Created by Lukas Berger
almost 7 years ago
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Question | Answer |
1 ha Mais.. | deckt den Stromjahresbedarf von 5 Haushalten ca. 16 MWh |
Anbau NaWaRo in D in 2016: | Industriepflanzen: 270.000 Hektar Energiepflanzen: 2.5 Mio Hektar Zusammen: 2,7 Mio Hektar Fläche |
Energie aus NaWaRo – allgemein: Was und wie passiert mit: -Rest und Abfallstoffen -Energiepflanzen(Holz/STroh) -STärke und Zuckerpflanzen -Ölpflanzen |
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Energiepflanzen Ernterückstände und org. Reststoffe werden zu... | Gasförmigen Brennstoff: Biogas ->Verbrennung->Wärme/Kraft |
Wie entsteht Biogas? | Biogas entsteht durch den mikrobiologischen Abbau von organischem Material unter Ausschluss von Sauerstoff. Anaerobe Fermentation, Anaerobtechnik |
Abbauwege organischer Verbindungen mit und ohne Sauerstoff: |
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Was sind die 4 Teilschritte des Biogasprozesses: | 1.Hydrolyse 2.Versäuerung 3.Essigsäurebildung 4.Methanbildung |
1. Teilschritt: Hydrolyse Was ist die Hydrolyse und wie funktioniert sie? • Hydrolyse wird durch Enzyme katalysiert - Hydrolasen = hydrolytische Enzyme - Bakterien und Pilze bilden Hydrolasen - Substratspezifische Wirkung (verschiedene Enzymgruppen) z.B. Lipasen = Enzyme zur Spaltung von Fetten und Ölen Proteasen = Enzyme zur Spaltung von Proteinen Cellulasen = Enzyme zur Spaltung von Cellulose • optimaler pH-Wert der Hydrolyse bei ca. pH 6 |
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2. Teilschritt Acidogenese - Versäuerung Was ist das? Wie funktioniert es? Versäuerung von Kohlehydraten: → optimaler pH 4,0 – 6,5 Versäuerung von Proteinen: → optimaler pH 7,0 – 7,5 → Freisetung von NH3 (Ammoniak) und H2S (Schwefelwasserstoff) aus den Aminosäuren | Versäuerung = anaerobe Produktion von Säure aus den Hydrolyseprodukten; Oxidations-/Reduktionsvorgänge z.B. Abspaltung von H2 und CO2 Acidogenese u.a. abhängig von Substrat, Temperatur, pH-Wert und H2-Partialdruck (je niedriger desto mehr Acetat!) |
Acidogenese: Welche Substrate werden zu Welchen Produkten? Welche sind die wichtigsten org. Säuren? |
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3. Teilschritt Acetogenese/Essigsäurebildung:
Was ist das? Wie funktioniert das?
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Acetogenese = anaerober Abbau von niedermolekularen Carbonsäuren (C3, C4, …), Alkoholen, etc. zu Essigsäure / Acetat + Wasserstoff und Kohlendioxid • Produktion von Wasserstoff läßt Wasserstoffpartialdruck ansteigen → hemmt den Stoffwechsel der acetogenen Bakterien • während Methanogenese wird Wasserstoff zur Methanbildung gebraucht → beide Prozesse voneinander abhängig! → enger räumlicher Kontakt zwischen Acetogenen und Methanogenen MO nötig! • Niedrige H2-Partialdrücke für günstigen Ablauf der Acetogenese erforderlich, z.B. → Buttersäure pH2 < 10-3 bar → Propionsäure pH2 < 10-4 bar → Propionsäurekonzentration = Indikator für Prozessstabilität • lange Generationszeiten der acetogenen Mikroorganismen (mehrere Tage) |
Acetogenese: Welche Substrate werden zu welchen Produkten? |
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4. Teilschritt Methanogenese: Was ist das? wie funktioniert das? | = letzte Phase des anaerober Abbaus. Methanogene Bakterien erzeugen Methan. 70% Methabildung aus Acetat 30% Methanbildung aus Kohlendioxid und H2 Methanbakterien strikt anaerob! ->kein Sauerstoff im Fermenter! Temp. über 35-40°C pH Bereich: 6,5-8,1 Versäuerung vermeiden! |
Reaktionen bei der Methanogenese:
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• Methanbildung aus Essigsäure → nur wenige Spezies
• Umsatzrate Essigsäure 2 – 4 mal niedriger als H2 und CO2
• für leicht hydrolisierbare Substrate → Methanisierung von
Essigsäure und Acetogenese geschwindigkeitslimitierend!
