B 1.4 Ausgewählte Theorien

Descripción

Studium (Studienbrief 1: Sozialisation - Eine Einführung) Bildungswissenschaften Modul 1B Fichas sobre B 1.4 Ausgewählte Theorien, creado por Yvonne Heitland el 08/03/2017.
Yvonne Heitland
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Yvonne Heitland
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Resumen del Recurso

Pregunta Respuesta
Erik H. Erikson 1902-1994; entwickelte in den 1950er Jahren ein Modell von "Identität und Lebenszyklus"; war Schüler von Siegmund Freud
Eriksons Theorie wurde für den Studienbrief ausgewählt, weil sie für die Diskussion der weiteren Kapitel hilfreich ist... Eriksons Theorie beschäftigte sich intensiv mit der Subjektentwicklung im Jugendalter, er zählt zu den "klassischen Theorien" zur Jugendsozialisation; diese Theorie eignet sich für die Diskussion der Streitfrage, ob Sozialisationstheorien den Blick für eine multi-ethnische Gesellschaft vermissen lasse
Inhalte von Eriksons Modell Wie entwickelt sich die Persönlichkeit des "gesunden", des "normalen" Menschen?; Erikson nimmt die gesamte Lebensspanne in den Blick
Konstruktion des menschlichen Lebenszyklus... ...in 8 Phasen; Jede Phase kommt zu einem Höhepunkt, tritt in ihre kritische Phase und erfährt eine bleibende Lösung gegen Ende des betreffenden Stadiums
Phasen im Modell von Erikson ("Identität und Lebenszyklus") 1. "Ich bin, was man mir gibt"; 2. "Ich bin, was ich will"; 3. "Ich bin, was ich mir vorstellen kann"; 4. "Ich bin, was ich lerne"; 5. "Wer bin ich, wer bin ich nicht?" 6. "Ich bin, was ich einem anderen gebe und was ich in ihm finde"; 7. "Ich bin, was ich mit einem anderen zusammen aufbaue und erhalte"; 8. "Ich akzeptiere, was ich geworden bin"
Erikson: Erste Phase: "Ich bin, was man mir gibt" Säugling ist total abhängig von der Mutter; Krisen entstehen, wenn Bedürfnisse nicht ständig oder ausreichend befriedigt werden; Ungewissheit über die Bedürfnisbefriedigung führt zu Urvertrauen oder Misstrauen
Erikson: Zweite Phase: "Ich bin, was ich will" beginnt mit dem Greifen von Gegenständen und der gezielten Fortbewegung; Kleinkind will etwas und lernt seine Umgebung kennen; Eltern und Erwachsene konfrontieren das Kleinkind mit Forderungen oder Verboten; Krise: Autonomie vs. Scham und Zweifel
Erikson: Dritte Phase: "Ich bin, was ich mir vorstellen kann" Kind kommt in das Spielalter, kann sich sprachlich besser ausdrücken und kann sich als "Ich" ausdrücken; im Spiel werden andere Rollen eingenommen; spielt erotische und sexuelle Bedürfnisse in der Phantasie durch (versetzt sich an die Stelle der Eltern, libidinöse Beziehung zu den Eltern); Krise: Initiative vs. Schuldgefühl
Erikson: Vierte Phase: "Ich bin, was ich lerne" sexuelle Entwicklung macht eine Pause; Eintritt in die Schule; das Kind lernt Dinge, die es für das Leben braucht; Messen mit anderen, es wird auch die Erfahrung gemacht, dass es nicht allen Anforderungen gerecht werden kann; Krise: Leistung vs. Minderwertigkeitsgefühl
Erikson: Fünfte Phase: "Wer bin ich, wer bin ich nicht? Entscheidende Phase zur Ausbildung einer stabilen Ich-Identität; rasante körperliche Veränderung (Geschlechtsreife); andere Bezugspersonen werden wichtig; Loslösung von den Bewertungsstrukturen und Werten der Eltern; Krise: stabile Identität vs. Identitätsdiffusion
Erikson: Sechste Phase: "Ich bin, was ich einem anderen gebe und was ich in ihm finde" frühes Erwachsenenalter; ...ist geprägt von der Suche nach einer Partnerschaft; in der Partnerschaft entstehen Wechselbeziehungen; Krise: Intimität vs. Isolierung
Erikson: Siebte Phase: "Ich bin, was ich mit einem anderen zusammen aufbaue und erhalte" umfasst das Erwachsenenalter; in dieser Phase entscheiden sich die Individuen für oder gegen den Aufbau einer Familie mit Kindern; Erikson sieht in der Entscheidung Kinder großzuziehen den Wunsch nach der Erfahrung des "benötigt werdens"; Krise: Generativität vs. Selbstabsorption
