Jean Piaget
Beobachtungen
4 Phasen der kognitiven Entwicklung
Sensomotorisches Stadium
1. Phase
2. Phase
3. Phase
4. Phase
5. Phase
6. Phase
Präoperationales Stadium
Konkret-Operationales Stadium
Stadium der formalen Operation
Die Haltung gegenüber Regeln
Kritik
Pädagogische Handlungsmöglichkeiten
Links
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Jean Piaget (1896 - 1980)
Schweizer
Studium der Biologie
Professor der Psychologie, Soziologie und Philosophie
Entwicklungsforschung
Beobachtung der (Entwicklung der) Tochter von Geburt an (mit Protokollführung)
Untersuchung der Entwicklung des kindlichen Denkens
Durchführung von "Versuchen" vor Kindern, um damit das Denken der Kinder nachvollziehen zu können
Durchführung von halbstrukturierten Interviews
Kritik an klassischem Behaviorismus
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Beobachtungen
Lernen findet im Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation statt
Wenn das innere Gleichgewicht gestört wird, findet Äquilibration statt
Entwicklung des Denkens ist Eigenleistung des Kindes
Das Kind bildet Schemata und Strukturen aus
epigenetisches Prinzip (wie bei Erikson)
Mensch = epistemisches Subjekt
Spielen und Nachahmen wichtig für kognitive Entwicklung
- Präoperationales Stadium- Konkret-Operationales Stadium- Stadium der formalen Operation
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Sensomotorisches Stadium
bis 2. Lebensjahr
für kognitive Entwicklung entscheidend
Sinne / Sinneserfahrungen und die Motorik dominieren das Denken des Kindes
kann in 6 Phasen unterteilt werden
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1. Phase (1. Lebensmonat)
Ausbildung von Handlungsgewohnheiten
Sensomotorische Schemata festigen sich und treten in Beziehung zueinander
Folge: zunehmende Koordination
Objektpermanenz ohne interne Repräsentation
Bedeutet: nur was sichtbar ist existiert
Physikalischer Egozentrismus
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2. Phase (ca. 1. - 4. Lebensmonat)
Unterscheidung von sich selbst un der Umwelt
Ausbildung eines Zweck-Mittel-Verhaltens
Folge: gezielte Handlungen, Koordination von Schemata
Schrittweise Überwindung des physikalischen Egozentrismus
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3. Phase (ca. 4. - 8. Lebensmonat)
Interesse / Freude an den Auswirkungen des eigenen Handelns
Folge: aktive Wiederholung von Handlungen
"Experimentierphase"
Suche (mit den Augen) nach plötzlich verschwundenen Gegenständen
Bewusstsein, dass Dinge existieren, auch wenn sie momentan nicht sichtbar sind (Objektpermanenz)
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4.Phase (ca. 8. - 12. Lebensmonat)
Gezieltes Verhalten
Verständnis von Gesten
Imitation von Gesten
Foge: häufige Wiederholung von Handlungsweisen / Gesten
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5.Phase (ca. 12.-18. Lebensmonat)
Zweckorientiertes Experimentieren
Gezielte Suche nach verlorenen Gegenständen
Interesse für Außenwelt
Nachahmung von Dingen und Verhaltensweisen
Abwesenheit wichtiger Personen aushaltbar
Freude am Suchen und Finden von Dingen / Personen
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6.Phase ( ca. 18.-24. Lebensmonat)
Lernen, konkrete Erfahrungen und Sinneseindrücke zu abstrahieren
Sprechen lernen
Symbolische Repräsentation
Ansatzweises Denken geht dem Handeln voraus
Bewusste Handlungen möglich
Folgen des eigenen Handelns können bedacht werden
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Präoperationales Stadium
2. - 7. Lebensjahr
Kind kann Operationen vornehmen
Kommunikation auch über abwesende Dinge / Personen
Kein physikalischer Egozentrismus
Unmittelbare Wahrnehmung
Magisches Denken (Folge: Entwicklung von Phantasie und Kreativität)
Animismus und Finalismus
Begreifung von ersten mathematischen Grundbegriffen (Größenverhältnisse, Zahlen, Mengen, ...)
ABER: keine Einsicht in die Invarianz der Menge
Funktionsspiel entwickelt sich zum werkschaffenden Spiel
Wenig zu rationalen Entscheidungen fähig
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Konkret-Operationales Stadium
7. - 12. Lebensjahr
Erlernen von reversiblem Denken
abstraktes Rechnen nur schwerfällig
Überwindung des gedanklichen Egozentrismus
Regelspiel, Konstruktionsspiel, Rollenspiel
Phase: kein Regelverständnis; Spielen ohne Regeln
Phase: Anerkennen von Regeln als (von Autoritäten) gegeben; häufiges Brechen und Ändern von Regeln
Phase: Begreifen, dass Regeln sozialer Art sind; strenges Einhalten von Regeln
Phase: Wissen um Modifizierbarkeit von Regeln; Verändern von Regeln nach gegenseitiger Übereinkunft
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Kritik
Nicht ausreichende selbstkritische Reflexion des Kontexts seiner Fragen beim halbstrukturierten Interview
Folge: Kinder sind wiederholt unter ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit geblieben
Vernachlässigung der sozialen und gesellschaftlichen Einflüsse auf die Entwicklung des Denkens der Kinder
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Handlungsmöglichkeiten
Anregungen und Materialien, die die Denkentwicklung fördern
Keinen Zwang zu bestimmten Denkmustern
Keine Überforderung
Gespräche, Versuch die Kinder zu verstehen
Erfahren von "Freiheiten"
Hier noch einige hoffentlich hilfreiche Links:
Ein Karteikartenset mit den wichtigsten Lernvokabeln zu dem Thema
Eine Mindmap mit den 4 Phasen im Überblick
Ein Karteikartenset mit den Verhaltensweisen der Kinder gegenüber Regeln
Ein Quiz in dem ihr abschließend euer Wissen über Piaget testen / überprüfen könnt
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Links
Hier noch weitere Links:
Folienset zu Erikson in dem das "epigenetische Prinzip" erklärt wird, welches Piaget auch verwendet und in dem Eriksons Theorie erklärt wird
Folienset zu der Theorie von Sigmund Freud