Erstellt von Kyno Logie
vor fast 7 Jahre
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Frage | Antworten |
Biologische Systematik DEFINITION | - Pflanzen/Lebewesen klassifiziert - aufgrund definierter Merkmale zu Gruppen zusammengefasst - Gruppen zu hierarchischem System angeordnet => Überblick über Verwandtschaft und Entwicklung der einzelnen Arten Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher -> hierarchisch gegliedertes Ordnungssystem für Pflanzen & Tiere Gruppen durch Homologie = Pflanzen/Tiere mit gleichen Merkmalen Gliederung der zusammengefassten Einheiten von oben nach unten immer spezieller Binäre Nomenklatur z.B. Canis lupus TYPOLOGISCHE Systematik (Linné glaubte an biblische Schöpfungsgeschichte) >< PHYLOGENETISCHE Systematik (auch Evolution der Arten einbezogen) |
Biologische Systematik des Tierreichs (allgemeine Hauptgruppen) | Stämme Klassen Ordnungen Familien Gattungen Arten (Spezies) |
Biologische Systematik HUND | Reich: ANIMALIA (Tiere) Unterreich: METAZOA (Vielzeller) Stamm: CHORDATA (Chordatiere) Unterstamm: VERTEBRATA (Wirbeltiere) Klasse: MAMMALIA (Säugetiere) Ordnung: CARNIVORA (Raubtiere) Unterordnung: FISSIPEDIA (Landraubtiere) Überfamilie: CANOIDEA (Hundeartige) (auch: Caniformia) [>< Feloidea = Katzenartige] Familie: CANIDAE (Hunde) [>< Felidae = Katzen] *Tribus CANINI (Echte Hunde) [+ Tribus VULPINI (Echte Füchse)] *Gattung: CANIS Art: Canis lupus (Wolf) Unterart: Canis lupus familiaris (Haushund) Unterart: Canis lupus dingo (Dingo) |
Spezies der Gattung CANIS | Art: Canis lupus (Wolf) Unterart: Canis lupus familiaris (Haushund) Unterart: Canis lupus dingo (Dingo) WEITERE CANIS-ARTEN: Canis latrans (Kojote) Canis aureus (Goldschakal) Canis mesomelas (Schabrackenschakal) Canis adustus (Streifenschakal) Canis rufus (Rotwolf) Canis anthus (Afrikanischer Goldwolf) Canis simensis (Äthiopischer Wolf) |
Binäre Nomenklatur der Tierarten | Carl von Linné Erster Name -> Gattung Zweiter Name -> Art z.B. Canis lupus Linné -> Hund = Canis familiaris (enge Verwandtschaft mit Wolf, Schakal, Koyote = Gattung Canis) |
Geologische Zeitskala | Präkambrium: 4.500 - 542 mya PHANEROZOIKUM - Paläozoikum (542 mya) - Mesozoikum (251 mya) - Känozoikum (65 mya) PALÄOZOIKUM = Erdaltertum Kambrium Ordovicium Silur Devon Karbon Perm MESOZOIKUM = Erdmittelalter Trias Jura Kreide KÄNOZOIKUM = Erdneuzeit Paläogen (65 mya) Neogen (23 mya) Quartär (2,6 mya) PALÄOGEN: Paläozän - Eozän - Oligozän NEOGEN: Miozän - Pliozän ehemals vor 2004: Paläogen+Neogen = TERTIÄR (Paläozän - Eozän - Oligozän - Miozän - Pliozän) QUARTÄR: Pleistozän = Eiszeitalter ("Diluvium") 2,6 mya Holozän = geolog. Gegenwart 0,01 mya (vor 10.000 J.) |
Entwicklung der ersten Säugetiere | Mesozoikum = große Zeit der Reptilien -> ursprünglichen Säugetiere lebten im Schatten der Riesenechsen Reptilien = wechselwarm -> tagaktiv (nachts zu kühl -> Ruhe) => Nische für Säugetiere in der Nacht: - HOMOIOTHERMIE - reiches Nahrungsangebot (Insekten) - keine gefährlichen Feinde Vorfahren der Säugetiere: Tiere von Rattengröße und spitzmausähnlichem Aussehen (nachtaktiv) Ende Erdmittelalter = Ende Dinosaurier -> Eozän (Paläogen ["mittleres Tertiär"]): "Morgenröte der Säugetiere" -> Radiation (=Entwicklung immer neuer Formen) |
Lebensstil der Ur-Säugetiere | Spitzmaustyp klein & beweglich sehr guter Geruchs-/Gehörssinn lange Schnauze (+Schnurrhaare) hoher Nahrungsbedarf (gleichmäßig hohe Körpertemperatur -> erhöhter Brennstoffbedarf) nachtaktiv |
