Created by Joney Stoney
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Question | Answer |
Was versteht man unter Gen-Umwelt-Korrelation und Gen-Umwelt-Interaktion? | Gen-Umwelt-Interaktion = Zusammenwirken von Genen und Umwelt, was einen bestimmten Phänotyp zutage fördert (Caspi, 2002, MAOA & PKU) Gen-Umwelt-Korrelation = gemeinsames Auftreten von Eigenschaften des Genotyps und Eigenschaften der Umwelt mit unterschiedlichen Einflussbeziehungen. (passiver Typus, evozierter Typus, aktiver Typus) |
Wie lässt sich eine Gen-Umwelt-Korrelation feststellen? | 1. passiver Typ: Korrelationen der Familienumwelt und Merkmalen der Kinder in natürlichen und Adoptivfamilien vergleicht 2. evozierter & aktiver Typ: mithilfe der Korrelation zwischen Den Merkmalen der biologischen Eltern (als Index für den Genotyp des adoptierten Kindes) und der Umwelt in den Adoptivfamilien aufgedeckt werden. 3. passiver / evozierter / aktiver Typ: mithilfe multivariater genetischer Analysen der Korrelation zwischen Umweltmaßen und Persönlichkeitsmerkmalen ermittelt werden |
Skizzieren Sie die Studie von Caspi et al. (2002) | - Untersuchung des antisozialen Verhaltens bei Männern in Abhängigkeit davon ob Personen im Alter zw. 3 und 11 Jahren überhaupt nicht, wahrscheinlich oder schwer misshandelt wurden. - Gen, das für Expression von MAO-A verantwortlich ist -HE: Misshandlungsgrad: um so eher misshandelt, umso höher MAO-A Level -Interaktion: Misshandelte Personen zeigen stärker antisoziales Verhalten bei niedriger MAO-A Aktivität als Personen mit hoher MAO-A Aktivität. |
Beschreiben Sie kurz das Zwillingsdesign gemeinsam aufgewachsener Zwillinge. Skizzieren Sie, wie die einzelnen Einflussgrößen geschätzt werden können. | 3 Komponenten: A(Gene), C(Common Environment), E(nicht-geteilte Umwelt) - bei eineiigen Zwillingen: A=1; C=1 - bei zweieiigen Zwillingen: A=0,5; C=1 a²+c²+e²=1 a²=2(ICCez-ICCzz) c²=2ICCzz-ICCez ICCez= h²+c² ICCzz= 0,5*(ICCez) |
Vervollständigen Sie die Abbildung zum Zwillingsmodell | 3 Komponenten: A(Gene), C(Common Environment), E(nicht-geteilte Umwelt) - bei eineiigen Zwillingen: A=1; C=1 - bei zweieiigen Zwillingen: A=0,5; C=1 a²+c²+e²=1 a²=2(ICCez-ICCzz) c²=2ICCzz-ICCez ICCez= h²+c² ICCzz= 0,5*(ICCez) |
Skizzieren Sie Befunde zur Erblichkeit allgemeiner kognitiver Fähigkeiten. Gehen Sie darauf ein, welche Unterschiede sich bei der Betrachtung verschiedener Altersgruppen finden und wie sich diese Unterschiede erklären. | -Erblichkeit von kognitiven Fähigkeiten: ca. 50% - Anteil im Kindesalter: eher geringer, da Gemeinsame Umwelt © auch wichtige Rolle spielt (ca 40%) -Anteil im Erwachsenenalter höher auf Erblichkeit zurückzuführen, da © an Bedeutung verloren hat |
Skizzieren Sie in jeweils einem Satz die unterschiedlichen Arten der Gen-Umwelt Korrelation. | - Passiver Typ: Kinder erhalten Genotypen, die mit ihren Familienumwelten korreliert sind -Evozierter Typ: Individuen erfahren Reaktionen auf ihre genetisch bedingten Neigungen -Aktiver Typ: Individuen suchen /schaffen Umwelten die mit ihren genetisch bedingte Vorlieben korrelieren |
Nennen Sie die psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Freud. | - orale Phase - anale Phase - phallische Phase - Latenzphase - genitale Phase |
Was kennzeichnet den oralen Charakter und wie kann er entstehen? | Die Triebbefriedigung erfolgt hier durch die Schleimhäute der Mundzone. Saugen, Beißen, Kauen sind die wichtigsten zugehörigen Verhaltensweisen. - Bei einer Fixierung (durch Frustration oder Verzärtelung) würde nach Freud der orale Charakter entstehen - Eigenschaften des oralen Charakters: passiv, abhängig, fordernd, nie gebend, sicherheitsbedürftig, selbstbezogen und bissig. |