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Welche weiteren Prozesse gibt es zur Beeinflussung der Gasqualität? | • Schwefelwasserstoffgehalt → Sulfatreduzierende Prozesse - bei schwefelhaltigen Substraten - Abbau von z.B. Schwefel aus Aminosäuren zu H2S - Verbrauch von Wasserstoff → Konkurrenz zu Methanogenen - Schadgas • Biologische Entschwefelung (Oxidation von H2S im Gasraum zu elementaren Schwefel durch aerobe Bakterien) • Schwimmschichtbildung • Sinkschichtbildung |
Abbau von Kohlenhydraten: Welche sind leicht abbaubar? Welche schwer? | Leicht abbaubar • Stärke • Mono- oligomere Zucker → schneller Abbau, kurze Verweilzeit • (Ligno-) Cellulose → langsamer Abbau, lange Verweilzeit |
Wie verhält sich der Abbau von Fetten? | langsam durch Lipasen als Enzyme |
Was ist der Abbau von Proteinen? | Abbau durch Proteasen, Peptidasen Hauptquelle für • Schwefelwasserstoff • Ammoniak |
Was ist bei spezifischen Biogaserträgen möglich? |
Bei bekannter Zusammensetzung der Ausgangssubstrate ist
Abschätzung / Berechnung der zu erwartenden Biogasmengen
-erträge und -zusammensetzung möglich:
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Berechnung der allg. Biogaserträge: |
die Formel von Buswell und Müller:
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Mileubedingungen von hydrolisierenden Bakterien und Methanbakterien: Tabelle Die verfahrenstechnische Ausgestaltung der Vergärungsanlage ist abhängig vom eingesetzten Substrat. |
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Wie kommt es zu einer Hemmung der anaeroben biologischen Prozesse? Bei wem hemmt es? | Hemmwirkung bei Methanbakterien! bei NH3 steigt Hemmung bei steigenden pH bei org. Säuren oder H2S steigt Hemmung mit sinkendem pH |
Hemmung durch Ammoniak:
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Hemmung durch H2S:
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Hemmung durch organische Säuren: |
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Hemmung der anaeroben biologischen Prozesse: ab welcher Konz. hemmt es die Bakterien? Welche Substanzen hemmen? Welche weiteren Stoffe hemmen noch? | H2S und NH3 hemmen ab 30mg/l Propionsäure hemmt ab 3mg/l Weitere Hemmstoffe: • Sauerstoff !!! • hemmende / toxische organische Substanzen (z.B. Desinfektionsmittel, Biozide, …) |
was sind weitere Hemmstoffe? | Schwermetalle aber auch als Spurenelemente wichtig! |
Wie ist der zeitliche Verlauf der Biogasproduktion nach einmaliger Substratzugabe? | effektiv von 0-10 Tage danach bisschen bis 50 Tage ca. |
wie lange dauert es bis ein fermenter konstante Biogasausbeute hat? | 30 Tage |
Welche Substrate gibt es für Biogasanlagen? | Gülle Mist org. Restoffe Abfälle Proteine fette schwer/leicht abbaubare Kohlenhydrate |
Wo kommen die Substrate her? | Landwirtschaft Agroindustrie Nahrungs-Genussmittelindustrie Gartenabfälle Industrie Kantinenabfälle Haushalte |
