analysieren: 1. lokutionäre Akt (Äußerung bestimmter Worte mit einer Bedeutung) 2. illokutionäre Akt (Handlung, die vom Sprecher vollzogen wird, indem die Person etwas sagt, besitzt eine bestimme kraft. zB Drohung 3. perlokutionäre Akt (Effekt auf Hörer oder Hörerin, den man dadurch erreicht, dass man etwas sagt. Eine bestimmte Wirkung wird angestrebt, beispielweise will man jemanden davon überzeugen
Gegen welche traditionelle Sprachauffassung wendet sich Saussure? Wie bestimmt er den Begriff des Zeichens? Wie erklärt Saussure den Prozess der Sinnproduktion? Er kritisiert die rein historische Sprachforschung. SEiner Meinung nach ist Sprache mehr als die Gesamtheit aller geäußerten Sätze. Für Saussure ist Sprache ein geschlossenes System und ihre Geschichte ist eine Abfolge von Zuständen eines Systems. Ein Zeichen ist die Verbindung zwischen Lautbild und Vorstellung und nicht zwischen Namen und Gegendstand. Es gibt also keine ausersprachliche Referenz außerhalb des Systems. Es ist die Verbindung zwischen Signifikat (Bezeichnetem) und Signifikant (Bezeichnedem=Lautbild). Die Verbindung besteht aufgrund der Arbitrarität der Zeichen nich auf natürliche Weise, sondern durch zeitliche, örtliche und gesellschaftliche Konventionen. Die Bedeutung des Zeichens besteht also alleine aufgrund der Abgrenzung zu anderen Zeichen innerhald des Zeichensystems. Die Verbindung von Signifikat und Signifikant kommt durch den sogennanten signifikativen Prozess zustande, der sich zwischen Denken und Lauten vollzieht. Erst durch die Sprache kommt es zur Gliederung (Artikulation)-> die Sinnproduktion, nicht aber bezüglich der Substanz s. Form. Sprachl. Ausdrück
Erläutern Sie die wichtigsten Wörter von Saussure: *langue=Sprachsystem (soziale Institution der Sprache) *parole = Sprachgebrauch (korrekte individuelle Rede) Diese beiden stehen in einem Gegenseiten Einfluss-Abhängigkeitsverhältnis. (Der alltägliche Sprachgebrauch kann grammatikalische Regeln ändern) +Synchronie: Zustand eines sprachlichen System zu einem bestimmten Zeitpunkt. +Diachronie:Beziehung zwischen aufeinanderfolgenden Systemen. Die Synchronie geht der Diachronie logisch voraus. -Paradigmatische Beziehung: betreffen die wechselseitige Ersetzbarkeit der Elemente innerhalb des Satzes, besteht in absentia -Syntagmatische Beziehung: betreffen die Verknüfungen der Einzelelemente zu Sätzen, besteht in Praesentia.
Erörtern Sie anhand der Begriffe Arbitrarität und Differenzialität die Grundthesen des Strukturalismu. Wie erklärt der Strukt. sprachliche Bedeutungen? Die Verbindung zwischen Signifikat und Signifikant ist aufgrund der Arbitrarität der Zeichen unmotiviert. Zeichen definieren sich also alleine aufgrund der Abgrenzung zu anderen Zeichen (das was sie nicht sind) innerhalb des Zeichensystems. Das Prinzip der Differentialität verleiht ihm also seine Bedeutung. Der Signifikat erhalt seine Bedeutung also vom Wert des Zeichens, also seiner Stellung in Abgrenzung von Ausdrücken mit ähnlicherBedeutung. Der Signifikant erhält seine Bedeutung durch lautliche Verschiedenheiten.
