Erstellt von Christine Gna
vor mehr als 5 Jahre
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Frage | Antworten |
Wie wirken sich systematische und zufällige Messabweichungen auf das Messergebnis aus? | Systematische Abweichungen machen den Messwert unrichtig, d.h. sie weichen in in einer Richtung vom richtigen Messwert ab. Zufällige Abweichungen machen den Messwert unsicher, d.h. sie schwanken um den richtigen Wert. Systematische Messabweichungen können ausgeglichen werden, wenn Grösse und Richtung bekannt sind. Zufällige Abweichungen sind nicht ausgleichbar. |
Wie kann man systematische Messabweichungen einer Messschraube ermitteln? | Die systematische Messabweichung einer Messschraube wird ermittelt, indem man Endmasse mit der Messschraube misst und die Abweichungen der Anzeige mit dem richtigen Wert der Endmasse vergleicht. Die Differenz vom angezeigtem Wert und dem Endmasswert ist die systematische Abweichung A. |
Warum ist das Messen dünnwandiger Werkstücke problematisch? | Dünnwandige Werkstücke werden beim Messen durch die Messkraft elastisch verformt. Der angezeigte Messwert ist kleiner als das tatsächliche Werkstückmass. |
Warum können durch das Abweichen von der Bezugstemperatur bei Messgeräten und Werkstücken Messabweichungen entstehen? | Wenn Messgerät und Werkstücke aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen, führen Abweichungen von der Bezugstemperatur wegen der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zu Messabweichungen. Bei der Bezugstemperatur von 20 °C sollen alle Messgeräte, Lehren und die Werkstücke in der vorgeschriebenen Toleranz liegen. |
Worauf können systematische Abweichungen bei Messschrauben voraussichtlich zurückgeführt werden? | Systematische Abweichungen bei Messschrauben werden z.B. durch zu grosse Messkraft, durch Abweichungen der Gewindesteigung, durch gleichbleibende Abweichungen von der Bezugstemperatur und durch Abnutzung der Messflächen verursacht. |
Warum wird beim Messen in der Werkstatt der angezeigte Messwert als Messergebnis angesehen, während im Messlabor oft der angezeigte Wert korrigiert wird? | Werkstattmessgeräte werden so ausgewählt, dass im Verhältnis zur Werkstücktoleranz die Messabweichungen vernachlässigbar sind. Im Messlabor müssen bei der Überwachung (Kalibrierung) von Messgeräten die systematischen Abweichungen korrigiert und die zufälligen Abweichungen so klein wie möglich gehalten werden. |
Welche Vorteile hat die Unterschiedsmessung und Nulleinstellung bei Messuhren? | Wenn die Messuhr mit einem Endmass, dessen Nennmass möglichst nahe bei der zu prüfenden Messgrösse liegt, auf Null gestellt wird, werden systematische Messabweichungen durch die Temperatur, die Massverkörperung im Messgerät und die Messkraft (beim Messen mit Stativen) stark verkleinert. Die Messabweichung ist deshalb sehr klein. |
Warum ist bei Aluminiumwerkstücken die Abweichung von der Bezugstemperatur messtechnisch besonders problematisch? | Aluminium hat gegenüber Stahl, aus dem die Massverkörperung z.B. von Messschiebern und Messschrauben bestehen, einen grösseren Längenausdehnungskoeffizienten. Dies bedeutet, dass sich die Masse von Werkstück und Massverkörperung unterschiedlich ändern, wenn die Bezugstemperatur nicht eingehalten wird. Beim Messen von Werkstücken aus Stahl ist die Abweichung von der Bezugstemperatur weniger problematisch: Werkstück und Messgerät besitzen etwa den gleichen Längenausdehnungskoeffizienten. Deshalb ist die Messabweichung minimal. |
Wie gross ist etwa die Längenänderung eines Parallelendmasses (l = 100 mm, α = 0.000 016 1/°C), wenn es durch Handwärme von 20°C auf 25°C erwärmt wird? | Die Längenänderung beträgt Δl = l1 x α x Δt = 25°C-20°C = 5°C Δl = 100 mm x 0.000 016 1/°C x 5°C Δl = 0.008 mm = 8 μm |
Wie viel Prozent der Werkstücktoleranz dürfen die Messabweichungen höchstens betragen, damit sie beim Prüfen vernachlässigt werden können? | Die Messunsicherheit darf höchstens 10% der Mass- oder Formtoleranz betragen. Messverfahren mit einer wesentlich kleineren Unsicherheit sind unnötig teuer. Eine grössere Messunsicherheit würde dazu führen, dass zu viele Werkstücke nicht mehr eindeutig als "Gutteil" oder "Ausschuss" zu erkennen wären, wenn die Masse im Bereich der Toleranzgrenzen liegen. |
Welche Messunsicherheit ist bei einer mechanischen Messuhr (Skw = 0.01 mm) zu erwarten? | Die Messunsicherheit beträgt bei Messgeräten mit Skalenanzeige 1 Skalenteilungswert, entsprechen 0.01 mm. Diese Messunsicherheit gilt nur, wenn die Messuhr kalibriert ist, normale werkstattübliche Messbedingungen vorliegen und ein qualifizierter Prüfer die Messung ausführt. |
Was versteht man unter Prüfen? | Durch Prüfen kann man feststellen, ob ein Prüfgegenstand den geforderten Massen und geometrischen Formen entspricht. Prüfen wird unterteilt in Messen und Lehren. |
Werstückmasse können durch Messen oder Lehren geprüft werden. Worin besteht der Unterschied? | Messen ist das Vergleichen einer Messgrösse, z.B. einer Länge oder eines Winkels, mit einem Messgerät. Lehren ist das Vergleichen einer Form oder Länge mit einer Lehre. Beim Lehren kann nur zwischen "Gut" und "Ausschuss" unterschieden werden. |
Was versteht man unter der Messunsicherheit? | Als Messunsicherheit bezeichnet man zufällige und nicht erfassbare systematische Abweichungen. Bei Werkstattmessungen mit richtig ausgewählten und geprüften Messgeräten bleiben die Abweichungen innerhalb der zulässigen Grenzen. |
Wie entstehen Messabweichungen durch Parataxe beim Ablesen eines Messschiebers? | Messabweichungen durch Parataxe entstehen, wenn der Beobachter unter schrägem Blickwinkel abliest. |
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