Was ist Ko-Fermentation Wirtschaftsdünger Ko-Substrat ? | Ko-Fermentation Gemeinsame Vergärung von Wirtschaftsdüngern mit vergärbaren organischen (Rest)-Stoffen aus Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe und Haushalten, sogenannten Ko-Substraten Wirtschaftsdünger Tierische Ausscheidungen, Jauche, Gülle und Stallmist Ko-Substrat Stoffe pflanzlichen und tierischen Ursprungs, die in Biogasanlagen Wirtschaftsdüngern zugesetzt werden, beispielsweise Speisereste und Fettrückstände, Silagen, Feldfrüchte,… |
Anteil Substrateinsatz in Biogasanlagen in Bayern | 52% NaWaRo 43% Gülle,Mist 3%Biomüll 2% Industrie Müll/Landwirtschaft |
1. größter Anteil Wirtschaftsdünger ist: 2. größter Anteil NaWaRo ist: | 1. Rindergülle 2. Maissilage |
Welche Tiergülle hat den besten Biogaserstrag? Welchen den besten Methangehalt? Warum sin Tiergüllen das Grundsubstrat für Biogasanlagen? | -Geflügelmist -Schweinegülle -> Stabilisiert Fermentationsprozess, gleicht Schwankungen in Qualität Gärsubstrat aus |
Welche Pflanzenrestoffe haben den besten Biogas Ertrag? | Kartoffel und Rübenblatt • hoher Kohlenstoffgehalt, hohe Verdaulichkeit → gute Eignung als Kosubstrat • Substratmischungen mit ausgewogenen C:N – Verhältnissen, hohe Biogaserträge |
Was ist das Ziel von NaWaRo Anbau für Biogasproduktion? Wie ist der Ertrag bei Maissilage, Grassilage und Getreide-Ganzpflanzensilage? | möglichst hoher Methanertrag pro Hektar! Mais: hohe Hektarerträge und am meisten in Biogasanlagen Gras: Methanertrag abhä. vom Proteingehlt und C:N Verhältnis GPS: 2. häuf. in Biogasanlagen, hohe Methanerträge |
Welche Kosubstrate haben das größte Gefahrenpotential? | industrielle Reststoffe wegen Rückständen aus der Pfflanzenölproduktion Schlachtabfälle-Fettabscheiderfett |
Wie ist die ideale Nährstoffzusammensetzung von C:N:P:S? Was passiert bei unausgewogener Versorgung → | C:N:P:S – Verhältnis idealerweise bei 600:15:5:1 Störungen (Mangelerscheinungen), Hemmungen |
Was sind bedeutende Substrateigenschaften? | Partikelgröße Struktur Schwimmbedingungen SInkschichtbildung |
Wie setzt sich Biogas zusammen? | 50-80% Methan 20-50 % CO2 2% Stickstoff oder NH3 1% Wasserstoff H2 0-20.000 ppm H2S Schw.Was.Stoff |
Teilschritte der Biogastechnologie |
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Prozessstörung einer Biogasanlagen: Was sind: 1 Symptome, 2 Ursachen, 3 Behenbungen | 1 rasche stärkere Versäuerung stört biochemisches Gleichgewicht pH fällt Biol.Abb.Prozesse stehen still 2 im einstufigen Betrieb ausgelöst durch kohlenhydratreiche Reststoffe, Teigrest, Katroffeln 3 Ausgleich durch schwer abbaubare rohfaserreiche Substanzen verdünnung des Fermenters mit Wasser |
Was ist die hydraulische Verweilzeit und was ist für diese noch zu beachten? | • gibt an, wieviele Tage sich das Substrat durchschnittlich im Fermenter befindet • richtet sich nach Abbaubarkeit des Substrates • Konstanthalten des Bakterienstammes Eckdaten HRT: 30 – 110 d (Ø 66 d) bei einstufiger Betriebsweise |
