Welche der folgenden Aussagen zu Hermann Ebbinghaus (1850-1909) ist/sind zutreffend? (bitte ankreuzen)
Mit ihm begann die psychologische Gedächtnisforschung
Er prägte den Begriff der “Vergessenskurve”
Als Gedächtnismaterial verwendete er sinnlose Silben (C-V-C)
Er führte die ersten Gruppenuntersuchungen zum Erlernen von sprachlichem Material durch
Er konnte zeigen, dass gelerntes Material vor allem innerhalb der ersten drei Stunden schnell vergessen wird und danach nur noch ein geringer Gedächtnisverlust erfolgt
Er postulierte, dass die Anzahl der Wiederholungen einer Liste mit der Anzahl der enthaltenen Elemente überproportional zunimmt
Welche Aussage(n) zum Experiment von George Sperling trifft/treffen zu?
Als Material wurde eine Buchstabenmatrix verwendet
Pro Durchgang wurden 25 Reizelemente in 5x5 - Anordung vorgegeben
Experimentell wird zwischen Whole Report und Partial Report Procedure unterschieden
Sperling schlussfolgert, dass eine fast vollständige Speicherung der visuellen Information für einen kurzen Zeitraum erfolgt.
Bei “Maskierung” der Reizmatrix sinkt die Erinnerungsleistung in der Whole Report Procedure langsamer ab als ohne Maskierungsreiz
Die Verweildauer der Reize im Gedächtnis beträgt ca. 4 Sekunden
Welche Aussage(n) zum Primacy- und Recency-Effekt ist/sind zutreffend? (Bitte ankreuzen)
Alzheimer Patienten weisen keinen Primacy- jedoch einen Recency-Effekt beim freien Erinnern einer Wortliste auf
Bei visuell dargebotener Information liegt ein stärkerer Recency-Effekt vor
Der Recency-Effekt wird eliminiert, wenn nach Darbietung einer Wortliste keine unmittelbare Wiedergabe erfolgt, sondern eine anderweitige kurzzeitige Belastung des Arbeitsgedächtnisses, wie z.B. Rückwärtszählen, vorliegt
Der Recency-Effekt ist abhängig von der Länge der Wortliste
Nach 30 Sekunden Intervall zwischen Lernen und Abruf tritt kein PrimacyEffekt mehr auf
Primacy- und Recency-Effekt hängen unmittelbar voneinander ab
Welche Hypothese(n) zum Vergessen von Gedächtnisinhalten ist/sind formuliert worden? (bitte ankreuzen)
Retroaktive und proaktive Interferenz
Gestörter Abrufprozess
Einschränkung der Geteilten Aufmerksamkeit
Transformation der Gedächtnisspuren über die Zeit
Beeinträchtigung der phonologischen Schleife
Defizit beim dualen Enkodieren von Lerninhalten
Welche neuronale(n) Strukture(n) ist/sind Teil des medialen Temporallappens? (bitte ankreuzen)
Enthorinaler Kortex
Hippocampus
Gyrus fusiformis
Gyrus parahippocampalis
Thalamus
! Globus pallidus
Welche Aussage(n) zu Gedächtnistestbatterien ist(sind) zutreffend? (Bitte ankreuzen!)
Die Differenzierung von globalen sowie prozess-, modalitäts-, bzw. materialspezifischen Gedächtnisstörungen bzw. Leistungsschwerpunkten oder – defiziten erfordert den Einsatz einer Testbatterie
Bei einer Testbatterie werden höchstens zwei Einzeltests zur Beurteilung von Gedächtnisleistungen eingesetzt.
Bei einer heterogenen Testbatterie ergänzen sich die Einzeltests, indem sie jeweils einen anderen Aspekt von Gedächtnisleistungen berücksichtigen. Sie korrelieren daher untereinander eher recht niedrig, aber alle jeweils hoch mit einem Validitätskriterium.
Üblicherweise wird ein Leistungsprofil statt eines Gesamtwertes interpretiert.
