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Frage | Antworten |
Welche Funktionen hat Literatur? (3) | - identitätsstiftend - Verständigung über zentrale Werte -Transport/Weitergabe von bewahrenswerten Inhalten/Formen |
Nenne die Bestandteile literaturwissenschaftlichen Arbeitens! (4) | - Textsicherung - Textverstehen - Textanalyse - Textinterpretation |
Beschreibe die Ordnung der mittelalterlichen Universität! | - Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) - Quadrivium (Astronomie, Musik, Geometrie, Arithmetik) |
Nenne die 4 Grundlagen des modernen Wissenschaftsverständnisses! | - Systematik - Methodik - Objektivität - intersubjektive Nachprüfbarkeit |
Was ist der "Positivismus"? | - Orientierung auf Fakten - Verzicht auf Interpretation - Erforschung der Entstehungsgeschichte eines Werkes |
Als was sollten "Epochenbegriffe" verstanden werden? | Als abstrakte Ordnungsbegriffe und Konstruktionen, mit denen die Vielfallt an Literatur nachträglich geordnet und systematisiert wird. |
Nenne die 4 Ansätze literaturhistorischen Einordnend mit einem Beispiel! | 1. geistes,-ideen,-und mentalitätsgeschichtlicher Ansatz (Aufklärung) 2. politik - und sozialgeschichtlicher Ansatz (junges DE) 3. stilgeschichtlicher Ansatz (Realismus) 4. Annalistischer Ansatz (Fin de siecle) |
Was ist ein "Kanon"? | Auswahl derjenigen Werke, die der Überlieferung würdig befunden werden. Ausschluß von Werken, die nicht als repräsentativ, qualitativ wertvoll, empfehlenswert eingeschätzt werden. |
Ordne das Mittelalter zeitlich ein und gebe jeweils ein historisches Ereignis an! | - zwischen Antike und Moderne - Antike: Ende des weström. Reiches - Moderne: Erfindung des Buchdrucks |
Erkläre das Dreischichtige Geschichtsmodell! | !Antike - Mittelalter - Moderne! Mittelalter = Erfindung der Renaissance-Humanisten, um sich von ihren Zeitgenossen abzugrenzen |
Wie sehen die Romantiker das Mittelalter? | Romantiker sehen im Mittelalter einen positiven „Gegenraum“ zur eigenen entfremdeten Gegenwart. Mittelalter dient als Konzept der Selbstvergewisserung einer sozialen Gruppe, hier in Abgrenzung zu Aufklärung und Rationalismus |
Nenne die Merkmale der mittelalterlichen Jahrhunderte! | • Manuelle Reproduktion • Geltung der christlichen Religion • Latein und Volkssprache • Zentrierung auf Europa • Europäische Dimension • Feudales Wirtschaftssystem |
Nenne die Kennzeichen mittelalterlicher Überlieferung! | - Dominanz der Mündlichkeit im Mittelalter -Varianz -manuelle Reproduktion -Verschmelzen von Reproduktion und Rezeption -Keine Geltung einer gedruckten Fassung -Anderer Stellenwert von Autorschaft im Mittelalter |
Erkläre Karl Lachmanns Konzept der Editionsphilologie! | 1. Handschriften sammeln 2. Handschriften vergleichen (Kollation) 3. Handschriften gruppieren 4. These: übereinstimmende Textmerkmale zeigen Verwandtschaft 5. Archetyp festlegen |
Erläutere das Gegenkonzept zu Lachmanns Editionsphilologie! | Die Leithandschriftmethode. Es wird nur eine Handschrift ausgesucht mit der gearbeitet wird. |
Nenne die Merkmale FAST aller Gedichte. (2) | - Überstrukturierung - Aufteilung in Verse |
Nenne und erläutere die 4 dir bekannten Metren. | 1. Jambus (v -) 2. Trochäus (- v) 3. Daktylus (-v v) 4. Anapäst (v v -) |
Erläutere die Entstehung von Versarten und nenne 2! | -Alexandriner (6 hebiger Jambus mit Zäsur, nach der 3. Hebung immer gereimt) - Blankvers (5 hebiger ungereimter Jambus ohne Zäsur) |
Erläutere 5 Stilmittel deiner Wahl. | z.B.: Anapher, Epipher, Neologismen, Archaismen, Enjambement, Metapher, Symbol, Parallelismus, Chiasmus,... |
Erläutere die einzelnen Stufen einer Gedichtsinterpretation! | -Kommentar -Ausführliche Textanalyse -biographische Informationen -Zusammenführung der Analyseergebnisse in eine integrale Interpretation |
Was war Lyrik? | Lyrik wurde im Mittelalter gesungen. |
Woran lässt sich erkennen, dass Lyrik im Mittelalter gesungen wurde? | Die besonderen formalen Merkmale lyrischer Texte (Metrum, Wiederholungsstrukturen wie Vers und Strophe) sind ursprünglich bedingt durch die musikalische Darbietung. |
Was ist Minnesang? | Lieder, in denen es um Liebe zwischen Mann & Frau geht. KEINE private Liebeserklärung. |
Was ist der Germanistenblick? | Blick NUR auf die mittelalterliche Lyrik und heutige Leselyrik. |
Charakterisiere den Minnesang! | - keine private Angelegenheit, eher Kunstform am Hof - Themen: Autonomie, freiwilliger Dienst, soz. Integration von Erotik und Liebe |