Was ist (Faul)Raumbelastung? | • Maß für die Belastung der Biologie des Reaktors mit organischem Material • Orientierungshilfe, welche Menge oTS zugeführt werden kann, ohne den Prozess zu überfüttern ( Versäuerung, Umkippen) Eckdaten BR: 2 – 4,7 (Ø 3,4) bei einstufiger Betriebsweise. 0,8 – 5,6 (Ø 2,4) (kg oTS/m³d) bei mehrstufiger Betriebsweise |
Was ist der Abbaugrad? und weitere Eigenschaften | • gibt an, wieviel der organsichen TS innerhalb der geg. Verweilzeit abgebaut wurde • vollständiger Abbau praktisch nicht möglich • Abbaugeschwindigkeit nicht konstant (Anfangs schnell, gegen Ende langsam) → letzte Prozent des möglichen Gasertrags nur mit langer Verweilzeit / großem Behältervolumen // hohen Kosten möglich! • hohe Abbaugrade spiegeln hohe Gasproduktion • durchschnittliche Abbaugrade bei ca. 60 % in reinen NaWaRoAnlagen bis 80 % |
Verfahrensablauf - Reihenfolge: 11 Schritte | • Anlieferung und Lagerung • Konservierung • Aufbereitung • Zerkleinerung • Hygienisierung / Pasteurisierung • Fermentertechnik • Gasaufbereitung • Gasspeicherung • (Biomethanbereitung) • Gasnutzung (BHKW) • Gärresteverwertung |
Anlieferung und Lagerung: Was muss durchgeführt werden? was ist beim lagern zu beachten? | • Eingangskontrolle • Dokumentation • Nachweisführung muss durchgeführt werden Lagerung von Substraten zur Herstellung gleichmäßiger Substratmischungen. Dimensionierung Lager nach Liefermengen Deckel bei stinkenden Substraten bei Schlachtabfällen seperate Lagerung |
Konservierung / Aufbereitung: Worauf ist beim Konservieren zu achten? wie schauts bei NaWaRo aus? Wie ist die Aufbereitung? | kontinuierliche Fermenterbefüllung ->Substratzusammensetztung sollte ohne Schwankungen sein. bei NaWaRo Silierung der Substrate: pH sinkt schnell unter Luftabschluss v.a. Zerkleinerung (Oberflächenvergrößerung, bessere Pump- Dosierfähigkeit); Auslese von Störstoffen. |
Hygienisierung / Pasteurisierung: Wie lang wird Pasteurisiert und auf was ist zu achten? | Regelungen zur Hygienisierung in Bioabfallverordnung und Nebenprodukteverordnung je nach Seuchenrisiko: - Pasteurisierung bei 70 °C für 60 min - Drucksterilisation bei 133 °C 3 bar min. 20 min Überwachung Temperatur, Druck und Verweilzeit → lückenlose Doku mentation |
Nach welchen Kriterien werden die Fermetationverfahren eingeteilt? |
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Nass- / Trockenfermentation | Bei Trocken : Festoffgehalt >20% auch Nass Fermentation mit festen Substraten Fermenation in flüssiger Phase! Bei Nass: TS-Gehalt <15% bei sind diskontinuierlich oder kontinuirlich möglich |
Fermentereinteilung nach Art der Beschickung: welche Verfahren gibt es und wie ist die Art der Beschickung? |
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Fermenterbauarten: stehender Fermenter. wie ist er gebaut welche größe hat er weiter Daten: | • meist runde Bauform • Edelstahl oder (häufiger) Beton (gute Statik, günstiger Preis) • Größen von ca. 100 m³ bis > 5000 m³ • voll durchmischt • Faulraumbelastungen von 3 – 5 kgoTS/m³d |
