Allgemeine 2 - Teil 11 (Theorien und Grenzen der operanten Konditionierung)

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Lena Paisdzior
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Question Answer
Assoziationen beim operanten Konditionieren - S= Stimulus, O=Organismuseigenschaften , R=Response, C=Kontingenz, K=Konsequenz -Thorndike: Positive Konsequenz stärkt S-R Verbindung, negative schwächt sie -Konsequenz ist Katalysator für die S-R Verbindung -Konsequenz ist erstmal ein weiterer Stimulus, der Verstärker, der die S-R Verbindung katalysiert -Reaktion ist für das Lernen notwendig -Organismuseigenschaften und subjektive Kognitionen spielen keine Rolle ->Willkürreaktionen sind für das Lernen wichtig, Organismus eher weniger
Thorndikes Law of effect • Belohnung führt zu einer Stärkung der S-R Verknüpfung, eine Bestrafung zu einer Schwächung ->Tier bekommt (nicht) seinen Willen • Kernfragen: 1) Braucht man Reaktion und Verstärkung zum Lernen? 2) Was ist generell ein wirksamer Verstärker? 3) Welche Rolle spielen Organismuseigenschaften?
Die Rolle der Willkürreaktion oder operantes Lernen autonomer Reaktionen? • Brauche ich wirklich eine Muskelreaktion? Kann man autonome Reaktionen in eine Richtung shapen? ->scheinbar möglich • Ratten werden gelähmt, um willkürliche Muskelaktivitäten zu unterdrücken • Verstärker: elektrische Stimulation des Gehirns (Belohnungsstimulationen) • Shaping von Herzfreuqenz (Erhöhung, bzw. Erniedrigung), Erweiterung/Verengung der Blutgefäße, Darmaktivität, Nierenaktivität
Reaktionsloses "latentes" lernen • Tolman & Honzik (1930) • Labyrinth: Gruppe 1 wurde am nie gefüttert, wenn das Tier die Zielbox erreichte, wurde es einfach heraus- Genommen • Gruppe 2 erhielt jedes Mal Futter in der Zielbox • Gruppe 3 erhielt erst ab Tag 11 von 17 Futter • Ergebnis: -Gruppe 2 wird zunächst immer zielstrebiger, Gruppe 3 ist zunächst wie Gruppe 1, dann aber radikale Änderung -Gruppe 3 hat auch die Struktur des Labyrinths gelernt, ohne Belohnung zu bekommen ->Für Kompetenz- erwerb ist Verstärkung nicht nötig ->“Latentes Lernen“ -Performanz: Ob sich das gelernte Verhalten zeigt, hängt von Verstärkung ab ->Verstärker energetisieren das Verhalten ->Motivation ->Katalysatoren werden also nicht gebraucht, um Verhalten zu lernen, aber um es zu zeigen • Auch Tiere bilden eine Erwartung darüber aus, welche Konsequenzen ihr Verhalten haben wird, d.h., Tiere wären zu zielgerichteten Handlungen fähig, die von Repräsentationen über Ursache-Wirkungsbeziehungen gesteuert werden
Experimentsaufbau Tolman & Honzik
Lernen von S-K Assoziationen -Autoshaping • Autoshaping ->Brown & Jenkins (1968): Tauben erhielten ein Scheibenlicht als CS und eine Futterpille als US. Sie entwickelten ein zuverlässiges Scheibenpicken (Brown & jenkins, 1968), was völlig unnötig war. Offenbar assoziieren die Tauben die Scheibe mit dem Futter ->S-K Lernen ->Tiere erwerben unnötige Reaktionen, weil sie Stimulus mit Konsequenz assoziieren
Lernen von S-K Assoziationen -Lernen ohne Verhalten • Lernen ohne Verhalten: Ratten lernen auch zur Position einer Futterbox, wenn sie zuvor nie dorthin gelaufen sind, sondern dort nur abgesetzt worden waren ->Offenbar reicht es für eine Erklärung des Verhaltens aus, dass die Ratten gelernt haben, dass es in der Zielbox Futter gibt
Lernen von S-K Assoziationen -Verhaltensäquivalenz • Verhaltensäquivalenz: Ratten, die mit einem Wagen durch ein Labyrinth gezogen werden, laufen auch in die Zielbox. Ratten, die für Durchlaufen des Labyrinths verstärkt wurden, schwimmen zur Zielbox nach einer Flutung des Labyrinthes ->Siehe Experiment von Tolman ->Ratten können auch bei Flutung des Labyrinths den Weg finden, es ist also scheinbar keine ganz bestimmte Muskelbewegung, sondern eher eine Art Konzept „wie komm ich dahin“ ->perfekte Transferleistung
