Allgemeine 2 - Teil 12 (Beobachtungslernen)

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Lena Paisdzior
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Lena Paisdzior
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Resumen del Recurso

Pregunta Respuesta
Klassische Konditionierung -kann erklären, wie emotionale und physiologische Reaktionen auf vormals neutrale Reize übertragen werden und anschließend automatisch von diesen ausgelöst werden -erweitert Signalrepertoire -KK kann nicht erklären, wie neues Verhalten zustande kommt
Operante Konditionierung -kann erklären, nach welchen Gesetzmäßigkeiten sich die relative Häufigkeit neuer Verhaltensweisen ändert, und wie auf der Grundlage zufälliger Variationen neues Verhalten entstehen kann ->Trial + Error oder Shaping ->mit neuem Verhalten ist hier solches gemeint, was vor dem Lernen nicht spontan auftrat -Erweiterung des Verhaltensrepertoires -riesiger Schatz an Interventionsmöglichkeiten zur Verhaltensformung bei Mensch und Tier
Nachahmung / Beobachtung - Wer z.B. eine handwerkliche Tätigkeit lernt, beginnt meist nicht mit der Produktion zufällig ausgewählter und zufällig variierender Reaktionen -> wer neues Verhalten lernt, erwirbt die Grundlagen häufig durch Nachahmung =Ausführung eines neuen oder bekannten Verhaltens als Antwort auf die Wahrnehmung eines analogen Verhaltens eines Modells
Beobachtungslernen allgemein - Menschen und Tiere können und müssen nicht immer alles durch Versuchen und Irrtum lernen -> ineffizient und teils gefährlich -Menschen und Tiere können am Modell lernen -> Lernen durch Imitation und am Modell kann unterschiedlich genau und komplex sein -> es können unterschiedliche Aspekte einer Situation extrahiert werden -> z.B. beginnen Babies sofort mit der Imitation
Imitation und verwandte Phänomene -soziale Erleichterung Aktivierung der dominanten vorhandenen Reaktionen -> z.B. Hühner fressen in Gesellschaft anderer mehr als allein -> z.B. Radfahrer gegeneinander sind schneller als alleine gegen die Uhr (Triplett) => Menschen machen mehr von etwas, wenn andere dabei sind =Zunahme der Häufigkeit oder Intensität des gerade dominanten Verhaltens durch die Anwesenheit anderer
Imitation und verwandte Phänomene -Mimikry =Wiederholung der physischen Handlung ohne dabei ein Ziel (außer ev. Imitation selbst) zu verfolgen -> z.B. kleine Kinder imitieren etwa die Bewegungen der Erwachsenen -Verhalten anderer, vor allem Mimik ist ansteckend -Imitation ist ziellos
Imitation und verwandte Phänomene -Stimulus enhancement -die modellierte Handlung lenkt Aufmerksamkeit auf relevante Reize -> Dunkers 2-Seile-Problem
Imitation und verwandte Phänomene -Echte Imitation = Übernahme einer Handlung, um selbst das zugehörige Handlungsziel zu erreichen -z.B. größere Kinder lernen, einen Computer und ein Programm zu starten, um selbst ein Spiel zu spielem -> Handlung wird kopiert, um Ziel zu erreichen
Imitation und verwandte Phänomene -Emulationslernen => Es wird eher etwas über das Objekt gelernt als eine Mittel-Ziel-Beziehung -aemulatio = Nacheiferung -Bsp.: ein junger Affe beobachtet wie die Mutter leckere Ameisen unter einem Baumstamm findet. Er lernt nicht die konkrete Handlung, sondern die Tatsache, dass an einem solchen Ort Ameisen zu finden sind.
Imitationslernen bei Vögeln the opening of a milk bottles by birds -fisher & Hinde in british brids 1949 -Meisen stahlen Milch ->andere Meisen beobachteten =>Verbreitung durch Imitation mit Ziel (Sahne / Milch)
Imitation bei Neugeborenen McDougall (1908) Thorndike - hielt Imitation für Instinkt -> beobachtete seinen Sohn (4 Monate), der Zunge herausstrecken nachmachte - wurden Kinder vielleicht für Imitation verstärkt? - Thorndike fand bei vielen Tieren (die durch Trial + Error lernten) keine Imitation => seine Vermutung: Imitation = höhere Leistung
Imitation bei Neugeborenen Meltzoff & Moore (1977, 83) - Experimente mit Babies -> 12- 21 Tage und 0,7 - 71 Stunden alt -> Vorgabe verschiedener Verhaltensweisen (z.B. mouth opening) -> Baby (auch kurz nach Geburt) machte nach => möglicherweise BSP für fixes Verhaltensmuster bei Menschen => Babies mit angeborenen Auslösemechanismen, durch Schlüsselreize (Zunge raus) ausgelöst?