Was kennzeichnet den analen Charakter und wie kann er entstehen? | Behinderungen an diesem Lustgewinn sollten den analen Charakter hervorbringen - Ordnungsliebe, Sparsamkeit und Eigensinn |
Was kennzeichnet den phallischen Charakter und wie kann er entstehen? | Bei einem Misslingen der Bewältigung des Ödipus- oder des Elektrakonfliktes - phallische Charakter: brennender Ehrgeiz, große Ungeduld |
Grenzen Sie den Begriff des Kollektiven Unbewussten in der Theorie C.G. Jungs von der Vorstellung des Unbewussten bei Freud ab. | Kollektives Unbewusstes (Jung): enthält die kumulativen Erfahrungen unserer Vorfahren und resultiert aus gemeinsamen Erfahrungen Inhalte des kU sind für alle Menschen gleich und wirken als Prädisposition für unsere Erlebnis und Reaktionsmuster. (zB "Archetypen") -Archetypen sind angeboren -es gilt sie zu entdecken Das Unbewusste bei Freud: -Wünsche, Vorstellungen und Triebe des ES werden ins Unbewusste verdrängt oder abgewehrt. -können nicht direkt bewusst gemacht werden sondern nur mittels Hyponose oder Psychoanalyse -funktioniert von Geburt an (das ES) |
Beschreiben Sie Murrays Sicht der Persönlichkeitsentwicklung. Skizzieren Sie die Persönlichkeitstheorie von Murray unter besonderer Berücksichtigung der Konzepte Need und Press! | "In der gegenwärtigen Person spiegelt sich ihre Entwicklungsgeschichte". Starke Anlehnung an die psychoanalytische, körperzonenorientierte Sicht. Def. Need (Bedürfnis): Hypothetisches Konstrukt, welches für eine Kraft im Gehirn steht. "Alles, was eine Person von sich aus mag, will, anstrebt" Def. Press (Umweltdruck): Dynamische Eigenheiten von Objekten oder Personen, die eine Person beeinflussen. Versuch, für jede Bedürfniskonstellation eigene Presskonstellationen zu konstruieren. |
Freuds Konzeption der Angst | Frühe Fassung: Angst als Umwandlung der Sexualenergie in Folge der Unterdrückung von Triebimpulsen Späte Fassung: Signaltheorie der Angst, Warnsignal, das ein unbeherrschbarer Reizansturm das Ich heimsucht. |
Abwehrmechanismus der Verdrängung und Studie von Glucksberg und King | Bedürfnisse werden aus dem Bewusstsein abgeschoben; "unerlebbar" gemacht. Studie von Glucksberg & King: Phase 1: Wortpaare [sinnvolles Wort : sinnfreies Wort] wurden gelernt. Phase 2: Andere Wörter wurden präsentiert und 3 davon mit einem anschließenden Stromschlag versehen. Wörter aus Phase 2 hatten implizite Assoziationen zu sinnvollen Wörtern aus Phase 1 (wie Rose und Tulpe) ? Wörter aus Phase 1 die mit neg. Assoziation versehen waren (Stromschlag) wurden vergessen (zu 30%), anderen nur zu 6%. |
Was versteht Freud unter dem Ödipuskomplex und welchen Einfluss hat er seiner Meinung nach auf die Persönlichkeitsentwicklung? Skizzieren Sie eine konkrete Studie zur Überprüfung des Ödipuskomplex. | - Tritt in der phallischen Phase bei Jungen auf. - Männliche Kinder begehren ihre Mutter sexuell und erleben so eine Bedrohung durch ihren Vater -Kind bemerkt, dass es Menschen ohne Penis gibt - Kastrationsangst - sexuelle Begierde der Mutter wird verdrängt & Feindseligkeit gegen den Vater wird verdrängt. - durch Identifizierung mit dem Vater erfährt das Kind stellvertretend Befriedigung - Äquivalent bei Mädchen: Electra-Komplex und Penis-Neid Studie von Sarnoff & Corwin: Todesangstveränderung in Abhängigkeit von Kastrastionsangst und sexueller Stimulation (Blacky, Bilder von nackten / angezogen Frauen) |
