Die Bindungstheorie betont (im Gegensatz zur Psychoanalyse) die zentrale Rolle von Beziehungen für die lebenslange Entwicklung.
Für das Bindungs- und Fürsorgesystem wird eine evolutionäre Basis angenommen.
Kindliches Bindungsverhalten ist in für das Kind entspannten Situationen besonders gut zu beobachten.
Kindliches Bindungsverhalten ist in für das Kind stressreichen Situationen besonders gut zu beobachten.
Auch sicher gebundene Kinder reagieren in den Trennungsphasen des „Fremde- Situation“-Tests mit Stressverhalten.
Die Ausformung einer spezifischen Bindungsqualität ist umweltlabil.
Das Bindungssystem ist umweltlabil.
Eine "sichere Bindung" geht mit mütterlicher Feinfühligkeit einher. (Lässt sich jedoch nicht ausschließlich durch diese erklären!!)
Eine "sichere Bindung" wird in empirischen Studien im Vergleich zu anderen Bindungsqualitäten am häufigsten gefunden.
Eine "sichere Bindung" resultiert in einem positiven Arbeitsmodell vom eigenen "Selbst" (und vom "Anderen").
Eine "sichere Bindung" zu einem Elternteil geht mit einer sicheren Bindung zum anderen Elternteil einher.
Eine "sichere Bindung" ist über die gesamte Lebensspanne hinweg/bis ins Erwachsenenalter hinein stabil.
Unter feinfühligem Pflegeverhalten versteht Ainsworth welche Verhaltensweisen?
Die Mutter muss in der Lage sein, die kindlichen Signale mit größter Aufmerksamkeit wahrzunehmen.
Sie muss die Signale aus der Perspektive des Säuglings richtig deuten, etwa das Weinen des Kindes in seiner Bedeutung entschlüsseln (Weinen wegen Hunger, Unwohlsein, Schmerzen, Langeweile).
Sie muss angemessen auf die Signale reagieren, also etwa die richtige Dosierung der Nahrungsmenge herausfinden, eher beruhigen oder Spielanreize bieten, ohne durch Über- oder Unterstimulation die Mutter-Kind-Interaktion zu erschweren.
Die Reaktion muss prompt, also innerhalb einer für das Kind noch tolerablen Frustrationszeit erfolgen.
Um das Kind lerntheoretisch gesehen nicht für unangemessene Stressreaktionen (z.B. schreien) zu verstärken, sollte die Mutter zwischendurch die Signale des Kindes immer mal wieder ignorieren.
Welche Aussagen bezüglich Bindung sind richtig?
Eine „unsichere“ Bindungsqualität ist ein im Rahmen der Norm liegendes Adaptationsmuster.
Die Bindungsqualität „unsicher-vermeidend“/"unsicher-ambivalent" verweist auf ein psychopathologisches Bindungsmuster und damit auf eine Bindungsstörung.
Die Bindung an die Mutter hat für ein Kind einen höheren Stellenwert als die Bindung an den Vater.
Bindungsdefizite in der frühen Kindheit können später nicht mehr kompensiert werden.
Wie wird Bindung (allgemein) empirisch erfasst?
durch Verhaltensbeobachtung
durch strukturierte Interviews
durch Geschichtenergänzungstests
durch das AAI
durch Fragebögen
durch das Identity Status Interview
Mit dem AAI werden insbesondere Formaspekte retrospektiver Erzählungen bei der Auswertung berücksichtigt (z.B. Auslassungen; Unfähigkeit, konkrete Beispiele zu geben etc.).
Der „Fremde-Situation Test“ basiert auf Verhaltensbeobachtung.
Innerhalb der Bindungstheorie versteht man unter einem internalen Arbeitsmodell unter anderem die Repräsentation des eigenen Selbst.
Welche Aussagen über John Bowlby bzw. über Bolbys Theorie treffen zu?
Bowlby hatte einen psychoanalytischen Hintergrund.
Bowlby hat die klassische Psychoanalyse Freuds mit ihrer Reduktion menschlicher Motivation auf das Lustprinzip und den Todestrieb abgelehnt.
