PIP 1, pflegebedürftigkeit und pflegebedarf

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Pflege im Prozess, PIP 1: Pflegebedürftigkeit und Pflegebedarf Flashcards on PIP 1, pflegebedürftigkeit und pflegebedarf, created by Anna Hilgert on 25/10/2016.
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Pflegebedürftigkeit? Definition: Pflegebedürftigkeit bezieht sich auf Phänomene des Patienten und ist abhängig von: > einer zugrunde liegenden Krankheit/gesundheitl. Störung oder einem Problem > der Fähigkeit der betroffenen Person trotz Beeinträchtigung/ Einschränkung in der Lage zu sein, ihre Anforderungen zu bewältigen oder nicht. Definition: Pflegebedürftigkeit bezeichnet den Umstand, daß ein Mensch in Folge eines Krankheitsereignisses oder anderer gesundheitlicher Probleme auf Pflege angewiesen ist. Pflegebedürftigkeit stellt ein Merkmal dar, daß ausschließlich den betroffenen Individuen zuzuordnen ist. Pflegebedürftigkeit ist ein Ausschnitt der Gesamtheit der Hilfsbedürftigkeit, die aus gesundheitlichen Problemlagen erwächst. Sie regibt sich im Rahmen des Pflegeprozesses aus den Pflegeproblemen
Begriff des Pflegebedarfs? Unter Pflegebedarf werden die pflegerischen Interventionen verstanden, die pflegerische Probleme lösen können. Die Feststellung des Pflegebedarfs basiert auf Beurteilungen und Entscheidungen von Pflegenden über die erforderlichen pflegerischen Interventionen bei einem bestimmten pflegerischen Problem. Der Pflegebedarf leitet sich aus der Pflegebedürftigkeit ab.
Ursprüngliche Aufgabe der Pflegedokumentation und weitere Aspekte, die in der Dokumentation aufgenommen wurden, aber mit ihrer ursprünglichen Funktion wenig zu tun haben. DIE PFLEGEDOKUMENTATION IST EIN INSTRUMENT PROFESSIONELLEN PFLEGEHANDELNS, SIE DIENT DER STEUERUNG DES PFLEGEPROZESSES weitere Funktionen: >Absicherung in haftungsrechtlichen Fragen (juristische Aspekte) >Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement >dient als Nachweis für vergütungsrelevante Leistungen
Nenne die Phasen des Pflegeprozesses, auf denen das Strukturmodell "Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation" (BMG 2014) basiert. 1.) Einschätzung des Pflege und Betreuungsbedarfs: strukturierte Informationssammlung -> SIS 2.) Planung der Maßnahmen, die auf der SIS aufbauen 3.) Pflegebericht, in dem vorwiegend nur noch Veränderungen dokumentiert werden 4.) Evaluation, die auf Kriterien aufbaut, die bereits in der SIS enthalten sind.
Wozu soll nach dem Krankenpflegegesetz (KrPflG) die Ausbildung in der Pflege befähigen? (§ 3 Abs.2) 1.) Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege 2.) Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege (Krankenpflegegesetz 2003)
Was ist mit Pflegeprozess gemeint? Der Pflegeprozess ist eine systematische Arbeitsmethode zur Erfassung, Planung, Durchführung und Evaluierung pflegerischer Maßnahmen. Diese, auch Pflegeregelkreis genannte Methode, basiert auf der Annahme, dass Pflege ein dynamischer Problemlösungs- und Beziehungsprozess ist, der u. a. über Rückkopplungsprozesse zu steuern ist. Je nach Modell umfasst der Prozess vier bis sechs Phasen, die logisch aufeinander aufbauen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Phasen des Pflegeprozesses werden in der gesetzlich vorgeschriebenen Pflegedokumentation abgebildet.
Durch den Pflegeprozess wird der Ablauf pflegerischer Handlungen festgelegt; benenne Bereiche, die strukturiert erkannt, geplant und durchgeführt werden. >Probleme und Ressourcen von Patienten werden erkannt >Ziele werden mit dem Patienten gemeinsam aufgestellt >Identifikation des Hilfebedarfs >Plan zur Problemlösung und Ressourcenförderung wird entwickelt
Verschiedene Modelle des Pflegeprozesses: Modelle mit >4 >5 >6 Stufen Modell mit 4 Stufen (Yura und Walsh): > Assessment > Planung > Intervention > Evaluation Modell mit 5 Stufen (Brobst): > Assessment > Diagnose > Planung > Intervention > Evaluation Modell mit 6 Stufen (Fiechter und Meier): > Informationssammlung > Erkennen von Problemen und Ressourcen > Festlegung der Ziele > Planung der Maßnahmen > Durchführung der Maßnahmen > Beurteilung der durchgeführten Maßnahmen
Stufen des Pflegeprozesses: 1.) Informationssammlung/Assessment 1.) Informationssammlung/Assessment >Welche Informationen werden erfasst? Krankengeschichte/Gesundheitszustand des Patienten, Probleme, Pflegebedürfnisse, Ressourcen, Wünsche, Gewohnheiten >Wie werden diese Informationen erfasst? Selbst-/Fremdeinschätzung, Befragung, Beobachten, körperl. Untersuchung, Assessmentinstrumente >Nutzen und Bedeutung der Informationen für Patient/Angehörige/Pflegekraft gegenseitiges Kennenlernen, Grundlage für die Pflege, Informationssammlung hängt auch von den kommunikativen Fähigkeiten der Pflegekraft ab, Informationen sind allen Pflegenden zugänglich
Stufen des Pflegeprozesses: 2.) Das Erkennen von Problemen und Ressourcen 2.) Das Erkennen von Problemen/Ressourcen >Ein Pflegeproblem besteht dann, wenn die für die Bewältigung des Alltags notwendige Unabhängigkeit des Pat. beeinträchtigt ist und nicht eigenständig kompensiert werden kann. >Pflegeprobleme sind Probleme des Pat. und seiner Angehörigen Pflegeprobleme gehören in die Zuständigkeit professionell Pflegender >Das Pflegeproblem ergibt sich aus dem Assessment >Ressourcen sind Fähigkeiten, die der Pat. nutzen kann, um Gesunsheitsprobleme zu lösen.
