1. Viele Demonstrant_innen, die sich am 12. November 1918 vor dem Parlament in Wien versammelt hatten, forderten an Stelle der Monarchie eine Republik.
2. Die Befürworter_innen der Republik hatten mit der Volkswehr bereits eine Armee, die unter der Führung von Sozialdemokraten stand.
3. Ein Teil der Demonstrant_innen, die sich am 12. November 1918 vor dem Parlament in Wien versammelt hatten, forderten eine sozialistische Republik, d.h. eine Räterepublik nach sowjetischem Vorbild.
4. Die Anhänger_innen einer Räterepublik schnitten aus der österreichischen Fahne den weißen Streifen heraus und hissten die roten Fahnenreste vor dem Parlament.
5. Die Aussage, "Es gibt schon genug (oder: zu viele) Juden in Österreich", ist antisemitisch.
6. Die Provisorische Regierung einigte sich darauf, dass Deutschösterreich a. eine demokratische Republik ist b. kein Bestandteil der deutschen Republik ist.
7. Frauen waren bei den Wahlen zum Parlament im Februar 1919 nicht wahlberechtigt.
8. Die Sozialdemokratische Partei wurde mit 72 Abgeordneten die stärkste Partei, die Christlich-Sozialen erhielten 69 Parlamentssitze.
9. Die Sozialdemokraten forderten - eine Abrechnung mit denjenigen, die schuld waren am Ausbruch des Krieges - eine Trennung von Staat und Kirche - die Vergesellschaftung (= Verstaatlichung) von Großgrundbesitz und Unternehmen
10. Die Christlich-Sozialen forderten - Föderalismus (= Autonomie der Bundesländer) - den Schutz des Staates für die christliche Familie
11. Die Kommunisten forderten die Errichtung einer Räterepublik und die Weltrevolution.
12. Die Bewegung der Arbeiterräte in Österreich wurde vom Sozialdemokraten Friedrich Adler angeführt. Adler hatte 1916 den österreichischen Ministerpräsidenten Graf Stürgkh aus Protest gegen die Fortführung des Weltkriegs bei einem Attentat erschossen. Deshalb war er bei Kriegsgegner_innen in Österreich sehr populär.
13. Friedrich Adler war gegen eine parlamentarische Republik und forderte "Alle Macht den Räten", also die Errichtung einer Räterepublik.
14. Der letzte Kaiser, der Habsburger Karl, verzichtete bedingungslos auf seinen Anspruch auf den Thron und alle Herrscherrechte.
15. Den Habsburgern wurden alle Herrscherrechte aberkannt, das Vermögen der Habsburger wurde von der Republik beansprucht und der letzte Kaiser musste ins Exil gehen.
16. Die Republik Deutschösterreich beanspruchte u.a. Südtirol, die deutschsprachigen Gebiete in Böhmen und Mähren sowie die Untersteiermark.
17. Der Sozialdemokrat Otto Bauer reiste als Außenminister nach Berlin und verhandelte mit dem deutschen Außenminister über die Vereinigung Deutschösterreichs mit Deutschland.
18. Der deutsche Außenminister lehnte eine Vereinigung Österreichs mit Deutschland ab.
19. In der deutschen Hauptstadt Berlin strebte der Spartakus-Bund mit einem Aufstand im Winter 1918/1919 die Errichtung einer revolutionären sozialistischen Räterepublik an.
20. Der Aufstand des Spartakus-Bundes wurde von regierungstreuen Militärs niedergeschlagen und seine Anführer, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, wurden ermordet.
21. In Berlin wurde im Jahr 1919 die Kommunistische Internationale gegründet.
22. Viele ungarische Gebiete der ehemaligen k.u.k. Monarchie wurden von der tschechoslowakischen und rumänischen Armee besetzt.
23. In Ungarn übernahmen die Arbeiter- und Soldatenräte unter Führung von Bela Kun im März 1919 die Macht und errichteten eine Räterepublik.
24. Die ungarische Räterepublik gab die Gebiete, die von der Tschechoslowakei und Rumänien beansprucht wurden, kampflos auf.
25. Die rumänischen Truppen kämpften auch für den Sturz der Räteregierung in Ungarn.
26. 1920 unterlagen die Anhänger der Räterepublik in Ungarn gegen die rumänischen Truppen.
27. Nach der Niederlage der Räterepublik 1920 errichtete der ehemalige k.u.k. Admiral und Anführer der Gegenrevolution, Horthy, eine Diktatur in Ungarn.
28. Auch in Bayern wurde 1919 eine Räterepublik gegründet, die allerdings von Regierungstruppen aus Berlin besiegt wurde.