Ethologische Forschungsergebnisse hatten keinen großen Einfluss auf Bowlby.
Bowlby arbeitete mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen.
Bowlby war an den Folgen (kurz- und) langfristiger Trennungen interessiert.
Bowlbys Theorie weist viele Parallelen zu Meads Konzeption der Genese des Selbsts auf.
Bowlby basierte seine Theorie auf den Erkenntnissen von George Herbert Mead.
Bowlbys Arbeit wurde beeinflusst durch:
Sigmund Freud
Anna Freud
Konrad Lorenz
Nikolaas Tinbergen
Inge Bretherton
Welche Begriffe und Konzepte sind innerhalb der Bindungstheorie relevant?
"sichere Basis"
Bindung als "emotionales Band"
Regelkreisprinzip
Bindungssystem
Entwicklungsaufgabe
Welche proximaten Mechanismen schlagen Neyer & Lang in ihrem „Rahmenmodell der Gestaltung sozialer Beziehungen“ vor, die der Beziehungsdifferenzierung und –selektion zugrunde liegen sollen?
Näheregulation
Aushandlung von Reziprozität
Verwandtenselektion
Ultimate Mechanismen/ evolutionäre Mechanismen sind Verwandtenselektion (min selection), Sexuelle Verpaarung (mating) und Kooperation (cooperation).
Ultimate Ursachen von Verhalten beziehen sich im Gegensatz zu proximaten Erklärungen auf:
evolutionäre Vorteile von Verhaltensweisen.
den phylogenetischen Nutzen von Verhaltensweisen.
Proximate Ursachen beziehen sich auf:
unmittelbare Gründe bzw. aktuelle Ursachen eines bestimmten Verhaltens.
erlerntes Verhalten. (Ontogenese)
Welche Merkmale gehören zur Freundschaftsdefinition von Auhagen (1991)?
Freiwilligkeit
Zeitliche Ausdehnung
Positiver Charakter
keine offene Sexualität
Gegenseitigkeit
individuelle Wertigkeit
Dyadische (persönliche, informelle) Sozialbeziehung
Geringer Altersunterschied
formelle Sozialbeziehung
Welche Merkmale verringern in der Untersuchung von Marbach (2007) die Wahrscheinlichkeit, dass eine Netzwerkperson Freund/Freundin des/der Befragten ist?
Befragte(r) ist zwischen 30 und 40 Jahre alt.
Befragter ist über 40 Jahre alt.
Befragter hat Kinder.
Befragter hat Partner.
Netzwerkperson ist Adressat enger Gefühle.
Netzwerkperson empfängt Finanzhilfe.
Befragter ist ein Verwandter.
Welche Merkmale erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Netzwerkperson Freund/Freundin des/der Befragten ist? (Marbach 2007)
Netzwerkperson ist Freizeitpartner
Netzwerkperson ist Gesprächspartner
Gleichaltrigkeit
gleiches Geschlecht
Welche Aussagen bezeichnen eine der Stufen der Entwicklung des Freundschaftskonzepts nach Selman?
Freundschaft als momentane physische Interaktion
Freundschaft als einseitige Hilfestellung
Freundschaft als Schönwetter-Kooperation
Freundschaft als intimer gegenseitiger Austausch
Freundschaft als Autonomie und Interdependenz
Freundschaft als Abhängigkeit
Nach Seiffge-Krenke verändern sich die Adressaten der „Selbstenthüllung“ im Jugendalter mit zunehmendem Alter werden zunächst die Freunde, ab dem Alter von 17 dann der romantische Partner immer wichtiger.
Welches sind die 4 Phasen der Entwicklung romantische Liebe nach Seiffge-Krenke?
Initiationsphase
Status-Phase
Affection-Phase
Bonding-Phase
Reflection-Phase
Welches sind nach Argyle und Henderson maßgebliche Gründe für das Zerbrechen von Freundschaften? Wenn die Freunde...
eifersüchtig auf Beziehungen zu Dritten sind.
