Bibelkunde NT

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Flashcards on Bibelkunde NT, created by grosser Igel on 17/06/2015.
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Question Answer
Markus Einleitungswissen Einleitungswissen • Verfasser unbekannt, aber kein Augenzeuge der Ereignisse (trotz Mk 14,51). Papias von Hierapolis identifiziert ihn mit dem Übersetzer des Petrus (vgl. auch 1Petr 5). • Abfassung um 70 (Zerstörung des Tempels), vielleicht in Syrien, aber vielleicht auch Rom (Latinismen). • Adressaten: Gemeinde, die gesetzesfreie Heidenmission betreibt und sich dafür auf das Wirken des irdischen Jesus beruft (vgl. Mk 7). Beachtenswert ist auch die sichtbare Distanz zu den Jüngern aus dem „Zwölferkreis“ (vgl. Jüngerunverständnis).
Theologische Inhalte Markus • Erste Erwähnung des Begriffs „Evangelium“ als Gattungsbezeichnung (Mk 1,1) • Botschaft Jesu programmatisch in Mk 1,14f. (Jesus verkündet die Nähe des Reiches Gottes und ruft daher zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium auf). - Sekundärer Markusschluss (Osterharmonie) • Doppelt gelagerte theologische Konzeption: Auf der einen Seite Jesus als Sohn Gottes (Mk 1,11 (Taufe); 9,7 (Verklärung); 15,39 (Zenturio unter dem Kreuz); Dämonen kennen ihn). Aber: Messiasgeheimnis, gekoppelt mit Jüngerunverständnis (v.a. 6,52; 8,14-20). Selbst auf das Messiasbekenntnis des Petrus (8,29) antwortet Jesus mit dem Schweigegebot.
Messiasgeheimnis • Dem Jüngerunverständnis korrespondiert ein eigentümliches Glaubens-verständnis: Glaube ist stets daran sichtbar, dass Menschen gegenüber Jesus aktiv werden – und dadurch werden sie gerettet. Der Glaube kann auch stellvertretend wirken (Mk 2,5 (Begleiter des Gelähmten)). Glaube ist aktive und vertrauensvolle Hinwendung zu Jesus. • Dabei verknüpft der blinde Bettler Bartimäus Glauben und Nachfolge: Er glaubt, wird gerettet und folgt dann Jesus nach (in dieser Reihenfolge). • Eine Auflösung des Messiasgeheimnisses gibt es erst in der Passionsgeschichte (Mk 14,61: Jesus bejaht gegenüber dem Hohepriester, dass er Gottes Sohn sei). Jesus als Christus ist der Sohn Gottes, dies kann aber nur im Zusammenhang seines Leidens richtig verstanden werden.
Nachfolge im Markusevangelium Nachfolge Jesu ist demgemäß Leidensnachfolge (Mk 9-10), daraus folgt jedoch ewiges Leben. Der Glaube gründet nicht auf der Erkenntnis, dass Jesus Gottes Sohn ist, sondern auf der Hoffnung auf ihn. Vielen Jüngern fehlt beides. Als Vorbilder für die spätere Gemeinde sind sie in erster Linie Nachfolgende.
Gleichnisse in Markus • Mk 4 (Vierfache Aussaat; Lampe; Wachsen der Saat; Senfkorn). • Mk 7 (Zwei Bildworte: „Nicht, was in den Menschen hineingeht, macht ihn unrein, sondern was aus dem Menschen herausgeht“; sowie „Es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot wegnimmt und wirft es den Hunden hin“). • Mk 12 (Allegorie von den bösen Weingärtnern). • Mk 13 (Das Gleichnis vom Feigenbaum aus der Endzeitrede Jesu). • Eine Erklärung liefert die Parabeltheorie (Mk 4): Jesus spricht ausschließlich in Gleichnissen, da es sich um eine esoterische Unterweisung handelt, die „Außenstehende“ nicht verstehen können/sollen. Mit dem Zitat aus Jes 6,9f wird ihnen zudem die Möglichkeit zur „Umkehr“ und zur „Vergebung“ abgesprochen.
Leidensankündigungen (Markus) • Mk 8; 9; 10. • Jesus spricht sie auf dem Weg von Galiläa nach Jerusalem. Auffälligerweise redet Jesus darin von sich als dem „Menschensohn“ in der dritten Person. • Die Ankündigungen beinhalten nicht nur das Leiden des Messias, sondern auch Jesu Sterben und seine Auferstehung am dritten Tag.
Biografische Angaben zu Jesus (markus) • Jesus kommt aus Nazaret, ist von Beruf Zimmermann, seine Mutter ist Maria, er hat vier leibliche Brüder (Jakobus, Joses, Judas, Simon), sowie mehrere Schwestern. • Als Vater wird allein Gott erwähnt, sein irdischer Vater wird nicht genannt.
Gegner Jesu (Markus) • Pharisäer und Schriftgelehrte (Mk 2-3). • Anhänger des Herodes (Mk 3). • Anfangs auch Dämonen (Mk 1; 5). • In Jerusalem: Schriftgelehrte und Hohepriester
Schweigegebote (Markus) • An Dämonen (Mk 1;3) • Und Jünger (Mk 8;9) bezüglich seiner Identität als Christus/Sohn Gottes. • An Geheilte (Mk 1;5); diese bleiben aber sämtlich wirkungslos, steigern vielmehr die Nachrichten vom heilvollen Handeln Jesu. • Anders: Der Gerasener, der bei Jesus bleiben möchte, wird zu Verkündigung ermuntert (Mk 5).
Markus-Sondergut • Mk 3 (Angehörige Jesu halten ihn für verrückt) • Mk 4 (Gleichnis von der „selbstwachsenden Saat“) • Mk 7 (Heilung eines Taubstummen) • Mk 8 (Heilung eines Blinden vor Betsaida) • Mk 14 (der „nackte Jüngling“)
Grobgliederung Markus 1,1 Überschrift 1,2- 13 Vorbereitung der Wirksamkeit Jesu 1,14- 8,26 Wirksamkeit Jesu innerhalb und außerhalb Galiläas 8,27- 10,45 Der Weg nach Jerusalem 11,1- 16,8 Jesu Wirken, Leiden und Auferstehung in Jerusalem 16,9- 20 Sekundärer Markusschluss
Markus 1-8 1 Johannes der Täufer; Taufe Jesu; Jesus ist der „Sohn Gottes“; kurze Versuchung. 1,14 Die Botschaft Jesu („Das Reich Gottes ist nahe: Kehrt um und glaubt an das Evangelium“). • Berufungen, Exorzismen, Heilungen. 2 Jesu Stellung zum Sabbat: „Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ • Schul und Streitgespräche 3 Die wahre Verwandtschaft Jesu: „Wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ 3,6 Todesbeschluss 3 Einsetzung der „Zwölf“; Beelzebulperikope • Reich-Gottes-Gleichnisse 4,11 Parabeltheorie: „Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben, jenen aber, die draußen sind, geschieht dies alles in Gleichnissen.“ 4,35 Sturmstillung 5 Exorzismen, Heilungen 6 Aussendung der Zwölf; Enthauptung des Täufers; Speisung der 5000; Seewandel (Überfahrt). 7 Rein und unrein („Nicht, was in den Menschen hineingeht...“); Syrophönizierin, Blindenheilung 8 Speisung der 4000; Überfahrt; Blindenheilung
Markus 8-10 8,29 Petrusbekenntnis; erste Leidensankündigung 9 Verklärung (Jesus = Sohn Gottes) 10 Gemeindefragen (Ehe, Kinder, Reichtum und Nachfolge, Rangstreit); Heilung des blinden Bartimäus 10,45 „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“
Markus 10-16 11 Einzug in Jerusalem; „Feigenbaum“; Tempelreinigung 11-12 Schul und Streitgespräche; Allegorie von den bösen Winzern 13 Endzeitrede 14-15 Passionsgeschichte 14 Vorbereitung des Passamahls; Abendmahl („Das ist mein Leib“; „Das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele.“); Gethsemane; Verhaftung; Jüngerflucht; Verhör; Verleugnung des Petrus. 15 Verhör vor Pilatus; Folter; Verurteilung (Barabbas); Kreuzigung; letzte Worte; Tod (Tempelvorhang); Zenturio: „Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn“; Grablegung. 16 Ostern, das leere Grab; sekundärer Markusschluss.
Einleitungswissen (Matthäus) • Unbekannter Verfasser; Papias schreibt die Verfasserschaft dem Jünger Matthäus zu. Das ist aber unwahrscheinlich, da Mt Mk voraussetzt und überarbeitet. • Meist wird der Ursprung in Syrien vermutet (judenchristliche Traditionen; mögliche Bezeugung des MtEv durch zwei ebenfalls in Syrien lokalisierte Schriften: Die Didache und die Briefe des Bischofs Ignatius von Antiochia. • Entstehung zwischen 70 und 110 (Tempelzerstörung bzw. erste Spuren der Rezeption Didache, Ignatius, Papias). • Adressaten sind wahrscheinlich eine heidenchristliche Gemeinde, der Verfasser hat aber Wurzeln im Judenchristentum (konsequente Rede vom „Himmelreich“ anstelle von „Gottesherrschaft“ bzw. „Reich Gottes“; Hochschätzung des „Gesetzes“ (Mt 5); Petrustraditionen (Mt 16)).
Inhalt Matthäus I • Stärker biographisch orientiert („Buch der Abstammung Jesu Christi“). Mit dem Stammbaum wird Jesus in die Heilsgeschichte Israels eingeordnet. • Auch die Erfüllungszitate („Dies ist geschehen, damit erfüllt würde...“) dienen der heilsgeschichtlichen Verankerung: Legitimation der Botschaft Jesu durch prophetische Verheißungen (vgl. Mi 5; Sach 9). • Seine Botschaft betreffend erscheint Jesus vornehmlich als Lehrer, der die Lehre vom „Himmelreich“ (Begriff nur bei Mt, sonst „Reich Gottes“ o.ä.) entfaltet.
Inhalt Matthäus II • In der Bergpredigt erscheint Jesus als Bewahrer und Vollender des jüdischen Erbes: „Ich bin nicht gekommen das Gesetz aufzulösen, sondern es zu erfüllen“ (Mt 5). Dies geschieht jedoch in überbietender Weise: Die atl Gebote werden auf ihren ethischen Gehalt hin zugespitzt und zugleich radikalisiert bzw. gesteigert („Ihr habt gehört ... ich aber sage euch ...“). Es geht um eine bessere Gerechtigkeit (Mt 6), mit Nachdruck auf dem Endgericht (besonders Mt 25). • Ein weiterer Akzent liegt auf der Gemeinde/Kirche (ekklesia): Petrus erscheint als „Fels der Gemeinde“ (Mt 116); in der Gemeinderede (Mt 18) werden spezielle Fragen, auch das des gottesdienstlichen Lebens, behandelt. Die Aufgabe der Kirche besteht in der Nachfolge Jesu und damit in der Befolgung seines Gesetzes. Die Jünger sind wie Jesus „leidende Gerechte.“
Inhalt Matthäus III • Die Gemeinde ist ein corpus permixtum (vgl. das Gleichnis vom „Unkraut unter dem Weizen“ und das vom Fischernetz (Mt 13)). Erst im Endgericht wird offenbar werden, wer verworfen und wer gerettet wird. Deshalb sind zunächst alle in der Gemeinde zur Barmherzigkeit aufgefordert. • Vgl. dazu auch das Gleichnis der „Arbeiter im Weinberg“ (Mt 20; „Viele Letzte werden Erste und Erste Letzte sein!“), was zusammengeht mit Mt 22 („Viele sind berufen, wenige sind auserwählt“). • Höhepunkt und Schlüsseltext des MtEv ist der Missionsbefehl (Mt 28), in dem sich die Gemeinde-Thematik mit der Lehre-Thematik verbindet. Die weltweite Mission korrespondiert schließlich mit atl Verheißungen, die ein endzeitliches Heil für alle Völker ankündigen. Die Erfüllung steht aber noch aus.
