Erstellt von Robert Paul
vor etwa 8 Jahre
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Frage | Antworten |
1 Persönlichkeit in Alltag, Wissenschaft, Praxis | Persönlichkeit = Individualität eines Menschen in körperlicher Erscheinung, Verhalten und Erleben im Vergleich zu anderen Menschen gleichen Alters und gleicher Kultur - Gesamtheit seiner Persönlichkeitseigenschaften |
1.1 Alltagsverständnis der Persönlichkeit | = beruht auf kulturell tradierten Überzeugungen die wir täglich zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage des Erlebens und Verhaltens anwenden Disposition = Merkmal einer Person, das eine mittelfristige, zeitliche Stabilität aufweißt (>Wochen). Disponiert die Person ein bestimmtes Verhalten (fluktuiert von Sekunde zu Sekunde) zu zeigen. Persönlichkeitseigenschaften (alltagspsychologisch) = Dispositionen + leicht beobachtbare körperliche Merkmale, diese sind horrizontal und vertikal verknüpft körperliche Persönlichkeitseig. durch Vererbung und Disposition Verhaltensdispositionen durch Vererbung und Lernen |
1.2 Psychologisches Persönlichkeitskonzept | Kriterien empirischer Wissenschaften: 1. Explizitheit 2. Widerspruchsfreiheit 3. Vollständigkeit 4. Sparsamkeit 5. Produktivität 6. Anwendbarkeit + Empirische Verankerung (= operationale Definition + Bedeutungsüberschuss) Empirische Prüfbarkeit Alltagsspychologie der Persönlichkeit erfüllt nicht alle Kriterien Definition der Persönlichkeitspsychologie: empirische Wissenschaft von den individuellen Besonderheiten von Menschen in körperlicher Erscheinung, Verhalten und Erleben individuelle Beonderheiten in dreierlei Hinsicht: 1. zeitlich stabile Eigenschaften (körperlich Merkmale und Dispositionen) 2. dass betrachtetet Eigenschaft zwischen Menschen ähnlichen Alters und gleicher Kultur variiert (Referenzpopulation) 3. pathologische Merkmale ausgeschlossen sein, da von klinischer Psychologie untersucht. Persönlichkeitspsychologie beschäftigt sich mit Normalvarianten der Persönlichkeit in Referenzpopulationen gleichen Alters und gleicher Kultur |
1.3 Anwendungen der Persönlichkeitspsychologie | Anwendungsbereiche sind z.B.: Personalführung, Personalentwicklung, zielgruppenorientiertes Marketing, Prävention im Gesundheitsbereich, Erziehung, ... |
2 Geschichte PEPS | Unterteilung in sechs Paradigmen: - Eigenschaftsparadigma - Informationsverarbeitungsp. - dynamisch-interaktionistisches P. - neurowissenschaftliches P. - molekulargenetisches P. - evolutionspsychologisches P. |
2.1 Eigenschaftsparadigma | - knüpft eng an alltagspsych. Eigenschaftskonzept. - Personen weißen charakteristische Merkmale und Regelmäßigkeiten im Verhalten -> diese Regelmäßigkeit können wir durch wiederholte Beobachtung erschließen - Mittelpunkt = Bezugspopulation und nicht der Einzelne - Individualität wird durch die Differenzen von Personen zur Bezugsp. ermittelt (differenzielle Sichtwiese in der Psychologie) quantitative Ermittlung durch Einordnung der Eigenschaftsausprägung einer Person. Wie über-/unterdurchschnittlich ist diese Ausprägung. Methodik Persönlichkeitsprofil (Stern) - große Buchstaben = Individuen - kleine Buchstaben = Merkmale Vier Disziplinen der differentiellen Psychologie: - variablenorientierte Sicht (Variation eines Merkmals innerhalb Bezugspopulation) - personenorientierte Sicht (Variation vieler Merkmale innerhalb einer Person - Korrelationsforschung (Zusammenhänge zwischen den Rangreihen der Personen, interindividuell) - Komparationsforschung (Variationen von Eigenschaften intraindividuell) ->Stern beachtet nicht die zeitliche Stabilität |
