Frage | Antworten |
Erläutere die zwei Betrachtungsweisen einer Organisation | • Betrachtungsweise 1: Handlungsfähiger Kollektivakteur in Interaktion mit anderen Organisationen und ihrer Umwelt (z.b. untersch Parteien, versch Departemente beim Bund, etc) (Ausserhalb des Kreises hin zu anderen Kreisen) • Betrachtungsweise 2: Organisationssysteme mit spezifischen Binnenproblemen (z.B. Bürokratie und Oligarchie, Mitgliederrekrutierung und -loyalität, Divergenz von Organisationsziel und Mitgliedermotivation) (Innerhalb des Kreises) |
Nenne drei Definitionsmerkmale einer Organisation | • dauerhafte Erreichung eines bestimmten Ziels • Ordnung und Struktur • Koordination der Aktivitäten der Mitglieder und der verfügbaren Mittel, um Erreichung des Ziels erreichen zu können (Arbeitsteilung) |
4 Elemente einer Organisation | • Idee der Institution, Leitidee • der Personalbestand • Regeln oder Normen • materielle Apparat (Gegenstände und Räume) |
Wie funktioniert eine Organisation | Die Institution verknüpft Personen, Gegenstände und Handungen derart, dass durch das gemeinsame Handeln Aufgaben oder Probleme, die immer wieder vorkommen, in gleichartiger und damit verbundener Weise angegangen werden können. Organisationen schaffen Sicherheit, Ordnung und Stabilität, was sie für die Gesellschaft wertvoll macht. Vertraute Institutionen bilden gemeinsame Bezugspunkte, was wiederum die Bedeutung der sozialen und kulturellen Identität aufzeigt. Die Kehrseite ist jedoch, dass Institutionen/Organisationen die Freiheit beschränken und somit begrenzen sie die Lebens- und Handlungsmöglichkeiten. Institutionen bieten dem Einzelnen die Möglichkeit, in bestimmten situationen mit bestimmten Problemen sinnvoll, sicher und in vorhersehbarer Weise umzugehen und dabei mit anderen zusammenzuwirken (→Entlastung). Institutionen können auch zur Bestimmung und Entfaltung von personaler Identität und zur Strukturierung von Lebensläufen beitragen. |
Warum gibt es Organisationen | Durch Ungewissenhei der Menschen und ihrem grundsätzlichen Streben nach Sicherheit, schliesst sich der Mensch in Organisationen zusammen. Die Organisation zeichnet sich durch Dauerhaftigkeit, Berechenbarkeit, Organisierbarkeit (z.B. Arbeitsteilung) und durch eine Strategie (Entscheidungen in die Zukunft hinein ) aus. |
Grundlagen einer Organisation | 1. Zielgerichtetes Handeln (zentral für die Organisation ist ihre Zielgerichtetheit und Strukturiertheit. 2. Mittel zur Steigerung von Leistungsfähigkeit (Arbeitsteilung und Spezialisierung) 3. Mittel zum Erreichen von "grossen" Zielen (Ein Einzelner allein könnte Ziele nicht erreichen) 4. Mittel zur Erzeugung von Sicherheit durch "Reduktion von Komplexität" (Lebensdauer einer Organisation ist länger als die ihrer Mitglieder, Organisationen machen unsere gesellschaftliche Welt durch ihre relative Stabilität berechenbar und schaffen damit eine gewisse Zukunftssicherheit) |
Wie entstehen Organisationen | Organisation entsteht durch die Erhöhung der Komplexität einer Sache (z.B. von einer Arbeit), bei der Struktur nötig ist, um diese bewältigen zu können. |
Wie verhalten sich die persönlichen Beziehungen in einer wachsenden Organisation | Je grösser die Organisation desto kleiner ist die personelle Beziehung bzw. desto grösser ist die Unpersönlichkeit (zwischen den einzelnen Hierarchiestufen resp. Untereinheiten) ---> von der Burgerbude zum Grossunternehmen Mc Donalds. |
Beschreibe Institutionenwandel | • Veränderung der sozialen und kulturellen und somit der personalen Ankerpunkte • neue Ideen zur Lösung neuer Grundprobleme lösen alte Ideen ab und führen zu neuen Fomen der Kooperation |