Wie lassen sich nach Jung Archetypen-Träume feststellen? Schildern Sie eine konkrete Studie dazu | Keine spezielle Abteilung, aber in jedem Traum können archetypische, d.h. allgemeingültige Seelenbilder (so wie sie z.B. in der Alchemie oder im Tarot festgehalten sind) auftauchen, die dann zeigen, dass es sich um einen Traum von einiger Wichtigkeit handelt. Wenn das Unbewusste auf Bilder zurückgreift, die im Stammhirn lagern, also in dem Gehirnbereich, wo wir unsere ganze Menschheitsentwicklung verankert haben, so will uns so ein Traum etwas Grundsätzliches, fast Individuum-Übergreifendes mitteilen. Träume, die aus diesem kollektiven Unbewussten kommen sind Offenbarungen unserer uralten Stammes- und Menschheitsgeschichte und zeugen von einer längst vergangen, aber nicht vergessenen Weisheit, die über die Gegenwart hinaus auch für die Zukunft gilt. Beispiele: Begenungen mit der 'weisen alten Frau', Abstiege in Erdlöcher, auftauchende archetypische Symbole, mit denen man im Tagesleben nichts zu tun, aber auch Reisen in Länder oder Zeiten, die man noch nie gesehen oder bewussst durchdacht hat |
Gemeinsamkeiten Freud und Jung | - Parallelen zwischen Konzepten "Schatten" (J) und "ES" (Freud) - Parallelen zw. Kollektivem Schatten (J) und Destruktionstrieb (F) - Mythen als Forschungsgegenstand (aber v.a. Bei J) - Parallele zwischen Konzepten Komplex und Verdrängung - Traumdeutung als zentrales Element der Psychotherapie |
Unterschiede Freund und Jung | - Libido als allg. Lebensenergie bei J vs. reine Sexualenergie bei F - Verhalten an der Zukunft (J) vs. Vergangenheit (F) orientiert - Beziehung zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Komplementär (J) vs. Konstrastierend (F) - Komplex von Jung soll Spannungen im Energiesystem erzeugen (J) ? Wirksamkeit kann zerstörisch aber auch förderlich sein vs. Rein zerstörerisches Konzept von Freud - Neurosen: Bei J nicht nur Störungen sondern auch Druchgangsstadien, Unterschiede in der Therapie - Setting anders. J: gegenüber, F: Therapeut hinter Patient - Vorgehen in der Traumdeutung: Amplifikation (J) vs. Reduktion (F) - Trauminhalt: Material verstellt (J) vs. Durch Zensor verzerrt (F) |
Projektive Verfahren | - Verlegung einer Eigenschaft, die das Ich bedroht und an der eigenen Person nicht wahrgenommen wird, auf eine andere Person - Testidee: Projektionen durch mehrdeutige Reize zu provozieren - Ziel: Einblicke in nicht bewusste Einblicke in Persönlichkeit - gehören zu den umstrittensten Verfahren (krit. Reliabilität und Validität) - BSP: Rohrschachttest (RT), Thematischer Apperzeptionstest (TAT), Picture Frustration Test (PFT) |
Erläutern Sie die Sedimentationshypothese. | - Auch lexikalische Ansatz genannt, einer der bedeutendsten Ansatz der differentiellen Psychologie - Annahme: Merkmale die für die Menschen von Bedeutung sind werden in der Sprache repräsentiert - versucht über die Analyse der in der Sprache vorkommenden Beschreibungsbegriffe zu einer Persönlichkeitstaxonomie zu gelangen (einem systematischen Rahmenmodell) |
Entstehung und Vorgehensweise des lexikalischen Ansatzes bis zur 35-Variablenliste. | Allport & Odbert(1936): 18000 persönlichkeitsrelevante Begriffe aus dem Dictionary ca. 4500 Begriffe als "personal traits" (Persönlichkeitseigenschaften) - Cattell: Reduzierung dieses Datensatzes zur 35-Variablenliste mittels semantischer und empirischer Reduktion |