Heterogene Testbatterien eignen sich besser zur Vorhersage einfacher Validitätskriterien mit engem Validitätsbereich.
Wenn in einem/mehreren Bestandteilen einer Gedächtnisbatterie eine Beeinträchtigung festgestellt wird, sollte(n) der(die) entsprechende(n) Gedächtnisaspekt(e) intensiv mit (einem) weiteren Verfahren untersucht werden.
Welche Aussage(n) zu Nachteilen einer Gedächtnistestbatterie ist(sind) zutreffend? (Bitte ankreuzen!)
Es liegt eine gemeinsame Normierung aller Teile der Batterie an einer Stichprobe vor.
Die gesamte Batterie muss auf einmal angewendet wird.
Insbesondere bei schlechten Leistungen in vielen Teilen der Batterie kann es zu Frustrationen bei den Probanden kommen.
Bei einer umfangreichen Testbatterie werden notwendig alle für einen Probanden relevanten Bereiche erfasst.
Da oft nicht alle Tests in einer Batterie relevant für einen bestimmten Probanden sind, wird möglicherweise unnötig umfangreich getestet.
Welche Aussage(n) zur revidierten Wechsler Memory Scale WMS-R ist(sind) zutreffend? (Bitte ankreuzen!)
In die revidierte Form wurden alle Untertests des WMS teilweise mit modifizierten Items übernommen.
Es wurde neu die verzögerte Wiedergabe von visuellen geometrischen Formen berücksichtigt.
Im Untertest „Blockspanne“ wird die längste in der richtigen Reihenfolge produzierte Spanne als Rohwert gewählt.
Die abgeleiteten Punktwerte (Indizes) werden in T-Normwerte überführt.
! Es gibt drei Parallelformen der WMS-R.
Es wurde neu ein verbaler Wiedererkennenstest in die Testbatterie aufgenommen.
Welche Empfehlung(en) zur Gedächtnisdiagnostik kommt(en) in aktuellen Leitlinien in Deutschland sinngemäß vor?
! Es muss die Alltagsproblematik bei Gedächtnisstörungen erhoben werden.
Prospektive Gedächtnisleistungen sind irrelevant für die Diagnostik.
Die Gedächtnisspanne ist mit mindestens drei Verfahren zu erfassen.
Das Arbeitsgedächtnis ist mit mindestens zwei Verfahren zu erfassen
Je ein verbales und ein visuelles Verfahren mit unmittelbarer und mit verzögerter Reproduktion von Informationen ist einzusetzen.
Zusätzliche Aussagen zu Lernprozessen beim Wortlisten-Lernen sind wünschenswert.
Welche(s) der folgenden 6 Merkmale einer Amnesie soll(en) mit dem Berliner Amnesie Test erfassbar gemacht werden? (Bitte ankreuzen!)
Schnelles Vergessen
Geringe Kurzzeitgedächtnisspanne
Leistungseinbuße unter der Wiedererkennungsmethode
Leistungsverbesserung bei Abrufhilfen
Erhöhte proaktive Interferenz
Erhaltener Fertigkeitserwerb
Welche dieser Störungen gehört/gehören NICHT zu den Störungen in der Definition der Demenz nach ICD 10? (bitte ankreuzen)
Gedächtnis
Denken
Orientierung
Auffassung
Motorik
Rechnen
Sprache
Hörvermögen
Kreuzen Sie alle zutreffenden Aussagen zum Hippocampus an.
