Infektionen in der Schwangerschaft

Beschreibung

Facharztprüfung Gynäkologie Geburtshilfe Karteikarten am Infektionen in der Schwangerschaft, erstellt von Alexandra Hilken am 28/11/2024.
Alexandra Hilken
Karteikarten von Alexandra Hilken, aktualisiert vor 14 Tage
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Erstellt von Alexandra Hilken vor 14 Tage
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Frage Antworten
TORCHLL T- Toxoplasmose O - others (Parvovirus B 19) R - Röteln C - Cytomegalie H - Hepatitis/Herpes/HIV L - Lues L - Listeriose
sonographische Zeichen einer intrauterinen Infektion - Plazentadicke > 6-7 cm - Poly-/Oligohydramnion - symmetrische IUGR - Hydrops: Aszites, Hydrothorax, Perikarderguss, Hautödem - Hepatosplenomegalie (Verkalkungen) - Ventrikulomegalie (Lateralventrikeldilatation), echogener Saum (Periventrikulitis), Zysten - Herz: Perikarderguss, echodichte Herde, Myokarditis/Trikuspidalklappeninsuffizienz
Procedere bei V.a. Infektion in der Schwangerschaft - Anamnese: Impfstatus, Immunität, Kontaktzeitpunkt - mütterliche Serologie: Verlaufskontrollen der IgG und IgM-AK CAVE Vortäuschen einer Primärantwort bei persistierenden IgM-AK (Primärinfekt oder Reinfektion) - Aviditätsindex: zur DD zwischen frischer oder lang zurückliegender Infektion - IgG reifen mit der Zeit, hoch avides IgG: hohe Bindungskraft zum korrespondierenden Antigen niedrig avides IgG: geringe Bindungskraft -> Zeichen für frische Infektion pränatale Diagnostik: - Ultraschall - Chorionzottenbiopsie - Amniozentese - Chordozentese - Therapie: Expositionsprophylaxe mit spezifischen Immunglobulinen, Antibiotika, intrauterine Transfusion Optimierung des Entbindungszeitpunktes/Geburtsmodus
Röteln-Infektion Übertragung - 90% der Erwachsenen haben AK - Übertragung durch Tröpfcheninfektion sowie bei Virämie transplazentar
Röteln-Erreger Rötelnvirus aus der Gruppe der Togaviren RNA-Virus mit 13 Genotypen (Bestimmung ermöglicht Unterschied zwischen Impftyp und Wildtyp), nur ein Serotyp - Rötelnembryopathie: 1:100.000 Lebendgeburten Inkubationszeit: 16-18 Tage bis Exanthem, Virämie ab Tag 8, infektiös 5 Tage vor und bis 7 Tage nach dem Exanthembeginn
Röteln Klinik - in 50 % klinisch inapparent - konfluierendes, kleinfleckiges Exanthem, v.a. Rücken/Streckseiten der Extremitäten - Fehlen katarrhalischer Symptome - Arthralgien - geschwollene LK (Nacken) - Leukopenie, rel. Lymphozytose, atypische Lymphozyten
Röteln-Embryopathie/Rubella-Syndrom Gregg-Trias: Katarakt, Schwerhörigkeit/Taubheit durch Innenohrschaden, Herzvitien Retinopathie Oligophrenie, Mikrozephalie
Diagnostik bzgl. Röteln zu Beginn der Schwangerschaft - Anamnese: Kontakt zu Erkrankten, Exanthem und Fieber? Nachweis über 2 erfolgte Impfungen -> dann keine AK-Bestimmung, nur Dokumentation im MuPa - ansonsten Hämagglutinationshemmungstest: Standardtest zur Bestimmung der Dauerimmunität seronegativ = Titer < 1: 8 (Titerkontrolle zwischen 14. und 16. SSW) Bei Titer 1:8 bis 1:16 -> HAHT unzuverlässig, dann Bestätigung über Hämolyse- in- Gel- Test: keine Immunität bei < 5 mm fragliche Immunität bei 5-9 mm Immunität anzunehmen ab > 10 mm Immunität entspricht dem Titer 1:32 ab 1:128 -> frische Infektion nicht auszuschließen -> IgM bestimmen alternativ Immunoassays: keine Immunität bei < 10 IE/ml fraglich bei 10-14 IE/ml anzunehmende Immunität bei > 15 IE/ml bei Seronegativität ggf. Beschäftigungsverbot je nach Beruf bei Reisen in Risikogebiet: Titer prüfen trotz 2x Impfung (Ausschluss Impfversager)