Erikson: Achte Phase: "Ich akzeptiere, was ich geworden bin" reifes Erwachsenenalter; das Leben retrospektiv betrachten und alle getroffenen Entscheidungen akzeptieren; Krise: Integrität vs. Verzweiflung
"Identität" bei Erikson ...meint das Verständnis des Subjekts von sich selbst; ...ist die Sicht auf die eigene Position
"Ich-Identität" bei Erikson Kindheitserfahrungen werden in Frage gestellt und in qualitativ neuer Weise zusammengefasst; das Subjekt sieht sich als eigenständig und einheitlich
in dem Buch "Die feinen Unterschiede" (1987) von Pierre Bourdieu... ...geht es um soziale Ungleichheit und soziale Unterschiede, welche darauf beruhen, dass die Menschen in einer Gesellschaft unterschiedliche Mengen von "Kapital" besitzen
Was ist Kapital? Kapital ist akkumulierte Arbeit, entweder in Form von Material oder in verinnerlichter "inkorporierter" Form
Die Akkumulation von Kapital... (egal ob in objektivierter oder verinnerlichter Form) braucht Zeit
Es gibt drei grundlegende Kapitalformen ökonomisches Kapital (ist unmittelbar an Geld gebunden); kulturelles Kapital (kann in ökonomisches Kapital konvertiert werden, eignet sich zur Institutionalisierung in Form von schulischen Titeln); soziales Kapital (soziale Verpflichtungen oder Beziehungen)
kulturelles Kapital ...existiert in drei Formen (verinnerlichter / inkorporierter Zustand, objektivierter Zustand, institutionalisierter Zustand); Fähigkeit und Begabung sind auch das Produkt der Investition in Zeit und kulturellem Kapital; Übertragung von Kulturkapital ist die am besten verschleierte Form erblicher Übertragung von Kapital
Inkorporiertes Kulturlkapital Verinnerlichungsprozess, der Unterrichts- und Lernzeit erfordert - Zeit kostet; ...wird zu einem festen Bestandteil der Person (aus "Haben" wird "Sein"); Inkorporierung kann sich unbewusst vollziehen (Sprechweise der Region oder Klasse); es vergeht und stirbt mit seinem Träger;
Objektiviertes Kulturkapital Kulturelles Kapital ist materiell über materielle Träger (Schriften, Gemälde, etc.) übertragbar (Übertragbar ist nicht juristisches Eigentum); die Verfügung über die kulturelle Fähigkeit (z.B. den Genuß eines Gemäldes) ist nicht übertragbar; d.h. um den Gebrauch einer Maschine zu lernen muss ich mich selbst intensiv damit auseinandersetzen oder es mir von jemanden beibringen lassen, der über das Wissen (inkorp. Kulturkap.) verfügt
Institutionalisiertes Kulturkapital Der schulische Titel ist ein Zeugnis für kulturelle Kompetenz; schulische oder Akademische Titel wird einer Person institutionelle Anerkennung verliehen;
Soziales Kapital Ressourcen, die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen; z.B. Übernahme eines Namens, der die Zugehörigkeit zu einer Familie/Klasse/Partei symbolisiert; Umfang des sozialen Kapitals ist abhängig von dem Netz der Beziehungen und dem Umfang des Kapitals derjenigen, mit denen jemand in Beziehung steht; ..übt einen Multiplikator auf das tatsächlich verfügbare Kapital aus; unaufhörliche Beziehungsarbeit in Form von Austauschprozessen ist notwendig für die Reproduktion von sozialem Kapital; Delegation
institutionalisierte Formen der Delegation durch Delegation wird es möglich, das gesamte Sozialkapital einer Gruppe in die Hände eines Einzelnen Repräsentaten (Familienoberhaupt, Parteichef, etc.) zu konzentrieren; es muss geregelt sein wie man Gruppenmitglied wird und wie man zum Repräsentanten werden kann
Kapitalumwandlungen andere Kapitalarten können in ökonomisches Kapital umgewandelt werden, dafür ist Transformationsarbeit nötig; das ökonomische Kapital liegt allen anderen Kapitalarten zugrunde
Schröder hat das Kapitalkonzept ergänzt: 1. symbolisches Kapital (Sprache); 2. physisches Kapital (körperliche Leistungsfähigkeit, körperliche Unterscheidungsmerkmale); 3. juridisches Kapital (Rechtsstatus, Staatsangehörigkeit); 4. ökologisches Kapital (Umwelt des Lebensraumes)