Lernen von R-K Assoziationen -Test: Art Löschungsphase -R1 drücken Hebel weniger -Reaktionen können auch mit Konsequenzen assoziiert werden, nicht zwingend mit Stimulus
Das Premack-Prinzip • Mit operantem Lernen kann alles Mögliche erreicht werden, aber was macht eigentlich einen Verstärker aus? • Geht Verstärkung wirklich von der Sache aus, oder von weiterem Verhalten? ->Immerhin beinhaltet "Verstärkung" sowohl einen Reiz (Schoko) als auch ein Verhalten (Essen) • Messung der freien Verhaltensrate ->Was machen Tiere (un)gerne? • Premacks Idee: Die Kontingenz, die gelernt wird, ist zwischen 2 Verhaltensweisen ->erst die Arbeit, dann das Vergnügen ->das was ich gerne mache, kann als Verstärker dienen • Prinzip: Verhalten, das mit höherer Wahrscheinlichkeit auftritt, dient als Verstärker für Verhalten, das mit geringerer Wahrscheinlichkeit auftritt • Prinzip ist in vielen Computerspielen enthalten • Erziehungsschema: z.B. erst Hausaufgaben,… • nach einiger Zeit können sich die Wahrscheinlichkeiten umkehren ->(reziproke Kontingenz)
Das Premack-Prinzip -Experiment -Zunächst wurde die Zeitdauer festgestellt, die Affen mit jeder einzelnen von vier Aktivitäten verbrachten: dem Ziehen an einem Kolben (A), dem Öffnen einer Tür (B), dem Drücken eines horizontalen Hebels (C) und dem Schieben eines vertikalen Hebels (D). -Präferenzen variierten natürlich zwischen verschiedenen Affen. -Ein Affe zeigt besondere Präferenz: Ziehen war seltener als Öffnen und dies seltener als Drücken (A < B < C) -In einer nächsten Phase wurden die Aktivitäten so kombiniert, dass zuerst eine der Aktivitäten ausgeführt werden musste, um Zugang zu der zweiten Aktivität zu erlangen. ->Wenn zuerst A ausgeführt werden musste, damit B ausgeführt werden konnte, nahm die Häufigkeit von A zu. ->Wenn dagegen zuerst C ausgeführt werden musste, um dann B auszuführen, zeigte sich keine Veränderung in der Häufigkeit von C
Das Premack-Prinzip -Experiment ABB
Das Premack-Prinzip -Experiment Schlussfolgerung -> Ein Verhalten kann als Verstärker eines anderen Verhaltens dienen, wenn das verstärkende Verhalten allein häufiger auftritt als das verstärkte Verhalten -> Verstärkerwert nicht immer gleich
Naturliche Grenzen der operanten Konditionierung -The Misbehaviour of Organisms ->Skinners Schüler spielten damit auf sein Werk „the behaviour of organisms“ an -The Raccon case: (breland & breland) ->Waschbären sollten lernen, Münzen aufzunehmen und in eine Spardose zu werfen (für Werbespot) ->Waschbär lernte schnell, Münzen zu nehmen, wollte aber die Münzen nicht in die Dose werfen, sondern rieb sie aneinander ->Instinkt: waschen und dann fressen das Instinktverhalten wurde immer schlimmer, obwohl es nie verstärkt wurde ->Manche Tiere fallen nach längerer Dressur irgendwann in Instinktverhalten zurück
Instinctive drift • Breland & Breland vermuten, dass instinktives Verhalten, das durch den Reiz ausgelöst wird, die Ausführung erlernter Aktionen verdrängen kann • Hierbei scheint es eine Rolle zu spielen, dass das „Instrument“ zu einem konditionierten Verstärker wurde… jedenfalls wurden häufig Aktionen gezeigt, die normalerweise (in freier Wildbahn) gegenüber dem Verstärker (Futter) gezeigt werden ->Instinkt übertrumpht Konditionierung ->Tiere sind wohl doch kein unbeschriebenes Blatt ->Nicht alle operanten Reaktionen können gleich gut konditionieren ->Ohne die Instinktmuster (Ethologie) zu betrachten, kann das Verhalten eines Tieres nicht adäquat erforscht werden
Bewertung der operanten Konditionierung • Operantes Konditionieren erscheint trivial ->wäre es das, bräuchte man keine „Supernanny“ • Wie Effekte zustande kommen , ist nicht offensichtlich ->Weil Verhalten (automatisch) ausgeführt wird, das in der Vergangenheit häufiger erfolgreich war? ->weil Menschen die wahrscheinlichen Effekte ihrer Handlungen vorhersehen (Kognition), und sie angenehme Effekte herbeizuführen wünschen (Hedonismus)?
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