Geschichte der Psychologie

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Entwicklung der Psychologie von der Antike bis ins 20. Jahrhundert
Lilli M.
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Lilli M.
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Antike allgemein 400 v.Chr. Philosophenschulen keinSchulgeld alle Schichten Dialog, Lehrschriften
Sokrates, Platon Wahrnehmung unzuverlässig Gedanken => Erkenntnis Erkenntnistheorie Ontologie
Erkenntnistheorie (Sokrates, Platon) -> Höhlengleichnis Körperwelte <-> Ideenwelt Denken, Meditation -> Ideenwelt
Ontologie (Sokrates, Platon) Seelenlehre Leib-Seele-Dualismus 3 Funktionen der Seele -> Freud Gleichnis des Wagenlenkers (Mut, Begierde, Verstand)
3 Funktionen der Seele nach Sokrates und Platon - Begehrend/versorgend (Unterleib) -zielstrebig/entschlossen (Brust) -denkend (Kopf)
Aristoteles erste philosophische Psychologie Temperamentenlehre Wahrnehmungslehre Assoziationsgesetz
Temperamentenlehre (Aristoteles) vier ausgeprägte Persöhnlichkeiten mit Körpersäften verbunden (welcher überwiegt?) -Melancholiker, Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker -> moderne Persönlichkeitstheorien (Big 5)
Wahrnehmungslehre (Aristoteles) 5 Sinne nur Form aufgenommen (nicht Materie) Gemeinsinn
Assoziationsgesetz (Aristoteles) Kontinguität, Kontrast, Ähnlichkeit -> sekundäre Assoziationsgesetze von Thomas Brown (19.Jh.)
Philosophie der Antike -nimmt psychologiesche Begriffe vorweg -Lehre an Hochschulen
Christliche Philosophie (allgemein) -vereinnahmt platonische Konzepte (Dualismus, Seele von Gott erschaffen) -Augustinus
Augustinus (allgemein) -Konzepte sollen nicht verloren gehen -> Eingliederung /Umdeutung (Glaube als Erkenntnisprinzip, göttliche Erleuchtung)
Augustinus (Seelenlehre) metaphysisch und empirisch Funktionen: Sinnesempfindungen, Begierden, Geist, Vorstellung, Wille, Einsicht, Gedächtnis
Augustinus (Methodik) Introspektion Phänomenologie
Arabische Philosophie Alhazen Optik, Wahrnehmungslehre -> Lichtstrahlen ins Auge. optische Täuschung als Wahrnehmungsproblem (-> Mondtäuschung)
Begriff der Psychologie -erst im 19. Jh. etabliert -1.Verwendung 16. Jh. -1.Buchtitel 1520
Britischer Empirismus Francis Bacon (16./17. Jh.) empirische Methoden: (1) Gelegenheitsbeobachtung (2) Planmäßige Beobachtung: a) Systematische Beobachtung b)Experiment
Christian Wolff (17./18. Jh.) -Seelengeschichte/Seelenwissenschaft -Psychologie als eigenständige Wissenschaft -1. dt. Psychologielehrbuch (1720) -Gedächtnis: erkennen, dass schonmal gedacht
Carl Philip Moritz (18.Jh.) erster psychologiescher Roman ("Anton Reiser")
erste psychologische Fachzeitschrift Gnothi Sauton (18. Jh.) Magazin zur Erfahrungsseelenkunde Sammlung psychologischer Phänomene von Ärzten, Lehrern, Philosophen
Haupteinflüsse 19. Jh Physiologie Quantifizierung Assoziationismus Materialismus
Physiologie (19.Jh) (Haupteinfluss) -Bell-Magendie-Gesetz (afferent & efferent) -Reizleitung Nerven (Müller: unmessbar, spezifische Nervenenergien; Helmhotz: 25-38 m/s) -Lokalisation von Funktionen (Gehirn): Gall(funkt. Gliederung, Pseudowissenschaft); Broca-Areal (1.belegte Funktionslokalisation, wissenschaftliche Methode)
Quantifizierung (19. Jh.) -Reaktionszeitmessung(Bessel: persönliche Gleichung) ->kogn. & diff. Psych. -Statistik(Gauß: Glockenkurve, Normalverteilung) -> Theorie psych. Tests -Intelligenzmessung(1.Test 1905 Binet/Simon; IQ 1914 Stern; Abweichungsquotient 1932 Wechsler)
Assoziationismus (19. Jh.) verschiedene Ansätze =>Lern- & Gedächtnispsychologie 20. Jh.