... | Kovariationswürfel: -oparationalisiert Persönlichkeit einer Person als Persönlichkeitsprofil - durch zweimalige Messung in kürzeren Abständen --> zeitliche Stabilität Die Messgelegenheiten können je nach Anwendung in verschiedene Richtungen laufen: - Persnlichkeitsentwicklung - transsituative Konsistenz von Eigenschaften (gleiche Messung in verschiedenen Situationen) - Reaktionskohärenz von Eigenschaften (Messwiederholung in Bezug auf unterschiedliche Reaktionen) Eigenschaften müssen on der PEPS eine hohe zeitliche Stabilität über kürzere Zeiträume aufweisen (einige Tage/Wochen), nicht jedoch eine hohe transsituative Konsistenz oder Reaktionskohärenz. |
2.2 Informationsverarbeitungsparadigma | Annahme, dass menschliches Verhalten und Erleben auf Informationsverarbeitung im Nervensystem beruht. Reize werden aus Umwelt empfangen, Körper wandelt diese in Erleben oder Verhalten um. Persönlichkeitsdispositionen beruhen laut diesem Paradigma auf: - individualtypischen, zeitlich Stabilen Parametern informationsverarbeitender Prozess (Schnelligkeit, Kapazität des KZG) - individualtypischen Gedächtnisinhalten im zeitlich stabilen LZG Intelligenztests fand Zusammenhänge zwischen Intelligenzleistung und mittlerer Inspektionszeit / Reaktionszeit in vielen Testdurchgängen. Intelligenzunterschiede hängen mit Geschwindigkeit elementarer Informationsverarbeitungsprozesse und Kapazität des Arbeitsgedächtnisses zusammen (Wer intelligenter ist, denkt schneller und kann mehr gleichzeitig berücksichtigen) Andere Anwendung: Einstellungsforschung (Wie gut kann man aus Einstellungen Verhalten vorhersagen) - meist nur ein geringer Zusammenhang - implizite und explizite Einstellungen vorhanden |
... | - Freud: Verhalten zum Großteil durch primärprozesshaftes Denken gesteuert. Denkprozesse / Inhalte unbewusst o. vorbewusst Erfassung impl. Einstellungen durch affektives Priming = wird untersucht, ob die affektive (emotionale) Bewertung eines vorangehenden Reizes (prime) die Reaktion auf einen nachfolgenden Reiz beeinflusst. (nachfolgender Reiz schneller wahrgenommen wenn er ebenfalls positiv/negativ wie Prime) -> lediglich geeignet um mittlere Tendenzen in größeren Gruppen zu erfassen (nicht von Einzelpersonen) Impliziter Assoziationstest (IAT) > ergibt höhere zeitlich Stabilität als affektives Priming, jedoch deutlich geringer als explizite Erfragung -> lässt die Ermittlung impl. Einstellungen einzelner Personen zu |
2.3 Dynamisch-interaktionistisches Paradigma | - beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung: Wie stark und warum änder sich eine Persönlichkeit - Interaktionistisch = Wechselwirkung zwischen Persönlichkeit und Umwelt - Meist die Entwicklung einer/ weniger Eigenschaften - Freud nahm an, Persönlichkeit wesentlich durch frühkindliche Erfahrungen geprägt (insb. Mutter) > wurde durch die Objektbeziehungstheorie vertieft - Bowlby: frühe Bindungserfahrungen ein entsprechend (un)sicheres inneres Arbeitsmodell enger Beziehungen und dadurch spätere Persönlichkeits- und Beziehungsentwicklungen prägten - Ainsworth: operationalisierte Bindungsqualität im zweiten Lebensjahr durch Fremde-Situations-Test -> wurde auf Erwachsene übertragen - Adult Attachment Interview --> es ergab sich, dass die Annahme, dass frühkindliche Bindungserfahrungen ein lebenlang bestehen nicht aufrecht erhalten werden konnten Moderne Bindungsforschung: dynamische Wechselwirkung zwischen inneren Arbeitsmodellen und Beziehungserfahrungen |