Sondergut (Matthäus) • Gleichnisse: Vom Unkraut unter dem Weizen; Schatz im Acker; Perle; Fischnetz; Hausvater (Mt 13); Schalksknecht (Mt 18); Arbeiter im Weinberg (Mt 20); Von den ungleichen Söhnen (Mt 21); Die zehn Jungfrauen; Vom Weltgericht (Mt 25). • Erzählungen: Vorgeschichten (Mt 1-2); Blindenheilung; stummer Besessener (Mt 9); sinkender Petrus (Mt 14); Tempelsteuer (Mt 17); Ende des Judas; Wächter am Grab (Mt 27); Betrug der Hohepriester; Missionsbefehl in Galiläa (Mt 28). • Außerdem: Heilandsruf (Mt 11); Felsenwort (Mt 16); Gemeinderegeln (Mt 19).
Reden (Matthäus) • Bergpredigt 10 Aussendungsrede (Beschränkung des Heilsangebotes auf Israel) 13 Gleichnisrede (sieben Gleichnisse) 18 Gemeinderede (Zwei Gleichnisse (Verlorenes Schaf; Unbarmherziger Knecht) => thematisieren den Umgang der Christen untereinander; im Fokus stehen besonders die „Kleinen“. 23 Pharisäerrede (Neben der Kritik an der Gesetzespraxis der Pharisäer schärft die Rede v.a. die Forderung der Barmherzigkeit ein). • Endzeitrede (Gegenüber Mk 13 ist die Rede stark erweitert: Wichtig sind v.a. die Gleichnisse Von den klugen und törichten Jungfrauen sowie Vom Weltgericht).
Ethik (Matthäus) • Goldene Regel (Mt 7): Was ihr wollt, das die anderen euch tun sollen, tut ihnen. • Doppelgebot der Liebe [= „Gesetz und Propheten“] (Mt 22): Liebe deinen Gott... und deinen Nächsten wie dich selbst. • Die wichtigsten ethischen Anweisungen stehen in den „Antithesen“ und der restlichen Bergpredigt. Besonders markant ist die Forderung der Feindesliebe.
Gesetz im Munde Jesu (Matthäus) • Mt 5: Es geht um Erfüllung, nicht um Auflösung des Gesetzes. • Mt 7: Die Goldene Regel wird mit „dem Gesetz und den Propheten“ identifiziert. • Mt 23: Im Gesetz zählt: Recht, Barmherzigkeit und Treue (gr. Pistis). • Dies ist das Programm einer „besseren Gerechtigkeit“ (Mt 6).
Vergleich Matthäus und Markus • Allgemein präzisiert Mt die mk Darstellung und streicht Gefühlsregungen Jesu (Mt 8: Erbarmen; 12: Zorn und Betrübnis) und Fragen Jesu („Allwissenheit“). • Die Wundermacht Jesu wird gesteigert (Mt 13: Jesus tut kein Wunder, er könnte). • Statt vom Unglauben der Jünger ist vom Kleinglauben die Rede (der Vorwurf wird gemildert, aber nicht getilgt). Nach Mt 12 sind die Jünger diejenigen, die den Willen Jesu tun. • Taufe des Johannes im Vergleich: Bei Mt weigert sich Johannes erst, Jesus zu taufen. • Die Proklamation der Himmelstimme ist öffentlich.
Endgericht bei Matthäus • Vor allem in Form von Gleichnissen angekündigt, z.B, • Mt 24-25 „synoptische Apokalypse“ • Mt 22 „königliches Hochzeitsmahl“ • Mt 20 Arbeiter im Weinberg • Mt 18 Schalksknecht • Mt 13 Unkraut unter dem Weizen  Bereits die Bergpredigt schärft den Grundsatz der Barmherzigkeit und den Verzicht auf das „Richten“ ein wie Mt 14 die Bereitschaft zur Vergebung.  Das Endgericht ist ein Gericht nach den Werken, v.a. den Werken der Barmherzigkeit (vgl. Mt 25). Inwieweit ein Mensch daran „mitwirken“ kann, ist jedoch nicht eindeutig, denn nicht alle sind „auserwählt“ (vgl. Mt 22) und nicht jeder Baum bringt „gute Früchte“ hervor (Mt 12).
Grobgliederung Matthäus 1,1 Überschrift („Buch der Geschichte Jesu Christi...“) • Vorgeschichten 3,1-4,16 Vorbereitung der Wirksamkeit Jesu 4,17-16,12 Wirksamkeit Jesu innerhalb und außerhalb Galiläas 16,13-20,34 Der Weg Jesu zur Passion („Gemeindefragen“) 21,1-28,20 Jesu Wirken, Leiden und Auferstehung in Jerusalem
Matthäus 1-4 • Mt 1: Der Stammbaum Jesu listet u.a. vier Frauen auf (Tamar, Ruth, Batseba, Rahab). Alle vier sind „Heidinnen“, daher ist von Beginn an eine universale Perspektive wirksam. • Mt 2: Die magoi aus dem Osten; Flucht nach Ägypten; Kindermord. • Mt 3: Johannes der Täufer; Taufe Jesu. • Mt 4: Versuchung Jesu in der Wüste.
Matthäus 4-16 • Mt 5-7: Bergpredigt. • Mt 8: Hauptmann von Kafarnaum; Sturmstillung; Heilungen. • Mt 10: Berufung der Zwölf und Aussendungsrede. • Mt 11: Täuferanfrage; Zeugnis über Johannes den Täufer; Wehrufe, Lobpreis des Vaters; Heilandsruf. • Mt 12: Heilungen und Streitgespräche: Ährenraufen; Beelzebul; Sünde gegen den Heiligen Geist; Jesu wahre Verwandtschaft. • Mt 13: Gleichnisrede (7 Gleichnisse; Sämann; Unkraut unter dem Weizen; Senfkorn und Sauerteig; Schatz im Acker, Perle; Fischnetz). • Mt 14: Das Ende des Täufers; Speisung der Fünftausend; Seewandel und sinkender Petrus. • Mt 15: Reinheit und Unreinheit; die kanaanäische Frau („Ich bin gesendet nur zu den verlorenen Schafen Israels“; „Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde“; „Dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!“; Fernheilung). • Mt 16: Petrusbekenntnis + Felsenwort; Leidensankündigungen; Kreuzesnachfolge.
Matthäus 16-20 • Mt 16: Petrusbekenntnis + Felsenwort; Leidensankündigungen; Kreuzesnachfolge. • Mt 17: Verklärung; Tempelsteuer. • Mt 18: Rangstreit der Jünger; Verlorenes Schaf; Schalksknecht. • Mt 19: Segnung der Kinder; der reiche Jüngling. • Mt 20: Arbeiter im Weinberg.
Matthäus 21-28 • Mt 21: Einzug in Jerusalem; Tempelreinigung; Der verdorrte Feigenbaum; Von den ungleichen Söhnen; Gleichnis von den bösen Weingärtnern. • Mt 22: Das königliche Hochzeitsmahl; Frage nach der Steuer; Frage nach dem höchsten Gebot. • Mt 23: Pharisäerrede. • Mt 24-25: Endzeitrede. • Mt 26-27: Passionsgeschichte; Abendmahl in 26; Pilatus in 27; Selbstmord des Judas; Bewachung des Grabes. • Mt 28: Auferstehung; Missionsbefehl.
Wichtige Stellen Matthäus • Mt 5: „Meint nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Nicht um aufzulösen, bin ich gekommen, sondern um zu erfüllen.“ • Mt 6: Vaterunser. • Mt 7: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ • Mt 7: Goldene Regel. • Mt 10: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (endzeitliche Entzweiungen). • Mt 11: Heilandsruf: „Kommt zu mir, all ihr Geplagten und Beladenen: Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin demütig... Mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.“ • Mt 16: Felsenwort. • Mt 22: Doppelgebot der Liebe. • Mt 25: „Christologische“ Barmherzigkeitsethik: „Alles was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ • Mt 28: Tauf- und Missionsbefehl: „Gehet hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehrt alles zu halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“
Einleitungswissen Lukas • In der Einleitung des LkEv weist sich der Verfasser als gebildeter Historiker und Theologe aus .Seine Identität ist unbekannt. Vermutet werden ein ehemals der Diaspora-Synagoge nahestehender Heidenchrist, oder ein hellenistisch gebildeter Judenchrist. Irenäus von Lyon identifiziert ihn mit dem Arzt und Paulusbegleiter Lukas, was historisch zweifelhaft ist. • Da der Autor mit geographischen Details nicht vertraut zu sein scheint, ist das Werk wohl außerhalb Palästinas entstanden. • Mit Sicherheit schreibt er für eine heidenchristliche Gemeinde. • Zeitlich setzt das Evangelium die Abfassung des MkEv und die Tempelzerstörung voraus, nach eigener Angabe (Lk 1) kursieren bereits andere „Jesusdarstellungen“. Demnach dürfte das LkEv zwischen 80 und 135 verfasst worden sein. Das „positive“ Bild der römischen Obrigkeit und das Fehlen von Hinweisen auf staatliche Christenverfolgungen (vgl. jedoch Lk 6; 12) werden oft für eine Frühdatierung veranschlagt.
Inhalt Lukas I • Der Prolog bringt das Anliegen des LkEv zum Ausdruck: Nachdem bereits verschiedene Versuche der Evangelienschreibung unternommen wurden, will das LkEv die Ereignisse „der Reihe nach“ präsentieren, damit Theophilus über die „Zuverlässigkeit“ der Lehre informiert ist. Mehr als die anderen Evangelien erhebt damit das LkEv den Anspruch, eine historische Monographie zu sein. • Während das MkEv und die Logienquelle O neben dem Sondergut die Basis der Komposition bilden, wird der Mk-Rahmen an drei markanten Stellen geändert: • Lk 6,20-8,3 „kleine Einschaltung“ • Lk 9,51-18,14 „große Einschaltung“ • Vgl. Lk 9,17.18 „große Auslassung“: Mk 6,45-8,26 fehlt • Ebenfalls fehlen die Erzählung von der Enthauptung des Täufers (nur eine Notiz in Lk 9), der Rangstreit der Jünger und die Verfluchung des Feigenbaums.
Inhalt Lukas II • Hinter der „großen Auslassung“ ist ein lukanisches „Programm“ zu vermuten, das mit der Apg zusammenhängt: Der dritte Evangelist vermeidet auf diese Weise einerseits eine Hinwendung der Heiden zu Jesus vor der Mission der Apostel, und im Blick auf die Frage der Speisegebote (vgl. Mk 7) kann er in Apg 15 dass „Apsoteldekret“ nachtragen. • Einige Perikopen sind in markanter Weise verändert und umgestellt: • Lk 4: Aus der Verwerfung Jesu in Nazaret wird eine programmatische „Antrittspredigt“ mit anschließender Verwerfung und dem Versuch der Steinigung Jesu. • Lk 5: Aus der Berufung der ersten Jünger zu Menschenfischern wird die Berufung des Petrus mit Fischzug. • Lk 7: Die Salbung in Betanien wird zur Salbung durch die Sünderin, die nun paradigmatisch die Zuwendung Jesu zu den Verlorenen (Sündern) illustriert. • Lk 8: Die wahre Verwandtschaft Jesu wird im Anschluss an die Gleichnisrede thematisiert – so werden die Jünger Jesu explizit zu den „wahren Verwandten Jesu“. • u.a.
