Creado por Sina Hummel
hace alrededor de 7 años
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Was ist eine Erörterung? Eine Erörterung ist systematisch aufgebaut und dient dazu, sich mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen und seinen Standpunkt darzulegen. Wichtig dabei sind gute Argumentationen. Formen Man unterscheidet zwischen freier Erörterung und textgebundener Erörterung. Bei der freien Erörterung wird ein Thema unabhängig von einer Textvorlage behandelt, so dient also beispielsweise eine aktuelle Fragestellung als Grundlage. Bei der textgebundener Erörterung liegt ein literarischer oder Sachtext als Grundlage vor. So muss bei der textgebundenen Erörterung zuerst an Hand des vorliegenden Textes herausgefunden werden, ob der Autor dafür oder dagegen ist. Es geht also darum, die Argumente herauszuarbeiten und schliesslich dazu Stellung zu nehmen, indem man die genannten Argumente unterstützt oder sie mit Gegenargumenten widerlegt. In der Einleitung geht man zuerst auf die im Text genannten Argumente ein und fasst diese in eigenen Worten knapp zusammen. Im anschliessenden Hauptteil- der je nachdem dialektisch oder linear aufgebaut ist- bringt man die eigenen Argumente ein. Im Schlussteil kann schliesslich noch einmal auf den Ausgangstext eingegangen werden. Auch die Form der Argumentation wird unterschieden: Es gibt linear aufgebaute/entwickelnde und dialektisch aufgebaute/Pro- und Kontra- Erörterungen. Bei der linearen Erörterung, auch entwickelnde Erörterung genannt, fixiert man sich klar auf eine Meinung. Man überzeugt also entweder mit Pro- oder Kontra-Argumenten. Die eigene Meinung wird also linear (=gradlinig) begründet. Diese Form der Erörterung trifft man oft in Leserbriefen und Stellungnahmen von politischen Gruppierungen wie zum Beispiel Parteien an. Die dialektische Erörterung, oder Pro- und Kontra-Erörterung, soll hingegen dazu dienen, Pro- und Kontra-Argumente einander gegenüberzustellen. Auf eine Einleitung folgen also entweder 3 Pro- und danach 3 Kontra-Argumente oder, falls man die Pingpong-Variante wählt, es wird zwischen Pro- und Kontra- abgewechselt. In einem Schlussteil wird danach ein Fazit gezogen, in welchem der Autor/ die Autorin persönliche Stellung zum Thema nimmt. Was heisst Argumentieren? Jede Meinung oder These muss begründet werden. Dies erfolgt mit sogenannten Argumentationsketten. Eine solche, systematisch aufgebaute Kette gilt als Argument. Grundregeln Jede Meinung, Forderung, Behauptung oder These muss begründet werden. Die Argumentation muss sachlich, logisch und überzeugend sein. Verallgemeinerungen, Vorurteile und Schuldzuweisungen sind keine Argumente. Es muss klar unterschieden werden zwischen objektiven Tatsachenaussagen, subjektiven Urteilen und subjektiven Meinungen. Aufbau von Argumentationsketten Man unterscheidet zwischen 2-Schritt, 3-Schritt und 4-Schritt-Argumentationen. Schritt: Darlegung: Man legt seine Meinung dar. Schritt: Begründung: Man begründet seine Meinung Schritt: Beweisführung: Man beweist mit Fakten, Statistiken oder eigenen Erfahrungen. Schritt: Folgerung: Man zieht Schlüsse. Beispiel für eine 4-Schritt-Argumentation Schritt: Es ist richtig, dass das Stimm- und Wahlrecht von 18 auf 16 Jahre gesenkt wird. (Aussagesatz) Schritt: ,denn von 16-Jährigen wird heute in vielen Bereichen des täglichen Lebens erwartet, dass sie Verantwortung übernehmen (Sprachliche Verknüpfung mit denn, weil, da, nämlich) Schritt: So müssen sie sich nach der obligatorischen Schulzeit für einen Beruf entscheiden, sind steuerpflichtig und können über ihre religiöse Zugehörigkeit entscheiden. (Neuer Satz, sprachliche Verknüpfung mit so, zum Beispiel, beispielsweise) Schritt: Daher ist es nur logisch, dass auch die 16- und 17-Jährigen in der Politik mitbestimmen sollten. Damit würde auch ihr Interesse an politischen Prozessen steigen. (Neuer Satz, sprachliche Verknüpfung mit daher, folglich, also, somit, sodass) Aufbau und Inhalt von Erörterungen Die Einleitung und der Schlussteil sollten ungefähr 10% der ganzen Erörterung ausmachen, während der Hauptteil die restlichen 70-80% ausmacht. Einleitung: Sie führt