Meltzoff & Moore (1977, 83) Ergebnisse
Spiegelneurone Korrespondenzproblem Wie ist es möglich einen visuellen Input in eine motorischen Output zu übersetzen? ->Woher weiß ich, was an mir so ist wie an meinem Gegenüber?
Spiegelneurone Giacomo Rizolatti - Fund von Spiegelneuronen - prämotorischer Kortex von Makakken - Neurone feuern bei Ausführung einer bestimmten objektgerichteten Bewegung -> z.B. Erdnuss nehmen und essen => Spiegelneurone sind sowohl bei Beobachtung, als auch bei Ausführung der Handlung aktiv => wichtige Basis für Imitationslernen - analoge Mechanismen auch beim Menschen im EEG und anderen Verfahren beobachtet
Imitation vs. Emulationslernen bei Affen und Kleinkindern - Affen und Kleinkinder lernen "Frucht" zu öffnen -> mit Süßem gefüllt - Kleinkinder lernen Handlungen genauer als Affen - Affen verstehen aber irgendwann, dass das Öffnen der Kiste zu Süßem führt => lassen überflüssige Handlungen weg - Erwachsene imitieren ähnlich wie Affen - Reine Imitation: Ziel verstanden und Handlung nachmachen - Emulation: Ziel verstanden, Handlung nachmachen und "Handlungsprinzipien" verstanden => was ist wichtig, was nicht - wesentlich: Erwerb von Kenntnissen, welche Sequenzen zu welchem Ergebnis führen
Badura & Walters: Social Learning and personality development (1963) - herkömmliche Lerntheorie = eklatant unvollständig -> vernachlässigt Rolle von Beobachtungslernen - betont unmittelbare individuelle Erfahrung als Basis für Lernen -Menschen seien aber nicht auf individuelle Erfahrung angewiesen -> auch aus Beobachtungen des Verhaltens und der Verhaltenskonsequenz anderer Personen lernen
Miller & Dollard (1941) Imitation als Dreifachkontigenz - Erklärung durch stellvertretende Verstärkung und Generalisierung des Lernens der Konsequenz => Imitation als Dreifachkontigenz - Sd --> R --> Sv - diskriminierender Stimulus ( Verhalten des Modells) - Verhalten (R) = Imitation des Modells - Verstärkung (Sv) = Lob / Belohnung - Bsp.: Max läuft zur Tante und bekommt Süßigkeiten. Moritz läuft Max hinterher -> "Max läuft" wird Hinweisreiz -> Laufen (R) -> Verstärker (Süßes) -Aber: Erklärungsbedürftig ist nicht das verstärkte Verhaltensweisen zunehmen, sondern warum Imitation überhaupt gezeigt wird
Bandura (1971 / 76) Kritik an Dreifachkontigenz - häufig wird das Verhalten nicht direkt nach der Beobachtung imitiert (nur Sd vorhanden, aber R -> Sv fehlt) - häufig wird Imitation nicht verstärkt (nur R vorhanden, Sd und Sv fehlen) -> Bsp.: Ein 2-Jähriger beobachtet die Mutter in der Küche bei der Zubereitung von Müsli, später isst er alleine Müsli => man sieht zwar, was man machen könnte, aber macht das ja nicht
Ziel der Theorien zum Beibachtungslernen - besteht nicht darin, soziale Bahnung bereits etablierter Verhaltensweisen zu erklären - soll erklären, wie Beobachter nur durch Wahrnehmung eines Modells neue Reaktionen erwerben, die sie vorher nie gezeigt haben
Einwand Generalisierungstheorie - Menschen lernen, dass sie häufig für "gute Imitationen" belohnt werden -> Imitation selbst ist sekundärer Verstärker -> KK: Ähnlichkeit zwischen Modellverhalten und Nachahmung wird zu konditionierten sekundärem Verstärker - konditionierter Verstärker tritt auf, wenn das gezeigte Verhalten dem Modell ähnelt => Imitation nimmt zu => Theorie der operanten Konditionierung / Theorie der generalisierten Imitation
Theorie der generalisierten Imitation - kann viele Phänomene der Imitation erklären - Aber: wie sinnvoll ist lerntheoretische Erklärung? - z.B. Atmen auf lerntheoretische Weise: ->ein- und ausatmen nach Luftanhalten führt zu angenehmen Effekt aber sinnvollere Erklärung wäre, dass Atmen instinktiv angeboren ist