Organisationstypen Nenne 3 Grundlagen des Engagements Nenne 3 Macht- und Steuerungsmittel der Organisation | Entfremdend, Berechnend, Moralisch Zwang, Belohnungsgewalt, Normative Gewalt |
Nennen ein Beispiel für Zwangsorganisation, Utilitaristische Organisation und Normative Organisation | Gefängniss Unternehmung Kirche |
Nenne zwei weitere Organisationstypen und deren spezifische Merkmale | Technische Institutionen (Stark Ziel- Outputorientiert, Umwelt reagiert direkt auf Output, Gewinn/Verluste) Institutionelle Institutionen (Stark Prozessorientiert. Prozess/Struktur als Legitimationsquelle. Umwelt reagiert indirekt auf Organisationsoutpunkt mittels gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Erwartungen) |
Nenne Zwei hierarchische Strukturmöglichkeiten der Organisation | Einlinienorganisation und Mehrlinienorganisation |
Vorteile/Nachteile EInlinienorganisation | + • Handeln ist an Regeln gebunden (z.B. Reglemente) • jeder ist sich seiner Verantwortung bewusst • durch die klare Abgrenzung der Verantwortung wird der einzelne entlastet • relativ stabile und homogene Umwelt (jedoch nur Schönwetterorganisation) - • Dienstweg kann die verschiedenen Instanzen überlasten (starke Hirarchie) • Spezialwissen der Unterstellten wird nur schwach genützt • Tendenz zur Überfülle von Informationen • Zurückhalten und Filtern von Informationen von unten nach oben |
Vorteile/Nachteile Mehrlinienorganisation | + • klare, kurze Informationswege • Spezialisierung der Vorgesetzten - • unklare Verantwortung • Kompetenzstreitigkeiten |
Erläutere das Beförderungsproblem, welches vorwiegend in Einlinienorganisationen vorkommt | Beförderungsproblematik: Jeder wird so lange befördert bis er die Funktion erreicht hat , für die er gar nicht mehr geeignet ist (Senioritätsprinzip, persönliche Beziehungen, Loyalität zu derzeitigen Machthabern) --> gem empirischen Forschungen (befördert wird, wer: herausragende Leistungen in der Status Quo Position erbringt und konformes und loyales Verhalten an den Tag legt). Peter-Prinzip, In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. |
Organisationstypologie, Unterschiede zwischen de- und zentralisierter Organisation | |
Schildere das Initierungs- Beteiligungsproblem von Organisationen | |
Wie bilden sich informale Gruppen in Organisationen | a) Durch die aus der formalen sich ergebenden sozialen Kontakte b) Über berufliche Sozialisierung (Zusammengehörigkeitsgefühl, Werttraditionen, gemeinsamen Erfahrungen) c) Nach ausserberuflich-privaten gemeinsamen Interessen (Hobby, Sport etc.) d) Nach Besonderheiten der sozialen Herkunft e) Als Ergebnis Generations- und altersbestimmter Interessenanlagen f) Als Reaktion auf Normen, Autoritäten und Verhaltenssteuerungen durch die formale Organisation, welche den Interessen der Organisationsmitglieder entgegenstehen. |
Definiere das Militär | Wir betrachten das Militär als ein Herrschafts- und Machtinstrument, welches die Gesellschaft vornehmlich gegen aussen schützt aber zugleich auch Ordnungsaufgaben im Innern gewährleisten kann. Als Inhaber des staatlichen Gewaltmonopols figuriert es als Symbol nationaler Souveränität und beeinflusst die zivile Gesellschaft mit seinem Werte- und Normensystem. |
Anhand welcher Dimensionen wird das Militär in der Gesellschaft situiert | Für / Gegen Militär ( Akzeptanz der öffentlichen Meinung ) sowie Sozio-politische Relevanz Armee als Mittel gegen Bedrohung ( Hoch / Tief ). |
Zu welchen Typologien führt diese Bidimensionale Spektrum | |
Welche 3 Betrachtungsebenen gibt es und wen beinhalten Sie | Mikro: Gruppe / Individuum Meso: Organisation / Institution Makro: Gesellschaft |