Hilfe nicht freiwillig anbieten, obwohl sie benötigt wird.
öffentlich gegenseitige Kritik üben.
kein Vertrauen zeigen.
intolerant gegenüber weiteren Freunden sind.
schlecht übereinander sprechen.
zu unterschiedliche Interessen haben.
Welche Aussagen stimmen mit den Untersuchungsergebnissen von Maurer (1998) und Pfisterer (2006) überein?
Frauen wiesen differenziertere Freundschaftskonzepte als Männer auf.
Alleinlebende Frauen hatten differenzierte Freundschaftskonzepte als in Partnerschaft lebende Frauen.
Frauen sind mit ihren Freundschaften zufriedener als Männer, ihnen sind ihre Freundschaften wichtiger und sie haben mehr Freundinnen als Männer Freunde.
Enge“ Freunde werden als signifikant „interessanter“ und „anregender“ angesehen als „lockere“ Freunde
Frauen sind mit ihren Freundschaften zufriedener als Männer.
Welche Ergebnisse erbrachte die Freundschaftsuntersuchung von Lambertz (1999)?
Die gemeinsamen Aktivitäten bestanden in den meisten Fällen aus gemeinsamen Gesprächen (face to face).
Die Freundinnen kritisierten sich selten und es wurden nur wenige Konflikte genannt.
Es zeigte sich eine große Neigung, von den eigenen Empfindungen auf die der Freundin zu schließen.
Die tatsächliche Einflussnahme stimmte nicht mit den Angaben zur Dominanz überein
Die wahrgenommene Ähnlichkeit ist für eine positive Freundschaftsbeziehung wichtiger als die tatsächliche Ähnlichkeit.
Negative Stimmungen der Freundin wurden deutlich besser wahrgenommen als die positive Empfindungen der Freundin.
Welche Aussagen stimmen mit offiziellen statistischen Angaben (bis 2007) überein?
In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg lag die Scheidungsquote zunächst höher als vor dem Krieg.
Zwischen 1956 und 1962 sank die Scheidungsquote.
Seit 1960 hat sich die Scheidungsquote bis heute von ca. 10% auf über 50% erhöht.
2003 war bis jetzt die höchste Scheidungsquote zu verzeichnen.
Seit 2004 ist ein geringfügiger Rückgang der Scheidungszahlen zu verzeichnen.
Die Anzahl der Eheschließungen ist seit 1950 deutlich gesunken.
Die Anzahl der Eheschließungen hat sich seit 1950 nicht wesentlich verändert.
Die höchste Scheidungsquote zwischen 1950 und 2007 weist das Jahr 1977 (Abschaffung des sog. Schuldprinzips) auf.
Eros, Ludus und Storge hat J. A. Lee zur Bezeichnung seiner primären „Liebesstile“ verwendet?
Pragma, Mania und Agape hat J. A. Lee zur Bezeichnung seiner sekundären „Liebesstile“ verwendet?
Welche Begriffe bezeichnen Komponenten der „Dreiecks-Theorie der Liebe“ von Sternberg?
Liebe
Intimität
Leidenschaft
Überraschung
Entscheidung/Verpflichtung
Welche Begriffe bezeichnen Beziehungen zwischen Bindungsstil und Partner- sowie Selbstbild nach Bartholomew?
sicher
ängstlich-ambivalent, besitzergreifend
gleichgültig-vermeidend, abweisend
ängstlich vermeidend
unsicher
Die Bindungsstile Erwachsener lassen sich den beiden Dimensionen „Vermeidung“ und „Angst“ zuordnen. Hierbei kennzeichnen ...
geringe Angst und geringe Vermeidung den sicheren Bindungsstil.
geringe Angst und hohe Vermeidung den abweisenden Bindungsstil.
hohe Angst und geringe Vermeidung den verstrickten Bindungsstil.
hohe Angst und hohe Vermeidung den ängstlichen Bindungsstil.
Welche Aussagen zu Untersuchungen an nordamerikanischen Präriewühlmäusen sind richtig?
Die Paarbildung wird durch Geruchsbotenstoffe (Pheromone) gesteuert.