Erklären Sie die 4 Wichtigen Wörter für die Sprachzonzeption von Saussure: *Anti-essentialistisch: Zeichen haben keine Substanz, sind alleine durch das bestimmt, was sie nicht sind, es gibt nur Differenzen, keine positiven Einzelglieder. *Nicht-referentiell: Sprache ist keine Spiegelung der Wirklichkeit, bildet also nicht einfach die außersprachliche Welt ab. *Nicht-itentionalistisch: Es gibt keine präexisten Vorstellungen, die durch sprachliche Laute ausgedrückt werden. *Holistisch: Die sprachliche Zeichen sind nur durch das geschlossene Sprachsystem und des Strukturbeziehungen bestimmt.
Inwiefern knüpft Heidegger an Grundeinsichten der Hermeneutik (Herder, Humboldt) an und wodurch distanziert er sich von diesen? Auch für Heidegger bedingen Sprachen, Denken und Welt einander. Sprache objektiviert das Denken und wirkt auf das Denken verändernd zurück. Er entwickelt den hermeneutischen Ansatz jedoch entscheidend weiter. Für ihn ist Bewusstheit stets als Bezogenheit zur Welt zu verstehen und bildet mit ihr ein Geschehen. Sprache geht dem Menschen schon immer voraus., sie ist weltbildend. Sie ist keine Tätigkeit des Menschens, sondern der Mensch hat seine Seinsweise von der Sprache. Es gibt keine souveränes Subjekt mehr, sondern nur Antwortende der Sprache. Jeder menschliche Vollzug ist für Heidegger im Endeffekt nichts ande´res als ein Antworten-Müssen auf eine Angespochen-Sein.
Erläutern Sie den Frageansatz der philosophischen Hermeneutik. Gehen Sie dabei auf das Verstehen von "etwas als etwas" ein. Die philosophische Hermeneutik unersucht die menschlichen Verstehensbedingungen. Unser Bewusstsein ist stets ein intentionales Bewusstsein. d.h. es gibt keine isolierden Einzeldinge. Alles erscheint uns immer als etwas im Hintergrund eines Beziehungsganzen. Diese Struktuär ist vor-prädikativ und prä-reflexiv sowie bereits sprachlich erfasst. Hören wird somit beispielsweise zum verstehenden Hören. Ich höre beispielsweise nie einfach nur ein einzelnes Geräusch sondern immer bsp. als das Geräusch von einem Motorrad.
Was versteht Heidegger unter einer instrumentalistisch-anthropozentristischen und logisch-grammatischen Verengung der Sprachauffassung und warum wendet er sich gegen sie? Sowohl die instrumentalistisch-anthropozentristische als auh die logisch-grammatische Verengung von Sprache lehnt Heidegger entschieden ab: * Sprache wird zu einem gesonderten Gegenstandsgebiet. *Sprache wird zweitrangig und zum reinen Ausdrucksmittel degradiert. *Sprache wird in einem Bereich verdrängt, der nicht so umfassend scheint wie das formale Denken der Logik. *Erfassung der Sprache durch die herrschende Logik vorgeformt, wodurch der Blick auf die Sprache wesentlich eingeengt wird. *Spache ist nicht mehr selbstständig sondern lediglich repräsentativ.
Skizzieren Sie die Grundzüge von Derridas Dekonstruktion des Schriftbegriffs. Derrida dekonstruiert den Schriftbegriff in zwei Schritten. Zuerst bestimmt er dessen metaphysische Kerneigenschaft. Er definiert die Kerneigenschaften als Beständigkeit des geschrieben Zeichens über die Gegenwart seiner Inskription hinaus, Möglichkeit mit seinem Kontext zu brechen und als Veräumlichen, die das geschrieben Zeichen isoliert. Im Zweiten Schitt zeigt Derrida dann, dass diese Eigenschaft nicht nur auf geschriebene, sondern auch auf alle anderen Ordnungen von Zeichen (gesprochen Zeichen) zutreffen. Die strukturelle Möglichkeit der Abwesenheit eines bestimmten Signifikant oder einer Bedeutungsintention macht jedes Zeiche zu einem von seinem Ursprung abgeschnittenen Graphem. Damit ein Zeichen funktioniert, muss es wiederhol- und zitierbar sein.
