Der Erste Weltkrieg - Alle Fakten für Abitur & Matura

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Erhalte einen umfassenden Überblick über den ersten Weltkrieg
Laura Overhoff
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    Übungsfragen
    Nach diesen Lernfolien solltest du in der Lage sein folgende Fragen im Abitur oder in der Maturaprüfung zu beantworten: Wie kam es zum 1. Weltkrieg? Wieso war die Stimmung in Europa aufgeheizt und welche Aktion war letztlich "das Zünglein an der Waage"? Welche Folgen hatte der Krieg für Deutschland? Beschreibe die Situation der Soldaten und der Daheimgebliebenen Was machte den 1. Weltkrieg "besonders"/neuartig? Wer stand sich im 1. Weltkrieg gegenüber?

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    Bündnispolitik vor dem 1. WK
    unversöhnliches Machtstreben der europäischen Großmächte vor WK I Frankreich: Nach dem verlorenen Krieg 1870/71 gegen Dt. war man darauf bedacht Elsaß-Lothringen zurückzuerobern, welches als Kriegsbeute an das Kaiserreich ging. Zudem sollte die deutsche Militärmacht und die außenpolitische Position des Reiches geschwächt werden. Man fürchtete quasi permanent um die eigene Sicherheit. Russland: Die Gefahr eines einseitigen deutschen Angriffes fürchtete man nicht allzu sehr. Der eigentliche Konkurrent Russlands war Österreich-Ungarn. Beide hatten gemeinsame Interessen im Bereich des Schwarzmeeres, Osteuropa und dem Osmanischen Reich. Ziel war es, die Macht Österreich-Ungarns einzudämmen, so dass man die eigene Position festigen und ausbauen konnte. Österreich-Ungarn: Das Vielvölkerreich der Donaumonarchie war seit geraumer Zeit bereits am bröckeln. Verschiedene Ethnien forderten ihre Unabhängigkeit von dem Habsburgischen Kaiserhaus mit der Gründung eigener Republiken.
    Ö.-U: Diese Republiken standen zumeist in der Gunst und unter dem Schutz des russischen Zarenhauses. Man befürchtete außerdem, dass das Osmanische Reich wieder erstarken könnte und Anspruch auf die ehemaligen Gebiete in Europa erheben würde. England: das Britische Empire war nicht allzu sehr auf einen Krieg bedacht, die Sicherheit ihres Kolonialreiches stand an 1.Stelle, weshalb es oft in Konflikt mit Frankreich geriet. Ihnen ging es überwiegend um das Gleichgewicht der Mächte auf dem Kontinent. Keine der Großmächte sollte übermächtig sein. Die Aufrüstung der Marine des Kaiserreiches ließ allerdings ihre Alarmglocken schrillen. Man war sich bewusst, dass das deutsche Kaiserreich bereit war nach der Macht zu greifen. Deutschland: Die Kolonialpolitik Deutschlands begann sehr viel später als die der anderen Großmächte in Europa. Daher gab es nur noch wenige Flecken auf der Weltkarte, die man für ein eigenes Kolonialreich nutzen konnte. Zudem fürchtete man einen Angriff von französischer Seite. Das Verhältnis zu dem westlichen Nachbarn war seit dem Krieg 1870/71 tief gespalten. Man versuchte sich stets gegenseitig außenpolitisch zu isolieren.

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    Kriegsauslöser und -eintritte
    Der Auslöser war das Attentat von Sarajevo: Am 28. Juni 1914 verübte eine Gruppe junger serbischer Nationalisten hintereinander zwei Attentate auf den östereichischen Thronfolger Franz Ferdinand, welcher dabei ums Leben kam. Österreich-Ungarn vermutete die serbische Regierung als Drahtzieher. Mit der Unterstützung des Deutschen Reiches erklärte Österreich am 28. Juli Serbien den Krieg. Als Folge der Kriegserklärung gegen Serbien begann Russland mit der Mobilisierung. Da der Schlieffen-Plan aber vorsah, Frankreich zu erobern, bevor Russland aufmarschiert hatte, musste das Deutsche Reich schnell handeln. Das Deutsche Reich erklärte am 1. August Russland und am 3. August Frankreich den Krieg. Wie im Schlieffen-Plan vorgesehen, marschierten die deutschen Truppen in die neutralen Länder Belgien und Luxemburg ein. Am 4. August trat schließlich Großbritannien mit der Kriegserklärung an das Deutsche Reich in den Krieg ein.
    Caption: : Das Attentat von Sarajevo

