Mit ein paar kleinen Anpassungen kannst du deine Lernpausen in wahre Energiequellen verwandeln, die dir neue Kraft geben und dich stundenlang produktiv weiterlernen lassen. Dazu habe ich zehn einfache Wege für dich zusammengestellt und diese in die beiden Kategorien „Mental“ und „Körperlich“ unterteilt.
Schnapp dir einfach die Punkte, die zu dir passen und von denen du dir den größten Nutzen versprichst.
Mental
Alles beginnt in deinem Kopf. Deshalb die wichtigste Kategorie zuerst:
1. Loslassen!
Während deiner Pause musst du mental abschalten und deinen Lernstoff loslassen. Wenn du die Inhalte bewusst mit in die Pause nimmst, gönnst du deinem Gehirn keine Ruhe und blockierst den Erholungseffekt.
Tipp: Schreibe vor jeder Pause all deine Gedanken auf und verbanne sie damit aus deinem Kopf. Dazu kannst du zum Beispiel eine Mindmap erstellen oder die GTD-Methode nutzen (in diesem Artikel zeige ich dir, wie diese Methode funktioniert). Mache dir außerdem eine kurze Notiz, an welcher Stelle du beim Lernen stehengeblieben bist, damit dir der Wiedereinstieg nach der Pause leichter fällt.
2. Wertschätzen!
Mach dir klar, welchen Wert deine Pause hat und dass eine kurze Unterbrechung zwingend notwendig ist, wenn du langfristig erfolgreich sein möchtest. Pause machen ist keine Schwäche – es ist ein wichtiger Bestandteil deiner Lernsession. Ohne Pause kannst du nicht produktiv und fokussiert bleiben. Nur wenn du das verinnerlicht hast, kann deine Pause entsprechend wirken.
Tipp: Sage dir vor jeder Pause, wie wichtig die kommende Unterbrechung sein wird und dass du danach stärker und konzentrierter zurückkehren wirst. Lege außerdem ein Ziel der Pause fest und schreibe diese Vorgabe verbindlich auf.
3. Belohnen!
Deine Pause ist nicht dafür gedacht, um andere Aufgaben zu erledigen oder nervige Routinearbeiten auszuführen. Wenn du deine Lernpausen dazu nutzt, um wichtige Anrufe zu erledigen oder deinen Versicherungsordner zu sortieren, verschwindet der Erholungscharakter. Du reihst dann nur verschiedene Arbeitseinheiten aneinander und verzichtest dadurch fast vollständig auf mentale Erfrischung.
Tipp: Belohne dich in der Pause mit Dingen, die dir Spaß machen und gehe schönen Tätigkeiten nach. Setze bereits im Vorfeld eine Pausenbeschäftigung fest, auf die du dich freuen und motiviert hinarbeiten kannst. Aber aufgepasst:
4. Nicht überfordern!
Viele Studenten schalten in ihren Pausen den Fernseher ein, spielen mit dem Smartphone oder surfen im Internet. An sich ist das in Ordnung, denn diese Beschäftigungen gehen als Belohnung durch – doch zu viel digitaler Konsum führt zu einer Reizüberflutung und wirkt mental belastend. Statt einem ausgeprägten Erholungseffekt gibt es dann nur noch Ablenkungen, die dem Lernerfolg entgegenwirken.
Tipp: Überfordere dich in deinen Lernpausen nicht. Reduziere andere inhaltliche Einflüsse auf ein Minimum und entlaste deine grauen Zellen, damit sie sich im Anschluss wieder voll und ganz auf deinen Lernstoff einlassen können.
5. Umziehen!
Den größten Erholungseffekt erreichst du dann, wenn du für deine Pause den Ort wechselst und in ein anderes Umfeld umziehst. Durch die Änderung der Umgebung kannst du viel besser abschalten und deinen Stoff mental loslassen. Die räumliche Trennung sorgt außerdem dafür, dass du während deiner Pause nicht ans Lernen erinnert wirst und dich komplett anderen Themen widmen kannst.
