Erstellt von Julia Schaffhirt
vor fast 9 Jahre
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Frage | Antworten |
Semiotik | = Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen aller Art befasst, z.B. Sprache |
Zeichen | Ein Zeichen wird dadurch zum Zeichen, dass es für etwas anderes steht. >> Stellvertreterfunktion "aliquid stat pro aliquo" Grundsätzlich kann alles durch ein Zeichen bezeichnet werden, was überhaupt Gegenstand unserer Vorstellungen oder unserer Wahrnehmung werden kann. Alles sinnlich Wahrnehmbare kann zum Zeichen werden. |
Interpretationsmethoden zur Verbindung von Ausdruck und Inhalt | 1) Kausale Zusammenhänge zeigen Ursache und Wirkung auf 2) Assoziative Schlüsse treffen wir aufgrund von Ähnlichkeiten 3) Regelbasierte Schlüsse beruhen auf Konventionen |
Zeichentypen nach PIERCE | 1) Index/Symptom: Zeichen steht in Folge-Verhältnis zum Bezeichneten. 2) Ikon Beziehung vom Zeichen zum Bezeichneten beruht auf Abbildverhältnis, d.h. auf Ähnlichkeit 3) Symbole Zwischen Zeichen und Bezeichneten kein direkter Zusammenhang, Beziehung beruht nur auf Konventionen |
Weitere Gliederungsmöglichkeiten von sprachlichen Zeichen | 1) Verbale Zeichen natürliche oder lautsprachliche Zeichen rein symbolisch 2) Paraverbale Zeichen sind nicht selbst von sprachlicher Art, manifestieren sich aber im sprachlichen Ausdruck: Prosodie, Stimmqualität, Lautstärke, Sprechtempo 3) Nonverbale Zeichen existieren unabhängig von der Sprache und sind meist Begleiter der mündlichen Kommunikation, wie Gestik, Mimik, Blickkontakt, Körpersprache |
Bilaterale Zeichenmodell nach Ferdinand de SAUSSURE | signifiant (Zeichenform) und signifé (Inhalt/Bedeutung) bilden erst durch gegenseitige Beziehung das (sprachliche) Zeichen. Weiteres Begriffspaar zur Benennung: concept und image acoustique (psychologische Eigenschaften der zwei Seiten des Zeichens) |
Semiotisches Dreieck Allgemeine Definition | Ein Semiotisches Dreieck ist eine Sammelbezeichnung für Modelle, in deren Zentrum die Darstellung der Relation von Zeichen zu ihrer Bedeutung, zum Teil unter Berücksichtigung ihrer Relation zum Zeichenbenutzer oder zum Inhalt, steht. |
Semiotische Dreieck nach Odgen und Richards | zwischen Zeichenträger und Referenzobjekt besteht keine direkte Beziehung, sind lediglich in unseren Gedanken (in Konzepten) miteinander assoziert. Prozess der Zuordnung wird als Semiose (nach PIERCE) bezeichnet. |
Erweiterung des Zeichenmodells nach dem Studienbuch (MORRIS & SAUSSURE) | Wichtig ist nun, dass der aktuelle Bezug auf ein Bezeichnetes, ein Referenzbezug, immer nur durch einen Zeichenbenutzer zustande kommen kann. Ein Zeichen steht für etwas nur, wenn dieser Bezug von einem Zeichenbenutzer aufgebaut wird. |
Type vs. Token | |
Merkmale sprachlicher Zeichen nach DE SAUSSURE | 1) Arbitrarität Beziehung zwischen Zeichenform und Zeicheninhalt ist willkürlich (bzw. zufällig und beliebig) 2) Konventionalität Die an sich willkürliche Bedeutung eines Zeichens ist durch eine Abmachung stabilisiert. (kollektive Übereinkunft) 3) Assoziativität Psychologische Perspektive, dass Verbindung von Zeichenkörper und Zeicheninhalt im Gedächtnis hinterlegt sind. 4) Linearität Grundeigenschaft der natürlichen Sprache, die einzelnen Elemente zu verketten |
Langue vs. Parole nach DE SAUSSURE | Grundannahme: alle Menschen haben die Fähigkeit der sprachlichen Verständigung gemein (Langage). Langue: abstraktes System einer Einzelsprache Parole: konkrete Akt des Sprachbenutzers (Sprechen) |
Sprachsystem | System ist eine strukturierte Menge von Elementen. Struktur ist die Ordnung der Elemente im System. Sprache: intuitive Vorstellung von Wortarten und Strukturen gegeben |
Sprachliche Wert eines Zeichens | Sprachliche Zeichen stehen nicht isoliert, sondern sind in einen Systemkontext eingebunden. Der sprachliche Wert ergibt sich aus den Relationen zu den Nachbarzeichen. Bsp.: "Gut" kann verschiedene sprachliche Werte haben. |
Syntagma | Sprache ein System von Beziehungen (Relationen): Syntagmatische Beziehung: bezieht sich auf die chronologische Abfolge der Wörter und beschreibt, welche Funktion die einzelnen Elemente gegenüber vorhergehenden und nachfolgenden haben. Die Elemente müssen sinnbringend in eine Beziehung gebracht werden (Semantik) und grammatische Beziehungen müssen beachtet werden (Grammatik) |
Paradigma | Sprache als ein System von Beziehungen (Relationen) Paradigmatische Beziehung: beschreibt die Austauschbarkeit im Satzbau, sodass sich Elemente zu Klassen zusammenfassen lassen (z.B Witterungsverben oder intransitive Verben), die dieselbe funktionale Aufgabe erfüllen, aber ggf. den Kontext verändern. |
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