Inhalt Lukas III • Thema des LkEv ist die Unterweisung in christlicher Lehre anhand der Biographie von Jesus Christus; Jesus selbst erscheint als der im AT verheißene Messias, was auch in den drei psalmenartigen „Hymnen“ der Maria, des Zacharias und des Simeon zum Ausdruck kommt. • In den Kindheitsgeschichten wird Jesus in den weltgeschichtlichen Rahmen eingezeichnet: Der Engelgesang verkündet den Hirten Jesus als Friedensbringer in Opposition zum Kaiser Augustus (anderer Friede, kein politischer, zwischen Gott und Mensch). • Charakteristisch für das LkEv ist die Historisierung der Ereignisse durch Verweise auf geschichtliche Begebenheiten bzw. auf zeitgeschichtlich bedeutende Personen, die einem Schwinden der Parusieerwartung (vgl. Lk 4;10;17) korrespondiert: Die Zeugen der Himmelfahrt werden nicht die Zeugen der Wiederkunft Christi sein (so heißt es später in Apg 1). Gleichzeitig hält es jedoch an der Erwartung der Wiederkunft Christi als Weltenrichter (Lk 21) in paränetischer Absicht fest, insofern die Aufforderung zur Bereitschaft und „Wachsamkeit“ nun in den Vordergrund rückt (v.a. Lk14)
Inhalt Lukas IV • Die Gegenwart ist „Heilszeit“ (und damit auch Heilsgeschichte): „Das Gesetz und die Propheten gelten bis Johannes, von da an wird das Reich Gottes verkündigt und jeder drängt hinein“ (Lk 16). Diese Zwei- bzw. Dreiteilung der Geschichte in die Zeit Johannes des Täufers (AT/Israel), die Wirksamkeit Jesu (LkEv) und die Zeit des Geistes (Apg) verleiht der Zeit nach Christus eine besondere Dignität. • Die ethische Unterweisung als Liebesethik und Barmherzigkeitsethik wird an der Person Jesu und seiner Hinwendung zu „Außenstehenden“ (Zöllnern und Sündern) illustriert. Mit der ethischen Mahnung verbunden ist die Aufforderung zur „Buße“ bzw. „Umkehr“. • Mehrfach wird Reichtum problematisiert. Ziel des LkEv scheint die Herstellung einer Liebesgemeinschaft aus Armen und Reichen zu sein.
Sondergut Lukas • Das Sondergut verteilt sich v.a. auf die Kapitel 1-2; 10-12; 15-19 und 23-24. • Erzählungen: Vorgeschichten (Lk 1-2); Jüngling zu Nain (Lk 7); die Jesus nachfolgenden Frauen (Lk 8); Maria und Martha (Lk 10); Zachäus (Lk 19); Jesus weint über Jerusalem (Lk 19). • Gleichnisse: Der barmherzige Samariter (Lk 10); der bittende Freund (Lk 11); der reiche Kornbauer (Lk 12); Verlorener Groschen; Verlorener Sohn (Lk 15); Reicher Mann und armer Lazarus (Lk 16); Bittende Witwe; Pharisäer und Zöllner (Lk 18).
Hymnen in Lukas • Lk 1: Magnificat der Maria (Dank; endzeitl. Heilshandeln; Verhältnisumkehrung) • Lk 1: Benedictus des Zacharias (endzeitl. Heilshandeln an Israel; Johannes der Täufer als Prophet/Vorgänger) • Lk 2: Nunc dimittis des Simeon (Lobpreis Gottes für das Heilshandeln an Israel und den Völkern)
Markante Texte über Armut und Reichtum bei Lukas • Im Vergleich mit der Bergpredigt wird in den Seligpreisungen der „Feldrede“ eine Konzentration auf die „materiell“ Armen als Trägern der Verheißung sichtbar. • Ungerechter Verwalter (Lk 16) • Reicher Mann und armer Lazarus (Lk 18) • Indirekt: Die „Standespredigt“ des Täufers (Lk 3); Zachäus (Lk 19).
Vaterunser in Lukas • Das VU steht in Lk 11, nicht in der Feldrede. • Die Anrede lautet hier ausschließlich „Vater“. • Es fehlen die dritte Bitte („Die Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“), und die siebte Bitte („Erlöse uns von dem Übel“). • Ebenso wie im ursprünglichen MtEv fehlt die Doxologie („Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen“).
Ende des Lukasevangeliums • Ankündigung der verheißenen „Kraft“ (des Geistes). • Segnung der Jünger bei Betanien und Himmelfahrt Jesu. • Anbetung der Jünger und Rückkehr in den Tempel zum Lobpreis Gottes.
Merkmale der Gestalt Jesus bei Lukas • Jesus ist „Geistträger“ (Lk 4); er lehrt in den Synagogen; er ist der „Gesalbte“ Gottes (Lk 9; Petrusbekenntnis). Häufig wird er als Prophet betitelt (Lk 4; 7). Der Hauptmann unter dem Kreuz betitelt ihn als den „Gerechten“ (Lk 23). • Seine Predigt ist in Anknüpfung an Johannes den Täufer ein „Ruf zur Umkehr“ (Lk 5), sein Ziel die Rettung der „Verlorenen“ (vgl. Lk 5; 13; 15; 19). • Das Bild Jesu selbst trägt deutlich weichere Züge als bei Mt, daneben streicht Lk aber auch allzu menschliche Züge wie „Zorn“ (vgl. Lk 18).
Grobgliederung Lukas 1 Prolog • Vorgeschichten 3,1-4,13 Vorbereitung der Wirksamkeit Jesu 4,14-9,50 Jesu Wirken in Galiläa und Judäa 9,51-19,28 Der Weg Jesu zur Passion 19,27-24,53 Jesu Wirken, Leiden und Auferstehung in Jerusalem
Lukas 1-4 Lk 1 Ankündigung und Geburt Johannes des Täufers. Lk 2 Ankündigung und Geburt Jesu; Jesus im Tempel (Simeon und Hanna); der zwölfjährige Jesus im Tempel. Lk 3 Johannes der Täufer (Buß- und Standespredigt); Gefangennahme; Taufe Jesu. Lk 4 Jesu Versuchung; Antrittspredigt in Nazaret.
Lukas 4-9 Lk 4 Jesu Versuchung; Antrittspredigt in Nazaret. Lk 5 Fischzug des Petrus. Lk 6 Ährenraufen am Sabbat; Heilung am Sabbat; Berufung der Zwölf; Feldrede. Lk 7 Hauptmann von Kafarnaum; der Jüngling zu Nain; Jesu Zeugnis über den Täufer. Lk 8 Jüngerinnen Jesu; Gleichnisse; Sturmstillung; Heilungen (besessener Gerasener). Lk 9 Aussendung der Zwölf; Speisung der Fünftausend; Petrusbekenntnis; Leidensankündigungen; Verklärung; Von der Nachfolge.
Lukas 9-19 Lk 9 Aussendung der Zwölf; Speisung der Fünftausend; Petrusbekenntnis; Leidensankündigungen; Verklärung; Von der Nachfolge. Lk 10 Aussendung der 70/72 Jünger; Barmherziger Samariter; Maria und Martha. Lk 11 Vaterunser; der bittende Freund; Jesus und die bösen Geister. Lk 12 Vom Kommen der Endzeit: Der reiche Kornbauer; Vom Sorgen; Entzweiung um Jesu willen. Lk 13 Gleichnis vom Feigenbaum; Senfkorn und Sauerteig; Von der engen Pforte. Lk 14 Das große Gastmahl. Lk 15 Gleichnistrilogie vom Verlorenen (Schaf, Drachme, Sohn). Lk 16 Der unehrliche Verwalter; reicher Mann und armer Lazarus. Lk 18 Der reiche Jüngling; Vom Lohn der Nachfolge. Lk 19 Zachäus; Von den anvertrauten Pfunden; Einzug in Jerusalem; Jesus weint über Jerusalem; Tempelreinigung.
Lukas 19-24 Lk 19 Zachäus; Von den anvertrauten Pfunden; Einzug in Jerusalem; Jesus weint über Jerusalem; Tempelreinigung. Lk 21 Endzeitrede. Lk 22 Verrat des Judas; Abendmahl; Gethsemane; Gefangennahme; Verleugnung des Petrus. Lk 23 Pilatus findet keine Schuld an Jesus; Jesus vor Herodes; Gespräche mit den Schächern am Kreuz. Lk 24 Jesu Auferstehung und Himmelfahrt; Emmaus-Jünger; Jesu Erscheinung vor den Jüngern; Himelfahrt in Betanien.
Wichtige Stellen in Lukas Lk 9 „Wer die Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Lk 12 Eschatologische Verantwortungsethik: „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“ Lk 16 Das Verhältnis zum Geld: „Kein Sklave kann zwei Herren dienen; ... ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Lk 16 Jesus als die Mitte der Zeit: „Das Gesetz und die Propheten reichen bis Johannes. Von da an wird das Reich Gottes verkündet, und jeder drängt mit Gewalt hinein.“ Lk 17 Gegenwart des Reiches Gottes: „Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Lk 24 Jesu Deutung seiner Sendung: „So steht es geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Umkehr zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“
Einleitungswissen Apostelgeschichte • Gerichtet an Theophilus (wie LkEv), und an eine mehrheitlich heidenchristliche Gemeinde, da die gesetzesfreie Heidenmission vorausgesetzt wird (vgl. Apg 10). • Abfassungszeit ca. 90-100, da sie einerseits den Tod des Paulus voraussetzt (vgl. die Sterbeweissagung in Apg 20;21), andererseits die Bezeichnung episkopos für „Aufseher“ (Apg 20) nicht für „Bischof“ verwendet. • Aufgrund der Nähe zu den Pastoralbriefen plädieren einige Forscher für eine Abfassung in Kleinasien, aber auch Griechenland oder Rom (vgl. Apg 28) werden erwogen. • Ein Sonderproblem stellen die Wir-Berichte in Apg 16f.; 20f.; 27f. dar. Hierüber existieren verschiedene Theorien: • Sie sind Bestandteil einer Quelle. • Das Wir geht auf den Evangelisten Lukas zurück, der entweder a) Tatsächlich ein Paulusbegleiter war (Minderheit) b) Oder das „Wir“ als literarisches Stilmittel gebraucht.
Inhalt Apostelgeschichte I • Das Thema wird in Apg 1 deutlich entfaltet: Es behandelt die Ausbreitung des Evangeliums in alle Welt unter Führung des Heiligen Geistes. • Die Paulus-Darstellung stellt dabei das theologische Zentrum der Geschichte dar: Er ist der Repräsentant der zweiten Christengeneration (Kap. 13-28) und löst damit den „Apostelfürsten“ Petrus (der die Kap. 1-12 dominiert) ab. • Höhe- und Wendepunkt ist der so genannte „Apostelkonvent“ (Apg 15). • Bei der Mission kommt dem Heiligen Geist eine entscheidende Funktion zu, der an bestimmten „Schaltstellen“ wirkt. • Die Ausgießung des Geistes an Pfingsten deutet Petrus als Erfüllung von Joel 3. Damit ist nun die Endzeit angebrochen: Man erwartet den großen Tag JHWHs, den Gerichtstag. Bis dahin gilt der Ruf der „Umkehr“, der mit der Taufe verknüpft ist – auf die Taufe folgt die Übermittlung des Heiligen Geistes.
Inhalt Apostelgeschichte II • Doch die Einheit des „Christentums“ ist bedroht: Von außen durch die jüdische Tempelaristokratie (Apg 3-4), von innen durch Menschen, welche die geforderte Gütergemeinschaft nicht ernst genug betreiben (Hananias und Saphira, Apg 5), sowie durch einen Konflikt zwischen „Hebräern“ und „Hellenisten“ um die tägliche Witwenversorgung, was die Apostel zur Gründung des Gremiums der „Sieben“ (Diakone) veranlasst (Apg 6). • Die Begegnung des Paulus mit jüdischen Gegnern und römischen Machthabern soll dem Leser vermitteln, dass der (mit dem Bruch zwischen Kirche und Judentum identische) Weg des Paulus von Jerusalem nach Rom eine von Gott gewollte („geistgeleitete“) Entwicklung darstellt. Gottes universaler Heilswille kommt in folgenden Etappen zum Vorschein:
Inhalt Apostelgeschichte III • Die Öffnung der Urgemeinde zur Ökumene durch die Taufe des äthiopischen Kämmerers (Apg 8) und die Bekehrung des Paulus (Apg 9); • Die Eibeziehung der Heiden in das Reich Gottes durch die Kornelius-Erzählung (Apg 10-11) mit der Gabe des Geistes an die Heiden (Apg 10) im Rückbezug auf ein Wort des Auferstandenen; • Die heilsgeschichtliche Kontinuität wird dadurch gewahrt, dass Paulus in seinen Predigten den Juden das Heil anbietet (Apg 14; 18; 28), sie es aber ablehnen (v.a. 18). An ihre Stelle treten die Heiden, wie es schon von Beginn an Gottes Plan war (vgl. Apg 15). • Dies kommt in der Antithetik von Jerusalem und Rom zum Vorschein; Jerusalem ist durch die vorbildhafte Urgemeinde Ort des Heils, wird aber zum Ort des Unheils aufgrund der Verhärtung der Führer Israels und des Volkes gegen die Christusbotschaft. Die heilsgeschichtliche Wende von den Juden zu den Heiden korrespondiert demnach mit der Wende von Jerusalem nach Rom.