Was beinhaltet die Makro Ebene | Militärsoziologie - Militär im Rahmen der Sicherheitspolitik - Akzeptanz- und Legitimationsprobleme -Wehrverfassung (Wehrpflicht,Freiwilligkeit) |
Was beinhaltet die Meso Ebene | Militär als Organisation und Institution - Spezifika der Militärorganisation - Veränderung der Organisation durch geostrategischen, sozialen und technischen Wandel - Offiziere: Professionalisierung |
Was beinhaltet die Mikroebene | Gruppen und ihre Bedeutung im Militär - Kampf/Dienst/Wehrmotivation - Sozialisation im Militär |
Nenne chronologisch die Autoren welche den Philosophischen Weg der Militärsoziologie begründet haben | Macchiavelli, Hobbes, Rousseau, Kant, Tocqueville, COmte, Marx |
Macchiavelli | Armee als Machtbasis eines absoluten Herrschers, Primat der Effizienz, Moral im Hintergrund, permanente Ausbildung als Vorraussetzung von Effizienz |
Hobbes | natürliches Verhalten des Menschen ist konfliktorientiert, --> deswegen wird Sicherheit zum öffenlichen Gut (im Tausch gegen Freiheiten an eine Obrigkeit) |
Rousseau | ganzer Staat EIN Gebilde, Gemeinwillen, der Einzelne gibt sich an das Kollektiv hin, im Sinne einer Ehre und Pflicht. Armeedienst als Pflicht des Bürgers |
Kant | Mensch und dessen Entwicklung sind vernunftorientiert -> deswegen Entwicklung zum allg. Rechtszustand, hin zu einer friedlichen Demokratie ohne stehendem Heer (mit Milizarmee), Krieg nur zur Verteidigung, Recht auf Zuvorkommen bei Hochrüstung des Gegners, Schutz gegen übermächtige Macht (Monarchien als Kriegsverursacher) - Spielraum SEHR gross, jedoch sehr defensiv orientiert) |
Tocqueville | Demokratien und deren Verbreitung führen zwangsläufig zu Frieden (Schutz des Eigentums und der Wirtschaft und Absenz von Bürgerkriegen). In Demokratien wird der Militärberuf weniger geschätzt als in Aristokratien |
Comte | „Inkompatibilitätstheorem“ zwischen einer Armee und dem modernen Industriestaat, Wirtschaftliche Produktivitätssteigerung macht Erwerbsstreben durch militärische Macht überflüssig (Krieg ist disfunktional). Dreistadiengesetz der gesellschaftlichen Entwicklung |
Marx/Lenin | Kapitalismus ist Wachstumsorientiert und führt somit aufgrund von Expansion automatisch zum Krieg. Klassenkampf, Sieg des Proletariats, Vergesellschaftung der Produktionsmittel |
Nenne einen relevanten Wiederspruch der postulierten Friedfertigkeit von Demokratien | „..dass von allen Armeen die demokratischen Heere den Krieg am brennendsten ersehnen, dass aber von allen Völkern die demokratischen den Frieden am meisten lieben.“ Grund: „Gleichheit“ ermöglicht Nicht-Adligen den sozialen Aufstieg im Militär, die Chancen steigen zudem im Kriegsfall. Diese haben somit ein Interesse am Krieg. Anderseits fördert die Demokratie (der Gleichen) ein Streben nach Wohlstand und Eigentum der Bürger, die daher den Krieg eher ablehnen. |
Demokratie und Aristokratie, nenne Unterschiede in Gesellschaft und Armee | |
Unterschiede der Offiziere in Demokratie und Aristokratie | |
Demokratische Gesellschaftstheorien und ihre Konsequenzen für das zivil-militärische Verhältnis Liberalismus | Hobbes (1588-1679): Sicherheit Smith (1723-1790): Markt Skeptisches Menschenbild (Egoist im Wettbewerb mit anderen) Vorrang der Individualinteressen/ der individuellen Freiheit vor Kollektivinteressen „Negative“ Freiheit (von Zwang, von Staat) Arbeitsteilung als Fortschritt Keine Verpflichtung (Zwang) zum Militärdienst Berufsarmee (Arbeitsteilung) = Funktional effizienter -> Tendenz zu BERUFSARMEE STEHENDES Heer -> Kontrollproblem von grosser Wichtigkeit |