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    Kriegsverlauf - Kriegsbeginn
    2 Lager bildeten sich durch die Bündnispolitik: Entene (Frankreich, Großbritannien und Russland) und Achsenmächte (Österreich-Ungarn und Deutsches Reich) Im Osten gelang deutschen Truppen tiefer Vorstoß nach Russland. Front wurde von Heimat ferngehalten. Im Westen hatte sich der deutsche Vormarsch im September 1914 festgerannt und in einen Stellungskampf verwandelt. Schon nach wenigen Monaten entsprach der Krieg in Frankreich und Belgien in keiner Weise mehr den Vorstellungen eines kurzen und entschiedenen Waffenganges oder gar den überkommenen soldatischen Idealen eines heldenhaften Kampfes Mann gegen Mann Auch auf dem Meer scheitern die Pläne: Mitte September beginnt der „Wettlauf zum Meer“. Ziel ist die Einnahme wichtiger Häfen und die Einkreisung der Alliierten im Norden bzw. seitens der Alliierten die Einkesselung der Deutschen. Pläne scheitern. Aus dem Bewegungskrieg wird ein Stellungskrieg. Am 02.11. erklärt Großbritannien die Nordsee zum Kriegsgebiet
    Caption: : Allianzen in Europa

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    Kriegsverlauf - 1915
    19.1. Zeppelin-Luftschiffe attackieren Großbritannien.7.-25.2. Winterschlacht in Masuren: Russland zieht sich endgültig aus Ostpreußen zurück, 100.000 russische Soldaten geraten in deutsche Gefangenschaft.22.4. Erster dokumentierter Großeinsatz von Giftgas: Bei Ypern setzt das Deutsche Reich mehr als 160 Tonnen Chlorgas gegen französische Soldaten ein.7.5. Ein deutsches U-Boot versenkt den britischen Passagierdampfer "Lusitania"; fast 2.000 Menschen sterben, darunter mehr als 100 US-Bürger. Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg wird eingestellt.
    Caption: : Malerei zu einem Zeppelinangriff

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    Kriegsverlauf - 1916
    21.2. Beginn der zehnmonatigen Materialschlacht um die Festung Verdun, die rund 700.000 Menschenleben kostet.31.5.-1.6. In der bis dahin größten Seeschlacht vor dem Skagerrak fallen 6.094 britische und 2.551 deutsche Seeleute.29.8. Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff bilden die neue 3. Oberste Heeresleitung (OHL). 24.6.-26.11. In der Schlacht an der Somme misslingen britisch-französische Durchbruchsversuche trotz erstmaligem Einsatz von Panzern. Mehr als eine Million Soldaten werden verwundet oder getötet.
    Caption: : Hindenburg, Wilhelm II. und Ludendorf

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    1.2. Erneut eröffnet das Deutsche Reich den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.6.4. Die USA erklären dem Deutschen Reich den Krieg. Grund war der U-Boot-Krieg und die Versenkung des britischen Passagierdampfers "Lusitania". Am 7. Mai 1915 waren rund 1200 Menschen beim Angriff ums Leben gekommen, darunter rund 140 Amerikaner. Als die Deutschen 1917 erneut Versorgungsschiffe mit U-Boot angriffen, reagierten die USA konsequent und traten in den Krieg ein.7.7. Die Deutschen starten ihren bis dahin größten Luftangriff auf London.7.11. Beginn der Oktorberrevolution in Russland. Die Bolschewisten kommen an die Macht und errichten die Sowjetrepublik.15.12. Waffenstillstand zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten.
    Kriegsverlauf - 1917
    Caption: : Eine US-Zeitung berichtet über den Lusitania-Angriff

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    Kriegsverlauf - 1918
    8.1. US-Präsident Woodrow Wilson legt dem US-Kongress sein 14-Punkte-Programm vor, das die US- Friedensbedingungen enthält. Das Deutsche Reich lehnt es ab.3.3. Die Bolschewiki unterzeichnen den Frieden von Brest-Litowsk, durch den die Mittelmächte militärischen Handlungsspielraum im Westen gewinnen.21.3. Deutsche Streitkräfte dringen in der zweiten Marne-Schlacht 60 Kilometer vor und nehmen 90.000 Gefangene. Angesichts massiver Nachschubprobleme bricht die OHL die Offensive ab. Aufgrund der französisch-amerikanischen Gegenoffensive im Juli werden die Deutschen nahezu in die Position von September 1914 zurückgedrängt.8.8. Großangriff der Alliierten bei Amiens, bei dem 450 britische Panzer zum Einsatz kommen. Die deutsche Verteidigung bricht zusammen 26.9. Aliierte Verbände drängen deutsche Truppen zwischen den Argonnen und der Maas entscheidend zurück.
    29.9. Hindenburg und Ludendorff fordern von der Reichsregierung die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen.3.10. Die Reichsregierung bittet Wilson um einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen auf der Grundlage der "14 Punkte". Die von amerikanischer Seite geforderte Abdankung des Kaisers beantwortet die OHL mit der Wiederaufnahme der Kriegshandlungen.29.10. Mit der Meuterei von Matrosen der Kriegsmarine in Wilhelmshaven beginnt ein landesweiter Aufstand  (Novemberrevolution) 9.11. Max von Baden verkündet die Abdankung des Kaisers und übergibt die Regierungsgeschäfte an Friedrich Ebert. Philipp Scheidemann ruft die Republik, Karl Liebknecht die sozialistische Republik aus. 11.11. Das Deutsche Reich unterzeichnet bei Compiègne den Waffenstillstand.