Kapitalien bei Bourdieu + Schröder
Habitus "Haltung des Individuums in der sozialen Welt, [...] seine Gewohnheiten, seine Lebensweise, seine Einstellungen und seine Wertvorstellungen."; Habitus entsteht zwangsläufig, aber unbewusst; die Prägung der Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster finden überwiegend während der Kindheit statt; ist die Einstellung zum Leben; im Habitus vereint sind Sprache, Gestik, Mimik, Auftreten, Kleidungsstil, Gangart, Manieren usw.;
Stabilität des Habitus' i.d.R. bleibt der Habitus im Lebensbverlauf stabil; Habitus ist jedoch nicht starr und unveränderbar; Aneignung eines Habitus einer höheren Klasse ist für soziale Aufsteiger notwendig, jedoch ein langwieriger Prozess, welcher die Unterdrückung der angeborenen Verhaltensmuster erfordert
Klassenhabitus die Angehörigen einer jeweiligen sozialen Klasse teilen bestimmte Vorlieben, Lebensstile und Geschmäcker
Kennzeichen von Jugend in westeuropäischen Wohlfahrtsgesellschaften Bewältigung der Entwicklungsaufgaben, Hineinwachsen in bedeutende gesellschaftliche Mitgliedsrollen, Identitätsbildung; nahezu alle Jugendlichen werden im Verlauf ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Subjektwerdung mit diesen Erwartungen konfrontiert
Was hat sich in den letztenn 30 Jahren gravierend auf das Zusammenleben fast aller Menschen ausgewirkt? ökonomische und technische Entwicklung, Massen- und Kommunikationsmedien
Beck beschreibt einen radikalen Wandel der Gesellschaft: Jedes Individuum in westlichen, industrialisierten Gesellschaften ist unmittelbar betroffen; Gewissheiten und Sicherheiten, die früher als selbstverständlich galten, sind verloren gegangen; Normale Lebensläufe sind die Ausnahme geworden, die Komplexität von Entscheidungen steigert sich massiv; Individuen müssen ihre Biographie kontinuierlich selbst herstellen (z.B. Wahl der Ausbildung)
Beck hat seine Individualisierungsthese in drei Dimensionen dargestellt: 1. Freisetzungsdimension; 2. Entzauberungsdimension; 3. Reintegrationsdimension
Freisetzungsdimension Lebenswege waren in traditionellen Gesellschaften durch Statusmerkmale festgelegt; die Auflösung der Großgruppen (z.B. bedeutungsverlust der Familie) hat zur Folge, dass soziale Binnengefüge (Familienformen, Ehe, Elternschaft, Beruf) und die Basisselbstverständlichkeiten der Lebensführung zerstört werden; Bindungen an Personen und Sachen sind flüchtiger geworden; der Mensch ist seit 30-40 Jahren aus seinen gewohnten Lebensbedingungen und Versorgungsbezügen der Familie herausgelöst worden und stärker auf sich selbst gestellt
Entzauberungsdimension "Individualisierung ist also der Auflösungsfaktor schlechthin"; der Mensch MUSS sein Leben selbst managen, es fehlt Orientierung; in Situationen der Orientierungslosigkeit können sich Ängste entwickeln; durch die Emanzipation der Frauen, müssen nun zwei hochindividualisierte Biographien verzahnt werden
Reintegrationsdimension es gibt gesellschaftliche Strukturen, durch die die Individuen in das gesellschaftliche System reintegriert werden (z.B. Schulpflicht, Ausbildungszeiten, Renteneintrittsalter, etc.); Gleichzeitig Zunahme an Reichtum und Verarmung; die persönliche Biographie wird Gegenstand des individuellen Handelns; bis in die 1960er Jahre gab es bestimmte Zeitpunkte für Familie, Ehe und Beruf, heute gibt es Wahlmöglichkeiten und alternative Lebensentwürfe; Jugendliche können heute mehr Entscheidungen treffen, müssen es aber auch
Positive Seite der Individualisierung Emanzipation, Freisetzung aus traditionellen Geschlechterrollen, Vielzahl von Wahlalternativen, Erhöhung von Entscheidungsspielräumen; Wahl zwischen unterschiedlichen Schullaufbahnen, Nutzung des Medien- und Konsumwarenmarktes
Negative Seite der Individualisierung Zunehmende Isolierung, Einsamkeit, Entscheidungszwänge, Verlust von Zugehörigkeiten, Orientierungslosigkeit
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