Während der Paarung wird beim Männchen vor allem Oxytozin wirksam.
Während der Paarung wird beim Männchen vor allem Vasopressin wirksam.
Wird die Ausschüttung von Oxytozin und Vasopressin verhindert, kommt es zu keiner Bindung zwischen den Partnern (nur zu Sexualkontakten).
Es gibt keine nicht-monogame Wühlmausarten.
Ohne vorhergehende Paarungen führt die künstliche Verabreichung von entsprechenden Hormonen zu einer dauerhaften Bindung.
Welcher der folgenden Begriffe gehört zu den Dimensionen im Partnerschaftsmodell von Spanier und Lewis?
Kosten
Nutzen
Alternativen
Barrieren
Abhängigkeit
Welche Konstellationen ergeben sich nach dem Partnerschaftsmodell von Spanier und Lewis?
zufrieden-stabil
zufrieden-instabil
unzufrieden-stabil
unzufrieden-instabil
Welche Begriffe bezeichnen einen der fünf apokalyptischen Reiter (negative Kommunikationsformen) nach Gottman?
Kritik
Rechtfertigung
Verachtung
Rückzug
Machtdemonstration
Verrat
Welche Begriffe bezeichnen eine der im Kurs aufgeführten „Liebesformeln“ für gelingende Paarbeziehungen?
Zuwendung
Wir-Gefühl
positive Illusionen
Akzeptanz
Aufregung im Alltag
Sex
gemeinsame Hobbies
Welche Annahmen über geschlechtsspezifische Asymmetrien bei der Partnerwahl werden im Kurs aufgeführt?
Männer haben mehr Interesse an einer großen Zahl von Geschlechtspartnern.
Männer bewerten bei Frauen Zeichen von Jugend und Fruchtbarkeit hoch.
Frauen bewerten bei Männern vor allem die Ressourcen, die diese für Kinder bereitstellen können.
Männer sind bei unverbindlichen sexuellen Kontakten weniger wählerisch als Frauen.
Frauen reagieren eifersüchtiger auf enge emotionale Beziehungen des Mannes, Männer eher auf sexuelle Seitensprünge der Frau.
Während der Paarung wird beim Präriemausweibchen vor allem Vasopressin wirksam.
"Unsicher-ambivalent" gebundene Kinder lassen sich im Fremde-Situation-Test nur schwer beruhigen.
Welcher der folgenden Begriffe gehört nicht zu den Dimensionen im Partnerschaftsmodell von Spanier und Lewis?
Stabilität
Welcher der folgenden Begriffe bezeichnet eine Phase der Entwicklung romantischer Liebe nach Brown?
Dating-Phase
Attachment-Phase
Niedrige Angst kennzeichnet den sicheren Bindungsstil.
Niedrige Angst kennzeichnet den verstrickten Bindungsstil.
Die höchste Scheidungsquote zwischen 1950 und 2007 weist das Jahr 2003 auf.
Seit 1950 hat sich die Scheidungsquote bis 2007 auf über 50% erhöht.
Bowlbys Arbeit wurde beeinflusst durch
Bowlby war an den Folgen langfristiger Trennungen zwischen Mutter und Kind interessiert.
Bowlby war an der Praxis interessiert und arbeitete mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen.
Ethnologische Forschungsergebnisse hatten einen großen Einfluss auf Bowlby.
"Kin selection" bezeichnet im "Rahmenmodell der Gestaltung sozialer Beziehungen" von Neuer & Lang einen evolutionären Mechanismus.
Freundschaft als gegenseitige Hilfestellung ist eine der Stufen der Entwicklung des Freundschaftskonzepts nach Selman.
Welche der folgenden Merkmale gehört zur Freundschaftsdefinition von Auhagen (1991)?
Dyadische Sozialbeziehung
Gleiches Geschlecht
Informelle Sozialbeziehung
Welche der folgenden Begriffe bezeichnen „Primärtypen“ (keine Mischformen) der Liebe nach J. A. Lee?
Eros
Ludos
Agape
Mania
Pragma