Tipp: Wechsele für deine Pause den Ort. Wenn du zum Beispiel zu Hause an deinem Schreibtisch lernst, kannst du zum Pause machen aufs Sofa oder auf dein Bett ausweichen. Das Gleiche gilt, wenn du auswärts lernst: Wechsle den Platz, verlasse den Raum oder geh kurz vor die Tür.
Körperlich
Erholung ist nicht nur Kopfsache. Damit du nach deiner Pause auch physisch gestärkt zurückkommst, solltest auf die folgenden Punkte achten:
6. Bewegen!
Die meiste Zeit beim Lernen verbringst du im Sitzen – ohne viel Bewegung und häufig in ein und derselben Position. Dadurch verspannt sich dein Körper und besonders die Bereiche um Rücken, Nacken und Schultern werden beansprucht. Und eben diese unnatürliche Dauerbelastung kann langfristig zu Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen führen. Daher solltest du dich in deinen Pausen bewegen und deine Sitzroutine aufbrechen.
Tipp: Steh in deinen Pausen auf und bewege dich. Gehe ein paar Schritte oder absolviere ein paar kurze Sport- und Dehnübungen. Es muss sich dabei nicht um sportliche Höchstleistungen handeln – Hauptsache du kommst etwas in Schwung.
7. Trinken!
Neben den Vorlesungsinhalten vergessen viele Studenten besonders eines: das Trinken. Doch wenn du geistig frisch bleiben möchtest, musst du dafür sorgen, dass du deinem Körper genug Flüssigkeit zufügst; am besten Wasser oder leichte Getränke ohne übermäßig viel Zucker.
Tipp: Trinke in jeder Pause ein Glas Wasser – egal, ob du Durst hast oder nicht. Auf diese Weise stellst du sicher, dass du über den Lerntag verteilt genug trinkst und fit bleibst.
8. Lüften!
Wenn dein Gehirn Topleistungen abliefern soll, braucht es Sauerstoff. Und den bekommst es am einfachsten, wenn du dein Zimmer regelmäßig durchlüftest und für eine dynamische Luftzirkulation sorgst. Außerdem: In Räumen mit abgestandener, schlechter Luft sinkt deine Motivation und du bist anfälliger für Kopfschmerzen.
Tipp: Lüfte in jeder Lernpause den Raum, in dem du arbeitest, damit du nach der Unterbrechung in einer frischen Umgebung weitermachen kannst. Nutze die Pause dazu, um dich ans Fenster zu setzen oder kurz vor die Tür zu gehen. Nur eine Minute an der frischen Luft (mit neuem Sauerstoff) tut deinem Lernerfolg schon gut.
9. Atmen!
Lernen ist anstrengend und erfordert ein hohes Maß an Fokussierung. Wenn du für einen längeren Zeitraum angestrengt vor deinen Lernunterlagen sitzt, kann es passieren, dass du unterbewusst deinen Atem anhältst oder sich dein gesamter Atemprozess verlagert. Dadurch wird dein Körper schlechter durchblutet und deine Leistungsfähigkeit sinkt. Konzentriere dich in deinen Pausen deshalb ganz bewusst auf deinen Atem.
Tipp: Nimm deine Atmung bewusst wahr und hole langsam und tief Luft. Versuche dich zu entspannen und atme in regelmäßigen, sich wiederholenden Mustern.
10. Augen entlasten!
Deine Augen werden beim Lernen stark beansprucht. Egal, ob du digitale Medien benutzt oder klassisch mit Papier arbeitest: Aus kurzer Distanz müssen sie Unmengen an Informationen aufnehmen und weitergeben. Und das kann auf Dauer sehr anstrengend und ermüdend sein.
Tipp: Entlaste deine Augen und gönne deinem Sehnerv etwas Abwechslung. Dazu kannst du entweder für ein paar Minuten deine Augen schließen oder während deiner Pausen aus dem Fenster schauen und weit entfernte Objekte anvisieren. Hektische, schnelle Bildfrequenzen aus kurzer Distanz solltest du hingegen vermeiden.
10 Wege, für maximale Erholung