Stufen des Pflegeprozesses 3.) Die Pflegziele 3.) Pflegeziele >beziehen sich auf Pat. >dienen als Maßstab für Erfolg der Maßnahmen, sind daher Grundlage der Evaluation >müssen realistisch, erreichbar, überprüfbar (SMART) sein >können in Nah- und Fernziele unterteilt werden
Stufen des Pflegeprozesses 4.) Die Pflegediagnose 4.) Pflegediagnose >haben das Ziel, den Unterschied zwischen dem, was ist, und dem, was sein soll, festzustellen >Die Kluft zwischen Ist und Soll wird durch den Pflegeprozess als Problemlösungsprozess bearbeitet >Entwicklung von Pflegediagnosen steht im Zusammenhang mit der Entwicklung der Methode des Pflegeprozesses >verschiedene fachsprachliche Begriffsapparate: NANDA, ICNP, NIC, NOC
Stufen des Pflegeprozesses 5.) Die Pflegeplanung 5.) Die Pflegeplanung >Pflegeplanung: wie soll das vorhandene Problem gelöst und das aufgestellte Ziel erreicht werden? Pat. Bedürfnisse und Fähigkeiten werden mit einbezogen. >Pflegeintervention: wer, was, wann, wie oft, wie? >Pflegemaßnahmen: vollständige/teilweise Übernahme, Unterstützung, Beratung, Anleitung, Beaufsichtigung >Pflegeplanung wird schriftlich festgehalten und ist eine für das Pflegeteam verbindliche pflegerische Anordnung
Stufen des Pflegeprozesses 6.+7.) Durchführung und Evaluation der Maßnahmen 6.+7.) Durchführung und Evaluation der Maßnahmen >Reaktionen des Patienten werden im Verlaufsbericht dokumentiert >die Evaluation stellt die Bewertung, Kontrolle, Korrektur, Überprüfung von Pflegeinterventionen und -zielen dar.
Definition von Pflegebedürftigkeit aus pflegewissenschaftlicher Sicht: Eine Person wird als pflegebedürftig bezeichnet, wenn sie infolge fehlender personaler Ressourcen, mit denen körperliche oder psychische Schädigungen, die Beeinträchtigung körperlicher oder kognitiver/psychischer Funktionen, gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen kompensiert oder bewältigt werden könnten, dauerhaft oder vorübergehend, zu selbständigen Aktivitäten im Lebensalltag, selbstständiger Krankheitsbewältigung oder selbständiger Gestaltung von Lebensbereichen und sozialer Teilhabe, nicht in der Lage und daher auf personelle Hilfe andewiesen ist. => Fehlende Ressoucen zur Kompensation und Bewältigung von Schädigungen, Beeinträchtigungen, Belastungen oder Anforderungen.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff § 14 SGB XI: (1) Pflegebedürftig ... sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit ... aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können. Die Pfelgebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate ... bestehen. (2) ... pflegefachlich begründete Kriterien 1. Mobilität 2. kognitive und kommunikative Fähigkeiten 3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen 4. Selbstversorgung 5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen 6. Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte 7. Haushaltsführung
Das neue Begutachtungsassessment (NBA) Die Ermittlung der Pflegegrade Module im NBA: 1. Mobilität 2. kognitive und kommunikative Fähigkeiten 3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen 4. Selbstversorgung 5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapoebedingten Anforderungen und Belastungen 6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte (Beeinträchtigungen bei der Haushaltsführung werden mitberücksichtigt) => Jedes MODUL enthält eine bestimmte Anzahl KRITERIEN, welche KATEGORIEN zugeordnet sind. Diese stellen die Schweregrade der Beeinträchtigung dar und werden mit Einzelpunkten bemessen.
NBA, beispielhafte Darstellung Modul: Mobilität Kriterium: Positionswechsel im Bett Kategorien: selbständig, überwiegend selbständig, überwiegend unselbständig, unselbständig Einzelpunkte: 0, 1, 2, 3 Selbständig ist eine Person auch dann, wenn sie beim freien Sitzen gelegentlich ihre Sitzposition korrigieren muss oder sich nur in einem Sessel mit Armlehnen aufrechthalten kann.
Gewichtung der Module des NBA Mobilität: 10% kognitive und Kommunikative Fähigkeiten, sowie Verhaltensweisen und psychische Problemlagen zusammen: 15% Selbstversorgung: 40% Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krnakheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen: 20% Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte: 15%
Ablauf einer Begutachtung 1. Angaben zur Person 2. Anamnese 3. Wohn- und Lebenssituation 4. Versorgungssituation 5. Befunderhebungen zu Schädigungen und Beeinträchtigungen 6. Neues Begutachtungsinstrument 7. Ergebnisse und Empfehlungen
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