Lernziele:
- wissen unter welchen rechtlichen und ethischen Bedingungen Journalismus betrieben wird
- Instrumente zur Qualitätssicherung und -kontrolle kennen
- wissen wie eine Blatt- bzw. Inhaltskritik durchgeführt werden kann
Gesellschaftlicher Grundkonsens
Sozio-kulturelle (ev. auch religiöse) Prägung
Staatssystem (föderal strukturierte Demokratie)
Politischer Wille
Juristische Regelung
Unternehmerische Haltung
Persönliches Wertesystem (Wollen sie wirklich auch fürs Publikum arbeiten? Persönliche und berufliche Haltung)
Wirtschaftlicher Rahmen
- Freiheit des Journalisten durch Freiheitsrechte des Einzelnen beschränkt- Brancheninterne Regulierung: Presserat- UBI: Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen
Drei Grundsätze:
Unabhängikgeit
Hohe Qualität
Liberale Grundhaltung
Unabhängigkeit: Frei von Sonderinteressen, Sicherstellung eines hohen Eigenfinanzierungsgrads, eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit, große Krisenresistenz, sorgsam gelebte Checks-and-Balances gegenüber DrittinteressenHohe Qualität: kompetent, relevant, originär, exklusiv, innovativ, adaptiv, professionell (messbar besser als spezifische Konkurrenz im jeweiligen Angebotssegment)Liberale Grundhaltung: Respekt vor dem Individuum und seiner Eigenverantwortlichkeit, Förderung von gesellschaftlicher und marktwirtschaftlicher Freiheit bei größtmöglicher interventionistischer Zurückhaltung und schlanken stattlichen Strukturen, und Kampf für Menschenwürde und Freiheitsrechte unter Achtung der Rechtsstaatlichkeit
Diapositiva 4
Qualitätsmanagement - Messgrößen
Wie misst man Qualität?- Sachliche Richtigkeit (was unterscheidet falsch und richtig?)- Relevanz (gemäß Positionierung)- Zeitliches Genügen (rechtzeitig, schnell, erste...)- Handwerkliches Genügen (Aufbau, Zugang, Distanz, etc.) - Stilistisches Genügen (Sprache, Ton, Bild, Dramaturgie, etc.)- Produktionssicherheit- Kundenfreundlichkeit- Nutzwert- Einzigartigkeit- ABER, keine ISO-Zertifizierung bei Kernprodukt, dem Inhalt
Wie sichert man Qualität?- Aus- und Weiterbildung- Workflow-Management (4-Augen-Prinzip) - Kritische Hinterfragung der eigenen Leistung (Senderkritik)- Bench-Vergleich- Kundenfeedback- Rahmenbedingungen- Redaktionskultur- Achtung und Durchsetzung von Kodizes- Sanktionierung bei Misstritten- Transparenz bei Fehlern, Rügen, juristischen Urteilen- Selbstregulierung durch Ombudsperson/ Presse-bzw. Medienräte
Diapositiva 5
Feedback-Kultur 1
Was ist eine zielführende Feedback-Kultur?
sachlich, fair, nachvollziehbar
positiv kritisch (anstelle von destruktiv vernichtend)
keine Eigen-bzw. Gruppendynamik zulassend
reflektierend auch der Kritik gegenüber
nie nur top-down!
verankert in der Redaktionskultur
ergebnisverbessernd
exemplarisch für das Allgemeine
Wie organisiert man Feedback?
Sitzungen
täglich, wöchentliche, instand?
kontinuierlich../situativ...
prinzipiell als Teil der governance in einer Redaktion
mehrstufig
indirekt schriftlich/ direkt face-to-face
Fremd- und eigene Wahrnehmung
Diapositiva 6
Feedback-Kultur 2
Wie ist es bei einer gut geführten Redaktion üblich?
täglich Kurzkritik (situativ) durch CR/TL während Morgenstehung
täglich Inhaltskritik Ressortebene
täglich Gestaltungsfeedback durch AD an Bildredaktion
laufend (extrem zufällig) durch CR (walking around...)
Wöchentlich schematisch an Planungssitzung Kader
selten Einladung Fremdkritik
4-6-Augen-Prinzip bei allen Texten (Soll), Kommentaren (Pflicht)
alle "heiklen" Inhalte müssen CR vorgelegt werden
CR reagiert mündlich oder schriftlich
Meinungsbildung im Ausspracheverfahren mit Dossierverantwortung
MA-Gespräche auf allen Stufen mind. 1x jährlich
Sorgsame Führung heisst, Feedback als eine direkte Funktion der Qualitätssicherung auf Ebene Mitarbeiter und Inhalten zu verstehen. Aber: Wer solches leisten will/muss, muss dafür sehr viel Zeit und Akribie aufwenden können! So gesehen dient Feedback eben nicht nur zur Förderung einer möglichst fehlerarmen Publizistik (direkte Qualitätssicherung), sondern ist immer auch Bestandteil eines erfolgreichen Redaktionsmanagements mit Blick auf Mitarbeiterführung (indirekte Qualitätssicherung). Wenn sich Journalisten ernst genommen fühlen, Wertschätzung und Tadel erhalten, dann zeugt das von Respekt für ihr Handwerk. Das ist intrinsisch wohl die beste Motivation für einen Journalisten. Gute Chefs sind daher präsent und aufmerksam für beides!
Diapositiva 7
Hinweise zu Text und Bild
Bildlegende braucht notwendige Informationen für Verständnis des Bildes
Klare Benennung von Ort und Personen in der Bildlegende
Keine Informationen in die Legende, die im Bild nicht eindeutig enthalten sind
--> Nicht die Interpretation des Bildes dem Leser vorgeben
Bei selbsterklärendem Bild: Verzicht ("Abfallsäcke" kann jeder selber sehen)
keine Ironie in Bildlegende