Welche Positionen bzw. Einsichten übernimmt Derrida von Saussure? Inwiefern grenzt er sich vom klassischen Strukturalismus ab? Derrida meint gleich wie Saussure, dass sprachliche Bedeutungen nicht natürlich gegeben sind, sondern Produkte eines differentiellen System, das heißt alleine durch Abgrenzen innerhalb eines Systems entstehen. Im Gegensatz zur Saussure ist Derrida jedoch nicht der Ansicht, dass dieses Sprachsystem geschlossen ist, sondern unabschließbar. Jedes Zeichen kann immer wieder aufs Neue mit seinem Kontext brechen und unendliche viele neue Kontexte erzeugen, indem es in einer neuen Situation wiederholt und zitiert wird.
Erläutern Sie Derridas Kritik an Austins Theorie performativer Sprechakte. Welche Momente hebt Derrida positiv bei Austin hervor? An welchen Punkt setzt Derridas Kritik genau an? Derrida hebt bei Austin positiv hervor, dass er sprachliche Äußerungen als Handlungen auffasst, die eine produzierende und transformierende Kraft besitzen und nicht einfach einen bestimmten Sinn übertragen. Er kritisiert jedoch auch an Austin, dass er alle Fälle in denen Sprachliche Äußerungen nicht ernsthaft gebraucht, auszuschließen. So wiederholt er selbst denselben strukturellen Fehler, den er eigentlich anprangert. (Austin spricht halt nich von wahr oder falsch, sondern von geglückt und missglückt) Für Derrida sind Zitate, Parodien und Schauspielen ebenso paradigmatische Formen, da sie eben genau die Kriterien der Iterabilität besitzen - sie sind wiederholbar und zitierbar.
Erläutern Sie Derridas Begriff der Iterabilität. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Intention und den Kontext einer Äußerung? Eläutern Sie am Beispiel der Wirkungsweise einer Unterschrift. Bei Derridas Begriff der Iterabilität kommt es zu einer Verknüfung zwischen Wiederholung und Andersartigkeit. Der Begriff der Iterabilität betont also, dass jedes Zeichen mit dem gegeben Kontext bricht ind immer wieder neue, unendliche viele Kontexte erzeugt. Sprechakte sind ergo iterierbar. Die Konsequez daraus ist, dass die Autorität der Intention und des Kontextes zur Bestimmung der Bedeutung einer Äußerung gängzlich unterminiert wird. Die Iterabilität wir zum neuen bestimmenden Prinzip. Das Faktum der Iterabilität lässt sich gut mittels einer Signatur vergleichen. Sie muss sowohl ein Einzelereignis sein, also auch eine wiederholbare und nachahmbare Form haben. Eine Signatur ist nur dann gültig, wenn sie als einmalig und singuläres Ereignis identifiziert wird, gleichzeitig jedoch als einem bestimmten Muster entsprechend wiederholt werden kann.
Wie erklärt Butler die subjektiveierende und verletzende Kraft sprachlicher Äußerungen? 'Von welchen Erklärungsmustern grenzt sie sich explizit ab? Wir sind deshabl durch Sprache verletzbar, weil wir sprachlich konstituierte Wesen sind. Es gibt keine Punkte außerhalb der Sprache, jedes Mal, wenn wir der verletzenden Kraft der Sprache entgegenzutreten zu versuchen, müssen wir von ihr Gebrauch machen. Sie meint das der Mensch nicht einfach zoon logon echon ist, sondern vielmehr wird dieser durch sprachliche Aufrufungen als soziales Wesen konstituiert. Das Subjekt geht sienem Sprechen nicht voraus, sonder wird erst durch performative Akte der Anrede und Anrufungen zu einem unerkennbaren Subjekt. Dasselbe gilt für den Körper. Dieser wird als geschlechtlich, ethnisch usw. angerufen und erst dadurch wird er intelligibel und erhält eine bestimmte gesellschaftliche Existenz. Dieser Prozess der Subjektwerdeung muss für Butler immer wider reitiert werde, um wirksam zu sein. Butler grenz sich von Derridas Kritik an Austin insofern ab, als dass sie nicht wie er bei sprachlichen Äußerungen, die nicht ernsthaft gebrauch werden, ansetzt, sondern bei jenem Punkt, dass eine Handlung unter Zwang oder unabsichtlich ausgeführt wird.