Entstehung und Vorgehensweise des lexikalischen Ansatzes bis zur 35-Variablenliste. | Reduktion durch Cattell: 1. Semantische Reduktion: Allport & Odbert-Liste (Kategorie 1 mit 4.500 Begriffen zu Personenmerkmalen und Kategorie 2 mit 100 Begriffen vorübergehender Zustände) als Ausgangspunkt => Sortierung nach Synonymen durch 2 Personen => Gruppierung der Begriffe nach Ähnlichkeiten (ca. 200) => Bestimmung von Schlüsselwörtern pro Synonymgruppe => Auflistung der Synonyme als Gegensatzpaare (Ausnahme: Fähigkeiten mit Ausmaß) Ergebnis: 4.504 Begriffe in 160 Kategorien von Wortgruppen => Erweiterung um Interessen/Fähigkeiten (Intelligenz und 11 Fähigkeitsbereiche) Faktorisierung von Oberflächeneigenschaften Prüfung in empirischen Studien (genaues Vorgehen unklar) |
Entstehung und Vorgehensweise des lexikalischen Ansatzes bis zur 35-Variablenliste. | Empirische Reduktion => 100 Erwachsene durch Bekannte eingeschätzt (Cattell 1943) => Verwendung bipolarer Items für Personenbeschreibung, unipolare für Fähigkeitsbeschreibung Ergebnis: Übereinstimmung hoch (.7-.8) => Korrelationsmatrix (171x171, ca. 15.000 Korr.) inspiziert, um Cluster zu finden (auch per augenschein) => phänomenale Cluster .45 < r < .8 => nukleare Cluster r > .8 => Beibehalten einzelner "nützlicher" Items Daraus folgten 3 unterschiedliche Clustergrößen: 1. 15 Cluster mit 5 Variablengruppen 2. 20 Cluster mit 4 Variablengruppen 3. 88 Cluster mit 3 Variablengrößen => Als zunächst bedeutsam wurden 76 Cluster betrachtet - dann unbekannte Reduktion auf 50 Nukllearcluster mit 20 Persönlichkeitssektoren => Weitere unbekannte Reduktion dieser zur 35-Variablen-Liste |
Skizzieren Sie die Studie von Norman (1963) zur Fünf-Faktoren-Struktur. | Ausgangspunkt: Befunde von Tupes & Cristal (Fünf-Faktoren) Vorgehen: für jeden Faktor Verwendung der besten 4 Rating-Variablen (Gegensatzpaare) aus Cattell's Datensatz (4x5 Ratingskalen) => Ermittlung einer 5-Faktoren-Struktur (gelten als repräsentativ für die Gesamtpersönlichkeit) |
Kritikpunkte an Studien zum Fünf-Faktoren-Modell auf Basis des lexikalischen Ansatzes | - Bedeutung der Begriffe nicht immer klar und von wenigen Menschen ausgewählt - Kategorien möglicherweise durch implizite Modellvorstellung beeinflusst - keine weiteren Aussagen über die Struktur der Persönlichkeit möglich - evtl. nur linguistische Kategorie widergespielt |
Erläutern Sie die Arousaltheorie von Eysenck! Welche Vorhersagen können daraus für das Verhalten Extravertierter und Introvertierter Personen abgeleitet werden? | Hauptaussagen: Extrovertierte und Introvertierte unterscheiden sich in ihrem allgemeinen kortikalen Arousalniveau und im Ausmaß des Eintretens der Schutzhemmung ARAS: mit dem Arousal assoziierte Gehirnstruktur Optimales Erregungsniveau: (Zustand, in dem man sich wohl fühlt) ~bei Extrovertierten: erhöhte Ansprechbarkeitsschwelle, hypoaktives ARAS, Sensation-seeker, stimulierende Umwelten, gefährliche Dinge, Mutproben ~bei Introvertierten: verminderte Ansprechbarkeitsschwelle, hyperaktives ARAS, suchen wenig stimulierende Umgebungen & Situationen, Bücher, mehr im Haus aufhalten, "sicherer" |
Schildern Sie eine Studie zu psychophysiologischen Verhaltenskorrelaten der Extraversion, die Eysencks Arousaltheorie stützen. Machen Sie dabei auch deutlich welche Vorhersagen die Inhibitionstheorie im Gegensatz zur Arousaltheorie machen würde. | Kritische Flimmerverschmelzungssequenz: Licht das bei moderater Frequenz ein und ausgeschaltet wird, scheint zu flimmern. Bei Erhöhung der Frequenz verschmilzt Flimmern zu kontinuierlichem Lichteindruck. Annahme Eysencks: individuelle Unterschiede hängen mit Extraversion zusammen. Introvertierte verarbeiten Reize präziser aufgrund höherem Arousalniveau. Arousaltheorie: Höhere kortikale Erregung soll Stimulierung verstärken; höhere Stimulationsintensität geht einher mit höherer FVF => I > E Inhibitionstheorie: Reaktive Hemmung erleichtert die getrennte Wahrnehmung der Lichtblitze => E > I |
