Erstellt von Stefan Kurtenbach
vor mehr als 6 Jahre
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Frage | Antworten |
Was versteht man unter geldpolitischer Strategie? | Jede Zentralbank benötigt Regeln, denen sie sich bei ihren geldpolitischen Entscheidungen orientieren kann. Der Grund liegt darin, weil die Inflationsrate als wichtigste Zielgröße der Geldpolitik nicht direkt kontrolliert und beeinflusst werden kann. |
Welche Preisniveausteigerung hat die europäische Zentralbank für das Euro-Währungsgebiet mittelfristig festgelegt? | Unter, aber nahe bei 2 % |
Was soll durch die Festlegung der Obergrenze beim Preisniveau deutlich über 0 % verhindert bzw. berücksichtigt werden? | Die Gefahr einer Deflation soll verhindert werden und die wegen Messfehler üblicherweise zu hoch angesetzten Preisniveauerhöhungen sollen berücksichtigt werden. |
Warum führt eine Ausweitung der Geldmenge M3, zum Beispiel durch verstärkte Kreditgewährung, nicht zwangsläufig zu einer Erhöhung des Preisniveaus? | Durch verstärkte Kreditgewährung der Banken steigt zwar M1 und somit auch M3. Wenn diese finanziellen Mittel aber nicht für den Kauf von Gütern, die im Verbraucherpreisindex erfasst werden, verwendet werden, sondern zum Beispiel für Immobilien oder Finanzanlagen, ergibt sich kein Anstieg des Verbraucherpreisindex. |
Warum führt eine Ausweitung der Geldmenge M3, zum Beispiel durch Umschichtungen innerhalb des Geldvermögens, nicht zwangsläufig zu einer Erhöhung des Preisniveaus? | Durch Umschichtungen innerhalb des Geldvermögens kann es zu einer Erhöhung von M3 ohne Auswirkungen auf den Verbraucherpreisindex kommen. Wenn beispielsweise im Zuge einer Finanz- und Börsenkrise die Anleger Aktien und Investmentfondsanteile verkaufen und die Beträge Sicherheit orientiert in Termin- und Spareinlagen anlegen, steigt M3. Der Verbraucherpreisindex wird dadurch nicht beeinflusst. |
Aus welchen Maßnahmen besteht das geldpolitische Instrumentarium der EZB? | - Offenmarktgeschäfte - ständige Fazilitäten - Mindestreservepolitik |
Was bedeutet Fazilität? | Leichtigkeit, Möglichkeit, bei Bedarf kurzfristig Kredit in Anspruch nehmen oder Guthaben anlegen zu können |
Was bedeuten Offenmarktgeschäfte für die EZB? | Zu den Offenmarktgeschäften gehören folgende Maßnahmen: Kreditvergabe an Geschäftsbanken, Kauf und Verkauf von Wertpapieren zwischen EZB Geschäftsbanken sowie Ausgabe von EZB-Schuldverschreibungen. |
Was bedeuten ständige Fazilitäten für die EZB? | Gewährung von Tagesgeldkrediten an die Geschäftsbanken bzw. Anlage überschüssige Liquidität als Tagesgeld bei der EZB, Festlegung von Ober- und Untergrenzen der Zinssätze für täglich fällige Geldanlagen. |
Was bedeutet Mindestreservepolitik für die EZB? | Die Geschäftsbanken sind verpflichtet, in Höhe eines bestimmten Anteils der Einlagen ihrer Kundenguthaben bei der Zentralbank zu unterhalten. Die Mindestreserveguthaben werden verzinst. |
Was ist der Geldmarkt? | Eine Bank kann sich Zentralbankgeld nicht nur bei der EZB, sondern auch bei anderen Banken, die über überschüssige Liquidität verfügen, beschaffen. Der Markt, der den Ausgleich von kurzfristigen Liquiditätsüberschüsse und -defiziten im Bankensystem dient, ist der Geldmarkt. |
Wie wird das Zentralbankgeld zwischen den einzelnen Banken gehandelt? | Telefonisch |
Von was hängen die Geldmarktsätze ab? | Je nachdem wie lange sich die Banken das Geld überlassen ergeben sich unterschiedliche Zinssätze. Dabei gibt es Zinssätze für Tagesgeld, Einmonatsgeld, Dreimonatsgeld, Sechsmonatsgeld und Zwölfmonatsgeld. |
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