Speiseregeln & die jüdische Küche
Die festlichen Mahlzeiten sind bei den Juden ein Bestandteil des religiösen Rituals. Die rituellen Speisevorschriften werden als Kaschrut-Gesetze bezeichnet.
Das Einhalten dieser Vorschriften führt in der Vorstellung der Juden
zur Harmonie zwischen Körper und Seele. Durch das Erfüllen der Mizwot (der göttlichen Gebote) wird auch eine so
alltägliche und gewöhnliche Tätigkeit wie der Zubereitung von Speisen
zum Dienst an Gott erhoben. Die Speisen müssen koscher (rein, tauglich, geeignet) sein. Man unterscheidet 3 Arten von Tieren: Auf dem Land lebende Tiere,
Meerestiere und Geflügel. Diese müssen bestimmte Eigenschaften besitzen,
um als rein zu gelten. Und Weine und alle Spirituosen, die aus vergorenen Trauben hergestellt
werden (Most, Champagner, Cognac), müssen koscher sein, d.h. unter
Aufsicht geerntet und verarbeitet werden.
Außerdem ist verboten Milch mit Fleisch zu mischen. "Du sollst ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen." (Ex
23,19 und 34,26; Dt 14,12). Die dreifache Nennung des Verbotes
interpretiert der Rabbiner als drei Verbote: das Verbot des Essens,
Nutznießens und Kochens von Milchprodukten zusammen mit Fleisch.Selbst die Töpfe, Geschirr (außer Glas, das gilt als neutral), Besteck,
Tisch und Küchentücher werden für "Milchiges" und "Fleischiges"
getrennt.