Heiliger Geist in der Apostelgeschichte • 1: Ankündigung des Geistes. • 2: „Pfingstwunder“: Der Geist ist Verheißung aus Joel; Taufe ist Voraussetzung für den Geistempfang (Petrusrede). • 5: Hananias und Saphira belügen den Heiligen Geist. • 8: „Nachträgliche Geisttaufe“ (getauft, aber Geist erst nachträglich) durch die Apostel Petrus und Johannes. • 8: Simon Magus (getauft) will den Geist „kaufen“ und wird dafür zurechtgewiesen. • 9: Paulus lässt sich taufen; der Geist wird ihnen verheißen, aber nicht ausdrücklich verliehen. • 10-11: Erst Geist, dann Taufe (doppelt berichtet, dadurch besondere Betonung). • 13: Die antiochenische Mission des Paulus und Barnabas wird vom Geist initiiert. • 15: „Der Heilige Geist und wir“ beschließen die Konzilsformel. • 16: Der Heilige Geist bestimmt die Reiseroute nach Troas. • 19: Täuferjünger in Ephesus: Die Taufe des Johannes vermittelte keinen Geist.
Reden in der Apostelgeschichte • 1: Rede des Petrus (Nachwahl des 12. Apostels) • 2: Pfingstrede des Petrus (Aufruf zur Umkehr und Taufe) • 3: Rede des Petrus vor dem Hohen Rat (Jesus als der von Mose verheißene Prophet) • 7: Rede des Stephanus • 13/14: Missionsreden des Paulus. • 15: Reden des Petrus und des Jakobs auf dem Apostelkonvent (Petrus: Plädoyer für die Heidenmission; Jakobus: für das Aposteldekret). • 17: „Areopagrede“ des Paulus. • 20 : Abschiedsrede des Paulus in Milet. • 22/24/26: Verteidigungsreden des Paulus.
Gremien in der Urgemeinde (Apostelgeschichte) • Die „Zwölf Apostel“ (Nachwahl des Matthias) • Die „Sieben Diakone“; eingesetzt wegen der Witwenversorgung im Streit zwischen Hellenisten und Hebräern (Apg 6-7). • „Älteste“ (in Antiochia (Apg 11; 14); Jerusalem (Apg 15-16); Ephesus (Apg 20)).
Rolle des Petrus (Apostelgeschichte) • Er ist Leiter und Wortführer der Apostel (Apg 1-2 u.a.); zusammen mit Johannes Zebedäus repräsentiert er dieses Gremium (Apg 3;4;8). • Er wirkt als Wundertäter (Apg 3; 9), selbst der Schatten des Petrus kann heilen (Apg 5). • In 5,29 formuliert er die später als „Clausula Petri“ bekannte Formel („Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“). • Petrus ist der erste Heidenmissionar (Apg 10-11) und verficht auf dem Apostelkonzil die Heidenmission (Apg 15).
Stationen bis zur Heidenmission (Apostelgeschichte) • 8: Taufe des äthiopischen Kämmerers. • 10: Vision des Petrus und die Taufe des Cornelius. • 11: Antiochia als Ausgangspunkt der Mission in Zypern usw. (zunächst nur „Judenmission, aber Beginn der Heidenmission) • 13-14: 1. Missionsreise von Paulus und Barnabas. • 15: Erster Einschnitt: Das Apostelkonzil markiert den offiziellen Beginn der Heidenmission. • 18: Paulus in Korinth: „von jetzt an gehe ich zu den Heiden“. • 28: Paulus verkündet das Evangelium in Rom.
Wer oder was ist Lukas zufolge ein Apostel? • Apostel müssen sein: Begleiter Jesu von der Taufe bis zur Himmelfahrt (Apg 1). • Es handelt sich um ein Zwölfergremium (daher: Nachwahl des Matthias). • Paulus wird zweimal Apostel (= „Abgesandter“?) genannt (Apg 14), von dem Apostelkonzil an jedoch nicht mehr. Der Begriff findet ab Apg 16 gar keine Verwendung mehr.
Das Apostelkonvent (Lukas) • Streit um die Frage der Beschneidung: Sollen auch Heiden beschnitten werden? • Rede des Petrus; Paulus und Barnabas berichten von ihrer Missionsreise. • Rede des Jakobus; Aposteldekret auf Anregung des Jakobus (Enthaltung von Götzenopferfleisch, Ersticktes, Blut und Unzucht) (Apg 15; wiederholt in Apg 21).
Die "Juden" in der Apostelgeschichte • Gegner und Verfolger der Gemeinde (vgl. Apg 17). • Die Juden in Rom haben bisher nichts von der Botschaft gehört und hören Paulus interessiert zu, am Ende kommt es zu einer „Spaltung“ (Apg 28).
Biografie des Paulus • Verfolger der Gemeinde in Jerusalem (Apg 8-9). • Bekehrung/Berufung (Apg 9; 22; 26). • Erste Missionsreise (Apg 13-14). • Apostelkonzil (Apg 15). • Er ist ein Jude aus Tarsus in Kilikien (Apg 21-22), Schüler des Gamaliel (Apg 22). • Er ist/war Pharisäer (Apg 26) und lebt Apg 21 zufolge weiterhin nach dem jüdischen Gesetz. • Beruf: Zeltmacher (Apg 18). • Er ist römischer Bürger (Apg 16;22).
Christen und Staatsmacht • 18: Der Statthalter Gallio erklärt: Christen sind keine Staatsfeinde. • 21-22: Der Oberst Claudius Lysias nimmt Paulus in Schutzhaft und kümmert sich darum, dass ihm nichts widerfährt. Dabei erfährt er, dass Paulus von Geburt an römischer Bürger ist – er selbst hat sich das Bürgerrecht erkauft. • Fazit: Die römische Staatsmacht erscheint weder eindeutig „positiv“ noch „Negativ“. Auffällig ist, dass Paulus (und auch andere Christen) stets als loyale Staatsbürger dargestellt werden, vielleicht sogar „bessere“ Bürger. • Nicht der römische Staat verfolgt Paulus, sondern „die Juden“. Der Staat mischt sich nach der Darstellung des Lukas nicht in religiöse Streitfragen ein (z.B. Apg 13).
Theologie des Paulus in der Apostelgeschichte • In Apg 13 wird das jüdische Gesetz als „zu schwer“ dargestellt: Wo das Gesetz nicht ausreicht, tritt der „Glaube“ hinzu! (vgl. dagegen Paulus in Röm 3; Gal 2: Gerechtigkeit allein aus Glauben) • In Apg 17 vertritt Paulus den Gedanken einer „natürlichen Gotteserkenntnis“ (die Athener verehren einen „unbekannten Gott“), eine Theologie, die der des historischen Paulus an wesentlichen Punkten widerspricht (vgl. Röm 1-3).
Grobgliederung Apostelgeschichte 1,1-3 Prolog 1,4-2 Die Zeit bis zur Gabe des Geistes 2,1-8,3 Die Apostel als Zeugen des Evangeliums in Jerusalem 8,4-12,25 Die Verkündigung des Evangeliums in Samaria und in der Küstenebene • Die Ausbreitung des Evangeliums bis Rom
Aspekte Apostelgeschichte Apg 1 Jesu letzte Weisungen und Himmelfahrt; der Tod des Judas und die Nachwahl des Matthias. Apg 2 Pfingsten und Pfingstpredigt des Petrus. Apg 4-5 Gütergemeinscahft der Urgemeinde; Hananias und Saphira. Apg 5 Clausula Petri Apg 6 Siebe Diakon zur Witwenversorgung. Apg 7 Stephanusrede Apg 8 Simon Magus; der äthiopische Kämmerer. Apg 9 Bekehrung und Mission des Saulus. Apg 10 Hauptmann Cornelius Apg 15 Âpostelkonzil Apg 17 Areopagrede Apg 19 Johannesjünger Apg 28 Verkündigung in Rom
Aspekte Apostelgeschichte II Apg 2 „Notae Ecclesiae“: „Sie aber hielten fest an der Lehre der Apostel, und an der Gemeinschaft, am Brotbrechen und im Gebet.“ Apg 5 „Clausula Petri“: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Apg 5 Der Rat des Gamaliel: „Wenn das, was hier geplant und ins Werk gesetzt ist, von Menschen stammen sollte, wird es sich zerschlagen. Kommt es aber von Gott, dann werdet ihr sie nicht aufhalten können.“ Apg 10 Petrus zur Heidenmission: „Jetzt erkenne ich wirklich, dass bei Gott kein Ansehen der Person ist, sondern dass ihm aus jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit liebt.“ Apg 15 Aposteldekret: „[Der heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer... euch fernzuhalten von] Opferfleisch, Blut, Ersticktem und Unzucht.“ Apg 20 Apokryphes Jesuswort: „Geben ist seliger als nehmen.“
Johannesevangelium Einleitungswissen • Der Verfasser ist unbekannt, Identifikation mit„Jünger des Herrn“ Johannes Zebedäus, aber höchst unwahrscheinlich • Judenchristlich bzw. hellenistisch-jüdisch gebildeter Theologe /Schule • Die Datierung ist höchst umstritten, doch es gibt gewichtige Gründe anzunehmen, dass das kanonische JohEv bereits die Existenz weiterer Evangelienschriften voraussetzt (vgl. Joh 20; 21), was für eine Datierung um 100 oder später spricht. • Der Verfasser schreibt für eine Gemeinde mit judenchristlichem Hintergrund, die möglicherweise massive Konflikte mit den Juden in ihrer Umwelt beschäftigt (Synagogenausschluss in Joh 9;12;16 angesprochen; Verfolgungssituation in Joh 16). • Als Abfassungsorte werden Syrien oder Kleinasien (Ephesus) erwogen.
Inhalt Johannesevangelium I • Generell parallele Grundstruktur zu den Synoptikern. • Wesentliche Unterschiede zu den Synoptikern: • Tempelreinigung gleich zu Anfang des Wirkens Jesu (statt am Ende). • Drei Reisen nach Jerusalem (statt einer). • Jesus verkündigt „sich selbst“ als den „Sohn“ (Gottes) – der zentrale soteriologische Begriff ist das „(ewige) Leben“ (sonst verkündet Jesus das „Reich Gottes“ bzw. das „Evangelium“). • Sieben prädikative Ich-bin-Worte (sonst wenige Ich-Worte, oft als „Menschensohnworte“ verkleidet). • Johanneischer „Dualismus“: Ablehnung Jesu durch die „Welt“ und „die Juden“. (sonst Auseinandersetzungen Jesu mit Pharisäern, den „Schriftgelehrten“ und der Tempelaristokratie). • Verkündigung in umfangreichen Reden und wenigen „Bild-„ bzw. „Rätselworten“ (sonst Verkündigung in Gleichnissen). • Vorwiegend präsentische Eschatologie (Joh 5;11) (statt futurischer Eschatologie [Mk 13; vgl allerdings Lk 17,21]).
