Sprachwissenschaften WiSe 18/19

Descripción

Germanistik Fichas sobre Sprachwissenschaften WiSe 18/19, creado por Wiebke Richter el 29/01/2019.
Wiebke Richter
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Resumen del Recurso

Pregunta Respuesta
Teilbereiche der Sprachwissenschaft - Phonetik / Phonologie -Graphematik - Morphologie - Syntax -Semantik -Pragmatik -Semiotik, Dialektologie, Kommunikationswissenschaft - Orthographie
Womit beschäftigt sich Sprachwissenschaft? -> Sprache wird wissenschaftlich thematisiert -> Wissenschaft von der Sprache und den Sprachen -> Gebrauch, Wandel, Bedrohung + Strategien zur Einflussnahme
Phonetik > materielle Beschaffenheit von Sprache > atrikulatorisch (Produktion) ! > akustisch (Frequenz, Amplitude der Schallwellen) > auditiv (Verarbeitung) > sprachübergreifend > Phon []
Phonologie > Funktion (Bedeutung) von Lautereignissen > sprachspezifisch -> Einzelsprache > Phonem //
Minimalpaaranalyse > 2 Wörter aus einer Sprache, die sich in genau einem Phon unterscheiden > Bedeutungsunterschied? ja -> Phoneme nein -> Allophone (Unterschied rein phonetisch)
freie Allophonie die r-Laute -> kleines r und umgedrehtes R Allophone von /R/
kombinatorische/ stellungsgebundene Allophonie Ich- und Ach-Laut > sind an ihren Zusammenhang gebunden > Ach-Laut eine Variante des Ich-Lautes
Ich- und Ach-Laut Ich-Laut nach vorderen Vokalen (oder nach Konsonanten, bei Diminutiven) Ach-Laut nach hinteren Vokalen
Beschreibungskriterien für Konsonanten Merkmaltriplet: 1. Artikulationsort 2. Artikulationsart/ -weise 3. Stimmbeteiligung
1. Artikulationsort 1.1. bilabial -> beide Lippen > p, b, m, 1.2. labiodental -> Unterlippe an Schneidezähne > f, v 1.3. dental -> Zungenspitze an Schneidezähne 1.4. alveolar -> Zungenspitze an Zahndamm > t, d, s, z, n, l, r 1.5. post-alveolar -> kurz nach Zahndamm >ʃ, ʒ 1.6. palatal -> Zungenrücken an harten Gaumen > ç 1.7. velar -> Zungenrücken an weichen Gaumen > x, ŋ, g, k 1.8. uvular -> Zäpfchen > R 1.9. glottal -> Verschluss der Stimmlippen > h, ʔ
2. Artikulationsart 2.1. plosiv -> Verschlusslaut mit abrupter Öffnung > p, b, t, d, g, k, ʔ 2.2. frikativ -> Reibelaut durch Engbildung zwischen Artikulatoren > f, v, ʃ, z, s, ʒ, ç, x, h 2.3. nasal -> Luft entweicht durch Nase (Öffnung velum erforderlich) > ŋ, n, m 2.4. lateral -> Luft entweicht an den Seiten der Zunge > l 2.5. vibrant -> Trillerlaut durch trillernde Artikulatoren > R, r
Einteilung von Konsonanten Konsonant Obstruent(Geräusch) Sonorant(Ton) Plosiv Frikativ Oral Nasal Lateral Vibrant
Sonoritätshierarchie Vokal > Sonorant > Obstruent Vib Lat Nas Fri Pl -> Am Anfang von Silben erst Obstruent, dann Sonorant -> Am Ende erst Sonorant, dann Obstruent
Vokale Merkmalquadrupel: 1. Zungenstellung 2. Öffnungsgrad 3. Gespanntheit 4. Lippenrundung
1. Zungenstellung vorne : i ɪ , e ɛ, y Y, ø œ (hell) Mitte: ə hinten: o ɔ, ɑ a, u ʊ (dunkel)
2. Öffnungsgrad offen: ɑ a 1/2: ø œ, e ɛ, ə, o ɔ geschlossen: i ɪ, u ʊ, y Y
3. Gespanntheit gespannt: i, ɑ, o, e, u ungespannt: ɪ, ʊ, a, ə, ɔ, ɛ -> hängt mit Länge zusammen
4. Lippenrundung gerundet: o ɔ, u ʊ, y Y, ø œ ungerundet: i ɪ, e ɛ ə, ɑ a
Schwa- Laute Normalschwa : ə -> wie in Rose Tief-schwa: ɐ -> wie in Winter
