Welche Aussagen zu einer empirischen Wissenschaft sind richtig?
Es werden systematische Methoden verwendet wie, z.B. Experiment, Beobachtung, Befragung.
Das qualitative Interview ist eine Methode der empirischen Wissenschaften.
Die Psychologie ist aufgrund ihrer Historie zur Philosophie zuzurechnen und daher keine empirische Wissenschaft.
Die heutige Psychologie verwendet systematische Methoden.
Auch mit heutigen empirischen Methoden können psychische Phänomene nicht als zugänglich und erforschbar gelten.
Welche Aussagen zu einem psychologischen Konstrukt sind richtig?
Psychologische Konstrukte kann man sehen, hören, riechen, schmecken oder anfassen – daher der Name „Konstrukt“.
Psychologische Konstrukte beziehen sich auf Phänomene des menschlichen Erlebens und Verhaltens, sind aber nicht mit diesem identisch.
Psychologische Konstrukte beziehen sich auf Phänomene des menschlichen Erlebens und Verhaltens und sind mit diesem identisch.
Psychologische Konstrukte sind gedankliche Hilfskonstruktionen für die Beschreibung von Phänomenen, die der direkten Beobachtung zugänglich sind, um diese weiter zu verdeutlichen.
Beispiele für psychologische Konstrukte sind: Aggression, Emotion, Identität, Selbst, Freundschaft, Trieb, Impulsivität, Persönlichkeit.
Welche Aussagen zu Operationalisierung sind richtig?
Da psychologische Konstrukte nur über „Hilfsmittel“ erforschbar sind, muss angegeben werden, welche Verhaltens- oder Erlebensweisen als Indikatoren für ein Konstrukt herangezogen werden – dies ist die Operationalisierung.
Die Operationalisierung ist ein Hilfsmittel, das angibt, welche Operationen (Postanalytische Verfahren) nach einer Analyse folgen müssen.
Eine genau ausgeführte Operationalisierung kann – auch ohne Spezifikation – den gesamten Bedeutungsraum eine Konstruktes erfassen. Daher ist die präzise Vorarbeit von immenser Bedeutung.
Nur, wenn das psychologische Konstrukt auf eine operationale Definition wie „Intelligenz ist genau das, was Intelligenztest xy misst.“ eingeschränkt wird, kann der gesamte Bedeutungsraum erfasst werden.
Zu einer Operationalisierung gehören (per Abkommen der DPA, Operationalisierung „now“, 2005) die Spezifikation der Erhebungsmethode, die die Angabe der Art der Aufbereitung der eigentlichen Analyse seit Einführung des Abkommens nicht mehr notwendig macht.
Welche Aussagen zu einer Fragebogenuntersuchung sind richtig?
Geschlossene Fragebögen sind sehr zeitaufwendig und werden nur reduziert eingesetzt.
Die Fragen und Antworten müssen theoretisch fundiert sein.
Offene Fragen bieten die Möglichkeit neuer Erkenntnisse.
Erst am Ende einer Forschung sollten offene Fragen eingesetzt werden – zu Beginn wäre die Gefahr von Prä-Content-Diffusion sehr hoch.
Satzergänzungsverfahren gehören nicht zu Fragebogenuntersuchungen – diese wären zu aufwendig und werden daher lediglich in qualitativen Verfahren eingesetzt.
Welche Aussagen zu display rules sind richtig?
Dispay rules sind Darstellungsregeln.
Nach Ekman und Friesen (1969) modifizieren sie den Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit des soziokulturellen Umfeldes und des situativen Kontextes.
Der emotionale Ausdruck ist – bedingt durch den nervus vagus – nicht durch andere Emotionen maskierbar.
Die kulturelle Sozialisation beginnt sehr früh in der phylogenetischen Entwicklung.
Display rules sind ein wichtiger Bestandteil der neurobiopsychologischen Theorie der Emotionen von Paul Ekman.
Die externe Validität bezieht sich auf die Möglichkeit der Generalisierung (Übertragbarkeit) von Forschungsbefunden und die Berechtigung, aus der Untersuchung verallgemeinerte Schlüsse zu ziehen.
Welche Aussagen zu ökologischer Validität sind richtig?
Laboruntersuchungen weisen eine hohe ökologische Validität auf, da sie unter kontrollierten Bedingungen stattfinden und Störvariablen in der Analyse zu 90% herausgerechnet werden können.
„Ökologische Validität oder Gültigkeit“, so Bronfenbrenner (1981), „bezeichnet das Ausmaß, in dem die von den Versuchspersonen einer wissenschaftlichen Untersuchung erlebte Umwelt ihrer eigenen im realen Leben gleicht.“
Bei psychologischen Untersuchungen – vor allem bei Laboruntersuchungen – muss man grundsätzlich die Frage nach ihrer ökologischen Validität stellen.
Validität wird häufig auch mit Gültigkeit übersetzt.
Validität wird häufig auch mit Verlässlichkeit übersetzt.
Welche Aussagen zum nomothetischen und idiografischen Ansatz sind richtig?