Inhalt Johannesevangelium II • Jesus agiert souverän, er weiß, was geschehen wird, initiiert seine eigene Auslieferung und lässt Gefangennahme zu. Tod als „Vollendung“ und Schrifterfüllung. • Ein besonderes Phänomen sind die johanneischen Prolepsen: An einigen Stellen wird auf Ereignisse verwiesen, die erst später berichtet werden. In 2,22 wird auf die Zeit nach Ostern verwiesen; in 11,2 wird die erst in 12,1-8 geschilderte Salbung Jesu durch Maria erwähnt. Auf diese Weise werden die Zeit des Erzählers und die erzählte Zeit eigentümlich miteinander verwoben. Dieser „Verschränkung der Zeiten“ entspricht eine in den Abschiedsreden deutlich hervortretende „nachösterliche“ Perspektive, die auch in der eigentümlichen präsentischen Eschatologie des JohEv zum Vorschein kommt: Das Heil ist eine dem Glaubenden bereits in der Gegenwart zugesprochene Größe. • In Joh 20 wird die Zweckabsicht des Buches formuliert: „Dies ist geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes,und damit ihr als Glaubende Leben habt in seinem Namen.“
Reden Jesu in Joh 2-12 • Joh 3: Nikodemusrede: Die Taufe als Neugeburt und Jesu Kreuzigung als heilschaffende Erhöhung („Schlange in der Wüste“). • Joh 5: Gerichtsrede: Vollmacht und Zeugnis Jesu, sein besonderes „Gericht“ • Joh 6: Lebensbrotrede: Jesus ist das Lebensbrot und spendet es – am Ende gibt er sein Fleisch „für das Leben der Welt“. • Joh 7: Rede auf dem Laubhüttenfest: Ankündigung des Geistes. • Joh 8: Rede an die Juden: Jesus als das Licht der Welt; der Weggang Jesu; Streit um Abrahamkindschaft. • Joh 9: Pharisäerrede: Blindheit und Sünde. • Joh 10: Hirtenrede: Jesus als der gute Hirte und die Tür der Schafe. • Joh 12: Abschließedne Rede Jesu mit dem „Wort vom Weizenkorn“.
Abschiedsreden Jesu im Johannesevangelium • Das Liebesgebot und das Verständnis der Liebe als Bruderliebe (13;15). • Der Weggang Jesu (14;16). • Die Ankündigung des Parakleten (14;15;16). • Ankündigung von Verfolgungen (15-16).
Aussagen über den Paraklet im Johannesevangelium • Der Paraklet ersetzt die Anwesenheit Jesu (14;16). • Er ist der „Heilige Geist“, der „Geist der Wahrheit“; er hat „belehrende“ und „erinnernde“ Funktion (14). • Er ist „zeuge“ für Jesus (15) (vgl. analoge Aussagen über Johannes den Täufer [1] und den Geliebten Jünger [19]). • Er hat überführende Funktion (über die Sünde, die Gerechtigkeit, das Gericht) und er leitet „in alle Wahrheit“ (16). • Angesichts dessen wird deutlich, dass der „Paraklet“ die Funktionen des vorösterlichen Jesus auf Erden übernimmt.
Unterschied beim Abendmahl Synoptiker und Johannes • Gemeinsamkeiten: gemeinsames Mahl; Ankündigung des Verrats; Eintauchen mit/für Judas; Ankündigung der Verleumdung des Petrus; Satan und Judas; Tischgespräche über die Frage von Herrschaft und Dienst. • Unterschiede: kein Passamahl; keine „Deuteworte“; Fußwaschung; Gabe des „neuen Gebotes“; Geliebter Jünger; „Liebesmahl“.
Die "Ich-bin- Worte" • 6: Das Brot des Lebens • 8: Das Licht der Welt • 10: Die Tür (der Schafe) • 10: Der gute Hirte • 11: Die Auferstehung und das Leben • 14: Der Weg, die Wahrheit und das Leben • 15: Der wahre Weinstock
Eschatologische Aussagen im Joannesevangelium • 5: gegenwärtiges Gericht und gegenwärtiges Heil • 6: Auferstehung am jüngsten Tag für die Glaubenden • 11: Jesus selbst ist die Auferstehung und das Leben • 14: Bereiten der „Wohnstätten“ beim Vater • 16: Ankündigung der Wiederkunft Jesu: „Ich will euch wiedersehen – und ihr werdet mich an dem Tag nichts fragen.“
Grobgliederung Johannesevangelium 1,1-18 Prolog 1,19-12,50 Das Wirken des Offenbarers vor der Welt 13,1-17,26 Die Offenbarung Jesu vor den Seinen 18,1-20,29 Jesu Wirken, Leiden und Auferstehung in Jerusalem 21,1-21,25 „Epilog“
Aspekte Johannes I Joh 1 Der göttliche Logos als Schöpfer und als Träger von Licht und Leben; Johannes der Täufer als Zeuge des Lichtes; die Fleischwerdung des Logos. Joh 1 Johannes der Täufer; Jesus als „Lamm Gottes“; Jüngerberufungen. Joh 2 Hochzeit zu Kana; Tempelreinigung. Joh 3 Nikodemus: „Geburt von oben“. Joh 4 Jesus und die Samaritanische Frau: „Lebenswasser“ Joh 6 Speisung der 5000; Seewandel; Lebensbrotrede. Joh 8 Jesus als Licht der Welt; „die Juden“ als „Teufelskinder“. Joh 11 Auferweckung des Lazarus; Todesbeschluss. Joh 12 Salbung durch Maria Magdalena; Einzug in Jerusalem.
Aspekte Johannesevangelium II Joh 13 Fußwaschung. Joh 13 Das neue Gebot Joh 14 Erste Abschiedsrede; Verheißung des Parakleten. Joh 15 Der wahre Weinstock; das Gebot der Liebe und der Hass der Welt. Joh 16 Zweite Abschiedsrede; der Paraklet als Beistand und Heiliger Geist. Joh 17 Das Hohepriesterliche Gebet.
Aspekte Johannes III Joh 18 Gefangennahme; Verhör vor Pilatus; Barabbas. Joh 19 Kreuzigung (durch „die Juden“); dreisprachiger Titulus; letzte Worte; Lanzenstich als Erfüllung der Schrift. Joh 20 Wettlauf zum Grab (Petrus und der Geliebte Jünger); Erscheinung vor Maria und vor den Jüngern (Geistgabe); der Zweifel des Thomas. Joh 20 „Erster Buchschluss“: Glaube an Jesus Christus und Leben. Joh 21 Der Fischzug und das Mahl am See. Joh 21 „Zweiter Buchschluss“: Geliebter Jünger als Autor des JohEv.
Wichtige Stellen Johannes I Joh 1: „Und das Wort (der Logos) wurde Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit.“ Joh 1: Die Gegenüberstellung von Mose und Jesus: „Das Gesetz ist durch Mose gegeben – Gnade und Wahrheit sind durch Jesus Christus geworden.“ Joh 3: Jesu Erhöhung: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.“ Joh 3: Die Liebe Gottes zur Welt: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“ Joh 4 „Gott ist Geist, und die ihn wahrhaftig anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten.“ Joh 6: Das johanneische Petrusbekenntnis: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens, und wir haben gelglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“
Wichtige Stellen Johannes II Joh 10: „Ich und der Vater sind eins.“ Joh 12: „Wenn das Weizenkorn nicht in die fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“ Joh 12: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen.“ Joh 13: Das neue Gebot: „Liebet einander so wie ich euch geliebt habe.“ Joh 15: Jesu Tod als Liebesakt: „Niemand hat größere Liebe als dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ Joh 16: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost,...“. Joh 20 Thomasbekenntnis: „Mein Herr und mein Gott.“ (Jesu Wort an Thomas: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“)
Die Briefe - Allgemein • Die sieben wahrscheinlichen Protopaulinen (in geschätzter chronologischer Reihenfolge): 1Thess-1Kor-2Kor-Gal-Röm (unklar: Phil, Phlm). • Phil und Phlm sind Gefangenschaftsbriefe. Von einer längeren Gefangenschaft berichtet die Apg in Cäsarea (Apg 22-26) und in Rom (Apg 28). In diesem Fall wären es die beiden letzten Briefe nach Röm. • Paulus selbst erwähnt jedoch eine Todesgefahr in Asia (2Kor 1) und einen „Kampf mit wilden Tieren“ in Ephesus (1Kor 15). Möglicherweise weist dies auf eine frühere Gefangenschaft während seines Aufenthaltes in Ephesus, von der Apg 19 nicht berichtet. In diesem Fall wären Phil und Phlm noch vor dem 1Kor verfasst worden. • Die Reihenfolge Gal-Röm lässt sich nicht „beweisen“.
Einleitungswissen Römerbrief • Verfasser ist unstrittig Paulus, der ihn dem Schreiber Tertius diktiert hat (Röm 16). • Abfassungsort käme Griechenland (Korinth) infrage, wenn man die Ankündigung der Reise nach Jerusalem zur Überbringung der Kollekte (Röm 15) mit Apg 20 kombiniert. • Für eine relative Spätdatierung spricht auch, dass Paulus ein Missionswerk im Osten des Reiches als erfüllt ansieht und sich nun nach Westen hin orientiert (Röm 15). • Adressat ist die Gemeinde in Rom, die weitgehend heidenchristlich geprägt scheint. • Der weck ist strittig (Theologie des Paulus bekannt machen, die Gemeinde für die eigene Position gewinnen, die Gemeinde theologisch „aufrüsten“).
Inhalt Römerbrief I • • Paulus entfaltet sein Verständnis des „Evangeliums“, dessen Kern im Gedanken der „Gerechtigkeit Gottes aus Glauben“ zu finden ist. • Zentrale Schlüsselbegriffe sind: • Der Gedanke der Gerechtigkeit Gottes (Röm 3-6; 9-10). • Die Gegenüberstellung von „Juden“ und „Griechen“ (vgl. Röm 1-3) • Die „Rettung der Glaubenden“ (vgl. Röm 3-5) • Das „neue Leben“ (vgl. Röm 6-8) • Und das Stichwort „Evangelium“ (Röm 9;10;15) • Paulus kontrastiert im Folgenden (wie auch in Gal 2) die „Gerechtigkeit aus Glauben“ einer „Gerechtigkeit aus Werken des Gesetzes“ (sprich, der Unmöglichkeit, die Gerechtigkeit durch Einhaltung von Vorschriften zu erlangen).
Themablock I Römerbrief • 1) Heiden und Juden sind in gleicher Weise Sünder (Röm 1,18-3,20)  Notwendigkeit der Gerechtigkeit Gottes: Die Welt steht unter dem Zorn Gottes. Niemand kann vor Gott bestehen: Die Heiden könnten Gott zwar erkennen (sie haben das Gesetz „im Herzen“; vgl. Röm 1;2), versagen aber. Die Juden haben einen „Vorzug“, das Gesetz, übertreten dieses aber permanent (Röm 2). Daraus folgert Paulus: Alle Menschen sind Sünder unter der Macht derSünde (Röm 3). Die Erkenntnis der Sünde liefert das Gesetz, doch es rettet nicht davor. In dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied zwischen Heiden und Juden.
Themablock II Römerbrief • 2) Die Versöhnung mit Gott aus dem Glauben (Röm 3,21-4,25)  Das Heil kommt allein durch den Glauben an die Gerechtigkeit Gottes, die in Tod und Auferweckung Jesu Christi offenbar wurde (Röm 3). Dies erläutert Paulus am Beispiel Abrahams (Röm 4), der bereits vor seiner Beschneidung und lange vor der Tora aus Glauben gerecht wurde (Gen 15).
Themablock III • 3) Das neue Leben im Geist frei von der Sünde (Röm 5,1-8,38) Durch die Glaubensgerechtigkeit haben die Christen Frieden mit Gott und die Versöhnung empfangen (Röm 5). In Röm 6 neuer Aspekt: die in Röm 5 dargelegte Sichtweise auf die Gegenwart als eschat. Neubestimmung des M. wird nun auf den Erfahrungsbereich der Christen übertragen. Die Sünde stellt innerweltlich weiterhin eine bedrohliche Macht dar, welche den Menschen versklavt. Durch die Taufe „in den Tod Christi“ stirbt der M. der Sünde und lebt somit für Gott (Röm 6). Der auf Christus Getaufte ist ebenso dem Gesetz gestorben und somit frei (Röm 7); denn das an sich „gute Gesetz“ wird durch die Macht der Sünde pervertiert (Röm 7). Dabei entwickelt der M. unter der Sünde eine eigentümliche Diskrepanz zwischen Wollen und Tun: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht, das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ In diesem Dilemma bleibt der M. gefangen, solange er versucht, „aus dem Gesetz“ heraus frei zu werden. Erst der Perspektivwechsel in Röm 8, das „Gesetz des Geistes“, kann den M. aus der Macht der Sünde & Todes befreien.