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    Folgen des Krieges für Deutschland
    Im Versailler Friedensvertrag wurde am 28. Juni 1919 vom neuen Außenminister Hermann Müller und Verkehrsminister Johannes Bell im Spiegelsaal von Versailles unterzeichnet. Der Vertrag trat am 10. Januar 1920 in Kraft. Teile des Vertrages waren u.a.: Rückgabe von Elsaß-Lothringen an Frankreich Absetzung des Kaisers Einführung der Republik Reparationszahlungen Deutschlands an die Kriegsgegner Weitere Gebietsabtretungen, v.a. in den Ostgebiete Festschreibung der alleinigen deutschen Kriegsschuld Zusammen mit der Dolchstoßlegende wurde der Versailler Vertrag in den folgenden Jahren zu heftigster Agitation gegen die Weimarer Republik und das Ausland genutzt. Nicht nur die extreme Rechte warf den republikanischen Kräften vor, mit der Befürwortung und   Unterzeichnung des Vertrags entschieden zu einer Erniedrigung des Deutschen Reichs und zur Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts Deutschlands beigetragen  zu haben.
    Caption: : Die Unterzeichnung des Vertrages

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    Technologie im 1. WK
    Der Krieg erlangte schnell einen Charakter des ersten großen technologischen Krieges. Er brachte eine bis dahin weitgehend unbekannte technische "Modernisierung" und Totalisierung mit sich. Durch Materialschlachten dem Einsatz modernen Kriegsgerätes setzte an der Westfront ein bis zu diesem Zeitpunkt beispielloses Töten ein. Die Steigerung der Gewalt im Verlauf des Krieges zum industrialisierten Massentod, die Brutalisierung des Kampfes und die Erfindung immer neuer Techniken des Tötens und Verletzens mittels Giftgas, Flammenwerfer oder durch den Luftkrieg prägten nicht nur nachfolgende Kriege, sondern auch das Denken fast eines jeden Soldaten.
    Caption: : Gasmaske und Handgranate

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    Soldaten im 1. Weltkrieg
    Soldaten wurden als einzusetzendes Kriegsmaterial betrachtet. Der Tod als ständiger Begleiter der Frontsoldaten Befestigungsbollwerke sollten gegen Beschuss und feindliche Angriffe schützen Kämpfe: Für die Angreifer war ein Sturm auf die gegnerischen Schützengräben weit verlustreicher als für die Verteidiger, reihenweise starben sie im Abwehrfeuer der Maschinengewehre. Insbesondere die "großen Offensiven", die an den ausgebauten Grabensystemen der Verteidiger zusammenbrachen, sorgten für die größten Opferzahlen. Die gigantische "Abnutzungsschlacht" um Verdun 1916 wurde zum Inbegriff der Grausamkeit des Krieges und zum Symbol des sinnlosen Todes. Nie zuvor wurden so viele Soldaten in einem kriegerischen Konflikt eingesetzt wie zwischen 1914 und 1918. Nach dem Krieg: Wer überlebte, litt oft an Posttraumatischer Belastungsstörung – fundierte Hilfe erhielten die wenigsten von ihnen.
    Caption: : Britische Soldaten der Royal Irish Rifles in einem Schützengraben an der Somme, Herbst 1916

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    Heimatfront
    Kriegsanfang: In den großen deutschen Städten wurde der Beginn des Krieges am 1. August 1914 nur zum Teil mit offener Begeisterung aufgenommen. Es überwogen in sich gekehrte Nachdenklichkeit und Sorge über die Unkalkulierbarkeit der kommenden Auseinandersetzung, v.a. aber Zuversicht über einen glücklichen Ausgang des Kriegsgeschehens und der Glaube an den Sieg.Im Kriegsverlauf: Der Krieg blieb auch nicht von den Daheimgebliebenen fern. Schnell verloren viele Familien ihre Mitglieder und die Situation daheim wurde schwierig. Charakteristisch war: 1915 erste Hungerkrawallen: Versorgungsengpässe, steigende Lebensmittelpreise, ungerechte Verteilungsgefühle viele vom zähen Kriegsverlauf enttäuscht Massentöten an der Westfront schockiert Von massenhafter Kriegsbegeisterung war nichts zu spühren nach Kriegsbeginn Andauern der Kämpfe ohne Aussicht auf baldigen Erfolg  Ausmaß der Verluste führten ab 1916 zu einer allgemeinen tiefen Kriegsmüdigkeit.
    Caption: : Anstehen für Lebensmittel, Berlin 1917
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