... | Lerntheorie: - versucht Persönlichkeitsunterschiede auf unterschiedliche Lernerfahrungen zurückzuführen 1. klassisches Konditionieren (Signallernen) 2. operantes Konditionieren (Lernen durch Belohnung / Strafe) 3. Beobachtungslernen (Nachahmungslernen) Persönlichkeitserklärungen durch erinnerte Lernerfahrung beruhen oft auf Erinnerungsverzerrungen, daher unbrauchbar Moderne Lerntheorien nehmen eine dynamische Wechselwirkung zwischen Lernfähigkeit und Lerninteressen, erlentem Wissen und Lernerfahrung an. Verhaltensgenetik (begründet durch Galton) versucht anhand der Ähnlichkeit mehr oder weniger verwandter Personen, den genetischen Einfluss auf Persönlichkeitsunterschiede zu quantifizieren. Pesönlichkeit des Menschen ist abhängig von seinem Genom und der Umwelt (diese können korrelieren, idem bestimmte Genome in bestimmten Umwelten besonders häufig/selten vorkommen) aktive Genom-Umwelt-Korrelation: Wenn Menschen aus genetischen Gründen bestimmte Umwelten suchen/schaffen |
... | reaktive Genom-Umwelt-Korrelation: andere Menschen reagieren auf genetisch beeinflusste Persönlichkeitsmerkmale und dadurch bestimmte Umwelten schaffen passive Genom-Umwelt-Korrelation: entsteht bei Kinden die mit genetisch Verwandten aufwachsen schon dadurch, dass sich aktive oder reaktive Korrelationen auf das Kind genetisch übertragen zentrale Erkenntnis: dynamische Interaktion zwischen genetischen und Umweltbedingung in der Persönlichkeitsentwicklung kommt |
2.4 Neurowissenschaftliches Paradigma | ... versucht Persönlichkeitsunterschiede neurowissenschaftlich zu beschreiben und und zu erklären - neben Nervensystem spielen auch Herz-Kreislauf-, hormonelles und Immunsystem eine Rolle. Eysenck: Unterschiede auf den Persönlichkeitsdimensionen Introversion - Extraversion und Neurotizismus auf physiologischen Unterschieden der Aktivierbarkeit im Hirnstamm bzw. limbischen System Per MRT wurde Zusammenhang von Gehirnvolumen und Testintelligenz ermittelt. Intelligenzunterschiede hängen mit neuronaler Effizienz zusammen Interaktionistische Auffassung, dass je anch Phänomen mal die die psychologische oder biologische Kausalrichtung überwiegt und manchmal beide gleich stark sind |
2.5 Molekulargenetisches Paradigma | molekulargenetische Persönlichkeitsforschung begann 1994 mt IQ-QTL Projekt Derzeit wird mithilfe genomweiter Assoziationsstudien nach genetischen Bedingungen von Persönlichkeitsunterschieden gefahndet Erste Hinweise auf eine spezifische Gen-Umwelt-Interaktion in der Persönlichkeitsentwicklung wurde von Capsi gefunden. Danach scheint ein allel für unzureichende MAOA Aktivitöt bei Männern die Entwicklung antisozualer Tendenzen nach erfahrener Kindesmisshandlung zu fördern. |