Diagnostik nach Röteln-Exposition vor der 18. SSW geringes Reinfektionsrisiko oder keine Infektion unabhängig von Impfanamnese oder serol. Befunden wird serologische Kontrolle empfohlen Immunität, wenn: - Impfanamnese - AK zu Beginn der Schwangerschaft > 1:32 -IgG ELISA > 15 IE/ml - Aviditätsindex der IgG > 70% -> Infektion vor > 8 Wochen - Nachweis von E2-IgG-Konformationsantikörpern Reinfektion (geringes fetales Risiko), wenn: - IgM-Ak in 2 verschiedenen Tests nachgewiesen - Nachweis hochavider IgG - Nachweis von E2-IgG-Konformationsantikörpern
Diagnostik nach Röteln-Exposition vor der 18. SSW Anzeichen für Primärinfektion Primärinfektion, wenn: - Klinik vorhanden - 3 Blutproben (IgG und IgM): 1. Probe sofort, 2. Probe nach 14 und 3. Probe nach 28 Tagen beweisend für frische Infektion: - erstmaliges Auftreten von AK in der 2. Probe - mindestens 4facher Anstieg zwischen Probe 1 und 2 - Nachweis spezifischer IgM-Röteln-AK IgM-AK in 2 verschiedenen methodischen Tests: IgM-AK a) können gleich nach Auftreten der Krankheitszeichen nachgewiesen werden, erreichen den Höhepunkt nach 7-10 Tagen und persistieren bis zu 4 Monate nach Ausbruch der Hauterscheinungen b) falsch positive Ergebnisse durch Kreuzreaktion mit anderen AK c) bei positivem Nachweis erfolgt Nachweis spezifischer AK - spezieller AHT Test und ELisa mit monoklonalen AK für Anti-µ IgG Elisa < 15 IU/ml Nachweis niedrig-avider IgG-AK ( <70%) kein Nachweis von Anti-E2-IgG-AK (bis 3 Monate nach Infektion) (E2 ist Hüllprotein von Röteln) - Virusnachweis im Rachenabstrich (PCR)
Procedere nach Röteln-Exposition - Infektion -> Virämie -> transplazentare Infektion möglich - keine Gabe von Röteln-Immunglobulin - AK-Kontrollen nach 2, 4, 6 Wochen
Procedere bei Infektion - Infektion vor der Konzeption bis 10 Tage nach letzter Menstruation -> fetale Infektion unwahrscheinlich, keine Abruptio empfehlen - bis zum Ende der 11. SSW Abruptio erwägen fetale Infektionsrate: 1.-11. SSW: 90% 12.-17. SSW: 70% > 17. SSW: 20-40% Embryopathierate in der 1.-7. SSW: 56% 8.-12. SSW: 25% alternativ zur Abruptio PCR-Bestimmung ab der 11. SSW abwarten ab der 11. SSW: pränatale Diagnostik: IgM-Bestimmung im Fruchtwasser, Chorionzotten mittels PCR (Erkennungsrate 95%) positiv -> Abruptio überlegen negativ -> erneute PCR und IgM-Bestimmung aus Nabelschnurblut nach der 22. SSW (US-gesteuerte Nabelvenenpunktion) Nachweis von Röteln-spezifischem IgM und pos. PCR spricht für fetale Infektion, aber Vorhersage von Schädigungen ist nicht möglich -> Abruptio auf Wunsch der Eltern nach Aufklärung direkter oder indirekter Nachweis einer kongenitalen Rötenvirusinfektion beim NG ist meldepflichtig
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