Demokratische Gesellschaftstheorien und ihre Konsequenzen für das zivil-militärische Verhältnis Republikanismus | Aristoteles: polit. Tier Rousseau (1712-1778): Gemeinwille Positives Menschenbild (zum Altruismus fähig und willig) Vorrang der (gleichgerichteten) Kollektivinteressen (Gemeinwohl) vor Individualinteresse „Positive“ Freiheit (für etwas) Teilnahme/Teilhabe am Gemeinwesen als moralisches Gebot Beteiligung der Bürgerschaft am Militär als moralische Pflicht und als Förderung der republikanischen Tugend (Erziehung) -> Tendenz zu WEHRPFLICHT/MILIZ NICHT stehendes/PARZIELL stehendes Heer -> Kontrollproblem zweitrangig |
Erkläre Macht | --> Als zentrales Muster menschlichen Verhaltens und Herrschaft, nahezu omnipräsent in Beziehungen (oft mit Gewalt) Macht: "Bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchseten, gleichviel worauf diese Chance beruht (Max Weber) --> Ermöglicht berechenbares Verhalten von Personen / Gruppenmitgliedern und danit von Gruppen ("Sicherheitsvorrat") --> Tausch von Freiheit gegen Sicherheit |
Was ist die Grundlage zur Entstehung von Macht | Ungleiche Verteilung von wichtigen Ressourcen (knappe Güter) -> Beziehungen zwischen Menschen, Gruppen, Organisationen sind asymmetrisch (die einen haben, die anderen nicht, die nichthaber wollen auch) --> Daraus ergibt sich eine Hierarchie |
Nenne die drei Wege zur Macht nach Popitz | 1. Herstellen von Zwangsordnung (relativ kleine, aber organisierte, kooperierende und untereinander solidarische Gruppe) 2. "Solidaritätskerne" (Arbeitsteilung, Monopolisierung in Verbindung mit exklusiven Verfügungsgewalten über knappe und begehrte Güter, Strukturbildung). 3. Umverteilung (Machtstaffelung, selektives Zulassen von Vorteilen bei Wohlverhalten) Entscheidend ist in allen drei Fällen die Diskrepanz von Organisationsfähigkeit zwischen Individuuen / Gruppen. |
Was stabilisiert Macht in fast allen Fällen | Bei all den drei Fällen wird oft Gewalt angedroht und/oder angewendet als Stabilisierungsfaktor der Interaktionen. |
Was ist entscheidend, damit eine Gruppe mehr Macht hat als eine andere | Entscheidend ist in allen drei Fällen die Diskrepanz von Organisationsfähigkeit zwischen |
Wie entwickelt sich Macht im 4-Stufen Modell | 1. Sporadische Macht 2. Entstehung normierender Macht 3. Ausbildung einzelner Herrschaftspositionen 4. Entwicklung komplexer Herrschaftsgefüge |
Mit welchen Formen wird nach Weber Macht legitimiert | - Traditional ( Tradition des Amtes) - Rational ( Legalität des Amtes, bsp demokratische Wahl) - charismatisch ( der mitreissende Volksführer ). |
Erkläre Herrschaft | Sonderform von Macht (anerkannte Macht). --> Nicht nur Durchsetzung eigener Chancen, sondern auch Vorhandensein von Anerkennung bei einer bestimmten Gruppe. --> Herrschaft ist verknüpft mit dem Begriff Gehorsam. Herrschaft benötigt auch Verwaltung (Bürokratie). Führt in einem grossen Rahmen zu einem Staatswesen (Flächendeckende, zentralisierte Herrschaft). Gegenteil dazu: "Failed states": Staaten mit stark eingeschränktem Gewaltmonopol. |
Paradoxon der Gewalt | - Gewalt ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung zur Aufrechterhaltung sozialer Ordnung. - Soziale Ordnung (Normen, Rollen, Institutionen) ist eine notwendige Bedingung zur Eindämmung von Gewalt |
Zivilisierung und Gewalt, nenne die 4 Modelle | - Optimistisches Modell - Pessimistisches Modell - Ambivalenz Modell - Anthropologisches MOdell |
Zivilisierung und Gewalt, nenne die Grundzüge des Optimistischen MOdells | Modernisierung: Zurückdrängung und Einhegung der Gewalt Monopolisierung der Gewalt als Wesen des Staates und der Moderne (Gewalt = vormodernes & aussermodernes Phänomen) Kriege des 20. Jahrhunderts = "Ausrutscher" Thomas Hobbes, Max Weber, Norbert Elias |