Der Hippocampus ist Teil des Papez-Kreises
Der Hippocampus liegt im dorsolateralen, präfrontalen Kortex
Im Hippocampus findet der Transfer von Informationen aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis statt
Im Hippocampus reifen funktionsfähige neue Neuronen heran, welche eine große Anzahl von mehreren Tausend neuen synaptischen Kontakten bilden können
Der Hippocapus kann nach der Pubertät nur eine begrenzte Anzahl neuer Neurone durch Neurogenese produzieren
.Welche dieser Aussagen zum „Mild Cognitive Impairment“ (MCI) trifft/treffen NICHT zu:
der Patient klagt über Gedächtnisbeeinträchtigungen , die im Idealfall von einem Informanten bestätigt werden können
der Patient klagt über zunehmende Tagesmüdigkeit
es liegen deutliche Störungen der Aktivitäten des täglichen Lebens vor
! es liegen ausgeprägte Veränderungen der Persönlichkeit vor
es liegen Gedächtnisbeeinträchtigungen im Vergleich zu alters- und bildungsparallelisierten Gesunden vor
Welche(s) Symptom(e) spricht/sprechen GEGEN das Vorliegen einer Alzheimerdemenz? (bitte ankreuzen)
plötzliches Auftreten kognitiver Symptome
häufiger Harndrang
fokale neurologische Symptome, wie Halbseitenlähmung, Gesichtsfeldeinschränkungen, frühe Gehstörungen
Epileptische Anfälle
! zunehmende räumliche Orientierungsprobleme
Welche Aussage(n) zum Verlauf einer Alzheimer Demenz trifft/treffen NICHT zu? (bitte ankreuzen)
Eine Alzheimerdemenz beginnt immer plötzlich
Der Beginn der Alzheimerkankheit liegt viele Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome
Zu den ersten akuten Anzeichen gehören u.a. das Verwechseln von Namen und Wortfindungsstörungen
Je später die Erkrankung auftritt, desto schneller ist der Verlauf
Der Tod tritt ca. 10-15 Jahren nach Beginn der ersten Symptome ein
Welche Aussage(n) zum Lernen bei Alzheimerdemenz trifft/treffen NICHT zu? (bitte ankreuzen)
Das verzögerte Erinnern ist bei kurzem Retentionsintervall gut erhalten
Die Lernkurve ist flach
Es treten viele Repetetionen und Intrusionen auf
Die Wiedererkennung ist nicht beeinträchtigt
Es besteht ein ausgeprägter Primacy -Effect
Welche Aussage(n) zu den Gedächtnisdomänen bei der Alzheimerdemenz trifft/treffen zu? (bitte ankreuzen)
Das episodische Gedächtnis ist früh und schwer betroffen
Das semantische Gedächtnis ist nicht beeinträchtigt
Das prozedurale Gedächtnis bleibt relativ intakt
Die zeitliche Orientierung ist früh und progredient beeinträchtigt
Welche(s) der folgenden Symptome ist/sind NICHT typisch für eine LewyBody-Demenz? (bitte ankreuzen)
fluktuierende kognitive Defizite (insbesondere Aufmerksamkeitschwankungen)
wiederkehrende detaillierte visuelle Halluzinationen
extrapyramidalmotorische Störungen (unwillkürliche motorische Störungen)
erhöhter Hirndruck
Halbseitenlähmung
Welche Aussage(n) zur neuropsychologischen Differentialdiagnostik bei Demenzen trifft/treffen zu? (bitte ankreuzen)
Bei allen Demenzen finden sich ausgeprägte Gedächtnisdefizite
Bei der Alzheimer- und der Lewy-Body-Demenz finden sich vergleichsweise ausgeprägte visuell-räumliche Defizite
Bei fronto-temporalen Demenzen, insbesondere bei der primär-progressiven Aphasie ist die Sprache idR beeinträchtigt.
Die Alzheimerdemenz zeigt von allen Demenzen die stärksten Beeinträchtigungen der exekutiven Funktionen
Persönlichkeitveränderungen sind in der Regel bei fronto-temporalen Demenzen am deutlichsten ausgeprägt
Welche(s) Gehirnareal(e) gehört(en) NICHT zu den wichtigsten Strukturen beim motorischen Lernen? (Bitte ankreuzen)
Supplementär-motorische Area (SMA)
Basalganglien
Inferiorer Präfrontalcortex
Inferiorer Parietalcortex
Primär motorischer und somatosensorischer Cortex
Welche Aussage(n) zur Rolle von Feedback in Bezug auf Lernen und motorische Fertigkeiten trifft/treffen zu? (Bitte ankreuzen)
Feedback entsteht als Bewegungskonsequenz
Feedback entsteht nur durch externale Rückmeldung (z.B. über Video, Trainer).