Themablock IV Römerbrief • 4) Das Schicksal der (bisher) nicht christusgläubigen Juden (Röm 9-11)  Angesichts der Nutzlosigkeit des Gesetzes stellt sich die Frage: „Hat Gott sein Volk verworfen?“ Dies weist Paulus mehrfach zurück, als Geheimnis verkündet er abschließend: „Ganz Israel wird gerettet werden.“ (Röm 11) Doch bleibt Gottes Souveränität überlassen, wie das genau geschehen soll. Die Christen sollen sich aber auf keinen Fall über ihre jüdischen Geschwister erheben (vgl. Ölbaumgleichnis).
Themenblock V Römerbrief • 5) Christliche Identität unter den Bedingungen der Welt (Röm 12,1-15,13)  Zur christlichen Identität zählt der vernunftgemäße Gottesdienst (Röm 12). Die Gemeinde versteht Paulus als Glieder eines „Leibes“ (Röm 12), ausgestattet mit verschiedenen Gnadengaben und Pflichten. In Röm 13 formuliert er den Gehorsam gegenüber der staatlichen Obrigkeit, das Nächstenliebegebot als Summe des Gesetzes sowie die Pflichten der im Glauben Starken und Schwachen (Röm 14-15) (ähnlich übrigens auch 1Kor 8-10).
Heiden im Röm • Die Heiden besitzen zwar Gotteserkenntnis, verfehlen sie aber und stehen somit unter Gottes Zorn (Röm 1). • In der Areopagrede (Röm 17) spricht der lukanische Paulus davon, dass die Griechen „unwissend“ den Schöpfergott verehren und zitiert: „In ihm leben, weben und sind wir.“ Zu diesem sollen sie sich angesichts des zukünftigen Gerichts, das Jesus Christus bringen wird, hinwenden. Dies widerspricht den Aussagen in Röm 1-3.
"Gerechtigkeit Gottes" im Röm • Die Gerechtigkeit kommt aus Glauben (Röm 1, begründet aus Hab 2,4b). • Sie gilt unabhängig vom Gesetz und wurde offenbart durch Jesus Christus (Röm 3). • Gerecht wird ein Mensch durch Glauben, unabhängig von Weren, die das Gesetz fordert (Röm 3). Aber: Das Gesetz wird nicht aufgehoben, sondern „aufgerichtet“! • Trotz seiner Werke wurde Abraham durch Glauben gerecht (Röm 4). Gerechtigkeit kommt nicht nur aus Glauben, sondern auch aus „Gnade“. Christus ist „um unserer Sünden willen dahingegeben, um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt“ (Röm 4).
Juden im Röm • Die Ausgangsfrage lautet: „Hat Gott sein Volk verstoßen?“, was Paulus vehement zurückweist. Gott wird sein Volk retten, doch das ist ein Geheimnis. • Ölbaum (Röm 11): Die Heidenchristen sind aufgepfropfte, die nicht an Christus glaubenden Juden ausgerissene Zweige des Baumes, der „Israel“ repräsentiert. Für die Heidenchristen gilt somit: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“ • Israel ist gegenwärtig verstockt, damit die Heiden gerettet werden – aber „ganz Israel wird gerettet werden“. (Röm 11) • Die bleibende Frage lautet: Gibt es einen „Sonderweg“ für Israel oder muss ganz Israel zuvor zum Glauben an Christus kommen?
Taufe im Röm • Röm 6: In der Taufe sind Christen mit Christus gestorben (aber noch nicht „auferweckt“) und werden Anteil an der zukünftigen Auferstehung haben.
Sünde im Röm • Alle Menschen sind unter der Sünde, durch das Gesetz kommt allerdings „Erkenntnis der Sünde“ (Röm 3). • Bereits durch Adam kam die Sünde in die Welt (Röm 5). Als das Gesetz kam, wurde die Sünde mächtiger, ebenso aber auch die Gnade! • In der Taufe sind Christen der Sünde gestorben und somit frei (Röm 6). • Das Gesetz selbst ist nicht Sünde! Es ist heilig, die Satzungen heilig, gerecht und gut (Röm 7)! • Das „Gesetz des Geistes des Lebens“ befreit von dem „Gesetz der Sünde“ (Röm 8).
Geist im Röm • Der Geist (der Jesus von den Toten auferweckt hat) hat uns befreit vom Gesetz der Sünde. Alle, die von ihm erfüllt sind, sind Kinder Gottes (Röm 8). • Da von der Liebe Christi nichts trennen kann (Röm 8), ergibt sich daraus eine Hoffnungsperspektive für alle Christen, ungeachtet gegenwärtigen Leidens.
Staatliche Obrigkeit im Röm • Sie trägt das „Schwert“, ihr ist Gehorsam zu leisten, da sie Gottes Dienerin uns zugute ist. Auch Steuer ist zu entrichten (Röm 13).
Gottesdienst im Röm • Der „vernünftige Gottesdienst“ besteht darin, dass man seinen „Leib“ hingibt, und zwar in tätiger Nächstenliebe. Gottesdienst meint hier keine kultische Veranstaltung, sondern Dienst am andern – im Alltag.
Grobgliederung Röm 1,1-15 Briefeingang 1,16-17 Grundthese des Briefes: Gerechtigkeit aus Glauben, nicht aus Werken des Gesetzes 1,18-3,20 Notwendigkeit der Gerechtigkeit Gottes 3,21-4,25 Möglichkeit der Gerechtigkeit Gottes • Wirklichkeit der Gerechtigkeit Gottes • Gerechtigkeit Gottes und Israel 12,1-15,13 Mahnungen zum Gemeindeleben 15,14-16,27 Briefschluss 16,25-27 Schlusshymnus
Aspekte im Römerbrief Röm 4 Schriftbeweis (Abraham und sein Glaube) Röm 5 „Schriftbeweis“ (Adam-Christus-Typologie) Röm 6 Die Freiheit von der Sünde verpflichtet zum Tun der Gerechtigkeit (Taufe als Beginn des neuen Lebens). Röm 7/8 Freiheit von der Sünde als Freiheit vom Gesetz zum Leben im Geist. Röm 9 „Hat Gott sein Volk verworfen?“; die Verheißung gilt dem wahren Israel. Röm 11 „Ölbaumgleichnis“ Röm 12 Gemeinde als ein Leib in Christus Röm 13 Stellung zum römischen Staat; das Liebesgebot als Erfüllung des Gesetzes. Röm 14/15 „Starke“ und „Schwache“ in der Gemeinde.
Wichtige Stellen im Römerbrief 1-7 Röm 1 „Ich schäme mich des Evangelium nicht, denn es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden der glaubt, Juden... und Griechen. Gottes Gerechtigkeit wird nämlich darin offenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: Der aus Glauben Gerechte wird leben.“ Röm 3 „Alle haben gesündigt... gerechtfertigt werden sie ohne Verdienst aus seiner Gnade durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ Röm 5 „Durch einen Menschen [Adam] kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod.“ Röm 6 „Wir sind durch die Taufe begraben in den Tod, damit wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch wir in der Wirklichkeit eines neuen Lebens wandeln.“ Röm 7 „Nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht will, treibe ich an.“
Wichtige Stellen im Römerbrief 8-15 Röm 8 „Die in Christus Jesus befindlichen werden nicht verurteilt, denn das Gesetz des Geistes, der in Jesus Christus Leben spendet, hat dich befreit vom Gesetz der Sünde und des Todes.“ Röm 8 „Ich bin mir gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte... uns trennen kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn.“ Röm 11 [Quintessenz des Ölbaumgleichnisses]: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“ Röm 13 „Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt.“ Röm 15 „Nehmt einander an, wie auch Christus euch angenommen hat.“
Einleitungswissen Korintherbriefe • Paulus gilt unbestritten als Verfasser der Korintherbriefe. • Der 1Kor wurde vermutlich Ostern 55 in Ephesus geschrieben (vgl. 1Kor 5: „Passalamm“). • Der 2Kor besteht aus mehreren Einzelbriefen, die allesamt aber nach dem 1Kor zu datieren sind. • Hält man den 2Kor für ein einheitliches Schreiben, wurde dieser vermutlich ein halbes Jahr später (Herbst 55) in Makedonien verfasst.
Inhalt Korintherbrief 1-11 • 1Kor 1-4: Spaltungen haben die Gemeinde heimgesucht. Man beruft sich auf „Täufer“ oder „Lehrer“ (Paulus, Apollos, Petrus). Daneben scheint es eine starke Gegnerschaft zu geben, die sich als besonders geistbegabt versteht. Eine genaue Charakterisierung ist schwierig. Sie scheinen beeinflusst zu sein von jüdisch-hellenistischer Weisheitstheologie oder Vorstellungen aus antiken Mysterienkulten. Sie schätzten dem Text nach das „pneumatische“ Element im Christentum besonders hoch (12), besaßen ein ausgeprägtes Vollendungsbewusstsein (2;4;10) und betonten die christliche Freiheit: „Alles ist mir erlaubt!“ • 1Kor 5-11: Einzelprobleme in der Gemeinde: Unzucht, Prozesse von Christen, Ehe-/Ehelosigkeit, Essen von Götzenopferfleisch, Missstände bei der Herrenmahlfeier, Verschleierung von Frauen beim Gebet.
Inhalt Korintherbrief 12-15 • 1Kor 12: Die Bedeutung des Geistes für die Gemeinde. In Anknüpfung an den auch in 1Kor 1-4;11 dominierenden Gedanken der „Einheit“ der Gemeinde entfaltet Paulus das Bild von der Gemeinde als „Leib“ mit einzelnen Gliedern. Die Glieder wiederum sind zwar alle mit einem Geist „durchtränkt“, besitzen jedoch unterschiedliche Begabungen. • In 1Kor 12-14 stellt Paulus die „Gaben des Geistes“ ausführlich dar, kommt aber in Kap 13 auf die größte von allen, die Liebe, zu sprechen. • 1Kor 15: Auferstehung (wird offensichtlich in Korinth bestritten). Paulus wehrt dem Missverständnis einer „fleischlichen“ Auferstehung: Vielmehr erhielten die Auferstandenen (und die Lebenden) bei der „letzten Posaune“ einen „Geistleib“. Dies formuliert er als „Geheimnis“: „Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden.“ Am Ende der Zeiten werde auch der Tod besiegt – doch angesichts dieser Gewissheit hat er bereits seinen Stachel (die Sünde) verloren.
Ehe im Korintherbrief • Röm 7: Paulus befürwortet Ehelosigkeit, die er selbst praktiziert, wohl als Ausdruck der „Vorläufigkeit“ dieser Welt. Um der „Unzucht“ zu wehren, lässt er die Einehe zu. • Ehescheidung ist dagegen nur erlaubt, wenn ein nichtchristlicher Partner diese wünscht [Mk 10 zufolge verbietet Jesus die Ehescheidung grundsätzlich; Mt 19 zufolge ließ er die Ehescheidung im Fall des Ehebruchs zu].
Abendmahl im Korintherbrief • In 1Kor 11,23-25 zitiert Paulus die Überlieferung, um zu verdeutlichen, dass der erhöhte Herr, Christus, beim Mahl gegenwärtig ist, und dass es beim gemeinsamen Essen und Trinken um Verkündigung des Todes geht. Dieser neue, durch das Blut gestiftete Bund und der erwähnte Verkündigungscharakter müssen auch in den Mahlfeiern der Gemeinde Ausdruck finden – sie lassen keine Spaltungen zu. • Die Version kommt der Darstellung in Lk 22 am nächsten. Das Brotwort lautet: „Das ist mein Leib – für euch.“ Das Kelchwort: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.“ Auffallend ist der doppelte Wiederholungsbefehl (bei Lukas nur beim Brotwort) in Bezug auf die Handlungen („Solches tut zu meinem Gedächtnis“). • Es fehlen sämtliche Details der Umstände, unter denen diese Worte gesprochen sind: Allein „in der Nacht der Auslieferung“ zeigt, dass es sich um das „letzte Mahl“ Jesu handelt.
