• Identifikation wird durch die
„lebensechte Darstellung der
Scheinrealität auf der Bühne“
ermöglicht.
"Ein Drama ist nicht die
Nachahmung von Menschen,
sondern von Handlungen und
Lebensweisen"
• Ein in der Gegenwart ablaufendes Geschehen wird
simuliert. Dadurch die Herstellung einer Illusion
aufgebaut. Dargestelltes wird also als wirklich
empfunden
• Katharsis = Schrecken = Spannungsentladung
Mitleiden als erste und wichtigste Wirkung der Literatur;
Literatur wirkt über Einfühlung (vgl. Aristoteles)
"Wenn es also wahr ist, dass die ganze
Kunst des tragischen Dichtens auf die
sichere Erregung und Dauer des einigen
Mitleidens geht, so sage ich nunmehr,
die Fähigkeit der Tragödie ist diese: sie
soll unsere Fähigkeit, Mitleid zu fühlen,
erweitern."
Der Mensch als
gefühlsbetontes
Wesen
Bezieht sich hinsichtlich der Struktur und Regeln angeht, auf
Shakespeare
stellt formale Regeln gegen das innere
Gesetz eines Theaterstückes und das
Genie eines Autors: Regeln und Gesetze
funktionieren nicht, ein Theater hat
sowieso seine eigenen Gesetze
Funktion von Literatur: Sie soll das Publikum zum Selbstdenken anregen
Lessing war der führende Vertreter der Aufklärung und
trat für die Werte der Vernunft, der Freiheit und der
Menschlichkeit ein. Er wendete sich gegen die damals
noch übliche kirchliche Bevormundung und trat für die
Emanzipation des Bürgertums ein, das damals noch
keinerlei Rechte hatte, aber Steuern zahlte.
wie Benjamin schon mit seiner
technischen Reproduzierbarkeit und
damit dem nahebringen an die
unterpriviligierten Bevölkerungsschichten,
förderte Lessing die Emanzipation
Lessing räumte
mit vielen Dingen
auf, die bis dahin
galten
brachte Frauen ins
Theater (zu der Zeit
undenkbbar)
Lessings theoretische Schriften und
seine Theaterstücke bildeten die
Grundlage dafür, dass die deutsche
Literatur in die Weltliteratur aufstieg
Gotthold Ephraim Lessing
(1729-1781)
Hamburgische Dramaturgie,
2 Bände (1767)
Vertreter der
Aufklärung
bedeutender
Dichter
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)
Poetik
die Lehre von der Dichtkunst
Antike
Lyrik, Epik und Dramatik sind
Nachahmungen (Mimesis) von
Lebenswirklichkeit und handelnden
Menschen
Menschen
sind
Gut =
Tragödie
Dies führte zur späteren
"Ständeklausel", die bis
ins 18. Jh. galt: Bürger
und Bauern treten nur
in einer Komödie auf,
die demnach auch als
minderwertig galt. In
der Tragödie traten
Adelige auf.
Zweck der Tragödie: Jammern
(eleos) und Schaudern (phobos)
sollen beim Zuschauer
hervorgerufen werden, um eine
Reinigung (Katharsis)
herbeizuführen
Schlecht =
Komödie
Hauptmerkmale des Dramas bei Aristoteles
Geschlossene
Handlung - Handlung
soll von "bestimmter
Größe" sein, als
einen begrenzten
Umfang haben - soll
in einer "anziehend
geformten Sprache"
formuliert sein = also
ästhetische
Verwendung von
Sprache
Einheit von Zeit -
Handlung soll
"innerhalb eines
einzigen
Sonnenumlaufes"
erfolgen
Einheit des
Ortes -
Handlung
soll an
einem Ort
(Schauplatz)
stattfinden
Ziel der Hauptmerkmale:
Größtmögliche
Nachvollziehbarkeit der
Handlung durch das Publikum
(Publikum soll sich also mit
dem Dargestellten
identifizieren können)
einer der
bekanntesten und
einflussreichsten
Philosophen der
Geschichte.
Bertolt Brecht (1898 - 1956)
Dramatiker
und Lyriker
Das epische
Theater (um 1936)
V- Effekt = Verfremdungseffekt zur
Zerstörung der Illusion, die die
Menschen daran hindert, die
gesellschaftlichen Verhältnisse zu
verbessern
der distanzierte
Zuschauer
zeigen
von
szenischen
Bildern als
epische
Fiktion
Der Schauspieler soll
"Schau-spieler" bleiben, die
Einführung die seit Aristoteles
galt, muss unbedingt verhindert
werden. Der Zuschauer soll sich
nicht einfühlen und sich damit
"kritiklios" (und damit folgenlos)
den Erlebnissen hingeben.
Deshalb hat Brecht den
Verfremdungseffekt eingeführt.
Seine These: Entfremdung (also
Distanz zum Geschehen) ist
nötig, damit man das
Geschehen verrsteht und - ganz
wichtig" - kritisch hinterfragt.
Einfühlung ist nach
Brecht schlecht, da
sie nur verdeckt,
dass es auch einen
anderen
Handlungsverlauf
hätte geben können.
so entwickelte Brecht
sein "Lerhtheater", sein
"Lehrstück"
das Lehrstück soll
aufklären (über
allternative
Handlungsmöglichkeiten)
und unterhalten (soll
auch amüsieren)
erneuert und
revolutioniert das
Theater
Nach Brecht
sitzt der
Zuschauer im
"dramatischen
Theater" und
sagt sich: "Ja,
das habe ich
auch schon
gefühlt, genau
so ist es. Und
genau so wird
es auch immer
sein".
= also wird der
Zuschauer auch
nichts ändern,
denn schließlich
wird es ja immer
so sein.n
Nach Brecht
sitzt der
Zuschauer im
epischen
Theater und
sagt sich: "Das
hätte ich nicht
gedacht. So
darf man das
nicht machen.
Das muss
aufhören".
= also wird der
Zuschauer
animiert, die
bestehenden
Verhältnisse zu
ändern
(Gesellschaft
verbessern)
"Die Welt und das
Leben sind
komplexer
geworden, also
brauchen wir neue
Formen"
Handlungen und
Entscheidungen
eines Helden seien
nicht mehr
verständlich, wenn
die Umwelt des
Menschen nicht
gezeigt wird.
= also
kontextsensitives
Theater
= also erzählendes
(episches) Theater
Bei Brecht ist Drama
mehr als die Darstellung
handelnder Personen,
sondern es gibt bei Brecht
z.B. oft einen Erzähler
und/oder informierenden
Zwischentitel
"Theater bleibt
Theater, auch
wenn es
Lehrtheater ist,
und soweit es
gutes Theater ist,
is es amüsant."
Theater und Wissenschaft
gehen einher. In einer so
komplexen Gesellschaft wie
der des 20 Jh. ist der Dichter
allein mit Gefühl, Intuition,
PHantasie und Genialität
nicht mehr in der Lage, sich
in jede Situation
heinzuversetzen