Materialismus (19. Jh.) -Seele = Resultat komplexer Körperfunktionen -materialistischer Eid (Ludwig, Helmholtz, DuBois-Reymond, Brücke) -Organismen bestehen aus chemischen und physischen Kräften
Gustav Theodor Fechner (allgemein) (1801-1887) Psychophysik Nachbilder, Fechnerfarben Fechnersches Gesetz Methoden zur Schwellenfeststellung innere/äußere Psychophysik Dresdner Holbeinstreit (-> experimentelle Ästethik)
Fechnersches Gesetz -Hebart: Begriff der Schwelle -Weber: ebenmerkliche Unterschiede(JND), delta(R)/R konstant Fechner: Empfindungsskala (Absolutschwelle=0, JND=Einheit): E=K*log(R)+C -Anwendung: Größenklassen von Sternen -ABER: Stevens' power law E=R^n besser (gilt mit versch. n auch für Schmerz, Helligkeit,...)
Methoden zur Schwellenfeststellung (Fechner) -Methode der ebenmerklichen Unterschiede (Grenzverfahren) -Methode des mittleren Fehlers (Herstellungsverfahren) -Methode der richtigen und falschen Fälle (Konstanzverfahren)
innere/äußere Psychophysik (Fechner) Physiologie: Reiz -> phys. Prozesse innere Psychophysik: phys. Prozesse -> Empfindung äußere Psychophysik: Reiz -> Empfindung (Blackbox, weil Wissen zu unvollständig)
Wilhelm Wundt (allgemein) (1832-1920) psychophysischer Parallelismus Forschungsmethodik Donders Subtraktonsmethode Komplikationsversuche Untersuchung von Emotionen
psychophysischer Parallelismus (Wundt) -Psychisches aus Psychischem erklären -Psychologie als eigenständige Naturwissenschaft -physiologische Psychologie: Nutzung physiologiescher Hilfsmittel (experimentell)
Wundts Forschungsmethodik (allgemein) -Experiment (einfache psych. Vorgänge) -Beobachtung (Rückschlüsse auf höhere psych. Vorgänge) -experimentelle Methodik -Introspektion -1- psychologisches Forschungslabor
experimentelle Methodik (Wundt) 1.Willkürlichkeit 2.Beobachter aufmerksam 3.Wiederholbarkeit 4.isolierte Variation
Introspektion nach Wundt -keine ungeschulte Introspektion -kontrollierte Selbstbeobachtung -mit Laborinstrumenten -nur ja/nein -Ergebnis quantitativ analysieren
Donders Subtraktionsmethode (-> Wundt) a-Reaktion(simple RT): Reizwahrnehmung, Entscheidungszeit, motorische Antwortzeit b-Reaktion(choice RT): ",",Diskriminationszeit,Antwortauswahl," c-Reaktion(go/no-go RT): ",",Diskriminationszeit,"
a) Komplikationsversuche b)Emotionen (Wundt) a) -z.B Glockenton -> Zeigereinstellung -0.8s Diskrepanz 8(-> heute psychologische Refraktärperiode) => multisensorische Versuche b)-Einfluss Töne, Gerüche, Geschmack, Bilder auf Pulsfrequenz => Anfänge psychophysiologischer Forschung
Freud (allgemein) (1856-1939) Experimente mit Kokain Charcot->Hypnose Fall Anna O. Technik der freien Assoziation sexuelle Grundlage des Traumas Selbstanalyse Ödipuskomplex Instanzenmodell Abwehrmechanismen psychosexuelle Entwicklung Freudian slips
Fall Anna O. (Freud) -Hysterie -Bewusstmachen der Entstehung->Heilung -Katharsis-Methode/Redekur -Übertragung/Gegenübertragung =>Geburt der Psychoanalyse ABER: Fallbericht stark verzerrt
Technik der freien Assoziation (Freud) -ohne Zensur alles aussprechen (auch verbotenes, etc.) -> Zugang zu Bruchstücken der Unbewussten
sexuelle Traumagrundlage (Freud) Verführungstheorie: Ursache für Hysterie immer sexuelle Erfahrung später: Verführung oft phantasiert
Selbstanalyse (Freud) -notwendig -freie Assoziation nicht möglich Traumdeutung: -Verdrängungsmechanismen geschwächt -Verdichtung, Verschiebung