Weiterentwicklung der Säugetiere im Känozoikum | Eozän (Paläogen) [frühes "Tertiär"]): erste Blütenpflanzen -> mehr Insekten -> insektenfressende Säugetiere finden reichlich Nahrung Insekten - Flügel -> Chance für Vögel (Endothermie erst später als Säugetiere) Farbensehen bei Insekten und Säugetieren -> Säuger hoch in Bäumen Blüten&Früchte als Nahrung -> Vorfahren der Primaten Kontinentaldrift -> Klima trockener -> Wüsten, Savannen, Steppen -> Pflanzenfresser -> im weiten Grasland Feinden ausgeliefert -> physiologische Veränderung: längere, kräftigere Beine mit Paar- und Einhufen -> Flucht Raubtiere -> starke Differenzierung -> einige wieder zurück ins Wasser (Seehunde, Seelöwen, Walrösser) -> Landraubtiere - Gebiss -> Carni-/Omnivoren |
Hundeartige (Caniden) | Hundeartige = Canoidea Hunde = Canidae Creodonten Miacis (100-50 mya) Hesperocyon (50-35 mya) Oligozän (Paläogen ["mittleres Tertiär"]) 36-24 mya -> erste Vertreter hundeart. Raubtiere (N-Amerika, mit kurzen Beinen ähnlich Schleichkatzen) Ende Oligozän ca. 20 Gattungen Caniden (Ur-Caniden - Umwandlung des Miacis: u.a. Cynodictis & Cynodesmus) Miozän (Neogen ["spätes Tertiär"]) 24-7 mya -> größte Artenvielfalt Caniden danach Niedergang [heute: 14 Gattungen - davon Canis und Vulpes -> Hälfte aller Arten (16 aus 32)] Temnocyon → rezente Hyäne Cynodesmus Pliozän (Neogen ["spätes Tertiär"]) 7-2 mya Tomarctus = Urvater der Caniden => Canis & Vulpes Eiszeit - Pleistozän (Quartär) 2,6 - 0,01 mya Temperaturabfall -> Größenwachstum bei Säugetieren -> hohe Populationsdichte Huftiere -> hohe Populationsdichte Beutegreifer |
Eiszeitalter (Diluvium) | Übergang zum Quartär (ca. 3 mya) -> Landbrücke N- und S-Amerika -> Abtrennung Pazifik & Atlantik -> Passatwind -> Golfstrom -> Wärmehaushalt Erde durcheinander -> EISZEIT - Pleistozän: 5 Kalt-/Warmphasen abwechselnd bis Holozän (0,01 mya = vor 10.000 J.) Glaziale = Kältephasen (Durchschnittstemperatur bis 13 Grad niedriger als heute) Stadiale = extreme Kältephasen Interstadiale = dazwischenliegende Warmphasen PLEISTOZÄN (Quartär) 2,6 - 0,01 mya Temperaturabfall -> Größenwachstum bei Säugetieren (größere Körper verbrauchen weniger Heizenergien, können Kälte besser standhalten) Anpassung an Kälte durch zu schnelle Abfolge wechselnder Klimabedingungen erschwert -> etliche Großtiere ausgestorben Eiszeit für andere Arten von Vorteil: insbes. Huftiere durch zeitweilig offene Steppen und Tundren -> hohe Populationsdichte Huftiere -> hohe Populationsdichte Beutegreifer Würm-Eiszeit (70.000-10.000 J.): ersten modernen Menschen (Afrika nach Europa -> verdrängten Neandertaler) ->Nahrungsangebot groß -> Mensch = Konkurrent zu Carnivoren -> Entstehung der ersten Haushunde |
Parallele Entwicklung von Mensch (Homo sapiens) und Wolf (Canis lupus) | Pleistozän (Quartär) 2,6 - 0,01 mya Eiszeitalter Temperaturabfall → Größenwachstum bei Säugetieren Anpassung an Kälte durch zu schnelle Abfolge wechselnder Klimabedingungen erschwert → etliche Großtiere ausgestorben Eiszeit für andere Arten von Vorteil: insbes. Huftiere durch zeitweilig offene Steppen und Tundren → hohe Populationsdichte Huftiere → hohe Populationsdichte Beutegreifer Würm-Eiszeit (vor 70.000-10.000 J.): ersten modernen Menschen (kamen aus Afrika nach Europa -> verdrängten dortige Neandertaler) → Nahrungsangebot groß (viele Pflanzenfresser) → Mensch = Konkurrent zu Carnivoren Maximale Ausdehnung des Eises vor 25.000-20.000 J. → einige Arten (Rentier, Pferd, Saiga-Antilope) konnten in günstigeren Regionen überleben → andere Arten (Mammut, Wollnashorn, Riesenhirsch) starben aus → zurück blieben Mensch und Wolf als anpassungsfähigste Spezies → Entstehung der ersten Haushunde |