Liegende Fermenter / Pfropfenstromfermenter | • Betonfermenter rechteckiger / quaderförmiger Querschnitt • übliche Baugrößen 250 – 1000 m³ (bei max. 25 m Länge) • Vergrößerung Faulraum durch 2 nebeneinander liegende Einheiten • Stahlfermenter i.d.R. runder Querschnitt mit max. 270 m³ • rel. geringe Höhe / Durchmesser → optimale Durchmischung mit geringer Leistung → Eignung für Feststoffgehalte bis 20 % |
Pfropfenstromreaktor: | • Transport Fermenterinhalt in horizontaler Richtung durch Verdrängungseffekt von frisch eingebrachtem Substrat • Substrat wird wie Pfropfen durch Fermenter geschoben • räumliche Trennung von verschiedenen Abbauphasen im gleichen Behälter möglich • fehlende Beimpfung des Frischsubstrats (kommt kaum mit bakterienreichem Fermenterinhalt in Verbindung) durch Substratrückführung kompensieren • stärkere Belastung als bei volldurchmischten Behältern: bis zu 7 – 10 kgoTS/m³d • angeschlossen meist volldurchmischter stehender Fermenter |
Sonderform Feststofffermentation – Garagen-System | • diskontinuierliche Feststofffermentation • Volumen / Garage ca. 100 m³ (Ausnutzung ca. 2/3) • Animpfung durch Vermischung mit ausgefaultem Substrat (40/60) • Verweilzeit 3 – 6 Wochen • Umpumpen Perkolat |
Hydrolysestufe (vorgeschaltet) | • vorgeschalteter Behälter (beheizt, durchmischt) zur Hydolysierung (1. Stufe) des Substrates → pH Abfall auf 3,5 – 4,5 • bei BGA mit sehr hoher Faulraumbelastung zur Verhinderung Fermenterversäuerung |
Nachgärbehälter (nachgeschaltet, zweistufiges System) | • kurze Verweilzeiten + Kurzschlussströme → unvollständig vergorenes Material verlässt Fermenter • bessere Ausnutzung Energiepotential • ideale Rückführung Substrat zur Animpfung • beheizt / gerührt • weniger hochmolekulare Substanzen als im Fermenter → v.a. essigsäure- und methanbildende Bakterien |
Überwachung Gärprozess an Biogasanlagen: Was wird in der Anlage überwacht, was im Labor? | An der Anlage: • Temperaturkontrolle • pH-Wert • Gasmenge • Gaszusammensetzung • Organische Säuren (Fettsäurespektrum) • NH4-N im Gärablauf • Tockenmasse TS und organische Trockenmasse oTS im Substrat und Gärablauf |
Gasführung: es gibt: Gasableitung, Gasaufbereitung, Gasspeicherung Was ist Gasableitung? | Kondensatfalle alternativ: Überdruckventil |
Gasaufbereitung zur Nutzung im BHKW: Was wird gemacht? | Entwässerung (auch Reduzierung von Schadgasen, z.B. Ammoniak) durch Entfernung von Wasser) → Reduzierung Motorschäden! Entschwefelung: Schwefelwasserstoff in Konzentrationen von 0,02 – 0,5 % (V/V) (Extremfälle bis 1,5 %) im Biogas enthalten. • toxisch wenn SOx im Motoröl -> Versauerung, häufigere Ölwechsel |
Wie hoch sind die Vorgaben der BHKW-Hersteller für H2S-Gehalte im Biogas: | < 50 – < 500 ppm Reduzierung H2S-Gehalt im Biogas fast immer nötig!!! |
welche 2 Möglichkeiten der mikrobiologischen Entschwefelung in für Biogasanlagen gibt es? | 1. Abbau H2S zu Schwefel/Schefelsäure durch MO mit zufuhr von Luft im Fermenterkopf 2. Abbau durch MO in externen Filtern zw. Fermenter und Gasspeicher |
