Beziehung im beruflichen Kontext (Kollegen) hier verweise ich auf Item 4-6, 9+10 der Gallup Studie, Mitarbeiter als Wirtschaftsfaktor und die Wichtigkeit von guten Beziehungen im kollegialen Team
Ein amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler für Finanz- und Rechnungswesen, Baruch Lev geht davon aus, dass der Wert eines Wirtschaftsunternehmens in der Bilanz nur noch 60% ausmacht. (Buckinham, Coffman, 2012, S.26) Ein gutes und gesundes Unternehmen daran gemessen wird, wie es seine Mitarbeiter im Unternehmen integriert. Das bedeutet, dass eine Kontinuität in der Mitarbeiterschaft eine erhebliche finanzielle Entlastung eines jeden Unternehmens bedeutet. Jeder neue Mitarbeiter, der eingearbeitet werden muss, ist für eine begrenzte Zeit, eine finanzielle Belastung im Unternehmen. Die Gallup Studie beschäftigt sich seit 25 Jahren mit 80.000 Managern der oberen, mittleren und unteren Führungsebene. Es wurden große, kleine, inhabergeführte, börsennotierte und öffentliche Industriekonzerne ebenso wie Dienstleistungsunternehmen in diese Studie mit einbezogen (Buckinham, Coffman, 2012, S.9). Jedes Jahr, wird diese Studie auf ihre Gültigkeit hin evaluiert. Mitarbeiter im Unternehmen haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit desselben. Zum einen erbringen sie eine Leistung für das Unternehmen, ob diese gut ist hängt wiederum von mehreren Faktoren. Zum anderen sind sie auch „Botschafter“ in der Außenwirkung eines Unternehmens. Dies trifft ebenso auch auf den sozialen Bereich zu. Gerade im sozialen Bereich, wo der Kostendruck und auch Konkurrenzdruck stetig wächst ist es wichtig alle Aspekte einer wirtschaftlichen Führung zu berücksichtigen.
Folgt man der Gallup Studie sind es zwölf Items die in der folgenden Reihenfolge erfüllt sein müssen, um ein wirtschaftlich geführten Bereich erfolgreich zu lenken:
1. Ich weiß, was bei der Arbeit von mir erwartetet wird
2. Ich habe die Materialien und Arbeitsmittel, um meine Arbeit richtig zu machen
3. Ich habe bei der Arbeit jeden Tag die Gelegenheit, das zu tun, was ich am besten kann
4. Ich habe in den letzten sieben Tagen für gute Arbeit Anerkennung oder Lob bekommen
5. Mein Vorgesetzter oder eine andere Person bei der Arbeit interessiert sich für mich als Mensch
6. Bei der Arbeit gibt es jemanden, der mich in meiner Entwicklung fördert
7. Bei der Arbeit scheinen meine Meinung zu zählen
8. Die Ziele und die Unternehmensphilosophie meiner Firma geben mir das Gefühl, das meine Arbeit wichtig ist.
9. Meine Kollegen haben einen inneren Antrieb, Arbeit von hoher Qualität zu leisten.
10. Ich habe einen sehr guten Freund innerhalb der Firma
11. In den letzten sechs Monaten hat jemand in der Firma mit mir über meine Fortschritte gesprochen.
12. Während des letzten Jahres hatte ich bei der Arbeit die Gelegenheit, Neues zu lernen und mich weiter zu entwickeln.
(Buckinham, Coffman, 2012, S.31f)
Die zentrale Erkenntnis ist „Die Menschen sind weniger veränderbar, als wir glauben.
Verschwende nicht deine Zeit mit dem Versuch, etwas hinzuzufügen, das die Natur nicht
vorgesehen hat. Versuche herauszuholen, was in ihnen steckt. Das ist schwer genug.“
(Buckinham, Coffman, 2012, S.60) Das heißt auch einen Personaleinsatz nach den Stärken
des einzelnen Mitarbeiters zu gestalten. Mitarbeiter zu fordern, in ihrem Können zu
bestärken. Dies kann nur gelingen, wenn ich die Mitarbeiter kenne. Innerbetriebliche
positive Beziehungen im Unternehmen spielen eine immer wichtigere Rolle.
Buckingham, Marcus; Coffman, Curt (2012): Erfolgreiche Führung gegen alle Regeln. Wie Sie wertvolle Mitarbeiter gewinnen, halten und fördern. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage Frankfurt, M. Campus-Verlag GmbH
Aspekt: Kinder- und Jugendheime, Beziehungen zwischen Erziehern, Kindern und Jugendlichen, sowie den Eltern und dem Jugendamt,