Der nomothetische Ansatz ist eine Forschungsrichtung, bei der das Ziel wissenschaftlicher Arbeit die umfassende Analyse konkreter, also zeitlich und räumlich einzigartiger Gegenstände ist.
Der idiografische Ansatz ist eine Forschungsrichtung, bei der das Ziel wissenschaftlicher Arbeit die umfassende Analyse konkreter, also zeitlich und räumlich einzigartiger Gegenstände ist.
Der Hauptanwendungsbereich der nomothetischen Ansätze sind die Naturwissenschaften.
Der Hauptanwendungsbereich der idiografischen Ansätze sind die Bildenden Künste (daher: graphein), die eine Brücke zur Gestaltpsychologie schlagen.
Die Psychologie ist heute in erster Linie nomothetisch orientiert.
Der Soziogenetische Ansatz in der Psychologie betont den sozialen Ursprung, die soziale Genese (Entstehung) psychischer Funktionen und postuliert ein starke soziale Determiniertheit.
Welche Aussagen zum soziogenetischen Ansatz (G.H. Mead) sind richtig?
Für die Psychologie sind aus Urie Bronfenbrenners Werk besonders dessen soziokulturelle Gedanken zum Selbst interessant, die den Vorläufer zum soziogenetischen Ansatz von G.H. Mead bilden.
Für Mead sind I und ME unterscheidbare, jedoch aufeinander bezogene Phasen des Selbst.
Das ME stellt die strukturelle, konventionelle und über die Zeit stabile Komponente des Selbst dar.
Das I stellt die strukturelle, konventionelle und über die Zeit stabile Komponente des Selbst dar.
Das ME repräsentiert die Vergangenheit, das I die irreversible Dynamik der Gegenwart, die zur Restrukturierung des ME in der Zukunft führt.
Welche Aussagen zu Kultivationsprinzip sind richtig?
Die objektive Kultur ist für den sich entwickelnden Menschen nur insofern förderlich, als er sie in subjektive Kultur umsetzen kann. Nur dann trägt Kultur zur Vervollständigung der Entwicklung des Menschen bei, wird zu subjektiver Kultur.
Kultivation ist ein wechselseitiger Prozess.
Über die Kultivation der Welt, der Dinge, kultivieren wir uns selbst. In dem Maße beispielsweise, in dem wir unsere Umgebung, unsere Wohnung, unser Äußeres gestalten, gestalten – kultivieren – wir uns selbst.
Lev Vygotsky hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie Individuelles Kulturelles und Kulturelles wiederum Individuelles hervorbringen kann.
Die heutige Erforschung der Rolle der materiellen Welt – beispielsweise in Form „persönlicher Objekte“– hat vom Kultivationsansatz in profitiert (z. B. Fuhrer & Josephs, 1999).
Welche Aussagen zu scaffolding, guided participation und der „Zone der nächsten Entwicklung“ (Lev Vygotsky, 1935) sind richtig?
Entwicklung spielt sich in einem Bereich, einer Zone zwischen Vergangenheit – der Zone der aktuellen Entwicklung – und Zukunft ab.
In der Zone der nächsten Entwicklung sind potentielle Entwicklungspfade deutlich erkennbar, aber für jedes Kind individuell, angelegt.
Scaffolding (vom englischen "scaffold" oder "scaffolding" = Gerüst) bezeichnet im pädagogisch-psychologischen Kontext die Unterstützung des Lernprozesses durch die Bereitstellung einer ersten vollständigen Orientierungsgrundlage in Form von Anleitungen, Denkanstößen und anderen Hilfestellungen.
Guided participation: Die Erwachsenen (kompetentere Partner) strukturieren die Aufgaben so, dass Kinder immer aktivere und verantwortlichere Rollen übernehmen können (=gelenkte Partizipation).
Scaffolding (vom englischen "scaffold" oder "scaffolding" = Gerüst) bezieht sich auf die Absicherung potenzieller Enwicklungpfade.
Welche Aussagen zu den Stadien der kognitiven Entwicklung nach J. Piaget sind richtig?
Piagets Hauptinteresse galt der Erforschung der Genese des Denkens, also der Frage, wie Denken überhaupt entsteht.
Unter Rückgriff auf die theoretischen Konzepte der Assimilation und Akkomodation hat er in erster Linie die Prozesse beschrieben, wie Kinder neue Schemata entwickeln.
Für Piaget war hauptsächlich das Ergebnis auf Ebene von Stadien oder Stufen interessant – die Prozesse waren lediglich zielführend.
Im konkret-operationalen Stadium (ca. 2-7 Jahre) versteht das Kind das Invarianzprinzip.
Im formal-operationalen Stadium (ca. 7-11 Jahre) versteht das Kind das Invarianzprinzip.
Die Phylogenese ist die individuelle Entwicklung von der Geburt bis zum Tod.
In der Entwicklungspsychologie können ein enger (traditioneller) und ein weiter (moderner) Entwicklungsbegriff unterschieden werden. Der moderne Entwicklungsbegriff bezieht sich darauf, dass Entwicklungsprozesse unumkehrbar sind.