Feedback gibt Information über Genauigkeit und Angemessenheit der Bewegung, so dass wir die Bewegung überwachen und anpassen können.
Feedback erlaubt es, die ausgeführte Bewegung mit einem internen Modell (Bewegungsrepräsentation im Gedächtnis) der korrekten Bewegung zu vergleichen.
! Extrinsisches („augmented“) Feedback ist im fortgeschrittenen Lernstadium nützlich, wenn es bewegungsbegleitend dargeboten wird.
Welche Aussage(n) zu altersabhängigen Effekten beim motorischen Sequenzlernen trifft/treffen NICHT zu? (Bitte ankreuzen)
Sowohl junge als auch ältere Probanden zeigen Lernzuwächse, d.h. eine Reduzierung der Bewegungsdauer
Ältere Probanden sind langsamer als junge Probanden.
Sowohl junge als auch ältere Probanden zeigen Lerneffekte in Bezug auf eine Zunahme von korrekten Sequenzen.
Jüngere Probanden zeigen eine geringere Genauigkeit im Vergleich zu älteren Probanden beim verzögerten Abruf von motorischen Sequenzen.
Welche Aussage(n) zum Patienten HM trifft (treffen) nicht zu? (Bitte ankreuzen)
HM weist u.a. eine gravierende Beeinträchtigung des prozeduralen Gedächtnisses auf
Der Beginn seiner autobiographischen Gedächtnisstörung lag in der Kindheit
Aufgrund einer bilateralen inkompletten Amygdala-Hippokampektomie und Entfernung von medialen Strukturen des Temporallappens traten gravierende Gedächtnisstörungen auf.
Seine Gedächtnisstörung wies zusätzlich Aspekte einer dissoziativen Amnesie auf
Im Vordergrund standen massive anterograde Gedächtnisdefizite
Sein Kurzzeitgedächtnis ist intakt
Was bedeutet: Das Gedächtnisdefizit von HM ist global? (Bitte die korrekte(n) Antwort(en) ankreuzen)
Auch früher erworbenes semantisches Wissen ist deutlich beeinträchtigt
sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitgedächtnis sind betroffen
Das Defizit zeigt sich unabhängig von der sensorischen Modalität
Deklaratives und prozedurales Lernen ist nicht mehr möglich
Die Beeinträchtigung ist unabhängig vom Lernmaterial (Wörter, Zahlen, Pseudowörter, Gesichter, Formen, Töne, Melodien, Labyrinthe, eigeneErlebnisse)
Die Lerninhalte können auch bei unterschiedlicher Abfrage (mit/ohne Hinweisreiz, Wiedererkennen) nicht abgerufen werden
Welche der folgenden Aussagen zur Gedächtnisstörung von Clive Wearing trifft (treffen) nicht zu?
Es liegt hauptsächlich eine massive anterograde Amnesie vor, retrograde Gedächtnisleistungen sind weitgehend erhalten
Clive Wearing erinnert sich, dass er Kinder aus einer früheren Beziehung hat
Clive Wearing kann zwar noch Notenlesen, das Klavierspielen gelingt jedoch nicht mehr
seine Gedächtnisspanne beträgt lediglich wenige Minuten
Das episodische, nicht jedoch das semantische, Gedächtnis ist schwer gestört
von Zeit zu Zeit erkennt er seine Frau nicht
Welche der folgenden Aussagen zur phonologischen Schleife trifft (treffen) zu?