2.6 Evolutionspsychologisches Paradigma | - Kernannahme: Menschliches Erleben und Verhalten als Resultat der Evolution (Prozess der genetischen Anpassung von Lebewesen) - Beruht auf Variation und natürlicher Auslese - Allele = Variation von Gen - keine guten/schlechten Allele, nur Allele die gut/shclecht an Umwelt angepasst - Fortpflanzungsvorteil eines Allels entscheidend (Nachhaltigkeit des Umweltangepassten) Natürliche Auswahl beruht auf Fortpflanzungserfolg von Allelen, dieser hängt bei Menschen wesentlich von intra- und intersexueller Selektion ab. intrasex. Selektion = Rivalität innerhalb Geschlecht intersex. Selektion = sexuelle Attraktivität beim anderen Geschlecht Reproduktionserfolg des Gens eines Individuums beruht auf seinem Vorkommen in den Nachkommen des Individuums und seiner Verwandten Allerdings gibt es Unterscheidung nach ultimaten und proximaten Erklärungen ultimat = wie sich Individuen unter den angenommenen Umweltbedingungen der evolutionären Vergangenheit hätten verhalten sollen proximat = wie das Verhalten konkret zu stande kommt -> beide Hand in Hand, dürfen sich nicht widerspre |
... | EPM = evolvierter psychologischer Mechanismus --> bereichsspezifischer proximater Mechanismus, der ultimat verständlich ist und von dem angenommen wird, dass er vererbt wird Persönlichkeitsunterschiede beruhen aus evolutionspsychologischer Sicht auf zwei Prinzipien: 1. frequenzabhängiger Selektion (Fitness eines Gens abhängig von Häufigkeit in der Population, dadurch ist das Geschlechterverhältnis 1:1 (Zeitpunkt maximaler Fruchtbarkeit)) 2. konditionalen Entwicklungsstrategien (EPMs, die in Abhängigkeit von typischen Umweltbedingungen unserer evolutionären Vorfahren die Indiviualentwicklung in unterschiedliche Rchtungen lenken) Hypothese Draper/Harpending: weibliche sexuelle Reifung folgt einer konditionalen Entwicklungsstrategie, Bedingung: frühe väterliche Fürsorge |
3 Persönlichkeitsvariationen | Übersicht der Methoden zur Ermittlung von Persönlichkeitseigenschaften |
3.1 Klassifikation von Personen | - alle Personen in zwei oder mehr qualitativ unterschiedliche Typen eingeteilt - Bsp: männlich - weiblich - Einteilung muss in Formeiner Operationalisierung erfolgen - intersubjektive Objektivität = unterschiedliche Beurteiler klassifizieren unabhänig voneinander fast alle Personen gleich Cohens Kappa-Formel( Güte der Beobachtung): k= p0 - pc / 1 -pc k = kappa p0 = gemessene Übereinstimmung beider Burteiler pc = erwartete Übereinstimmung per Zufall Zufall = Anteil A * Anteil B je Kategorie, Addieren der Kategorien Bei Übereinstimmung von Beobachtern gilt: ausreichende Übereinstimmung von .60, gute Übereinstimmung von .80 Bei der Beurteilung ist die intersubjektive Objektivität zu sichern. Prozentuale Übereinstimmung muss für die zufällige Übereinstimmung korrigiert werden (Cohens Kappa) |
3.2 Messung der Übereinstummung | - Klassifikation wenn Eigenschaftsausprägungen nicht weiter vergleichbar (Nominalskala) - Bei mehr als zwei werden oft Rangfolgeeinteilung auf Ordinalskala vorgenommen (1., 2., ...) - Messen = Objekten Zahlen zuordnen, sodass Beziehungen zwischen den Zahlen Beziehungen zwischen den Objekten entsprechen Haben zahlenmäßig gleichgroße Unterschiede immer dieselbe psychologische Bedeutung = Intervallskala (Bsp.: Likert) Wird die Häufigkeit von Erlebnissen abgefragt werden Rationalskalen verwendet. |