Wie unterscheidet sich die Arousaltheorie von der Inhibitionstheorie im Ansatz von Eysenck? | Inhibitionstheorie: Individuelle Differenzen in Extraversion / Introversion hängen mit erblichen Funktionsunterschieden im Nervensystem zusammen. Menschen unterscheiden sich in Bezug auf die Geschwindigkeit des Aufbaus neuronaler Erregungs und Hemmungspotentiale. Introvertierte lassen sich besser konditionieren Arousaltheorie: Extravertierte und Introvertierte unterscheiden sich in ihrem allgemeinen kortikalen Arousalniveau und im Ausmaß des Eintretens der Schutzhemmung trifft keine Aussage über Konditionierung Unterschiedliche Aussagen bezüglich FVF |
Wie unterscheidet sich die Arousaltheorie von der Inhibitionstheorie im Ansatz von Eysenck? | Der Unterschied zwischen diesen Theorien besteht im Begriff der Hemmung: Während bei der Inhibitionstheorie das Koonzept der reaktiven Hemmung postuliert wird, steht bei der Arousaltheorie das Konzept der Transmarginalen Hemmung im Vordergrund. Aussage der reaktiven Hemmung: Dieser Prozess ist eine Reaktion auf externe exzitatorische Stimuli. Nach der Inhibitionstheorie ist dieser Prozess bei Introvertierten geringer, da sie weniger externe Stimuli zur Erregung benötigen, weil sie ein hohes Grundmaß an internem exzitatorischem Potential aufweisen, sowie einen schnellen Erregungsaufbau. Aussage der transmarginalen Hemmung: Beschreibung, als ein Prozess zur Abwehr einer Übererregung des Systems, ausgehend vom Grundarousal + externer Stimuli zur Vermeidung der Überreizung. Da Introvertierte nach der Arousaltheorie ein höheres Grundarousal haben, fällt bei ihnen die transmarginale Hemmung höher aus und setzt auch eher ein, in Extremsituationen haben sie also eine Stärkere Hemmung mit der Folge geringeren Arousals als Extravertierte |
Beschreiben Sie kurz ein einschlägiges Messverfahren für das NEO-Modell nach Costa&McCrae. Nennen Sie vor allem beispielhaft Skalen und Facetten und sprechen Sie etwaige Unterschiede zum lexikographischen Big Five Modell an. | Messverfahren: FFM (Selbstauskünfte über einen selbst mithilfe von Fragebögen, die in beispielhaften Sätzen formuliert sind) Beispielhafte Skalen & Facetten: ~Extraversion: Ich gehe gerne auf Parties./ ~Neurotizismus: Ich werde schnell/leicht panisch./ Ich habe häufige Gemütswechsel. ~Offenheit für Erfahrung: Ich reise gerne. Unterschiede zum Big 5 Modell: -beruft sich auf eigenschaftsbeschreibende Adjektive / FFM Sätze -untersch. Forschungseinrichtungen Goldberg / Costa&McGray -5. Faktor: Culture-Intellect / Openness to Experience |
Beschreiben Sie kurz ein einschlägiges Messverfahren für das NEO-Modell nach Costa&McCrae. Nennen Sie vor allem beispielhaft Skalen und Facetten und sprechen Sie etwaige Unterschiede zum lexikographischen Big Five Modell an. | - NEO-PI-R - Ausführliches Inventar zur Persönlichkeitserfassung - Skalen: Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Emotionale Ansprechbarkeit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit -Fragebogen zur Selbst- oder Fremdeinschätzung, Unipolare Items mit 5 Stufigen Antwortalternativen -Standardmaß: Stanine -Ergebnis ist ein Persönlichkeitsprofil mit Möglichkeit der Normvergleiche in den einzelnen Bereichen der Faktoren Probleme des Tests: Antworttendenzen, soziale Erwünschtheit, doppelte Verneinung |