Silbe > suprasegmentale Phonologie > kleinste Einheit des natürlichen Sprechflusses > minimale Voraussetzung: gefüllter Kern > Anfangsrand und Reim, der aus Kern und Endrand besteht > Vokale im Kern > max 3 Konsonanten im AR möglich -> Sprache > max 5 Konsonanten im ER möglich -> impfst > Silbengrenze wird mit Punkt markiert
nicht vokalische Silbenkerne > Sonoranten können Vokalposition einnehmen > der Konsonant, der in Sonoritätshierarchie am höchsten ist, kann zum Vokal erhoben werden, obwohl er keiner ist > Bsp.: Bauen -> bau'n Ampel -> Amp'l Stapeln -> Stapl'n (l am sonorsten, wird zu Vokal)
Fuß Silbenfolge mit fester Akzentstruktur
Trochäus 1. Silbe: Vollsilbe, Hauptsilbe -> betont, Vollvokal im Kern 2. Silbe: Reduktionssilbe -> unbeton(bar)t , schwa meist Reduktionsvokal
Silbentypen > Onset kann nackt oder bedeckt sein > Koda kann geschlossen oder offen sein > nackt + geschlossen > nackt + offen > bedeckt + geschlossen > bedeckt + offen
nackt + geschlossene Silbe -VC <bauen> -> 2. Silbe <Bauern> -> 2. Silbe
nackt + offene Silbe -V- <Bauer> -> 2. Silbe (nur Tief-schwa) <Mauer> -> 2. Silbe (nur Tief-schwa)
bedeckt + geschlossene Silbe CVC <los> <Stuhl> <Licht>
bedeckt + offene Silbe CV- <geh> <sie> <Liebe> -> 1. Silbe
KonsonantenBUCHSTABENverdopplung Bsp.: Mutter, Suppe, Puppe, Tonne -> Buchstabenverdopplung wird nicht mit doppeltem Laut verschriftet -> der zu verdoppelnde Buchstabe steht auf der Silbengrenze mit einem Punkt darunter
Wozu Schrift/ Wozu Schule? gesprochene / geschriebene Sprachen Zugehörige Tätigkeiten: -> Produktion: sprechen/ schreiben -> Rezeption: hören/ lesen "Inventar": -> Laute : Phoneme + Phone / Schriftzeichen: Graphen + Grapheme Produktion: -> natürliche Artikulationsorgane/ künstl. Werkzeuge (Schreibgerät + beschreibbare Oberfläche) Art des "Reizes": -> akustisch + auditiv : Schallereignis -> Zeit -> flüchtig / visuell + optisch : Lichtimpuls -> Raum -> dauerhaftes -> Verdauerung von Sprache Erwerb: -> ungesteuerter Erwerb im soz. Umfeld, Nachahmung, natürlich + parallel zur Entwicklung/ gesteuerter Erwerb durch Experten in Institution (Schule) Verhältnis Produzent <-> Rezipent: -> umittelbar, zeitliche und räumliche Nähe -> Sprache der Nähe / Sprache der Distanz -> zeitlich, räumlich, sozial darüber hinaus: -> Mimik, Gestik, nonverbales / Emoticons, Handschrift, nonskriptuales
konzeptionell eher mündlich -> ungeplant, situativ -> Wort- und Satzabbrüche -> Syntax und Wortwahl nicht so elaboriert -> Emotionen
konzeptionell eher schriftlich -> grammatikalische Richtigkeit / keine Satzabbrüche -> HS/NS -> ausgewähltes Vokabular -> Allgemeinverständlichkeit -> Objektivität
Bsp Sprache der Nähe Freunde, Tagebuch, Liebesbrief
Bsp Sprache der Distanz Gesetzbucheinträge, Nachrichten
Graphetik/ Graphematik Struktur von Schriftzeichen und die Regeln, nach denen sie zu Silben, Wörtern, Sätzen und Texten kombiniert werden
Graphetik > Graph, mehrere Graphen > materielle Seite der geschriebenen Sprache -> das, was potenziell möglich ist > kleinste wahrnehmbare Einheit <>
Graphematik > Graphem(e) > das eine System von Schrift -> untersucht die Funktion von Graphen > kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit in der Schrift <>
Minimalpaaranalyse für die Schrift <Prärie> <Prämie> -> nicht nur Graphe, sondern Grapheme