... | Wurde die Ausprägung einer bestimmten Persönlichkeitseigenschaft bei vielen Personen auf Intervall- / Rationalskala gemessen -> Ergebnisse durch Eigenschaftsvarible beschrieben, jede Person erhält Eigenschaftswert (Ausprägung dieser Person) Da Persönlichkeitseigenschaften oft durch viele unabhängige Faktoren beeinflusst, sind sie häufig annähernd normalverteilt (Gauß) Bei der Beurteilung von Personen besteht enger Zusammenhang zwischen der Erwünschtheit niedriger/hoher Werte und der Schiefe der Verteilung Intervallskalen ermöglichen Messung der Größe der Eigenschaftsunterschiede (Streuung um den Mittelwert) -> je stärker sich die Personen untereinander unterscheiden, umso größer die Streuung Mittelwert: Summer aller Messwerte / Anzahl der Messwerte Streuung: Varianz = Summe der quadrierten Abweichungen der Messwerte von ihrem Mittelwert / Zahl aller Messwerte -1 Standardabweichung (SD, standard deviation) = Wurzel aus Varianz Ausreißer sollten durch robuste Statistiken kontrolliert werden. Z-Transformation = Mittelwert = 0, SD = 1 z = (x-M)/SD |
... | Z-Transformation ermöglicht direkte Vergleichbarkeit von Messwerten Durch die Korrelation (r) kann linearer Zusammenhang zwischen zwei intervall/rationalskalierten Eigenschaftsvariablen beschrieben werden Korrelation max 1 wenn z-Werte der ersten Variable den z-Werten der zweiten ähnöich sind = Null, wenn keine solceh Vorhersage möglich ist = negativ wenn, überdurchschnittliche Werte der einen Varible unterdurchschnittliche Werte de anderen entsprechen Grafische Darstellung im Korrelationsdiagramm möglich (linearer Zusammenhang zwischen zwei intervall- oder rationalskalierten Variablen) Korrelation r = Mittelwert aller von (Einzelperson Z-Wert (x) * Z-Wert (y) ) ordinalskalierte Variablen kann man messen indem man die Rangplätze korreliert (Spearman Korrelation (rho) |
... | Qualität der Eigenschaftsmessung: - Bestimmung durch Korrelation - 2 Qualitätsmerkmale: 1. Reliabilität (ob Unterschiede zwischen den Messwerten bei Wiederholung unter gleichen Bedingungen, frei von Messfehlern) 2. Validität ( Gültigkeit der Messung, ob wirkllich das gemessen wurde, was sollte Hohe Reliabilität muss für hohe Validität, garantiert diese aber nicht Arten der Reliabilitätsbestimmung: Retestreliabilität: derselbe Test in kürzeren Abständen auf dieselbe Person angewendet und dann Korrelation zwischen beiden Testzeitpunkten erstellt. Bie Fragebögen sollte diese mindestens .80 und bei Leistungstests .90 betragen - Beste Möglichkeit, da zeitliche Stabilität. |
... | Paralleltestreliabilität: - Umgeht die Problematik, dass bei der Retestreliabilität ggf. Ergebniss von 1 Befragung 2 beeinflussen kann - sehr aufwendig - zwei parallele Messmethoden (A und B), A beim ersten Mal, B beim zweiten mal. - doppelter Aufwand Daher meist nur: interne Konsistenz bestimmt - zwei oder mehrere parallele Messungen zum gleichen Zeitpunkt - Je höher Korrelation, desto höher die interne Konsistenz - Vorteil: Versuchsperson muss nur zu einem Test erscheinen (reine Testzeit gleich) Mann kann durch die Mittelung vieler nicht so reliabler Items oder Testteile insgesamt einen reliablen Test erhalten (Aggregationsprinzip), gilt allgemein für die Mittelung von Messungen Spearman-Brown-Formel: Zuwachs der Reliabilität durch Zunahme weiterer paralleler Messungen R' = (k*R)/(1+(k-1)*R) R' = Reliabilität von k parallelen Messungen der Reliabilität R -> Erhöhung der Reliabilität kann auch ohne Berechnung stattfinden, ist gebremstes Wachstum. - typisch werden 4 parallele Fragen zur reliablen Erfragung einer Eigenschaft |