Gaben des Geistes im Korintherbrief • Kap 12: Weisheitsrede, Erkenntnisrede, Glaube, Heilung, Wunderkräfte, prophetische Rede, Unterscheidung der Geister, Zungenrede, Auslegung der Zungenrede. • Dem zugeordnet sind die drei Ämter: Apostel, Propheten, Lehrer. • Die Zungenrede betrachtet Paulus in Kap 14 kritisch, da sie keinen „erbaulichen Zweck“ hat, sofern sie nicht ausgelegt wird – sie ist ihrer Auslegung untergeordnet. • In Kap 13 steht die „Liebe“ als höchste Gabe im Vordergrund, der „Glaube“ und „Hoffnung“ nachgeordnet werden.
Hohelied der Liebe • Es geht um die Gaben, die einen „bleibenden Charakter“ haben – und Paulus sieht die Liebe als die größte Begabung an, die „niemals aufhört“. Sie ist der einzige Weg – alles ist ohne die Liebe nutzlos, sogar die Wohltätigkeit.
Auferstehung der Toten im Korintherbrief • In Kap 15 geht Paulus ausführlich auf die Frage ein, ob Tote auferstehen. Dies wird von einigen in der Gemeinde bestritten. • Paulus argumentiert auf zwei Ebenen: Zum einen hängt die Auferstehung Toter auch an der Auferstehung Jesu Christi – sonst wäre es ein leerer Glaube! Dann folgt ein „apokalyptischer Fahrplan“, an dessen Ende Gott „alles in allem“ sein wird. • Auferstehung selbst ist kein „Wieder-lebendig-Werden“, sondern Lebende wie Tote werden „verwandelt“, sie erhalten einen „Geistleib“ bei der „letzten Posaune“.
Frauen in der Gemeinde in Korinth • Die Aussage in 1Kor 14, dass die Frauen schweigen sollen, steht im Widerspruch zu der Diskussion, wie Frauen in der Gemeindeversammlung beten sollen (1Kor 11). • Die Rolle der Frau ist nach Gal 3,28 und anderswo bei Paulus sehr viel selbstständiger und den Männern gleichgestellt, weswegen diese Verse wohl auf einen Paulusschüler zurückgehen dürften.
Grobgliederung 1.Korinther 1,1-9 Briefeingang 1,10-4,21 Spaltungen in der Gemeinde • Sittliche Missstände in der Gemeinde 7 Ehe und Ehescheidung • Das Essen von Götzenopferfleisch 11 Probleme in der Gemeindeversammlung • Charismen in der Gemeinde 15 Die Auferweckung von den Toten 16 Briefschluss
Inhalt des 2.Korintherbriefes • Im 2Kor könnte es Paulus mit denselben Gegnern wie im 1Kor zu tun haben, da diese sich durch ein ähnliches „Selbstbewusstsein“ auszeichnen. In diesem Fall ist speziell an urchristliche Wandermissionare zu denken, die Paulus einen mangelnden Geistbesitz vorwarfen. Paulus bezeichnet sie als „Überapostel“ und hält ihrem Selbstbewusstsein seine Auffassung vom Apostolat als Dienst der Versöhnung in Schwachheit vor Augen, besonders in der so genannten „Narrenrede“ (11-12).
Einzelbrief des 2. Kor: Rückblick • Insgesamt besteht der 2Kor aus verschiedenen aneinandergereihten Einzelbriefen. • 1) Der versöhnliche Rückblick auf die vergangenen Ereignisse (1;7;13) • Lobpreis Gottes für die Rettung aus der Todesgefahr in der Provinz Asia. • Vergebung eines Gemeindemitglieds, das ihn „betrübt“ habe.
Einzelbrief des 2.Kor: Apostelamt • 2) Das Apostolat als leidvoller Dienst der Versöhnung (2-6;7) • Paulus entfaltet in diesem apologetischen Schreiben die Begründung seines Apostolats. • Anders als „gewisse Leute“ braucht Paulus kein Empfehlungsschreiben – die Gemeinde selbst ist sein Brief. • Gegenüberstellung der Diener des neuen Bundes (des Geistes) und des alten Bundes (des Buchstabens). • Die Amtsträger (wie Paulus) würden das Wort Gottes nicht verfälschen, sondern in wahrhaftiger Offenheit lehren. Dafür ertragen sie allerlei Bedrängnisse. • Wer in Christus ist, ist ein neues Geschöpf – und wie Gott die Menschheit mit Christus versöhnt hat, so ist der Aposteldienst ein Dienst zur Versöhnung mit Gott. • Dieser Abschnitt ist von einem durchgehenden Gedanken bestimmt: Paulus verkündigt nicht sich selbst, sondern Christus – sein Apostolat erhält seine Bedeutung daher nicht aus der Person des Paulus, sondern aus seiner apostolischen Existenz, die er christologisch begründet, weil er das „Sterben Jesu“ an seinem Leibe trägt. Seine apostolische Existenz ist dadurch paradigmatisch für jegliche christliche Existenz.
Einzelbrief des 2.Kor: Kollektenbrief • 3) Die „Kollektenbriefe“ (8-9) • Es geht darum, die begonnene Kollekte zu einem guten Ende zu bringen.
Einzelbriefe im 2.Kor: Tränenbrief • 4) Der „Vierkapitelbrief“ (auch: „Tränebrief“) (10-13) • Paulus begegnet den Vorwürfen seiner Gegner und entfaltet seine Position vom Apostolat als Dienst in Schwachheit. Die „Überapostel“ seien in Wirklichkeit „falsche Apostel“, die am Ende entlarvt würden. • In der langen „Narrenrede“ (11-12) entfaltet Paulus eindrücklich seinen Aposteldienst. Er zählt zahlreiche erlittene Bedrängnisse auf und erzählt von seinen religiösen Erlebnissen, schließt aber mit der Zusage Christi, dass sich Gottes Kraft in Schwachheit vollende.
Komposition des 2. Kor • 5) Komposition und Redaktion • Die kanonisch gewordene Zusammenstellung der Schreiben bewirkt, dass der Gedanke der Versöhnung den ersten Teil deutlich dominiert: Die Versöhnung des Paulus mit der Gemeinde entspricht somit dem Aposteldienst als Dienst der Versöhnung mit Gott.
Kreuzestheologie im 2.Kor • 6) Die Kreuzestheologie des Paulus • Die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Christus steht menschlicher Vernunft zunächst entgegen. Von dieser theologischen Grundlage her erschließt sich dem Leser das Selbstverständnis des Apostels in der Leidensnachfolge, die er seiner Gemeinde anempfiehlt. • Gott offenbart sich gerade in der Schwachheit seiner Werkzeuge. Daraus resultiert auch der Verzicht auf das „Rühmen“, was für die in den später verfassten Briefen (Gal und Röm) entfaltete Rechtfertigungslehre zentral ist: Paulus rühmt sich des Kreuzes Christi und der Versöhnung durch Gott – ein anderer Ruhm ist nicht denkbar, denn durch das Gesetz des Glaubens ist das „Rühmen“, der Verweis auf eigene Leistung und Werke, ausgeschlossen (vgl. Röm 3).
Vorwürfe gegen Paulus im 2. Korintherbrief • Paulus sei stark in seinen Briefen, aber schwach in seiner Rede (2Kor 10), zudem wird sein Apostolat angezweifelt (Gal 1; 1Kor 9). • Die Gegner besitzen „Empfehlungsschreiben“ – Paulus verweist hingegen auf die Gemeinde selbst als seinen „Brief“ (2Kor 3). • Paulus betont, er sei zwar ein Laie in der Redekunst, aber nicht in der Erkenntnis (2Kor 11).
Paulinische Kreuzestheologie • Die anstößige Funktion des Kreuzes geht aus 1Kor 1 hervor: Das Kreuz ist Juden ein Ärgernis, Griechen eine Torheit – den Christen aber ein Hinweis auf die Diskrepanz weltlicher Weisheit („Philosophie“) und göttlicher Weisheit. 1Kor 2 zufolge ist die Botschaft vom Gekreuzigten das Zentrum der paulinischen Verkündigung. • Aus dieser neuen Erkenntnis erwächst die Einsicht, dass alles irdische Leiden eine Gleichgestaltung mit den Leiden Christi darstellt („Wir tragen das Sterben Jesu an unserem Leib“ [2Kor 4]). Das konkrete Leid verliert angesichts des Evangeliums seine bedrohliche Macht und wird zugleich zur Auszeichnung besonderer Nachfolger. • In 2Kor 10-13 hebt Paulus das Moment der Paradoxie christlicher Existenz hervor, einzigartig in der „Narrenrede“ (2Kor 11-12). Vgl. „Meine Kraft vollendet sich in Schwachheit“ (12).
Neuer und alter Bund (2.Kor) • Weil Mose und die Israeliten die Herrlichkeit Gottes nicht sehen durften, sondern sich mit einer Decke verhüllen mussten, liegt bis heute eine Decke „auf ihrem Herzen“. Die Christen hingegen sehen die Herrlichkeit des Herrn von Angesicht zu Angesicht. Denn der Herr ist Geist – und wo der Geist ist, ist Freiheit (3). • Buchstabe und Geist: Der Buchstabe tötet, der Geist mach lebendig.
Aspekte des 1.Kor 2Kor 6-7 Nachpaulinische Mahnung zur Abgrenzung von den Ungläubigen (Christus vs. Beliar; Licht/Finsternis). 1Kor 1 „Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns, den Geretteten, ist es Gottes Kraft.“ 1Kor 9 „Weil ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich zum Sklaven aller gemacht, um möglichst viele zu gewinnen.“ 1Kor 10 „Alles ist erlaubt – aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.“ 1Kor 12 „Wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber ... den Leib bilden, so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle in einen Leib hineingetauft, ob Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und alle wurden wir getränkt mit einem Geist.“ 1Kor 13 „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ 1Kor 15 „Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden.“
Aspekte des 2.Kor 2Kor 3 „Der Herr ist Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ 2Kor 5 „Wir alle müssen vor dem Richtstuhl Christi erscheinen, damit ein jeder empfange, was seinen Taten entspricht.“ 2Kor 12 „Er sagte: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft vollendet sich in Schwachheit. So rühme ich mich lieber meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi in mir wohne.“
Einleitungswissen Galater • Inhaltlich ist eine Nähe zum Römerbrief erkennbar (Rechtfertigungslehre, Gesetzesverständnis), weshalb er manchmal auch als „kleiner Römerbrief“ bezeichnet wird. • Vermutlich um 55 zwischen Korinther und Römer zu datieren, dann legt sich Makedonien als Abfassungsort nahe. • Gerichtet ist der Gal entweder an Gemeinden der Provinz Galatia (Provinzhypothese), oder der Landschaft (Pontus Galaticus, Galatien, Lykaonien, Pisidien und Pamphylien = Landschaftshypothese). Generell handelt es sich um ein Zirkularschreiben an heidenchristliche Gemeinden. • Paulus warnt diese vor judaisierenden Gegnern, welche die Beschneidung und evtl. die Einhaltung bestimmter jüdischer Vorschriften (Speisegebote) propagieren (Gal 1;5;6). Zugleich scheint die Legitimität seines Apostolats in Frage zu stehen (Gal 1).