Modelllernen aggressiven Verhaltens Bandura (1961) und Bobo-doll 1 -72 vierjährige spielen mit Erwachsenen - EG: Erwachsener (m,w) fängt an, neuartige aggressive Verhaltensweisen gegenüber Bobo auszuführen (boxt Bobo z.B. ins Gesicht) - KG 1: Modell ist nicht aggressiv - KG 2: Ohne Modell - Ergebnis: EG zeiget viel mehr aggressives Verhalten als KG (Jungen mehr als Mädchen) -> Ergebnisse widersprachen der damals gängigen psychoanalytisch motivierten Katharsis-Theorie => passiver Konsum von Gewalt helfe, Aggressionen abzubauen
Bandura, Ross & Ross (1963) A welche Rolle spielt Realitätsnähe? - Theorie: stellvertretende Verstärkung -> Nachahmung findet auch statt, wenn Lerner nie selbst belohnt oder bestraft wurde, sondern nur beobachtet hat - EG 1: reale Szene (hoch) ->realitätsnah - EG 2: gefilmte Szene im Fernsehen (mittel) - EG 3: nichtmenschliche Comic-Charaktere (niedrig) - KG: kein Treatment - 96 vierjährige in 4 Gruppen - EG 1: Modell (Erwachsen) traktiere Puppe gewaltsam (3 Schläge auf Nase, 3 Schläge mit Schläger auf Kopf, 3 Aufsitzen, 3x durch Raum treten) - EG 2: Analoge Szene als Realfilm in TV - EG 3: Szene als Pseudo-Cartoon-Film - KG: kein Treatment - Test in anderem Raum mit Spielzeug in Abwesenheit des Modells - Bei Wegnahme des Spielzeugs waren alle Kinder zunächst frustriert, dann wurden sie in Raum mit der Puppe gebracht - Ergebnis: Gruppe 1-3 zeigten sich aggressiver als KG => Beobachtung aggressiven Verhaltens bewirkte offenbar Zunahme an aggressivem Verhalten - besonders imitativ, aber auch neue aggressive Verhaltensweisen gezeigt
Bandura, Ross & Ross (1963) B Inwiefern ist dieses Verhalten gelernt? - Inwiefern ist dieses Verhalten gelernt? In der klassischen Operationalisierung würde man eher denken, dass alles von Konsequenzen des Handelns abhängt - 66 vierjährige sahen 5min Film -> Erwachsener "Rocky" führte 4 neue aggressive Verhaltensweisen gegenüber Bobo aus (z.B. boxte Bobo ins Gesicht) - EG 1: Erwachsener bekam Süßigkeiten und Snacks + wurde "starker Champion" genannt - EG 2: Erwachsene wurden ausgeschimpft, ermahnt, bekamen Klaps - EG 3: keine Konsequenz - Ergebnis: Imitatives aggressives Verhalten wurde spontan in Gruppe 1 mehr gezeigt als in EG 2 und 3 - Fazit: beobachtbare Konsequenzen des Verhaltens war ausschlaggebend für Performanz von Verhalten - wurde Kindern anschließend eine Belohnung versprochen, zeigten alle das Verhalten => Kompetenz hatten Kinder => wie bei Tolman hatte Konsequenz keinen direkten Einfluss auf Kompetenz => spricht gegen operante Lerntheorie im engeren Sinne - Aber: Zunahme neuer Aggressionen -> nicht nur Modelllernen
Soziale Lerntheorie nach Albert Bandura -sozial kognitive Theorie - Mechanismen des Lernens: -> durch eigene Erfahrung (Trial & Error) -> durch Lernen am Modell - Unterscheidung Kompetenz und Performanz - Kompetenz umfasst nur die ersten drei Prozesse, für Performanz müssen Motivationsprozesse hinzukommen - gelernt werden vor allem abstrakte Verhalten-Effekt Kontingenzen -> reale und symbolische Modelle (Medien) funktionieren - Aufmerksamkeitsprozess: Stimulus enhancement -> ich muss hinsehen, wenn ich was will - Motorischer Reproduktionsprozess: man muss in der Lage sein, das motorisch auszuführen - Verstärkungsprozess: Man muss es auch wollen
Soziale kognitive Theorie -Abb
Soziale Lerntheorie nach Bandura -Aufmerksamkeit - Verhalten 1) Salienz -> Verhalten eher imitiert, wenn es für Person auffällig ist 2) Valenz -> bin ich Modell positiv oder negativ gegenüber eingestellt 3) Komplexität 4) Funktioneller Wert -> erweist sich das Verhalten als erfolgreich? -Beobachter 1) Motivation 2) Wachheit 3) Diskrimination -Modell 1) Ähnlichkeit 2) Macht -> wie ähnlich bin ich dem Modell? -> wie mächtig ist die Person, die das vormacht?