... | Persönlichkeitsfragebögen meist aus Persönlichkeitsskalen (mehrere Items, deren Antwort gemittelt wird), jede Skala misst eine Eigenschaft Persönlichkeitsinventare enthalten mehrere Persönlichkeitsskalen um mehrere Eigenschaften zu messen Aufbau Persönlichkeitsfragebogen: 1. Einzelne Items werden auf meist Intervallskala beurteilt 2. Parallele Items bilden Persönlichkeitsskala, Antworten werden gemittelt 3. Persönlichkeitsinventare enthalten mehrere Persönlichkeitsskalen Zweites Qualitätsmerkmal ist Validität: 4 Arten: Augenscheinvalidität (Messverfahren nach gesunden Menschenverstand oder Expertenurteil valide) Inhaltsvalidität (Verfahren erfasst repräsentative Stichprobe desjenigen Verhaltens, das die Eigenschaft ausmacht) Kontruktvalidität: (Empirische Untersuchungen, in denen Eigenschaft durch das Messverfahren operationalisiert wurde, bringen erwartungsgemäße Ergebnisse) Kriteriumsvalidität (Messverfahren korreliert hoch mit anderen Indikatoren der Eigenschaft, insbesondere anderen validen Messverfahren für die Eigenschaft) |
3.3 Persönlichkeitsfaktoren | - wissenschaftlicher Ansatz Persönlichkeit zu klassifizieren - Reduzierung auf möglichst wenige Eigenschaftsvariablen --> Faktorenanalyse: wenige, nicht korrelierende (orthogonale) Faktoren Vorgehen: 1. Materie eingrenzen, die klassifiziert werden soll 2. möglichst vollständige Auflistung aller Eigenschaften in dem nunmehr eingegrenzten Bereich -> zur Eingrenzung vorliegende Liste eine größere Gruppe mit dem selben Auftrag vorlegen (synonyme finden) (jeder Reduktionsschritt geht mit inhaltlicher Reduktion einher) 3. Sich selbst oder andere Person anhand der Liste einschätzen 4. Korrelation zwischen den Items berechnen -> gibt Auskunft über die Ähnlichkeit (hohe Korrelation zweier Items miteinander) der Adjektive -> Ziel: viele interkorrelierende Variablen auf wenige zu reduzieren (Nutzung der Faktorenanalyse) Faktorenanalyse: Variablen die hoch / niedrig miteinander korrelieren in Variablenbündel zu gruppieren > Faktoren -> "neue, statistische" Variable, mit der es möglich ist die Korrelation der urspr. Variable mit dem so errechneten Faktor zu bestimmen |
... | -> Diese Korrelation wir Ladung genannt, Eine Variable lädt also auf einen Faktor, dabei gilt: Je höher die Ladung einer Eigenschaftsvariable auf einem Faktor, desto ähnlicher ist er dieser Eigenschaft Jede Eigenschaftsvariable E lässt sich darstellen als: E = f1F1 + f2F2 + ... +fkFk + Rest wobei der Rest im Mittel über alle Eigenschaften möglichst gering sein soll. f1 = Faktorenladungen der Eigenschaft auf den k Faktoren - Anhand hoher/niedriger Korrelation lassen sich Gruppen von Variablen zusammenstellen, als besonders (un)ähnlich charakterisiert Faktorenanalyse reduziert viele interkorrellierende Eigenschaftsvariablen auf wenige unkorrelierte Persönlichkeitsfaktoren lexikalischer Ansatz: gesamtes Lexikon einer Sprache nach Eigenschaftswörtern durchsucht, ungebräuchliche weggelassen, sehr ähnliche > eins behalten, per Faktorenanalyse auf möglichst wenige reduziert |
