In der Gesellschaft der "Jäger und Sammler" wurden alle Güter gemeinschaftlich hergestellt und genutzt.
Die Menschen begannen immer mehr, sich auf die Herstellung bestimmter Güter zu spezialisieren. Die Arbeitsteilung entstand.
Der Tauschhandel begann.
Mit der Erkundung anderer Regionen und Kontinente entwickelte sich der Beruf des Händlers.
Er brachte Waren in neue Länder und tauschte sie dort wiederum gegen andere Waren ein (Raumüberbrückungsfunktion).
Durch die Entstehung des Geldes und der Ausweitung der Verkehrswege konnte der Händler sein Gewerbe weiter ausbauen (Markterschließungsfunktion).
Der Händler begann, größere Mengen einzukaufen (Mengenausgleichsfunktion) und Lager einzurichten (Zeitüberbrückungs- oder Lagerhaltungsfunktion).
Durch die industrielle Revolution wurde die Gesellschaft wirtschaftlich noch tiefgreifender umgestaltet.
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Aufgaben
Bindeglied zwischen Herstellern und Verwendern (Einzelhändler)
die beschafften und abgesetzten Güter werden i.d.R. nicht verarbeitet oder bearbeitet
Großhandel übernimmt in erster Linie die Verteilung von Gütern (Distribution)
Der indirekte Absatz
Produzent
Großhändler
Einzelhändler
Verbraucher
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Funktionen
Raumüberbrückungsfunktion:
Funktion des räumlichen Ausgleichs; Transportfunktion
Handel bringt Waren vom Hersteller zum Verwender
Zeitüberbrückungsfunktion:
Funktion des zeitlichen Ausgleichs; Lagerfunktion
Handel überbrückt die Zeit zwischen Produktion und Verwendung durch bedarfsorientierte Vorratshaltung
Mengenausgleichsfunktion:
Funktion des quantitativen Ausgleichs
Handel kauft üblicherweise große Mengen ein und verkauft sie in kleinen Mengen (Mengenumgruppierung)
mengenmäßige Anpassung von Produktion und Nachfrage
Sortimentsbildungsfunktion:
Funktion des qualitativen Ausgleichs
Handel fasst Waren nach einer bestimmten Gattung (z.B. Schreibwaren) zu kundengerechten Sortimente zusammen
Kunden können so Waren von unterschiedlichen Produzenten in diversen Ausführungen und Preislagen vergleichen und bedarfsorientiert auswählen
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Funktionen
Veredelungsfunktion:
Handel macht bestimmte Güter verkaufsreif bzw. bereitet sie auf (z.B. Rösten von Kaffee, Aufbereitung von Textilien)
diese Leistungen sind Nebenleistungen des Großhändlers
Servicefunktion:
Handel übernimmt Beratungsfunktion und Gewährleistungspflicht für den Kunden
Handel informiert auch den Hersteller über Kundenwünsche und -beschwerden (Produzentenberatung)
Unterscheidung zwischen kaufmännischem und technischem Service
Markterschließungsfunktion:
Handel eröffnet neue Märkte, indem er durch eigene absatzpolitische Maßnahmen mithilft, ein Produkt am Markt einzuführen
Großhandel wird als Distributionskanal eingesetzt, d.h. über ihn werden die Produkte vermarktet
Handel kann durch engen Kontakt zur Nachfragerseite wichtige Informationen (Trends, Ansprüche der Kunden etc.) an die Hersteller weiterleiten
Absatzfinanzierungsfunktion:
Handel ermöglicht dem Einzelhändler den Kauf einer Ware auf Ziel, sog. Lieferantenkredit (Kreditfunktion)
Großhändler kauft und bezahlt die Ware in größeren Stückzahlen vom Hersteller, bevor diese nachgefragt werden
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Arten
Absatz- oder Verteilungsgroßhandel:kauft große Mengen vom Hersteller und leitet diese in kleineren Mengen an den Einzelhandel weiter (z.B. Textilien, Lebensmittel)Produktionsverbindungsgroßhandel:
verbindet unterschiedliche Produktionsstufen
handelt mit Halb- und Fertigerzeugnissen, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (z.B. Gummi, Stahl)
kauft die Güter von Produzenten und verkauft sie weiter an Produzenten der nachfolgenden Produktionsstufe
Aufkaufgroßhandel:
auch Sammelgroßhandel genannt
sammelt bei verschiedenen Anbietern kleine Warenmengen und verkauft sie in großen Mengen an Großabnehmer
z.B. Aufkauf von Getreide, Hopfen
Investitionsgütergroßhandel:ist auf Güter spezialisiert, die zur Herstellung anderer Güter dienen
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Betriebsformen
Zustellgroßhandel:
gekaufte Waren werden den Kunden mit eigenen Fahrzeugen oder durch Frachtführer geliefert
Abholgroßhandel:
Waren werden vom Kunden beim Großhändler abgeholt
Vorteil: Kostenersparnis für den Großhändler, günstigere Preise für den Kunden
Cash-and-Carry-Großhandel:
auch Selbstbedienungsgroßhandel genannt
Kunden können die benötigten Waren in der Verkaufsform Selbstbedienung aussuchen, sofort bar bezahlen (cash) und mitnehmen (carry)
z.B. Metro
Rack-Jobber:
auch Regalgroßhandel genannt
dem Großhändler werden vom Einzelhändler Regale zur Verfügung gestellt (z.B. durch Mietvertrag), die der Großhändler mit seinen Waren füllt
der Großhändler betreut die Regale und trägt das Absatzrisiko (nicht verkaufte Ware muss er zurücknehmen)
der Einzelhändler erhält Umsatzprovision
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Betriebsformen
Spezialgroßhandel:
bietet nur eine Warenart an, bietet seinen Kunden jedoch ein vollständiges Sortiment zur Verfügung
das Sortiment ist eng und i.d.R. tief
z.B. Herrenoberbekleidung, Schreibwaren
Sortimentsgroßhandel:
bietet mehrere Warenarten an
das Sortiment ist breit und kann tief oder flach sein
z.B. Metrogroßhandel