Erstellt von Lisza Neumeier
vor etwa 8 Jahre
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Frage | Antworten |
Wie wird „Lernen“ von den Autorinnen definiert? Was bedeutet „Lernen“ nicht? | = dauerhafte Veränderung menschlichen Verhaltens; die im menschlichen Entwicklungsprozess stattfindenden Veränderungen (Pubertät) werden nicht als Lernen gesehen; Lernen führt nicht immer zu einer Verhaltensänderung, sondern kann auch veränderte Verhaltensmöglichkeit gesehen werden; Lernen bestimmter Dinge setzt eine biologische Reife voraus |
Was ergibt sich aus behavioristischen Ansätzen? Wer sind wichtige Vertreter des Behaviorismus? | = welche äußeren Faktoren sind nötig, um Verhaltensänderungen zu beobachten; wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von John Watson begründet und von Skinner und Pawlow weitergeführt; Behavioristen untersuchen die Beziehung zwischen Reizen und den jeweiligen Reaktionen, die bei wiederholter Erfahrung auftreten (Reiz-Reaktion-Erfahrung); Ergebnis dieses Lernens ist eine Disposition (ein bestimmter Reiz wird in Zukunft immer eine gleiche Reaktion auslösen); äußere Beobachtung steht im Mittelpunkt, während mentale Prozesse nicht beobachtet werden; positive Verstärkung = erwünschtes Verhalten durch positiv besetzte Reaktion verstärkt; Strafen = dauerhafte Verhaltensänderung unter bestimmten Bedingungen |
Welche Hinweise lassen sich aus kognitivistischen Ansätzen ableiten? Wer ist der bekannteste Vertreter des Kognitivismus und welche beiden Prozesse beschreibt er, um auf bestehende Schemata zurückzugreifen bzw. diese zu verändern? | Lernprozess wird als Veränderung im „Inneren“ des Lernenden gesehen; bekanntester Vertreter ist Jean Piaget; Lernen bewirkt, dass sich kognitive Strukturen fortlaufend verändern (=Informationsverarbeitungsprozesse); wahrgenommene Reize in Denk- und Verstehensprozessen selbstständig verarbeitet (Wissen ständig neu konstruiert); Lernender wird als aktiver Part im Lernprozess gesehen, da die aufgenommenen Informationen selektiert, interpretiert und verarbeitet werden; im Gegensatz zum Behaviorismus wird Lernen als aktive Konstruktionsleistung gesehen, Informationen mit den bisher gesammelten Erfahrungen verglichen, interpretiert und verarbeitet und abgespeichert |
Um Lernprozesse differenziert zu unterstützen, steht LehrerInnen laut dem „Cognitive Apprenticeship Model“ welches Verhaltensrepertoire zur Verfügung? | Lernende werden über authentische Aktivitäten/soziale Interaktionen in Expertenkultur eingeführt; Modelling = Lehrender führt Vorgehen vor und erläutert, was er macht; Coaching = Lernender beschäftigt sich mit Problem und kann Unterstützung erwarten; Scaffolding = Lehrender hilft Lernendem mit Hinweisen; Fading = je besser der Lernende mit Problem zurechtkommt, umso weiter zieht sich der Lehrende aus dem Prozess zurück |
Welche Hinweise ergeben sich aus konstruktivistischen Ansätzen? Welche Konsequenz hat diese Sichtweise auf das Lernen? | Geht auf philosophischen Konstruktivismus zurück; Lernen wird als individueller Prozess der Selbstorganisation des Wissens gesehen, der sich auf Basis der Sinn- und Wissenskonstruktion jedes Individuums abspielt; Wissen ist keine Kopie der Wirklichkeit, sondern eine Konstruktion jedes Einzelnen; Wissenserwerb kann nicht geplant, sondern nur gelenkt werden; Wissen ist im Idealfall miteinander vernetzt |
Worin besteht der Unterschied zwischen intentionalem und impliziertem Lernen? | • Intentionales Lernen: gewusst geplante Lernprozesse • Implizites Lernen: unbewusste Aneignung; Lernen am Modell und durch Beobachtung des Verhaltens anderer (Vorbilder sind Menschen, deren Verhalten nachgeahmt wird = Imitationslernen) |
Welche Regulationssysteme werden nach Boekaerts beim selbstregulierenden Lernen unterschieden? | • Kognitives Regulationssystem: Vorwissen wird aktiviert • Metakognitives Regulationssystem: Lernstrategie und Selbstkonzept finden; Ausdauer und Konzentration • Motivationales Regulationssystem: Unterstützung durch soziale Interaktion |
Was versteht man unter Metakognition? | = Bewusstheit für eigene kognitive Prozesse; Voraussetzungen für effektives Lernen; zeitlich strukturieren, längere Konzentrationsphasen einlegen, Ziele setzen, Selbstbewertung |
In welche Komponenten können Einflussfaktoren auf das Lernen unterteilt werden? | • Kognitive Komponenten: Vorwissen, Intelligenz, Lernstrategien • Emotionale Komponenten • Motivationale Komponenten |
Was unterscheidet Leistungsmotivation, intrinsische Motivation und extrinsische Motivation voneinander und welche Bedeutung haben sie für die Schule? | • Leistungsmotivation: Absicht, Erfolge zu erzielen und Misserfolge zu vermeiden; individuelle Leistungsmaßstäbe • Intrinsische Motivation: Auseinandersetzung mit Lerninhalten auf Grund des Inhalts; ein Schüler möchte eine Leistung besonders gut erbringen, weil ihn der Inhalt interessiert • Extrinsische Motivation: Bereitschaft zum Lernen in Abhängigkeit von Anreizen von außen |
Welche Grundbedürfnisse spielen laut der Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci und Ryan eine besonders wichtige Rolle bei der Entwicklung von Lernmotivation? | Theorie geht davon aus, dass sich im Lernprozess 3 Grundbedürfnisse besonders positiv auf die Entwicklung von Lernmotivation auswirkt: erleben von Selbstbestimmung, Wahrnehmen des eigenen kompetenten Handelns, Gefühl der emotionalen Zugehörigkeit/Eingebundensein |
Was bezeichnet die „Zone der nächsten Entwicklung“ nach Vygotsky? | Bereich oberhalb des Entwicklungsstandes eines Lernenden; durch Interaktion mit einer Person mit Kompetenzvorsprung kann der Schüler unter dessen Anleitung Aufgaben & Probleme lösen |
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