In welcher Beziehung stehen der frühe Minnegesang und der hohe Minnegesang zueinander? | - kontrastiv - vielfältige Übergänge, zeitl. Nebeneinander |
Definiere den hohen Minnegesang! | - Minne mit eigenem Normsystem - ethische Verbesserung - Erfüllung wird hinausgezögert - kein Konflikt mehr mit der Gesellschaft (Frau ist nicht liebesbereit) |
Was ist der Unterschied zw. dem hohen Minnegesang und dem frühen Minnegesang? | - früher Minnegesang: Konfrontation mit den Normen der Gesellschaft - hoher Minnegesang: kein Konflikt mit der Gesellschaft (Normen der Gesellschaft werden verinnerlicht) |
Wie ist eine Geschichte aufgebaut? | Einzelne Ereignisse werden logisch verknüpft und chronologisch geordnet. |
Was ist der Unterschied zwischen der "erzählten Zeit" und der "Erzählzeit"? | erzählte Zeit: Zeitgeschehen der Diegese Erzählzeit: Darstellung der Geschichte |
Nenne und erkläre drei Grundformen des Erzähltempos. | 1. zeitdeckendes Erzählen (Erzählzeit = erzählte Zeit) 2. zeitraffendes Erzählen (Erzählzeit kleiner als erzählte Zeit) 3. zeitdehnendes Erzählen (Erzählzeit größer als erzählte Zeit) |
Nenne und erläutere die 3 Erzähltypen! | 1. heterodiegetischer Erzähler (keine Figur der erzählten Welt) 2. homodiegetischer Erzähler (Figur der erzählten Welt) 3. autodiegetischer Erzähler (Hauptfigur der Diegese) |
Nenne und erkläre die Formen der Redewiedergabe! | direkte & indirekte Rede, innerer Monolog (1. Ps Sg), Redebericht, erlebte Rede (3. Ps Sg) |
Erläutere die Formen des Erzählmodus! | - polare Unterscheidung zwischen dramatischem und narrativem Modus dramatischer Modus: viele Einzelheiten, direkte wörtliche Rede, Erzählinstanz zurückhaltend narrativer Modus: Distanz, Zusammenfassungen, indirekte Rede, Redeberichte, Erzählinstanz gibt Kommentare |
Nenne die Abweichungen des chronologischen Erzählens! (2) | - Rückblenden (Analepsen) - Vorausdeutungen (Prolepsen) |
Erkläre die Begriffe "Histoire" und "Discours". | Histoire: Ereignisse in der Diegese Discours: Art und Weise wie erzählt wird (z.B. chronologischer Aufbau) |
Warum werden fiktive Erzählungen nicht als Lügen angesehen und wie kann man solche Erzählungen noch nennen? | - Der fiktive Charakter von erfundenen literarischen Erzählungen wird von der Gesellschaft akzeptiert - fiktionale Geschichte |
Was ist der Unterschied zwischen "fiktiv" und "fiktional"? | - „erfunden“ – meist bezogen auf das einzelne Handlungselement. - in einer bestimmten Rezipientengemeinschaft als fiktiv akzeptiert und erlaubt – meist bezogen auf verknüpfte Handlungselemente |
Charakterisiere das geistliche Erzählen und nenne ein bekanntes Werk! | - die Kaiserchronik - gespaltene Autorschaft (Gott + menschl. Autor) - Histoire/Discours auf beide aufgeteilt - keine Zufälle, nur Wunder Gottes - Gott als eigentliches Textsubjekt |
Wie entstand das "weltliche Erzählen" und was macht es aus? | - Bedürfnis nach weltlichen Erzählungen entsteht mit neuer Trägerschaft der Ritter - weltliche Autoren, z.B. Ritter |
Nenne und definiere die 3 lit. Gattungen des weltlichen Erzählens. | 1. Matière de Rome (Antikromane - Eneas Roman, Liet von Troye) 2. Matiére de France (ü. Karl den Großen) 3. Matiére de Bretagne (Artusgeschichten - Iwein, Erec) |
Wie verliefen die Übertragung der höfischen Epik/Romanliteratur von Frankreich nach Deutschland? Nenne ein Beispiel. | - keine bloßen Wiedererzählungen, sondern Übersetzungen mit neuen Elementen - Gregorius von Hartman von Aue |
Definiere den Begriff des "Ritters" | - kein Stand, eher Erziehungs - u. Bildungsgedanke - Werte/Konzepte des Hofs werden über den Begriff des Ritters definiert |
Wer sind die "Ministerialen"? | - verantwortlich für die Entstehung des Begriffs "Ritter" - sozial aufsteigende Dienstleute, die sich als Ritter verstehen |
Charakterisiere das Grundkonzept des Artusromans. | - König Artus NICHT der Held - Ritter/König in Tafelrunde integriert - das eigentliche Geschehen findet außerhalb statt - mit der Rückkehr an den Hof: erfolgreiche Individuation/Sozialisation - Gesellschaft u. einzelner stimmen überein |
was besagt der Begriff "Conjointure" und wer prägte ihn? | - Chretien de Troyes - neue Erzähltechnik: Autor gibt sich als Organisator der Geschichte zu erkennen - Autor= Subjekt der Handlung |
Wie definiert sich die Gattung der Artusromane? | - prozessual zu verstehen - Auseinandersetzungen um die Möglichkeiten weltlichen und fiktionalen Erzählens um 1200 - Problem der "zufälligen Ordnung" |
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