Ödipuskomplex (Freud) -mit 4-6 Jahren sexuelles Begehren der Mutter - Vater als Konkurrent -> Hass ABER: funktioniert nicht bei Mädchen
Instanzenmodell (Freud) Es(Lustprinzip) =>Forderungen Ich(Realitätsprinzip,bewusst) =>Kontrolle Über-Ich(Gewissen, Moral, Werte&Normen der Außenwelt) =>Forderungen ->3 Ängste(Realangst, Gewissensangst, neurotische Angst)
Abwehrmechanismen (Freud) Verdrängung, Verkehrung ins Gegenteil, Sublimierung, Projektion, Isolierung, Reaktionsbildung, Ungeschehenmachen, Wendung gegen sich selbst, Regression, Identifizierung mit Aggressor
Psychosexuelle Entwicklung (Freud) <1 ~ oral 1-3 ~ anal 3-6 ~ phallisch 6-Pubertät ~ Latenz Pubertät-Tod ~ genital
Freudian slips Versprecher, Vertippen, Handlungsfehler -> tiefere Ursache, unbewusste Motive
Kritik an Freud (methodisch) -naturwissenschaftlicher Anspruch (Interpretation, schwer überprüfbare Begriffe) -Art der Datensammlung (priveligierter Zugang, retrospektiv, unzuverlässig) -nicht falsifizierbar (kann immer entsprechend gedeutet werden, Retourkutsche) =>keine wissenschaftliche Theorie
Kritik an Freud (inhaltlich) -sexuelle Traumata: implantierte Falscherinnerungen, alles wird als Bestätigung gedeutet, anfangs nie Berichte -Verdrängung: starke Emotionen verstärken eher Erinnerung, konnte nicht experimentell nachgewiesen werden =>mod. wiss. Überprüfung oft negativ =>Konzepte abgewandelt
H. Ebbinghaus (1850-1909) -Ziel: Untersuchung höherer geistiger Prozesse -Ebinghaus Methode: sinnfreie Trigramme -> auswendig gelernt -> Vergessenskurve -quantitative Untersuchung, reines Gedächtnis -wichtige Gesetzmäßigkeiten entdeckt ABER: komplett andere Prozessse bei sinnvollem Material
Gestaltpsychologie (Vorläufer, Beginn) -Mach (übergreifende Wahrnehmungseigenschaften) -Ehrenfells(Begriff "Gestalt") Wertheimer(Phi-Phänomen, Stroboskop, Phenakistiskop, 2 Punkte: 60 ms Scheinbewegung)
Gestaltpsychologie (allgemein) "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." Scheinkonturen, Kippbilder top-down-Verarbeitung Absetzung von Elementarismus, Strukturalismus
Gestaltgesetze (0) Figur-Grund-Trennung (1)Prägnanz (2)Gesetz der Nähe (3)Gesetz der Ähnlichkeit (4)gemeinsames Schicksal (5)Geschlossenheit (6)gute Fortsetzung (7)Vertrautheit
W.Köhler Lernen durch Einsicht Experimente mit Schimpansen -> Problemlösung analysiert Lösung stabil, Transfer möglich <=> try & error (Lernpsychologie)
Behaviorismus 1 Gegenbewegung zu Strukturalismus (vorherrschend Ende 19. Jh.) Pawlow, Watson
Pawlow (1849-1936) Forschung Sekretion von Magensäften -> Zufallsbefund Klassisches Konditionieren(US,UR,CS,CR) Erwerb Verhalten, Löschung, Spontanerholung
Watson (1878-1958) Begründer des Behaviorismus Angsreaktion durch kl. Kond. (Little Albert) Therapie: Methode der Gegenkonditionierung (positiver Reiz, schrittweise Annähernung) ->später: Methode der systematischen Desensibilisierung (Verhaltenstherapie)
Behaviorismus 2 Thorndike Skinner
Thorndike (1874-1949) "animal intelligence" puzzle box, Latenzzeit -> Lernen durch Versuch und Irrtum Effektgesetz(Effekt von Reaktion ändert Auftretenswahrscheinlichkeit, natürliche Verhaltensselektion) ABER: nicht streng behavioristisch (mentalistische Begriffe)