Die Schleife hält Information in ausschließlich phonologischer Form
Das neuronale Korrelat der phonologischen Schleife liegt im inferioren Parietallappen und im Gyrus fusiformis
es ist zu unterscheiden zwischen einem phonologischen Speicher und einem artikulatorischen Prozess, der an die Sprachproduktion geknüpft ist
Eine Störung der phonologischen Schleife wirkt sich negativ auf das Sprachenlernen aus, unabhängig davon wie hoch der semantisch-assoziative Gehalt des Lernmaterials ist.
bisher gibt es noch keine neuropsychologische Evidenz für die Unterscheidung von Speicher und artikulatorischem Kontrollprozess
Die Wortlänge und die phonologische Ähnlichkeit bestimmen, wie viele Wörter kurzfristig behalten werden können
Artikulatorische Suppression eliminiert den Wortlängeneffekt bei visueller Darbietung der Wörter
Der passive phonologische Speicher wird bei der Sprachwahrnehmung eingebunden
Welches sind Funktionen der zentralen Exekutive (Bitte korrekte Antwort(en) ankreuzen)?
simultane Bearbeitung/Kontrolle von mehreren Aufgaben
Assoziation von visueller Stimulation und semantischem Gedächtnis
Artikulation von Neologismen
Wechsel zwischen Aufgabenaspekten
Kodierung von Gedächtnisrepräsentationen nach Zeit und Ort
Auslösung von motorischen Zeigebewegungen zu erinnerten Zielorten
Welche Aussage(n) zur zentralen Exekutive trifft (treffen) nicht zu?
stellt einen einheitlichen Mechanismus zum „Updating“ und zur Prüfung von Arbeitsgedächtnisinhalten dar
der intraparietale Sulcus ist eine wesentliche anatomische Struktur zur Unterstützung der Funktionen der zentralen Exekutive
ist eine material- und modalitätsunabhängige Verarbeitungsinstanz
beinhaltet sowohl eine Verarbeitungs- als auch eine Speicherkomponente
fungiert als Kontrollzentrum, ähnlich dem „Supervisory Attentional System“ von Shallice
ermöglicht die topographische Orientierung in bekannter und unbekannter Umgebung
Welche Aussage(n) zur Neuropsychologie dissoziativer Amnesien trifft (treffen) zu?
beim „mnestischen Blockadesyndrom“ handelt es sich um eine Störung beim Abruf autobiographischer Informationen
es wird angenommen, dass hauptsächlich limbische Strukturen der rechten Hemisphäre am Abruf autobiographischer Informationen beteiligt sind
ein zeitlicher Gradient retrograder autobiographischer Inhalte ist festzustellen, d.h. zeitlich nähere Inhalte sind stärker betroffen
Patienten mit dissoziativer Amnesie weisen zusätzlich eine anterograde Amnesie auf
es liegt keine oder eine allenfalls minimale strukturelle Hirnveränderung vor
in der Regel bestehen keine psychiatrische Vorerkrankung oder Persönlichkeitsstörung
Es liegt ein amnestisches Syndrom vor, bei dem nicht nur autobiographische Inhalte sondern auch das semantische Gedächtnis betroffen sind
Welche der folgenden Testverfahren können zur Prüfung des Arbeitsgedächtnisses verwendet werden?
Konsonanten-TrigrammTest (KTT)
Corsi-Block-Tapping Test
California Verbal Learning Test (CVLT)
Recognition Memory Test (RMT)
WMS-R-Zahlenmerkspanne
Verbaler Lerntest
Gesichter-Namen-Lerntest
Visual Patterns Test
Paced Auditory Serial Attention Test (PASAT)
Nach welchen Aspekten lassen sich Gedächtnistests klassifizieren?
Material (verbal, nichtsprachlich)
Modalität (visuell, akustisch)
Anteil der erforderlichen selektiven Aufmerksamkeit
Dauer des Behaltens (kurz-. mittel, langfristig)
Neuronale Strukturen, die zur Bearbeitung des Tests erforderlich sind
Anzahl der Lerndurchgänge (einmalig, mehrfach)
Testtheoretische Grundlagen
Welche Hirnstrukturen gehören NICHT zum Papez’schen Neuronenkreis? (Bitte ankreuzen)
Dorsolateraler präfrontaler Kortex
Fasciculus longitudinalis superior
! Locus Coeruleus
Cingulum
Corpus mammilare
Fornix
Welche Krankheitsbilder führen zu diencephalen Amnesien?