Carnivoren: typische Merkmale | GEBISS: 42 Zähne (3/3, 1/1, 4/4, 2/3) -> Schneidezähne klein & scharf (12) -> Eckzähne kräftig & spitz (4) (hochspezialisierte Reißzähne, um Beute rasch zu überwältigen) -> Backenzähne - Scherengebiss (16 vorne, 10 hinten: 4 oben/6 unten) Kiefergelenk starr -> keine mahlenden Kieferbewegungen AUGEN: Tapetum lucidum = lichtreflektierende Zellschicht -> wirkt in Dämmerung/Nacht als Restlichtverstärker FORTBEWEGUNG: entweder Sohlengänger (Bären, Marder etc.) oder Zehengänger (Hunde, Katzen) Zehen mit Krallen (bei einigen Arten einziehbar -> Schutz vor unnötiger Abnützung) VERDAUUNG: Magen ohne Kammern Darm kurz GESCHLECHTSORGANE: männl. Penisknochen weibl. Gebärmutter mit 2 Hörnern (Uterus bicornis) Tragzeit relativ kurz (59-65 Tage) -> Junge = Nesthocker |
Caniden (hundeartige Raubtiere): typische Habitus-Merkmale | Überfamilie: Canoidea (Hundeartige) Familie: Canidae (Hunde) Hohe innerartliche Variablilität Wuchsform u. andere Körpermerkmale <-> Lebensraum (spezielle Anpassungen an bestimmte Lebensbedingungen) Erscheinungsbild: unterschiedliches Verhältnis Rumpflänge:Schulterhöhe (gleichen aber alle mehr oder weniger dem Grundtypus Wolf) Kopf-Rumpf-Länge: 34-135 cm Schwanzlänge: 11-54 cm Schulterhöhe: 18-75 cm Gewicht: 1-80 kg Sexualdimorphismus (männliche Tiere größer als weibliche) Körperbau: schlank, muskulös Behaarung: vollständig schnelle, ausdauernde Läufer Zehengänger fein ausgebildete Gesichtsmuskulatur -> differenzierte Mimik Tragzeit: 50-70 Tage Wurf: 2-17 Welpen Geburtsgewicht: 50-500g Läufigkeit: 1x p.a. Paarung + Hängen (5-55 min) |
Arten der Gattung Canis | Familie Canidae (Hunde) Tribus Canini (Echte Hunde) Gattung Canis Arten: Canis lupus (Wolf) Canis latrans (Kojote) Canis aureus (Goldschakal) Canis mesomelas (Schabrackenschakal) Canis adustus (Streifenschakal) Canis simensis (Äthiopischer Wolf) |
Schakale | 3 Arten: Goldschakal (Canis aureus) Schabrackenschakal (Canis mesomelas) Streifenschakal (Canis adustus) Asien & Europa: Goldschakal Afrika: Schabracken- u. Streifenschakal |
Verbreitungsgebiet des Wolfes | Unter allen wildlebenden Säugetieren größte natürliche Verbreitung (mehr als Hälfte der gesamten Landoberfläche der Erde) - Nordamerika: von Arktis bis Mexiko - Eurasien: von Polarküste im N bis S Indiens von Brit. Inseln und Atlantikküste im W bis Pazifikküste und Japan im O in jeder Form terrestrischer Ökosysteme gelebt: baumlose Tundra Nadel- und Mischwälder Steppen Wüsten Regenwald Küste - Tiefland - Hochgebirge Wildnis - Kulturlandschaft seit Mittelalter Verbreitungsgebiet durch Menschen stark eingeschränkt |
Hypothesen zur möglichen Abstammung des Hundes aus dem 18. Jh. | LINNÉ: Hund (wie andere Haus- und Wildtiere) von Gott erschaffen -> Nutzen des Menschen BUFFON: Hund nicht nur gottgewolltes unveränderliches Naturprodukt, sondern auch vom Menschen mitgestaltetes Kulturprodukt Ursprung = ausgestorbene Urrasse GÜLDENSTEDT: MONOPHYLETISCHE Abstammung (nur ein Stammvater) = Schakal PALLAS: POLYPHYLETISCHE Abstammung (wg. "unendlichen Missgestalten") = versch. Arten & deren Kreuzungen Linnés statische Auffassung unhaltbar (Veränderbarkeit durch gezielte Zucht des Menschen zu offensichtlich) Güldenstedts monophyletische Abstammungshypothese geriet in Vergessenheit Plausiblere Annahme: mehrere Arten domestiziert oder mit frühen Hunden gekreuzt Erkenntnis: Hunde weltweit verbreitet und deutliche regionale Unterschiede -> verschiedene, in jeweiliger Region beheimatete Wildhunde = Ausgangsarten |
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