Welche Verhaltenskorrelate kennen Sie für die fünf Faktoren? (Nennen Sie eine Auswahl) | - Neurotizismus: Nervös, ängstlich, traurig, unsicher, verlegen, Sorgen um eigene Gesundheit - Extraversion: gesellig, aktiv, gesprächig, personen-orientiert, herzlich, optimistisch, heiter, An-/Aufregung - Offenheit für Erfahrungen: Abwechlung bevorzugen, wissbegierig, kreativ, phantasievoll, vielfältige kulturelle Interessen - Verträglichkeit: Altruistisch, mitfühlend, verständnisvoll, nachgiebig, kooperativ, wohlwollend -Gewissenhaftigkeit: ordentlich, zuverlässig, hart arbeitend, diszipliniert, pünktlich, penibel, ehrgeizig, systematisch |
Beschreiben Sie die Modifikation des Eysenck-Modells nach J. Gray! | Reinforcement-Sensitivity Theory (Verstärkung-Reizempfindlichkeit) Alternatives 2 Faktoren-Modell: Modifikation der Dimension Neurotizismus und Extraversion zur Passung mit den postulierten biologischen Ursachen. E und N haben gemeinsamen biologischen Mechanismus; Hinzufügen 2 neuer Dimensionen Dimensionen: Angst und Impulsivität (Rotation im 2D-Faktorraum) Grund: Abgrenzbare Hirnsysteme (BIS/BAS,FFFS) für Persönlichkeitsunterschiede. Gray's Kritik: FA ungeeignet zur Aufdeckung von Kausalitäten für individuelle Unterschiede |
Skizzieren Sie Befunde zu Mittelwerten der fünf Faktoren für Lebensalter und Kulturen. | Eine Meinung (Folien und Internet): Persönlichkeitsprofile bleiben über Lebensspanne relativ konstant und die 5 Faktoren ließen sich auch in unterschiedlichsten Kulturen bestätigen. Andere Meinung (Amelang): Extraversion aufgeteilt in "soziale Vitalität" & "soziale Dominanz" SV bleibt gleich; alle anderen 5 Dimensionen hoch bedeutsame Veränderungen: -Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit steigt, Offenheit für neues & emotionale Stabilität sinkt andere Kulturkreise: schlecht vergleichbar, nahezu identisch |
Vorgehen Eysencks bei der Etablierung der Psychotizismus-Dimension | - umfasst Kontinuum von normalem und angepasstem Verhalten über kriminelles Verhalten bis hin zu psychotischen Erkrankungen. -Hypothese 1: normale und psychotische unterscheiden sich nur in quantitativer Hinsicht. Auf einem Kontinuum zwischen P und N. => bewährt -Hypothese 2: schizophrene und manisch-depressive liegen auf einer Dimension => keine Bestätigung generelles Vorgehen: Korrelation feststellen in einer Untersuchung, mittels Faktorenanalyse Untersuchung der Kriterien. |
Auf welchen Datensatz stützen sich die Studien von Tupes und Christal und zu welchen Ergebnissen gelangen sie? | Die Untersuchungen von Tupes und Christal stützten sich auf den 35er Variablensatz von Cattell Die Untersuchungen ergaben 5 Primärfaktoren zur beschreibung der Persönlichkeit unter der Annahme der Vollständigkeit des 35er Variablensatzes. Diese 5 Faktoren entsprachen weitesgehend den Big Five. |
Beschreiben Sie Verfahren zur Erfassung der Big5 und der Faktoren im Rahmen des FFM. | Big5: L-Datenbereich, Daten aus der Lebensgeschichte einer Person (über Fremdauskünfte oder Bekaqnntenberichte) - keine soziale Erwünschtheit, bessere Qualität FFM: Q-Daten, Daten aus Fragebögen, Selbstauskünfte |
Welche Verhaltenssysteme unterschied Gray, und durch welche situativen Reize werden sie aktiviert? | BIS/BAS: BIS: Angst; Bestrafung, frustrierende Nicht-Belohnung BAS: Impulsivität; Belohnung, Nicht-Bestrafung FFFS: erhöhte autonome Erregung, Panik; Vermeidung von Bestrafung, existentielle Bedrohung, |
Welche Beziehungen bestehen zwischen Eysencks und Grays Temperamentsauffassung auf Beurteilungsebene? | Eysenck: bipolare Dimension mit den Extrempolen Intro-/Extraversion Gray: Introvertiert: BIS größerer Effekt als BAS - Extravertiert: BAS größerer Effekt als BIS E/I Dimension spiegeln die Stärke der beiden Systeme wider. Baut auf Eysencks Modell auf integriert biologischen Aspekt |
