Von der Nachwelt in Anlehnung an das gleichnamige Drama
(ursprünglich: Wirrwar) zur Bezeichnung der Geniebewegung benutzt
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingung
Unmittelbare zeitliche Nähe zur europäischen Aufklärung
Allmähliche Entstehung eines deutschen Nationalbewusstsein
nach dem Siebenjährigen Krieges (1756-1763)
Die Aufgeklärtheit, die sich allmählich in Herrschaftsformen konkretisieren (Aufgeklärter
Absolutismus), ist in zahlreichen Territorialfürstentümmer kaum verwirklicht
Unterdrückung und Ausbeutung der Untertanen zur Finanzierung fürstlicher
Prunksucht und Machtgier bestimmen in vielen Gebieten die politische Realität
Weltbild, Menschenbild und Lebenskonzept
Ablehnung einer reinen und einseitigen Vernunft-Orientierung
Ideal: Verbindung des Rationalen mit dem Emotionalen
Orientierung an der Natürlichkeit des Menschen
Streben nach individueller Freiheiten
Ästhetische Theorie
Genialität und subjektive Schöpferkraft ersetzen jegliche Regelhaftigkeit
Das Kunstwerk wird mit einem natürlichen Organismus verglichen
Sprache
Hinwendung zur Natürlichkeit und Ursprünglichkeit der Volkssprache
Gattung
Dramen
Erlebnisdichtung/politische Dichtung
Briefroman
Autoren und Werke
Johann Gottfried Herder (1744-1803): Fragmente über die neuere deutsche Literatur, Kritische
Wälder oder Betrachtungen die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffenden
Johann Wolfgang Goethe (1749-1832): Sesenheimer Lieder, Frankfurter Hymnen, Götz von Berlichingen, Die Leiden des jungen Werthers
Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831): Sturm und Drang
Heinrich Leopold Wagner (1747-1779): Die Kindesmörderin
Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792): Der Hofmeister, Die Soldaten
Gottfried August Bürger (1747-1794): Baladen Leonore
Zitate und Sprache
"Das Gefühl ist mehr als die Vernunft" (Rousseau)
"Ich! Der ich mir alles bin, da ich alles nur durch mich kenne! So
ruft jeder, der sich fühlt" (Goethe, Rede zum Schäkespears Tag)