Soziale Lerntheorie nach Bandura - Gedächtnis - Kodierung -> bildlich: besonders gut bei unmittelbarer Nachahmung einer kurzen Verhaltenssequenz -> verbal: besser bei Abfolge komplexer Handlungen - Organisation - Wiederholung - Bandura (1971): Kinder zeigten 60% der Verhaltensweisen, die sie verbal kodiert hatten, aber nur 25%, die sie nicht verbal kodiert hatten -> z.B. Kinder sagen, was sie gerade machen
Soziale Lerntheorie nach Bandura - Reproduktion - Motivation Reproduktion: - Körperliche Fähigkeiten - Verfügbarkeit der Teilreaktionen - Feedback -> bessere Reproduktion durch verbale Kodierung Motivation: - Verstärkung (extern, stellvertretend, selbst)
Gewalt im Film, Videospiel - z.B. heißt es, dass der Attentäter von Ronald Reagon Videospiel motiviert gewesen sei - hohe Korrelation weder notwendig, noch hinreichend für Gewalttaten - Anteil Sendungen mit Gewaltszenen 1995 USA ca. 80%
Beispiele für Beobachtungs- und Modelllernen -Leistungsmotivation - etwas schwieriges zustande bringen - physikalische Objekte, Menschen oder Ideen beherrschen / manipulieren - schnell und selbstständiges Handeln - Hindernisse überwinden => hohen Leistungsstandard erreichen - mit anderen konkurrieren und sie übertreffen - Selbstachtung durch erfolgreiche Ausübung seiner Fähigkeiten steigern
Leistungsmotivation Bandura & Kupers (1964) - Modell belohnte sich beim Bowlingspielen a) für 10 oder b) für 20 Punkte mit einem Bonbon - Kinder tendierten zum gleichen Leistungsstandard wie Modell - Kinder ohne Modell belohnten sich nach jedem Wurf => man kann sich selbst verstärken: Leistungsmotivation
Leistungsmotivation Rosen & D´Andrade (1959) - Eltern von Kindern mit hohem Leistungsstandards hatten selber höhere Standards - Aber: Keine Trennung von Anlage und Umwelt möglich -> Kinder und Eltern teilen Gene und Umwelt in etwa
Beispiele für Beobachtungs- und Modelllernen - Phobien - viele Phobiker sagen, ihre Phobie bei anderen erworben zu haben - Korrelation zwischen Eltern und Kindern bestätigen dies (aber mehrdeutig, da Gene geteilt werden) - Experiment Cook & Mineka (1989): Isoliert aufgezogene Affen beobachteten (Video oder real) die Angst anderer Affen vor Schlange oder einer Blume -> Test: Affen zeigten Angst vor Schlange, aber nicht vor Blume => Preparedness beim Modelllernen
Phobien - Furchtlernen beim Menschen - Furchtkonditionierung beim Menschen 1) VP bekommt Schock 2) Beobachtungslernen: Video-Modell erhält Schock, VP selbst nicht 3) Instruktionslernen: "threat of shock" -> es wird gesagt, dass das blaue Quadrat Schock ankündigt -> passiert aber nie
Phobien -Gehirnaktivierung bei Furchtlernen - Furchtlernen durch Beobachtung aktiviert die gleichen Hirnstruktuen (Amygdala) wie Erfahrungslernen (Olsson & Phelps 2007) => neuronal recycling
Beispiele für Beobachtungs- und Modelllernen - Verhaltenstherapie - Bandura, Blanchard & Ritter (1989): Teilnehmende Modellierung sei wirksamer als Vorstellung -> z.B. Therapeut als Vorbild fasst Spinne an, vor der der Patient Angst hat - Förderung seltenen Verhaltens -> z.B. schüchterne Kinder sehen Videos in dem Kinder immer mehr zusammen machen => graduelle Modellierung - Aneignung neuer oder verlorener Verhaltensweisen -> z.B. Spiegeltherapie nach Schlaganfall: Spiegelneurone des Patienten machen Aktivität mit -> Videodemos im Leistungssport
Beispiele für Beobachtungs- und Modelllernen - Einsichtbasiertes Lernen und AHA Erlebnis - Gestaltungspsychologe Köhler -> Affe Sultan im Problemraum -> Ziel des Lernens: Problemraum umstrukturieren, sodass Zielzustand erreicht wird -wenn Affen Einsicht ins Vorgehen erhalten, haben sie ein AHA Erlebnis -> z.B. machte anderer Affe vor, dass man Kisten o.ä. stapeln konnte... -Mögliche Übertragung auf andere Probleme -> z.B. Rätsel und Denksport (z.B. 2-Seile) -> z.B. Lernen von Mengenkonstanz (Umschüttungsaufgabe)
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