... | Fünf Hauptfaktoren der Persönlichkeit: Openness to new expirience (intellektuelle Neugier, Kunst, Kreativität, Intelligence) Conscientiousness (Gewissenhafitgkeit, Ordentlichkeit, Beharrlichkeit) Extraversion (Geselligkeit, Ungehemmtheit, Aktivität) Agreeableness (Verträglichkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft) Neuroticism (Nervösität, Ängstlichkeit) -> es gibt verschiedene Fragebögen (NEO-FFI, BFI, BFI-S, ...), manche differenzierter, manche kürzer) |
3.4 Persönlichkeitsprofile und Persönlichkeitstypen | Persönlichkeitsprofil: besteht aus Eigenschaftswerten einer Person in vielen Eigenschaft auf einer einheitlichen Skala (z-Werte), grafisch durch Werteprofil, Niveau des Profils = Mittelwert seiner Werte Ähnlichkeit von Profilen wird nicht durch Korrelation bestimmt, euklidische Distanz wird als Unähnlichkeitsmaß verwendet = Wurzel aus der Sumer der quadrierten Differenzen der Einzeleigenschaften Korrelation nur sinnvol wenn Niveau aller Profile gleich -> Q-Sort Verfahren = Beschreibung einer Person über 5er Skala, jeder Punkt muss gleichviele Eigenschaften besitzen um eine Gleichverteilung zu erzwingen. Mittelwerd ist damit bei jeder Person gleich groß, somit ist die Q-Korrelation ein sinnvoles Maß Persönlichkeitsprofile in Personalauwahl wichtig, z.B.: Vergleich mit Normprofil Anforderungsprofil= Arbeitsanforderungen mit Tolleranzberiech werden mit dem Profil eines Bewerbers verglichen, Abweichungen negativ bewertet. Viele Profile lassen sich in Gruppen ähnlicher Profile clustern -> Ähnlichkeit durch euklidische Distanz, jedes Cluster ein Persönlichkeitstyp |
... | Mittels Clusteranalyse lassen sich sehr große Stichproben zu Clustern (prototypische Profile) zusammenfassen, Zuordnung weiterer Profile möglich Auf der Basis der Big Five Eigenschaften können fünf Persönlichkeitstypen (Vereinfachung der Wirklichkeit) unterschieden werden: unterkontrolliert, überkontrolliert, resilient, zuversichtlich, reserviert |
3.5 Persönlichkeitsstörungen | = von der Norm stark abweichende Persönlichkeitstypen im Erwachsenenalter (Extremvariation der normalen Persönlichkeitsvariation) Diagnositizierung meist in strukturierten Interviews in zwei Schritten: 1. Prüfung ob Persönlichkeitssörung vorliegt) 2. Diagnose der spzifischen Störung Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10 (3 von 6 Kriterien müssen erfüllt sien) - Deutliche Unausgeglichenheit - abnorme Verhaltensmuster ist andauernd - abnorme Verhaltensmuster ist tiefgreifend - Störungen beginnen in Kindheit, manifestieren sich im Alter - Störung führt zu deutlichem, subjektiven Leiden - Störung ist mit Einschränkungen der beruflichen/ sozialen Leistungsfähigkeit verbunden --> Einfluss verschiedener Interviewstile im ICD10 Maßstab nicht berücksichtigt Bei 10% der Erwachsenen (25-40% der behandelten Patienten) Mehrfachdiagnosen (Komorbidität) in 70-100% der Fälle Konsens Forschung: Persönlichkeitsstörungen entstehen, wenn Menschen mit spezifischer Persönlichketisstruktur aufgrund dieser Struktur und Überforderung bestimmte zentrale Lebensaufgaben nicht erfüllen. |
... | Vierstufiges Diagnoseverfahren: 1. Erstellung Persönlichketisprofil (Big Five Facetten) 2. Profilgeleitete Prüfung ob persönlichkeitstypische Provleme der Lebensführung 3. Bestimmung der Schwere der Probleme, damit Entscheidung ob Störung vorliegt 4. ggf. profilbegleitet Prüfung ob weitere Störung |
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