Von welchen Erklärungsmustern grenzt sie sich explizit ab? Sie sieht in Sprechakten (angelehnt an Austin) eine gewisse Unkontrollierbarkeit, das heißt, unser Sprechen entzieht sich in einem gewissen Sinne unserer Kontrolle. Sprechakte sagen immer mehr über Dinge auf andere Weise als die eigentliche Intention war. Dadurch widerspricht sie gewissermaßen der Idee eines völlig souveränen, intentionalen Subjekts.
Inwiefern knüpft sie dabei explizit an Derridas Begriff der Iterabilität an? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Verantwortung des sprechenden Subjekts? Wie Derrida ist auch Butler der Meinung, dass Sprechen als performative Äußerung immer auch ein Zitat, also eine reiternative Praxis ist. Dabei ruft die performative Äußerung eine Historizität eine Kette von Normen und Konventionen auf. Daraus jedoch eine Relativierung der Verantwortung abzuleiten, wäre gänzlich falsch, vielmehr ergibt sich daraus ein starker Begriff der Verantwortung. Gerade weil Sprechen immer auch ein Zitat ist, das Regeln, Anschlüsse etc. reiteriert, sind wir für unsere Äußerungen verantwortlich. Die Verantwortung ist also mit dem Sprechen als Wiederholung nicht als Erschaffung verknüpft.
Wo sieht Butler die Möglichkeiten der Handlungsfähigkeit und des Gegen-Sprechens? Butler sieht einzig und allein in der Art und Weise der Reiteration eine mögliche Handlunngsfähigkeit, um das Trauma der Sprache durchzuarbeiten. Es muss sichergestellt werden, dass man jedoch eine emanzipatorische Form der Resignifikation verwendet. Dies kann auf zweierlei Art sichergestellt werden. (Strukturelles Kriterium) jede Abneigung und Resignifikation muss künftig für Reartikulationen offen bleiben. (Ethisches kriterium) Formen des Sprechens und Handelns sind zurückzuweisen, die die eigene Verletzbarkeit und Abhängigkeit von anderen leugnen oder darauf abzielen, diese auf Kosten anderer zu minimieren.
Inwiefern kann man bei Butler von einer ethisch-politischen Wende zur Sprache sprechen? Butlers nimmt verschiedene Aspekte der Sprachphilosophie auf und gibt ihnen eine politische Wende: *Epistemologisch: Sprache bildet die Welt nicht einfach ab, sondern konstituiert das, was für uns erst intelligibel und somit sprachlich und politisch repräsentiert werden kann. *Hermeneutisch: Sprache verleiht uns durch Anrede durhc andere, unerkennbare Subjekte eine soziale nd körperliche Existenz. *Rhetorisch: Sprache konstituiert uns nciht nur als verletzbare, sprachliche und körperliche Subjekte, daraus erwachsen Handlungsmöglichkeiten und Formen der Wortergreifung. *Pragmatisch: Sprache ist nicht nur ein durch Regeln geleitetes Verhalten intentionaler Subjekte, sondern verschränkt durch Mechanismen und Prozessen der Normierung, Normalisierung und Naturalisierung. *Strukturalistisch: Die Strukturen bzw. Begriffe der Sprache sind historisch gewachsen und geprägt von Hierarchie und Machtbeziehungen. *Dekonstruktiv: Weiterentwicklung des Begriffs der Iterabilität im Hinblick auf Fragen politische Handlungsfähigkeit und sozialer Veränderung.
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