Allographie <A> stellungsgebundende Allographie <a> <Photo> freie Allographie <Foto>
Prinzipien der Graphematik 1. Phonograpisches Prinzip 2. Silbisches Prinzip 3. Morphologisches Prinzip 4. Syntaktisches Prinzip
1. Phonographisches Prinzip > Visualisierung von Phonemen > Alphabetschrift: Schrifteinheiten auf Lautsegmente bezogen Phonem-Graphem-Korrespondenz (PGK/GPK) -> konkrete Laute mit Funktion werden Schriftzeichen zugeordnet
2. Das Silbische Prinzip > Schrift visualisiert Silben- und Fußstrukturen > Basis: trochäischer 2-Silber > 5 orthographische Typen: 1. offene Vollsilbe 2. geschlossene Vollsilbe 3. "-" mit Konsonantenbuchstabenverdopplung 4. visuell markierter Zweisilber 5. visuell markierte Vokallänge
2. Das Silbische Prinzip 2.1. Die offene Vollsilbe > Feder -> ER der 1.Silbe leer -> Vokalbuchstabe gespannt + lang
2. Das Silbische Prinzip 2.2. Die geschlossene Vollsilbe > Felder -> ER der 1. Silbe gefüllt -> kurzer + ungespannter Vokal
2. Das Silbische Prinzip 2.3. Die geschlossene Silbe mit KonsonantenBUCHSTABENverdopplung > Felle -> l auf Silbengrenze (durch Verdopplung) -> Vokal kurz + ungespannt -> Erzeugung einer geschlossenen Silbe
2. Das Silbische Prinzip 2.4. Der visuell markierte Zweisilber (silbeninitiales <h>) > gehen -> Sichtbarmachen der Silbengrenze durch Einfügen von <h> im AR der Reduktionssilbe -> nicht auf phonologischer Ebene verschriftet
2. Das Silbische Prinzip 2.5. Die visuell markierte Vokallänge (silbenschließendes <h>) > fehlen -> Einfügen von <h> im Endrand der Vollsilbe -> Sicherstellen der Länge + Gespanntheit des Vokals -> Dehnungs - h
3. Das morphologische Prinzip > Verwandtschaft der Wörter > Morpheme in allen Umgebungen so ähnlich wie möglich (STAMMKONSTANZ) > AUSLAUTVERHÄRTUNG: -> wird im Neuhochdeutschen nicht verschriftet, um Stamm konstant zu halten *Hunt statt Hund Hilfe: Trochäen bilden! Hunde
4. Syntaktisches Prinzip Schrift markiert syntaktische Eigenschaften von sprachlichen Einheiten Großschreibung: satzinitiale Großschreibung (-> Satzanfänge) und satzinitiale Großschreibung (-> bestimmt syntaktische Funktion von Wörtern) > Getrennt- und Zusammenschreibung separiert syntaktische Wörter > Interpunktion separiert größere syntaktische Einheiten > Großschreibung, wenn Wörter als Substantive gebraucht werden -> Nominalphrasenkerne > alles, was nicht groß geschrieben wird, wird klein geschrieben > Kern vergibt Genus an Gruppenmitglieder
Morphologie Lehre vom Wort/ -bildung Wort = kleinste Einheit des Satzes "Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen hinterher" > empirisches Wort: alles, was zwischen Leerzeichen steht -> 9 > lexikalisches Wort: gleiche Wortbedeutung -> 5 > etymologisches Wort: gleicher Wortstamm -> 4 > syntaktisches Wort: gleiche Wortform -> 6
Morph/ Morphem/ Allomorph Morph -> kleinste warnehmbare Einheit Morphem -> kleinste bedeutungstragende Einheit Allomorph -> verschiedene Morpheme mit gleicher Funktion -> -e, -er, -n, -s, -en alles Pluralmorpheme, deshalb Allomorphe (Varianten, die funktional das Gleiche ausmachen)
Komposition Zusammenfügen von mindestens 2 Stämmen Baum (Komplement) + Haus (Kopf) -> Komplement verliert Wortartpotenziale, Kopf legt Wortart fest > links Semantik, rechts Grammatik !!
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