Inhalt Galater I • Der G. ist ein Kampfbrief des P., der seine Verkündigung in G. durch das Wirken judaisierender Irrlehrer bedroht sieht. Zugleich scheinen diese Irrlehrer seinen Apostolat in Frage zu stellen. • Den G. wirft er vor, sie hätten sich zu einem „anderen Evangelium“ hingewandt, weshalb der Brief auch kein klassisches Proömium als Danksagung besitzt. • Der Bericht vom Apostelkonvent und dem anschließenden „antiochenischen Zwischenfall“ dient der erneuten Betonung seiner Gleichrangigkeit mit den, wenn nicht gar Überlegenheit über die „Säulen“ in Jerusalem. • Daher mündet dieser in die Darlegung der p. „Rechtfertigungslehre“: Die Rechtfertigung kommt allein aus dem Glauben an Christus, nicht aus Werken des Gesetzes – und daher sind die Beschneidungsforderung und weitere Vorschriften kontraproduktiv (vgl. Gal 5). • Es folgen zwei parallele Argumentationsstränge, in denen P. zu Beginn seine Ratlosigkeit über das Verhalten der G zum Ausdruck bringt und dann mit Hilfe eines atl Beispiels argumentiert, um das Anliegen der Irrlehrer als mit dem Christusereignis unvereinbar herauszustellen
Inhalt Galater II • Verheißung und Gesetz (Gal3-4): • P. stellt die Frage, ob die G. den Geist aus dem Gesetz oder dem Glauben empfangen hätten. Weil Abraham „glaubte“ (Gen15), sind alle Glaubenden zunächst Kinder A. und empfangen seinen Segen (Gen12). Dagegen sind alle unter dem Gesetz – weil Christus aber selbst (Gal3) für uns zum Fluch wurde, hat er Segen gebracht. • Nun bringt P. die Verheißung an den Nachkommen ins Spiel (Gen 17): Der Bundesschluss wird als „Testament“ interpretiert. Die Verheißung an den Nachkommen A., die P. auf Christus deutet, könne demnach nicht wieder aufgehoben werden. Das Gesetz kam als „Zuchtmeister“/“Aufpasser“, gewissermaßen als Zwischenlösung, bis Jesus erschien. • Das Gesetz ist dabei weiterhin negativ konnotiert: es bewahrt vor dem Schlimmsten, aber wird de facto durch die Sünde korrumpiert – es kann kein Leben schaffen (Gal3). • Der Glaube jedoch befreit von diesem „Aufpasser“ und und als Getaufte sind alle „einer“ in Christus (Gal3) und können so das Erbe der Verheißung antreten – weil sie den Geist der Kindschaft empfangen haben, ist Gott nun ihr Vater
Inhalt Galater III • Freiheit und Gesetz (Gal 4-5): Wollen die ehemals heidnischen Galater sich nun als solche Erben erneut von „Elementarmächten“ und „Festzeiten“ versklaven lassen? Paulus argumentiert aus dem Gesetz heraus und beweist, dass die Christen zwei unterschiedlichen „Müttern“ zugehören, die je einen unterschiedlichen „Bund“ repräsentieren: die Sklavin Hagar den Sinaibund und damit das irdische Jerusalem, Sara jedoch das himmlische Jerusalem, die Mutter der Christen, die „Freie“. • Das Resultat: Freiheit zur Liebe als Frucht des Geistes (Gal 5-6): Der Glaube ermöglicht ein Leben in Freiheit, frei von Sünde, frei zum verantwortlichen Handeln. Das Resümee lautet demnach Freiheit statt Knechtschaft, Glaube und Geist statt Gesetz. • Der Glaube aber erweist sich in der Liebe, die wiederum das Gesetz erfüllt (Gal 5) und die eine Frucht des Geistes, nicht des Fleisches ist. So kann Paulus abschließend sogar vom „Gesetz Christi“ sprechen, nämlich dort, wo man sich nach dem Geist ausrichtet.
Galater: Gegner des Paulus • Sie fordern die Beschneidung und die Einhaltung bestimmter Tage; demnach spricht man von „judaisierenden Gegnern“. • Möglicherweise bestreiten sie auch den apostolischen Anspruch des Paulus.
Vergleich: Apostelkonvent im Galater und der Apg • Anlass und Personenkonstellation: Nach Gal 2 reist P mit Barnabas und dem Heidenchristen Titus nach Jerusalem „aufgrund einer Offenbarung“ und legt dort vor den „Säulen“ Zeugnis von seinem „Evangelium“ der gesetzesfreien Heidenmission ab. • In Apg 15 gibt es eine allgemeine Debatte darüber, ob Heidenchristen beschnitten werden müssten. P und Barnabas reisen als Delegierte aus Antiochia an – in Jerusalem sind Petrus und Jakobus die Wortführer, Johannes wird nicht erwähnt. • Verlauf: Die „Angesehenen“ machen laut Gal 2 keine Auflage: Titus muss nicht beschnitten werden, und man beschließt die Aufteilung der Mission (Judenmission: Petrus, aber auch Jakobus und Johannes; Heidenmission: P); Kollekte für Jerusalem wird verabredet (vgl Gal2,10). • Nach Apg 15 berichten P und Barnabas lediglich von ihrer Mission. Petrus hält ein nachhaltiges Plädoyer für die gesetzesfreie Heidenmission, Jakobus bringt das „Aposteldekret“ mit seinen Vorschriften ein. Auf dieses einigt sich die Gemeinde. • Der antiochenischen Zwischenfall wird in Apg 15 nicht erwähn, nur ein späteres Zerwürfnis zw. beiden.
Vergleich: Gesetz Gal und Röm • Aus Werken des Gesetzes wird niemand gerecht; Paulus ist in der Taufe dem Gesetz gestorben! Käme die die Gerechtigkeit aus dem Gesetz, wäre Christus umsonst gestorben! (alles Kap 2) • Wer unter dem Gesetz ist, ist unter dem Fluch (Gal 3; vgl Dtn 21). • Es ist von Engeln gegeben und kann nicht Leben verleihen (Gal 3). • Wie im Römerbrief hebt Paulus die Insuffizienz des Gesetzes und das Vorbild Abrahams hervor. Es fehlt aber in Gal eine ausführliche Reflexion über das Phänomen der „Sünde“ (wie in Röm 5-7).
Galater: Liebesgebot • Nach Gal 5,14 ist das Gebot der Nächstenliebe die „Erfüllung“ des Gesetzes (vgl. Röm 13,8-10).
Galater: Selbstbegründung des Apostolats • Durch die Berufung zum Heidenapostel durch Christus selbst in einer Vision: „Ich habe in gesehen“ (Gal 1; vgl. 1Kor 9).
Vergleich: Abraham im Gal und Röm 4 • In Gal 3 steht der Testamentsgedanke (Christus als der Erbe) zusammen mit der Gerechtigkeit aus Glauben (Gen 15) und der Segensverheißung an die Völker im Vordergrund: der Nachkomme Abrahams ist Christus – die Christen sind durch ihren Glauben an Christus nun Kinder Abrahams und Erben der Verheißung (Gal 3). • In Röm 4 entfaltet Paulus den Gedanken, dass Abraham nicht aus Werken des Gesetzes gerecht wurde – er war ja noch nicht beschnitten als im nach Gen 15 die Gerechtigkeit aus Glauben zuerkannt wurde. Somit ist er Vater der Beschnittenen und der Unbeschnittenen. Dass die Heiden Abrahams Nachkommen sind, wird aus der Namensänderung (Abram zu Abraham: „Vater vieler Völker“) in Gen 17 hergeleitet, seinen Glauben illustriert die Hoffnung darauf, einen Nachkommen durch Sara zu erhalten. Diese Gerechtigkeit kommt aus der Gnade, nicht aus dem Gesetz. • Trotz unterschiedlicher Akzente läuft die Argumentation weitgehend analog.
Grobgliederung Galaterbrief 1,1-10 Briefeingang 1,11-2,21 Autobiographischer Rückblick 3,1-4,7 Verheißung und Gesetz 4,8-5,1 Freiheit und Gesetz 5,2-6,10 Die Liebe als Frucht des Geistes 6,11-18 Briefschluss
Aspekte Galater Gal 1 Die Hinwendung der Gal zu einem anderen Evangelium Gal 2 Der Apostelkonvent und der „antiochenische Zwischenfall“. Apostelkonvent: Die „Säulen“ besiegeln mit Paulus und Barnabas die Aufteilung der Mission und die Kollekte für Jerusalem. „Antiochenischer Zwischenfall“: „Heucheln“ des Petrus und des Barnabas (keine Tischgemeinschaft mit Heiden). Daraufhin: Gal 2 Darlegung der Rechtfertigungslehre: Aus Glauben gerecht, nicht aus Werken des Gesetzes: „Käme die Gerechtigkeit aus dem Gesetz, wäre Christus umsonst gestorben.“ Gal 3 Abraham wurde durch seinen Glauben, nicht durch Werke des Gesetzes gerecht; die Verheißung gilt seinem Samen, das ist Christus. Gal 3-4 Das Gesetz als „Zuchtmeister“ auf den Glauben in. Die Christen sind als Kinder Gottes im Geist Erben der Verheißung. Gal Warnung der Galater vor einem Rückfall in die Gesetzlichkeit. Gal 4-5 Sara und Hagar: Die Christen als Nachkommen Saras, der „Freien“.
Wichtige Stellen Galater Gal 1 Das unwiderrufliche Evangelium: „Selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel ein anderes Evangelium verkündeten als das, welches wir euch verkündet haben – verflucht sei der, der das tut!“ Gal 3 „Christus hat uns freigekauft vom Fluch des Gesetzes, indem er für uns zum Fluch geworden ist.“ Gal 3 „Kommt die Gerechtigkeit aus dem Gesetz, ist Christus umsonst gestorben.“ Gal 3 „Es gibt nicht mehr Juden noch Griechen, weder Sklaven noch Freie, weder männlich noch weiblich; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“ Gal 6 „Tragt einander die Lasten und ihr werdet das Gesetz Christi erfüllen.“
Einleitungswissen 1.Thessalonicher • Wohl der älteste Paulusbrief (vgl. das Fehlen abschließender Grüße sowie die in 1Thess 1-3 erwähnten Ereignisse; zudem besitzt er von den ältesten Paulusbriefen das kürzeste Präskript). • Die Mitabsender (Silvanus und Timotheus, vgl. Apg 18) und die erwähnte Reiseroute deuten auf eine Abfassung des Briefes in Korinth um 50 hin.
Inhalt 1.Thessalonicher • Zu Beginn blickt P in einer langen Danksagung auf Mission in Makedonien zurück. Dabei Erinnerung an Inhalt seiner Missionspredigt, erlittene Verfolgungen durch Juden, und Sendung des Timotheus. • Im Hintergrund von Kap4 stehen vermutlich konkrete Anfragen aus der Gemeinde, das größte Problem stellen dabei die gestorbenen Christen dar, welche den Tag der Parusie nicht mehr miterleben können. P versichert, dass die bereits verstorbenen Christen zum Zeitpunkt der Parusie auferstehen werden und dann die lebenden und die auferstandenen Christen gemeinsam in Wolken zu Christus entrückt werden, um ewig in Gemeinschaft mit ihm zu sein. • Nach 4,15 führt er dieses Wissen auf ein „Wort des Herrn“ zurück; P offenbart dabei eine aktive Naherwartung der Parusie, da er annimmt, er selbst werde zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sein. • In 1Thess 5,1-11 tritt P zuletzt Spekulationen um den Zeitpunkt der Parusie entgegen, warnt vor einer falschen „Sicherheit“ und mahnt zu Nüchternheit und Wachsamkeit, denn „der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht“ (5,2).
Inhalt der paulinischen Missionpredigt nach 1.Thess 1,8-10 • Hinwendung zum wahren Gott (dem Schöpfergott) und • Warten auf die Wiederkunft des Sohnes, den er auferweckt hat, • Zur Rettung vor dem künftigen Zorn.
Grobgliederung 1.Thess 1,1-10 Briefeingang 2,1-3,13 Die Verkündigung des Evangeliums in Makedonien 4,1-5,22 Das Gemeindeleben in der Endzeit 5,23-28 Briefschluss
Aspekte 1.Thessalonicher 1Thess 2-3 Rückblick: Die Bewährung des Evangeliums in Verfolgungen; Judenpolemik: Juden = Christusmörder und Menschenfeinde. Reisevorhaben des Apostels wurden durch Satan gehindert. 1Thess 4 Mahnung zu gottgefälligem Lebenswandel; die Bruderliebe als Maßstab. 1Thess 4 Das Schicksal der Verstorbenen: Die Parusie Christi und die Auferstehung der Toten. 1Thess 5 Mahnung zur Wachsamkeit: „Der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht.“ 1Thess 5 Das paulinische Prüfkriterium: „Prüft alles, Gutes behaltet, Böses meidet in jeder Gestalt.“
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