Herpes-Simplex-Enzephalitis
Thalamus-Infarkte
Hypoxien
Chronischer Alkoholismus
Bilaterale traumatische Läsionen
Morbus Parkinson
Langjährige Migraine accompagné
Welche Aussage(n) zur Dekodierung individueller Gedächtnisspuren im episodischen Gedächtnis trifft (treffen) zu? (Bitte ankreuzen)
Genaue Mechanismen, Lokalisation und Eigenschaften von Engrammen sind nicht bekannt.
Es muss bei einem rezenten episodischen Gedächtnisinhalt etwas geben, was die relevanten neuralen Repräsentationen über Koaktivierung verbindet, um eine Erinnerung zu ermöglichen.
Komponenten eines komplexen multimodalen episodischen Gedächtnisinhaltes sind vermutlich weit über den Kortex verteilt.
Der Hippocampus als erste Station der sensorischen kortikalen Hierarchie ist sehr gut geeignet, die multimodale Bindung zu leisten
Der Hippocampus speichert einen Gedächtnis-”Index”, d.h. “destillierte” Repräsentation mit der “Essenz” einer Episode, synaptisch verbunden mit der vollständigen Repräsentation im Neocortex.
Welche der folgenden Aussagen zur funktionellen Neuroanatomie des episodischen Gedächtnisses treffen zu?
Das episodische Gedächtnis, d.h. die Fähigkeit zur Enkodierung und zum Abruf alltäglicher persönlicher Erfahrungen, wird gestützt durch den medialen Temporallappen (MTL) inklusive Hippocampus.
Die kortikalen Komponenten leisten entscheidende Beiträge für verschiedene Aspekte der Perzeption und Kognition in Gedächtnisaufgaben
MTL und Hippocampus interagieren wenig mit einem breiten Netz aus distribuierten kortikalen und subkortikalen Regionen.
Die MTL-Strukturen mediieren die Organisation und Dauerhaftigkeit des Netzwerkes aus Erinnerungen, welche in den kortikalen Arealen gespeichert sind.
Strukturen im MTL haben spezifische Funktionen bei der Kombination von Informationen aus mehreren kortikalen Arealen und stützen unsere Fähigkeit, Einzelheiten von Begebenheiten als Bestandteil episodischer Gedächtnisinhalte einzuspeichern und abzurufen.
Der Hippocampus hat keine spezifische Funktion bei der Kombination von Informationen aus mehreren kortikalen Arealen und stützen unsere Fähigkeit, Einzelheiten von Begebenheiten als Bestandteil episodischer Gedächtnisinhalte einzuspeichern und abzurufen
Welche der folgenden Aussagen zur Eigenschaften des MTL und Strukturen des Hippocampus trifft (treffen) NICHT zu?
Anatomische Organisation der Hauptinteraktionswege zwischen Neokortex und medialen temporalen Arealen einschließlich deren interner Organisation ist unter den Säugetieren sehr verschieden.
Praktisch alle neokortikalen Assoziationsgebiete haben Projektionen, die auf parahippokampale kortikale Areale um den Hippokampus herum konvergieren.
Die Gedächtnis-assoziierte Plastizität der neuralen Verarbeitung im Hippocampus konstituiert vermutlich die permanente Speicherung deklarativer Gedächtnisinhalte
Die Teile des Hippokampus sind bidirektional verbunden: Gyrus dentatus <->CA3 <-> CA1 <-> Subiculum.
Der MTL hat eine sehr selektive Gedächtnisfunktion ohne andere kognitive oder perzeptive Funktionen.
Kortikaler Output der hippokampalen Verarbeitung umfasst FeedbackVerbindungen zur jeweiligen parahippokampalen Region; diese projiziert zurück zu den betreffenden neokortikalen Assoziationsarealen, aus denen die Inputs zum MTL System stammten.