Zivilisierung und Gewalt, nenne die Grundzüge des Pessimistischen Modells | Rationalisierung und Erfolg von Wissenschaft und Technik sowie Staatsbildung und Bürokratie = Verwaltung = notwendige Voraussetzungen für steigende Destruktivität "direkte Linie vom Faustkeil zur Atombombe" Frankfurter Schule, Neomarxismus |
Zivilisierung und Gewalt, nenne die Grundzüge des Ambivalenz Modells | Zivilisation = einerseits Steigerung des Potenzials für Humanität und Friedfertigkeit aber andererseits Voraussetzung für steigende Destruktionspotenziale (Innergesellschaftliche Befriedung versus Verstaatlichung der Gewalt gegen aussen) Sigmund Freud |
Zivilisierung und Gewalt, nenne die Grundzüge des Anthropologischen Modells | Zivilisierung = Mythos Gewalt als Konstante aller menschlichen Geschichte, weil sie Ausdruck der speziellen menschlichen Kreativität ist, weil sie beim Menschen nicht durch Instinkte kontrolliert wird = Schicksal der Gattung Mensch Wolfgang Sofsky |
Warum wurde die Organisation Armee geschaffen? | Grundsätzliche Angst des Menschen vor Gewalt und Tod → Schaffung einer Organisation zum Schutz Drang des Menschen zur Gruppenbildung unterstützt diese Aufgabe/Zweck der Armee |
Aufgabe und Zweck der Armee? | -Androhung kollektiver Gewaltanwendung, Management von Gewalt -Militär als staatliches Ordnungsmonopol, als Mittel zur Durchsetzung gegen andere und deren Widerstreben. (Herrschafts- und Machtinstrument, staatliches Gewaltmonopol, als Symbol von nationaler Souveränität beeinflusst es auch die zivile Gesellschaft und seine Normen und Werte - s. Armee 61, 10-13% AKTIV im Dienst eingeteilt, Sohn sieht Vater als AdA). |
Was ist der besondere Massstab der Organisation Armee | Dass auch in Friedenszeiten der Kriegsfall als Massstab der Qualität der Organisation gilt. Erklärt sich aus Organisationszweck, der POTENTIELLEN Gewaltanwendung |
Erläutere das Kollektivprimat der Organisation Armee | Individuum wird notfalls zugunsten der Kollektivs (Nation, Bevölkerung) geopfert (Deindividualisierung; z.B. Uniformen). Führt zu • Motivations- und Gehorsamsproblemen, Disziplin als Ausdruck des Kollektivprimats; hoher Grad an Kontrolle vorausgesetzt und nötig |
Was für Ziele hat die Armee offiziell und inoffiziell | Offizielle/Manifeste: Schutz des Landes, Friedensförderung, Katastrophenschutz Inoffizielle/Latente: Identitätssymbol, rite de passage: Mannwerdung |
Nenne 4 Probleme des Militära als Manager des Gewaltmonopols | - Integrationsproblem, Repräsentationsproblem (Wer darf / soll / muss dem Militär angehören?) -Allokations/Aufwandproblem (Wieviele Ressourcen sollen dem Militär zugeteilt werden?) - Delegationsproblem (Wie viel Autonomie soll das Militär geniessen?) - Subordinationsproblem (Wie soll die Unterordnung des Militärs unter den politischen Willen der Gesellschaft sichergestellt werden?) |
Wie verlagern sich die Ziele der Armee aktuell? | Da kein Krieg/Bedrohung: Von offiziellen zu Inoffiziellen Zielen -> Krise über Sinn Armee |
Erkläre das Kontrolldilemma moderner Streitkräfte | |
Fasse das Kontrolldilemma moderner Streitkräfte zusammen | • Dezentralisierung der Kriegsführung • Delegation von Kompetenzen nach Unten • Effiziente Koordination vs selbstständiges Handeln → Dillemma zwischen Auftragstaktik und Befehlstaktik |
Nenne Strukturspezifische Eigenheiten des Militärs | • Kriegsfall gilt auch im Frieden als organisatorischer Massstab • Fehlender Individualraum, Dominanz des Kollektiv • Hoher Fragmentierungs und ritualisierungsgrad • Isolierung von der Gesellschaft (Zusammengehörigkeit) • Kastensystem mit absolutem Rangprinzip • Grosse Machtbefugnisse der Führung |