Skinner (1904-1990) Neobehaviorismus Ablehnung von Mentalismus (erlärt nichts, operante Definitionen von Hunger, Entscheidung,...) Verstärkung neu definiert (Konsequenz, die Reaktion verstärkt) Skinner-Box operante Konditionierung shaping Verbal Behavior
Skinner-Box (->Verstärkung,...) C+ = pos. Verstärkung C-/ = neg. Verstärkung C+/ = Entzug C- = Bestrafung
Bewertung Behaviorismus -radikaler B. (unbeobachtbare Konzepte wertlos) - wenige Vertreter -methodischer B. (psych. Begriffe auf Verhalten zurückführen) - sehr verbreitet
Kognitionspsychologie (allgemein) Kognitionswissenschaft (interdisziplinär) Kognitionspsychologie (Teil/Paradigma der Psychologie)
Kognitionspsychologie (frühe Ursprünge, Geburtsstunde) Fechner (unbeobachtbare Empfindungen) Wundt (Introspektion) Gestaltpsych. (Wahrnehmung ohne Lernen, Lernen durch Einsicht) Neisser:"Cognitive Psychology" (1967)
Piaget (kognitive Psychologie) (1926) Intelligenzentwicklung Reifen des Gehirns
Bartlett (kognitive Psychologie) (1932) kritisiert Ebbinghaus' Methode sinnvolles Material (Geschichte nacherzählen) ->Vereinfachung, Auslassung, Tranformation in eigene Kultur Schemata, Skripte
Bandura (kognitive Psychologie) (1963) Lernen am Modell (observational learning) Bobo-Doll-Experiment -> Gelerntes kann latent sein -> stellvertretende Verstärkung wirkt auch
Chomsky (1957) Kritik an Skinners Verbal Behavior -würde zu lange dauern -Erkennen von Grammatik in sinnlosen Sätzen ->angeborene Univeralgrammatik
Miller (1956) magical number 7 + or - 2 unterscheidbare Stufen von Reizdimensionen => begrenzte Informationsverarbeitung des Gedächtnisses (Hs = log2(N)) =>quantitative Vorschung über geistige Vorgänge
Informatik (kognitive Psychologie) 70er Jahre Speichermodelle ->Computermodelle für menschliche Kognition
Neuropsychologie (Sperry) (kognitive Psychologie) (1960er/1981) Split-Brain-Patienten funktionale Analyse des Gehirns -> asymmetrisch
Was braucht man zum Messen? -Menge von Objekten -Relationen zw. Objekten (-Operationen)
Abbildung beim Messen empirisches Relativ -> numerisches Relativ homomorph: a) Erhalten der Relationen b) many-to-one-mapping
Probleme des Messens 1) Existenz einer Repräsentation ->Axiomsystem(Messstruktur) 2)Eindeutigkeit der " (Skalenniveau) 3)Bedeutsamkeit (angemessene Statistik)
schwache Ordnung Konnexität (alles vergleichen) Transitivität Repräsentationssatz: a>~b <=> f(a)>~f(b)
extensive Messung deutlich mehr Axiome Repräsentationstheorem: 1. wie schwache Ordnung 2.Additivität (f(a+b)=f(a)+f(b))
Bisymmetrie Pfanzagl Kringel (nicht assoziativ, nicht kommutativ) -> Mittelung ein paar Axiome wie extensive M. und Bisymmetrieaxiom: (a°b)°(c°d)~(a°c)°(b°d) 1.wie schwache Ordnung 2. f(a°b)=(f(a)+f(b))/2
Skalenniveaus Norminalskala Ordinalskala Intervallskala Verhältnisskala Absolutskala
Norminalskala invariant: Eindeutigkeit f(x)=f(y) <=> x=y z.B. Passnummer
Ordinalskala invariant: Rangordnung f(x)>f(y) <=> x>y z.B. Bundesliga-Tabelle
Intervallskala invariant: Verhältnisse von Intervallen f(x)=px+q (p>0) z.B. Temperatur (Celsius, Fahrenheit)
Verhältnisskala invariant: Verhältnisse f(x)=px (p>0) z.B. Zeit, Länge, Masse
Absolutskala invariant: Wert f(x)=x Häufigkeit, Wahrscheinlichkeit
Bedeutsamkeit Aussage bedeutsam, wenn Wahrheitswert unter zulässiger Transformation invariant
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