Welche der folgenden Aussagen zur funktionellen Organisation des MTL Gedächtnissystems trifft (treffen) zu?
Neokortikaler Input über Objekteigenschaften (‘what’) konvergiert im perirhinalen Cortex (PRC) und in der lateralen entorhinalen Area (LEA).
Details über den Ort eines Objekts (‘where’) konvergiert im parahippocampalen Cortex (PHC) und ebenfalls in der lateralen entorhinalen Area (LEA)
Beide Informationsströme sind auch im Hippocampus separiert, welcher damit Objekte in dem Kontext, in dem sie erlebt/erfahren wurden, repräsentiert.
Inverse Projektionen folgen denselben Pfaden - wie die Projekten selbst -zurück zu den parahippocampalen und neokortikalen Regionen
Inverse Projekten zu PHC–MEA unterstützen das Erinnern über den Kontext.
Inverse Projekten zu PHC–LEA unterstützen das Erinnern von Itemassoziationen.
Welche Aussage(n) zur Funktionsweise des Medialen Temporallappens (MTL) hinsichtlich der Unterscheidung von Wiedererinnern (Recollection) und Vertrautheitseindruck (Familiarity) trifft (treffen) zu?
Die Zwei-Prozess Theorie trifft keine Unterscheidung hinsichtlich der beiden beteiligten Funktionsmechanismen
Für die beiden Funktionsweisen ist jeweils eine der beiden Strukturen Hippocampus bzw. parahippocampaler Gyrus notwendig involviert
Für ein Familiaritätsurteil ist stets Abruf spezifischer kontextueller Information aus der Enkodierungsphase erforderlich
Wiedererinnern hat auch Charakteristika einer mentalen Zeitreise mit einem Zurückversetzen der eigenen Person in die damalige Situation
Welche Aussage(n) zum „Subsequent Memory Effect“ trifft (treffen) zu?
Diejenigen Hirnregionen sind stärker aktiviert, die an der erfolgreichen Bildung von neuen deklarativen Gedächtnisinhalten beteiligt sind.
Es werden aus der Enkodierungsphase die Aktivierungen, die in der Rekognitionsphase zu erfolgreicher Gedächtnisbildung geführt haben, von den Episoden nicht-erfolgreicher Gedächtnisbildung subtrahiert.
Aktivierte Areale sind üblicherweise bilateral der fusiforme Gyrus, parahippocampale Areale, sowie Areale im basalen und lateralen frontalen Kortex links.
Es gibt auch einen negativen Subsequent Memory Effekt mit stärkeren Aktivierungen im Bereich des posterioren Gyrus cinguli bei Items in der Lernphase, die später nicht erinnert wurden.
Welche Aussage(n) zu strukturellen Veränderungen des Gehirns durch Lernen für die Zulassungsprüfung für Londoner Taxifahrer – festgestellt mit strukturellen MRT-Untersuchungen und voxelbasiertem Strukturvergleich trifft (treffen) zu? (kursiv!)
Examinierte Fahrer hatten nach der Ausbildung nur eine Volumenzunahme bilateral im posterioren Hippocampus.
Taxifahrer ohne erfolgreiche Prüfung hatten eine Volumenabnahme im anterioren Hippocampus.
Die strukturellen Hirnveränderungen bei Taxifahrern nach erfolgreicher Prüfung waren nur bei 2/3 der Stichprobe festzustellen
Schlechtere Leistung beim verzögerten Abruf der komplexen Figur nach der Ausbildung bei qualifizierten Fahrern sind evtl. ein Indikator für veränderte Leistungen in nichttrainierten Bereichen ohne strukturelle Nachweisbarkeit im MRT.
Nicht examinierte Fahrern und Kontrollen zeigten gar keine Unterschiede.
Spezifische, überdauernde, strukturelle Hirnveränderungen bei erwachsenen Menschen können durch biologisch relevantes Verhalten, welches sich auf höhere kognitive Funktionen wie räumliches Gedächtnis stützt, erreicht werden