Was unterscheidet militärische von ziviler Führung | 1. Sie muss Handlungsmotivation erzeugen in Situationen, in denen die Geführten dem Risiko des eigenen Todes bzw. bleibender Schädigung ausgesetzt sind. 2. Sie muss von Untergebenen Handlungen verlangen können, die im Zivilen als a-moralisch eingestuft werden (Überwindung psychologischer Hemmschwellen) 3. Asymmetrie der Sanktionsmacht: Sie verfügt im Vergleich zur zivilen Führung über umfassende negative, aber nur schwache positive Sanktionsmittel. 4. Führer müssen Charismatisch sein. |
Militär eine Organisation? Welche 3 Thesen gibt es | • Unvergleichlichkeitsthese Militär unterscheidet sich immer von anderen sozialen Insitutionen • Zivilisierungsthese Militär ist prinzipell gleich wie andere soziale Institutionen • Konvergenzthese Militär hat spezifische Eigentümlichkeiten. Diese haben aber durch den technologischen und sozialen Wandel an Bedeutung abgenommen. Militär hat mehr und mehr zivile Züge |
Nenne weitere Unterschiede zwischen militärischer und ziviler Organisation | |
Welche Gefahren der Über- Untertreibung der specificite militaire gibt es | |
Definiere Sicherheit | Zustand, der frei von unvertretbaren Risiken der Beeinträchtigung ist oder als gefahrenfrei angesehen wird. Mit dieser Definition ist Sicherheit sowohl auf ein einzelnes Individuum als auch auf andere Lebewesen, auf unbelebte reale Objekte oder Systeme wie auch auf abstrakte Gegenstände bezogen. |
Nenne die 3 Begriffe welche Sicherheit reduzieren | Risiken Bedrohungen Gefahren |
Erläutere Risiko | Unsicherheiten als Folge von eigenen Entscheidungen oder solchen anderer Akteure, die nicht auf Beeinträchtigung Dritter abzielen (nicht vom Akteur abhängig, unbeabsichtigt) |
Erläutere Gefahr | Unsicherheiten, die von Entscheidungen sozialer Akteure unabhängig sind (Naturgewalten) |
Erläutere Bedrohung | Unsicherheiten, die durch andere Akteure gewollt verursacht werden |
Was beinhaltet der enge Sicherheitsbegriff | Rolle der militärischen Mittel Drohung und Anwendung von Gewalt Strategische Studien |
Was beinhaltet der weite Sicherheitsbegriff | Existenzielle Risiken militärische, wirtschaftliche, politische, soziale, ökologische Faktoren Soziologie, Sicherheitspolitik |
Klassifiere die drei Ebenen der Sicherheit | Individuum: Individuellpsychologische Sicherheit (Stabilität) Mikroebene: Zwischenmenschliche Sicherheit (Gewaltfreiheit, Berechenbarkeit, Normen/Regeln) Makroebene: Gesellschaftliche Teilsysteme (Ökologische, wirtschaftliche, politische SIcherheit) |
Welche Sicherheiten beinhaltet die Makroebene | Ökologische Sicherheit Wirtschaftliche SIcherheit Politische Sicherheit: innere Ordnung (Polizei), äussere Ordnung (Militär) |
Erläutere die Dimension von Sicherheit (Objektiv/Subjektiv) | |
Welche Sicherheiten gibt es in der Maslowschen Pyramide | Psychologisch-geistige Sicherheit (Sicherheit der Bedürfnisse höherer Ordnung) Politisch-soziale Sicherheit (Sicherheit der Bedürfnisse mittlerer Ordnung) Wirtschaftliche Grundsicherheit(Sicherheit der Bedürfnisse unterer Ordnung) |
Sicherheitspyramide nach Haltinger, Ebenen | Sicherheit meiner Gemeinschaft Sicherheit in meiner Gemeinschaft Persönliche Sicherheit |
Wie wandelte sich der Sicherheitsbegriff in der moderne | Durch die steigende technologische Eingriffstiefe in die natürliche und soziale Umwelt, die Individualisierung, Globalisierung und Raschheit des Wandelns, nimmt die Komplexität der Lebenswelt zu. Des wiederum hat einen Einfluss auf das Sicherheitsempfinden. Der Mensch akzeptiert zum Beispiel die selbstgewählten Risiken (z.B. Internet), er verändert die Risiko- und Unsicherheitswahrnehmung (z.B. aufbrechen der traditionellen Strukturen wie die Familie), aber auch die Akeptanz der fremdbestimmten Risiken (wie Technologie, Natur) sinkt. |