die Lesenden zum Thema und weckt Interesse. Mögliche Einleitungen: Beschreibung der Ausgangslage, Szenischer Einstieg, Hinweis auf aktuelles Ereignis, konkretes Beispiel, eigene Erfahrung/ Erlebnis, Fakten, Zitat oder Sprichwort, Begriffserklärung. Die Einleitung sollte mit einer Frage enden, die den Aufbau der Erörterung (linear, dialektisch) klar macht und in den Hauptteil überleitet. Formulierungshilfen: Was spricht dafür, was spricht dagegen?, Was sind die Vor- und Nachteile?, Folgende Argumente sprechen dafür/dagegen. Hauptteil: Hier wird argumentiert, er ist das Kernstück der Erörterung. Der Hauptteil besteht aus 3 bis 5 Argumenten, wobei das wichtigste jeweils zuletzt kommt. Wichtig ist die Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft: Eigene Erfahrungen und Erlebnisse, Fakten/Zahlen, Forschungsergebnisse, Aussagen von Fachpersonen, sowie Normen sind starke Argumente. Formulierungshilfen: Ein wichtiger/zentraler/entscheidender Punkt ist..., Dieses Argument steht an erster Stelle/ist das wichtigste, Wichtig ist vor allem.../von Bedeutung ist..., Betrachtet man vor allem.../Betrachtet man in erster Linie..., daher/deshalb/somit/also/daraus folgt... (=folglich), schliesslich,... Schluss: Im Schlussteil nimmt man persönlich Stellung. Die Stellungnahme muss sich auf die Argumente im Hauptteil beziehen und sich logisch daraus ergeben. Zusätzliche Möglichkeiten sind: Eine kurze Zusammenfassung, eine Hoffnung, Ausblick in die Zukunft, eine Aufforderung, ein Appell, eine offene Frage, ein persönlicher Wunsch. Formulierungshilfen: Ich bin überzeugt..., Ich bin der Meinung/Ansicht..., Meiner Meinung nach..., Ich bin klar für/gegen..., Die Argumente sind überzeugend und sprechen für/gegen..., Für mich ist klar/gilt/bedeutet..., Ich hoffe/wünsche mir... Beispiel für eine Erörterung "Die heutigen Jugendlichen sind doch einfach nur verwöhnt." Dies ist eine Aussage, die auch ich bereits zu hören bekommen habe. Meist sind es Senioren, die dieser Ansicht sind. Doch hat es die heutige Jugend wirklich einfacher und sind Jugendliche tatsächlich verwöhnt? Erstens ist das Schulsystem viel komplexer und anspruchsvoller geworden. Die Ansprüche an heutige Schülerinnen und Schüler sind, im Vergleich zu den 50er und 60er Jahren sehr gestiegen. Die Jugendlichen müssen mit einem immer grösseren Druck und weniger Freizeit zurechtkommen. Als ich einmal bei meinen Grosseltern zu Besuch war und sehr viel zu lernen hatte, sprach ich mit meinem Grossvater darüber. Ich berichtete ihm, für welches Fach ich noch büffeln musste. Daraufhin seufzte er und meinte: "Früher war die Schule noch viel einfacher. Ich hatte, ohne viel zu lernen, in fast jedem Fach eine 6." Ein ausschlaggebender Punkt ist auch die Situation in den Familien. Während früher die Mutter zu Hause war und sich um die Kinder sorgte, ging der Vater arbeiten und Geld verdienen. Heutzutage kommt es oft vor, dass beide Elternteile arbeitstätig sind und ihre Kinder im Alter von 12 Jahren, teils sogar früher, alleine zu Hause lassen. Meine frühere beste Freundin war in dieser Situation. Beim Heimlaufen am Mittag von der Schule redeten wir jeweils darüber, was es wohl zu Mittag gibt. Bei ihr war es meist so, dass es eine Fertigpizza aus dem Ofen gab, da sie alleine war und nichts anderes kochen konnte. Wichtig ist vor allem der gesellschaftliche Druck von heute. In den sozialen Netzwerken werden Bilder geteilt von beinahe magersüchtigen Models mit Markenklamotten. Besonders junge Mädchen wollen dem heutigen "Idealbild" entsprechen und hungern, bis nur noch Haut und Knochen zu sehen sind. Aber auch Mobbing ist heutzutage ein grosses Thema. Mir ist bewusst, dass es auch schon früher Mobbingopfer gab, doch mit den heutigen technischen Hilfsmittel wie Handys und Tablets werden die Betroffenen rund um die Uhr beleidigt. Ich bin der Ansicht, dass die heutigen Jugendlichen keinesfalls verwöhnt sind. Einerseits hat es in den letzten Jahren viele positive Veränderungen gegeben wie eben beispielsweise die technischen Fortschritte. Doch auch diese bringen ihre Schattenseiten mit sich.
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