6. Allgemein-, sozial- und persönlichkeitspsychologische Grundlagen

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Psychotherapie Psychotherapie Karteikarten am 6. Allgemein-, sozial- und persönlichkeitspsychologische Grundlagen , erstellt von Christian Leopold am 21/02/2022.
Christian Leopold
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137. Womit beschäftigen sich Attributionstheorien und welchen drei Dimensionen können Ursachen zugeschrieben werden? Ein Ereignis kann external (durch das Denken und Handeln anderer) oder internal (durch das eigene Tun) erklärt werden. Diese Dimension kommt in überdauernden Kontrollüberzeugungen zum Ausdruck, in denen entweder die Person als "Meister" ihres Schicksals erscheint oder als hilfloser "Bauer" im Spiel unkontrollierbarer Mächte (wie Lehrer, staatlicher Ämter, religiöser Institutionen oder ganz einfach Zufall). Kulturell geteilte Kontrollüberzeugungen werden als Kontrollideologien bezeichnet. Eine zweite Attributionsdimension ist die Stabilität von Erklärungsfaktoren. Eine Ursache für ein Verhalten kann entweder lang andauernd wirksam sein (z.B. Intelligenz) oder die Ursache kann kurzfristig eintreten (z.B. momentane Stimmung).
138. Was beschreibt das Konzept der Kontrollüberzeugungen (Locus of control) von Rotter? Das Konstrukt bezieht sich auf das Ausmaß, mit dem ein Subjekt glaubt, dass das Auftreten eines Ereignisses abhängig vom eigenen Verhalten ist, ob also der Ort der Kontrolle innerhalb oder außerhalb des Individuums liegt (englisch: internal vs. external locus of control). Der Begriff der „internalen versus externalen Kontrolle der Verstärkung“ hat sich inzwischen im deutschsprachigen Raum zur Terminologie „Kontrollüberzeugung“ verkürzt. Häufig kommt es im Zusammenhang mit „Kontrollüberzeugung“ zu einer Gleichsetzung mit dem Begriff „Selbstwirksamkeit“ bzw. „Selbstwirksamkeitserwartung“. Das ist in einem kognitiven Paradigma falsch, denn es existiert ein Unterschied zwischen der Überzeugung, ein Ereignis sei auf irgendeine Weise herbeizuführen (= Kontrollüberzeugung) und der Annahme, dass man selbst das Subjekt sei, welches ein Ereignis herbeiführen kann (= Selbstwirksamkeitserwartung).
139. Erklären Sie das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung (self Efficacy) nach Bandura. Selbstwirksamkeitserwartung (engl. self-efficacy), kurz SWE, bezeichnet das Vertrauen einer Person, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen auch in Extremsituationen erfolgreich selbst ausführen zu können.[1] Ein Mensch, der daran glaubt, selbst etwas bewirken und auch in schwierigen Situationen selbstständig handeln zu können, hat demnach eine hohe SWE. Die Begrifflichkeit wurde in den 1970er-Jahren von dem kanadischen Psychologen Albert Bandura entwickelt.[2] Eine Komponente der SWE ist die Annahme, man könne als Person gezielt Einfluss auf die Dinge und die Welt nehmen, statt äußere Umstände, andere Personen, Zufall, Glück und andere unkontrollierbare Faktoren als ursächlich anzusehen (siehe auch Kontrollüberzeugung).
140. Was versteht man unter Reaktanz? Psychologische Reaktanz ist die Motivation zur Wiederherstellung eingeengter oder eliminierter Freiheitsspielräume.[1] Reaktanz wird in der Regel durch psychischen Druck (z. B. Nötigung, Drohungen, emotionale Argumentation) oder die Einschränkung von Freiheits­spielräumen (z. B. Verbote, Zensur) ausgelöst. Als Reaktanz im eigentlichen Sinne bezeichnet man dabei nicht das ausgelöste Verhalten, sondern die zugrunde liegende Motivation oder Einstellung. Voraussetzungen für das Entstehen von Reaktanz sind die Vorstellung zu besitzen, über einen Freiheitsspielraum zu verfügen diesen Freiheitsspielraum für einigermaßen wichtig zu halten eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen.
141. Erklären Sie den Unterschied zwischen Therapiemotivation und Änderungsmotivation. Wir sehen immer wieder im Therapieprozess Klienten, die mit einer eher schwachen, z.T. mit fehlender Änderungsmotivation (nicht: Therapiemotivation!) in die Therapie kommen und es wird deutlich, dass dieses Ausmaß an Änderungsmotivation niemals ausreicht, in konstruktiver Weise therapeutisch zu arbeiten; bei vielen Klienten sehen wir deutlich höhere Ausmaße an Änderungsmotivation, aber selbst bei diesen Klienten kann dieses Motivationsniveau zu schwach sein, wirklich schwierige therapeutische Aufgaben in Angriff zu nehmen oder wirkliche Veränderungen einzuleiten.
142. Nennen Sie ein Beispiel für eine ungünstige Therapiemotivation. Berentung - Beziehungsthematik - Suchtthematik
143. Was sind Double bind bzw. Doppelbindungen und nennen Sie ein Beispiel dafür. Die Doppelbindungstheorie (engl. double bind theory, franz. double-contrainte) ist ein kommunikationstheoretisches Forschungsergebnis zur Entstehung schizophrener Symptomatiken (Heidelberger Schule). Die Doppelbindungstheorie beschreibt die lähmende, weil doppelte Bindung eines Menschen an paradoxe Botschaften oder Signale (sog. Doppelbotschaften) und deren Auswirkungen. Die Signale können den Inhalt der gesprochenen Worte betreffen oder Tonfall, Gesten und Handlungen sein. "WERDE ERFOLGREICH - ABER VERLASS MICH NICHT"
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