Ein 7-Jähriges Kind löst alle Aufgaben seiner Altersgruppe. Zusätzlich löst es je 2 Aufgaben der Altersgruppe 8 und 9, nochmals je 2 Aufgaben der 10-Jährigen und schließlich eine Aufgabe der 11-Jährigen. Bestimmen Sie das Intelligenzalter des Kindes. | Berechnung nach Binet & Simon: Ermittlung des IA=GA+X*12/5+6 Bemerke: Grund-Alter in Monaten; X= Anzahl aller gelößten Aufgaben |
Skizzieren Sie Carrolls Vorgehen bei der Konstruktion seines 3-Stratum Modells. Nennen sie die Intelligenzmodelle, die sich in Carrolls Modell integrieren lassen. | Konstruktion: Re-Analyse aller verfügbaren empirischen Untersuchungen mit bestimmten Kriterien: - alle FA-Verfahren (1.500), explorativ - Breite Variablen- und Personenstichproben - Vorhandene Korrelationsmatrizen und Informationen zur Stichprobe und Variablen - Detaillierte Dokumentation => Reduktion auf 461 Datensets - Beruft sich auf die bisher bestehenden Intelligenzmodelle, integriert Spearman's g-Faktor (Stratum III) Cattell's Konzept der fluiden & kristallinen Intelligenz (+ weitere Primärfaktoren, ähnl. Thurstone) (Statum II) und ca. 65 Einzelfaktoren in Anlehnung an Guilfords Einzelfaktoren (Stratum I). Desweiteren hat das Modell einen hierarchischen Aufbau wie das von Burt & Vernon. |
Beschreiben Sie kurz die Besonderheit der Intelligenztheorie von Jäger. | - erfasst auch Kreativität - hierarchisches Modell, bei dem alle Faktoren in unterschiedlichem Maße beteiligt sind |
Beschreiben Sie das Berliner Intelligenzstrukturmodell nach Jäger. | -hierarchisch organisiert -besteht aus 3 Inhalten und 4 Operatoren -gemeinsam beschreiben sie den g-Faktor Inhalte: figural-bildhaft, numerisch-mathematisch, inhaltlich-lexikalisch (verbal) Operatoren: Gedächtnis, Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität, Bearbeitungsgeschwindigkeit -alle intellektuellen Fähigkeiten sind mit unterschiedlicher Gewichtung an jeder Intelligenzleistung beteilig |
Guilford unterscheidet in seinem Structure of Intellect Model vier Inhalte | Eselsbrücke: Guilford findet seine Mutter blöd Figural (F), Symbolisch (S) , Semantisch (Mots), Verhalten (Behavior) |
Skizzieren Sie die Hauptkritikpunkte an Guilfords Intellektmodell! | -von 120 Fatoren korrelieren 76% miteinander, er sagte seien unabhängig -Faktoren konnten anderen Studien nicht mehr nachgewiesen werden (Replizierbarkeit) - Stichproben waren zu homogen - Zuverlässigkeit seiner verwendeten Testverfahren - keine Berücksichtigung der Faktoren höherer Ordnung positiv: -erstmals Kreativität, obwohl nicht bewährt, sehr hilfreich für die Forschung |
Thurstones Modell skizzieren | - 7 Primary abilities - Kritik an Spearman, kein übergeordneter g-Faktor - word fluency - verbal comprehension - numeric - space - memory - perceptual speed - induction/reasoning - oblique Rotation, Überlappung der Primärfaktoren -Gleichberechtigung |
Nennen und beschreiben Sie ein Testverfahren, das vor diesem Hintergrund (Thurstone) entwickelt wurde. | IST -9 unterschiedliche Aufgabentypen -einzelne Komponenten wurden pro Aufgabe in unterschiedlichem Maße beteilig |
Besteht ein unüberwindlicher Gegensatz zwischen Spearman und Thurstone? Begründung! | - Burt & Vernon fassten beide Theorien in ihrem Gruppenfaktorenmodell zusammen - in Reanalysen wurde gezeigt, dass Thurstones Primärfaktoren alle positiv miteinander korrelieren, was auf einen g-Faktor schließen lässt |
Was ist zu kritisieren an den Staffeltests von Binet und Simon? | -Scheitern der Produktion trennscharfer Items für höhere Altersstufen -hängt vom sozioökonomischen Status (Bildung, Stellung der Familie) => stark bildungs- und sprachbezogen -keine Differenzierung zw. Items höherer Altersstufen |
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