Wann kommt der erweiterte Sicherheitsbegriff etwa auf | Ab 2. Hälfte 20Jh. |
Nenne die 4 DImensionen des erweiterten Sicherheitsbegriffes | Raumdimension Gefahrendimension Sachdimension Referenzdimension |
Was beinhaltet die Raumdimension | Global International Regional National |
Was beinhaltet die Gefahrendimension | Risiko Verwundbarkeit Bedrohung |
Was beinhaltet die Referenzdimension | Staat Gesellschaft Individuum |
Was beinhaltet die Sachdimension | Militärisch Ökonomisch Ökologisch Humanitär |
Wie sieht die Grafik des erweiterten Sicherheitsbegriffes aus | |
Wie sah die "Alte Bedrohung" aus und wo ist diese verankert | → nationale, regionale Dimension (territoriale Bedrohung, Souverenität, klassische Bedrohungen (Massenheere), Trennbarkeit innere und äussere Sicherheit: Polizei-Armee) |
Wie sieht die "Neue Bedrohung" aus und wo ist diese verankert | → globale, transnationale Dimension Diffuse, vernetzte Risiken (→ diffuse, vernetzte Risiken, fehlende Trennung Polizei-Militär, Abwesenheit territoriale Bedrohung) |
Nenne neue Risiken | - Bewahrung demokratischer Werte/Bewältigung der gesellschaftlichen Multikulturalität - Proliferation von WMD - Privatisierung von Sicherheit - Datensicherheit - Mobilitätssicherheit - Ökologie - Terrorismus und Fundamentalismus - Internationale Wettbewerbsfähigkeit |
Was charakterisiert die neuen Risiken | - Vernetzt, diffus - Fehlende Trennbarkeit äussere-innere Sicherheit (Polizei/Militär) - Abwesenheit territorialer Bedrohung |
Gesellschaft, Moderne und Sicherheit. Nenne Aspekte und Konsequenzen | |
Erläutere das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Frieden | Wunsch nach grösstmöglicher Sicherheit einerseits und möglichst weitgehender Freiheit andererseits stehen in einem starken Zusammenhang (Maximierungsbedürfnis). Jedoch geht das eine Zu lasten des anderen. Sicherheit schränkt Freiheit ein. Freiheit reduziert Sicherheit. |
Welchem Trend folgt das Spannungsverhältnis Sicherheit-Frieden Heute und welche Gefahr beinhaltet dies | Die individuelle Freiheit verliert ihre Bedeutung zu Gunsten von auf Sicherheit basierenden Vorstellungen wie Gleichheit und Solidarität. Gefahr des überbordenden, kontrollierenden Sozialstaates (auch eine Furcht des Individuums). |
Nenne Beispiele wie der Staat als Grundgarant der Sicherheit wirkt | − Grundeinkommen für alle − Obligatorische Krankenkasse − Gurttragepflicht − Rauchverbot in Restaurants − Helmtragepflicht − Ausweis für Kinderbetreuung − Staatliche Kinderkrippen − „Fettverbot“ − Einschränkung von Alkoholkonsum und –verkauf − Ferien in USA / CAN (Alle diese Massnahmen schränken Freiheiten ein) |
Nenne die These zur Sicherheit, die Folgen und die Erkenntnis | Zunehmende Bedrohung von Sicherheit und Freiheit durch nicht staatliche Akteure → Ruf nach Schutzfunktion durch den Staat (Führt zu einem Paradox, da absolute Sicherheit nicht herstellbar, würde Stillstand bedeuten). Erkenntnis: Es geht nicht mehr um die Garantie von Sicherheit, sondern um die grösstmöglichste Reduktion von Unsicherheit |
Welche 3 Sicherheitstrends gibt es | Vernetzung des Sicherheitsbegriffs (Verschiebung des Sicherheitsfokus von der Kontrolle über Dinge und Raum (Eigentum, Staatsgebiet) zur Kontrolle über die komplexe sozio-politischen und technischen Netzwerken und Systemen) Sicherheitsrelevante Folgen sozialer Pluralisierung (vom Vaterland zum Mutterland; von der Gefahrenabwehr zu Wohlfahrtspflege) Folgen von Globalisierung und Migration (Differenzen auf Ebene der Zivilisationen und Kulturen werden stärker) |
Unterschiede zwischen Polizei und Militär |
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