Mikrobiologische Entschwefelung von Biogas: wie funktionierts? | mikrobiologische Oxidation von H2S zu Schwefel und Schwefelsäure • gezieltes Einblasen geringer Mengen Außenluft in Kopfraum des Fermenters (3 – 5 % der Biogasmenge) • Besiedlungsfläche (feucht, warm, ausreichende Nährstoffzufuhr aus Substrat) → Substratoberfläche, Fermenter(Kopfraum)inneres • Temperaturbereich 20 – 40 °C im mesophilen Fermenter • kontinuierliche Luftzufuhr |
Mikrobiologische Entschwefelung auch in externen Biofiltern möglich: wie geht das? | • i.d.R. zwischen Fermenter und Gasspeicher • Bakterien auf Füllkörpern angesiedelt • Einbringung Spülsubstrat (Nährstoffversorgung) im Gegenstrom Vorteil: kein Eintrag von Sauerstoff in den Fermenter! Gute H2SReduzierung. Nachteil: hohe Kosten! |
Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz / Nutzung als Kraftstoff: | Einhaltung bestimmter Mindestanforderungen hinsichtlich CH4, CO2, H2S, H2O und Brennwert sind einzuhalten → erweiterte Gasreinigung und –aufbereitung: • Trocknung • Erhöhung Methananteil • Reduzierung Schwefelwasserstoff |
Was ist wichtig, wenn Biogas als Wärmeerzeugung genutzt wird? bei Biogas als Kraftstoff | → Reduzierung Verluste durch fehlende Abwärmenutzung → Verbesserung Gesamtwirkungsgrad → Aufbereitung auf Erdgasqualität (H-) |
Verfahren zur Biogasaufbereitung: welche 5. Schritte gibt es? | 1. Schritt: mikrobiologische Grobentschwefelung 2. Schritt: Kondensatabtrennung 3. Schritt: Trocknung 4. Schritt: Feinentschwefelung (z.B. Aktivkohlefilter) 5. Schritt: Methananreicherung (durch CO2-Entfernung |
CO2-Abtrennung Verfahren: |
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Druckwasserwäsche: Trennprinzip? |
unterschiedliche Löslichkeiten in Wasser
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– Gaseinspeisung: | • kaum Lukrativität für Wärme- und Kraftstoffmarkt → Konkurrenz zu billigem Erdgas • derzeit Einspeisung und räumlich getrennte Verstromung im BHKW (Vergütung nach Sätzen des EEG, excl. Gülle- und Luftreinhaltungsbonus) • derzeit Wirtschaftlichkeit erst ab Kapazität von 500 Nm³/h (entspricht 1 MW el.) Invest für 1000 Nm³/h-Anlage: 1,2 – 1,5 Mio. € • neue Technologien mit Kapazitäten von 50 Nm³/h in Aussicht • derzeit nur 35 Einspeiseanlagen • Ziel bis 2020: 6 Milliarden Nm³ Einspeisung (ca. 7 % Erdgasmarkt) |
Verwertung von Gärresten Es gibt: Gärreselagerung, Ausbringverfahren, Tankverfahren | • Abdeckung Gärrückstandslager zur Unterbindung vermeidbarer Methanemissionen (Methanverwertung!) • Tief- bzw. Hochbehälterbauform • Rührwerk zur Homogenisierung vor Entnahme • opt. Fest-Flüssig-Trennung → Lagerung Flüssigfraktion im Gärrestelager → Betankung Güllewagen zur Ausbringung |
Was sind Weitere positive Umweltwirkungen? | • Verminderung Geruchsintensität: - Biogasgülle 1/2 – 1/3 der Geruchsintensität normal gelagerter Gülle - 3 Stunden nach Ausbringung kaum mehr Geruch messbar - vor allem Abbau der unangenehmsten Geruchsstoffe - entschieden weniger Belästigung der Bevölkerung • Verringerung der Ätzwirkung: - Abbau nichtflüchtiger ätzender organischer Säuren (hoher pH!) - Abbau Schleim- und Faserstoffe → besseres Ablaufen von den Pflanzen - Dünnflüssiger (durch Abbau TS) → weniger Verkrustungen auf Pflanzen • Verbesserung der Fließfähigkeit: - leichteres Rühren, Pumpen und Verteilen der Biogasgülle - schnelleres und tieferes Versickern in den Boden (geruchsmindernd, Verminderung Stickstoffverluste) • Vermeidung von Nährstoffverlusten: - geschlossenes System → kaum Verlust von Nährstoffen (N) - Ammoniakverluste bei der Ausbringung (Reduzierung durch bodennahe Ausbringung – Schleppschlauchtechnik) - Verbesserte Nährstoffaufnahme → Verminderung Nitratauswaschung - ideal im Biolandbau (Ertragssteigerung um 1 |
Was sind Weitere positive Umweltwirkungen? | • Verminderung Methanemissionen: - deutlich niedrigere Methanemissionen durch Ausbringung von Gärrückständen // unvergorenem Wirtschaftsdünger • Verringerung Keimfähigkeit von Unkrautsamen: - bei mesophiler Betriebsweise nur weichschalige Samen, bei thermophiler alle Samen • Schnellere Beweidung • Hygienisierung der Gülle: - Minderung Übertragungsrisiko von pathogenen Erregern (Bakterien, Viren, Parasiten wie z.B. Salmonellen, Fäkalstreptokokken, Schweinepest, Spulwürmer,…) |
Potential Wärmenutzung | • 7772 Biogasanlagen in Deutschland (Prognose 2013), • davon 2294 in Bayern • 3530 MW installierte Gesamtleistung (Strom 2013) • ca. 24,4 TWh Stromproduktion (2013) Bei ηel von 33 – 43,5 % und ηth von 45 % ergibt sich kalk. Gesamtleistung von 56 – 74 TWh (Strom + Wärmekomplett). Daraus folgt eine Nutzwärme von ca. 20 – 35 TWh! (Wärmebedarf von ca. 1.400.000 – 2.500.000 Haushalten!) |
Wärmepotential Referenzbiogasanlage | Abgasverluste 16% Abwärmepotential 70% Gebäudeheizung 2% Fermenterbeheizung 13% |
Wärmenutzung in Trocknungsanlagen | • Niedertemperatur-Trocknung durch Warmluft mit 40 – 85 °C, Lufterwärmung mittels WT am BHKW (Wasser/Luft, Abgas/Luft) |
Welche Trocknungsanlagen gibt es? | Wagentrockner (Dächer-)Schachttrockner Bandtrockner |
Wärmenutzung in Nahwärmenetzen Welche gibt es? | Warmwasserleitung: Auskopplung der Wärme am Ort der Biogasanlage. Verlegung von rel. teuren isolierten Warmwasserleitungen. Höherer KWK-Bonus möglich! Biogasleitung: Geringere Leitungs- und Tiefbaukosten zum BHKW am Ort des Wärmeverbrauchers. Zweites kleines BHKW zur Fermenterbeheizung an der Biogasanlage nötig! |
Nahwärmenetze - Welche Auslegungsvarianten gibt es? | • Keine Einteilung in Grund- und Spitzenbedarf bei stromgeführtes BHKW. oder • Einteilung in Grund- und Spitzenlast. Abdeckung Spitzenlast über zusätzlichen (Biomasse)Kessel |
Welche zwei Mobilen Wärmespeicherungsmögl. gibt es? | • Latentwärmespeicher: Schmelzwärme eines Phasenwechselmaterials (meist Salzhydrat, z.B. Natriumacetat ∙ 3 H2O) • Thermochemische Speicher: Desorption/Adsorption von Wasserdampf |
Kältererzeugung mit LiBr-Absorbtionskältemaschinen | Mit BGA-Abwärme sinnvoll für Kaltwasserniveau von ca. 6 °C → Klimatisierung von Lagerhäusern, Molkereien, Brauereien,… |
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