Zweiteilung des
Romans nach
(a)geografischen,
(b)thematischen und
(c)religiösen Aspekten
(a) 1. Russland,
Zuchnow, 2. New
York, Amerika
(b) 1.
Existenzweise der
Ostjuden in
Europa, 2.
Emigration als
Konsequenz
jüdischer
Heimatlosigkeit,
Fortschritts
(c) 1.
Verheißung,
2.
Katastrophen
und Erlösung
umfassende
Bezüge auf die
Bibel und
Anklänge an die
Gattung des
Märchens
Erzählintention: untergehende
alte Welt vs. moderne, aber
tödliche neue Welt
Romananfang
Bezug zu Hiob aus der Bibel
Gemeinsamkeiten:
beide fromm und gottesfürchtig
Unterschiede:
Arm vs. Reich,
unbedeutend vs.
hoch angesehen
Vergleich zum Märchen
unbestimmter Ort/Zeit,
Protagonist nicht als
Stellvertreter einer bestimmten
Gruppe
Mendel als Beispiel einer Geschichte mit mythologischen
Charakter (Hiob Thematik), die Gütigkeit über konkrete
Personen sowie Raum und Zeit hinweg hat
(Identifikations- und Projektionsfläche)
Schuldmotiv
Mendels Schuld:
Ablehnung, Menuchim im Krankenhaus behandeln zu
lassen, keine erzieherische und glaubenstechnische
Beeinflussung Mirjams, Zurücklassen von Menuchim,
mangelnde Liebe zu Deborah, kein Eingreifen bei Jonas
Meldung zur Armee
innere Wandlung vom
stillen Dulder zum
leidenschaftlicher Streiter
Wunder& Rehabilitation
Mendel weniger Kinder
praktischer Satzbau
Fallhöhe geringer, da
Leiden quasi schon
immer vorhanden
Hilflosigkeit
bezichtigt sich Schuld am Verhältnis
keine Begegnung mit Gott
Gott nicht eindeutig für Wunder &
Rehabilitation Mendels verantwortlich
Auseinandersetzung mit Gott innerhalb
bemüht sich, Anwesenheit Gottes zu ignorieren
Figurenkonstellation
viele biblische Bezüge
Männer und Frauenbild
Mendel als autoritäre Vaterfigur inkl. Gewalt
Jonas als eher primitive Vorstellung eines auf Triebbefreiung beschränkten Mannes
Sam verkörpert zeitgenössischen Erfolgsmenschen, der nach sozialem
Aufstieg und Erfolg strebt; basiert auf moralischen Grunderziehungen
Menuchim als ausgeglichenes und harmonisches Ideal
Deborah als mütterlicher
Frauentypus, der aktiv um das Wohl
der Kinder kämpft; teilweise
negatives Bild einer ungebildeten
Frau; Angelehnt an angesehene
Prophetin Deborah
Mirjam als moderne Frau der Neuen
Sachlichkeit, die sich nicht zwangsläufig
an traditionen gebunden fühlt
Individuation/ Sozialisation
Mendel als ein der Traditionen
verhafteter Mensch: Judentum,
konventionelle Gesellschaft
Kinder wollen eigene
Vorstellungen
verwirklichen ->
Generationenkonflikt
zwischen Brauch und
Individuation
Amerika:
Sams Auswanderung
ermöglicht
Identitätswechsel
unterschiedliche, moderne Gesellschaft
bereitet Mendel Probleme aufgrund
seiner eigenen Exklusion, aus denen er
ohne Hilfe nicht herausfondet
erst Menuchims gelungene
Sozialisation ermöglicht Mendel eine
erfolgreiche Integration
Biografische Einflüsse
Annotations:
-Joseph Roth auch Jude nahe Russland
-Antisemithismus unter Nazis
-Emigration nach USA
-gescheiterte Ehe
-Geiseskrankheit d. Vaters
-finanziell prekäre Lage
-Schuldgefühle für Schicksal
-fühlt sich als Leidender
Epochenhintergrund
Bibel und traditionsverhafteter
Lebensstil stehen für Versuch
der Überwindung allgemeiner
Unsicherheit während
Weimarer Republik
neue
Sachlichkeit
Mirjam
sprachliche Besonderheiten
wechselnde
auktoriale und
personale
Erzählperspektive,
so gleichzeitig
Innensicht
verschiedener
Figuren und
ironische
Kommentierung
meist Einheit von Zeit, Ort
und Handlung,
eingeschobene
Botenberichte(Berichte
von Fremden, Briefe)
sprachl. Bezüge
zu Bibel
viele akustische
Motive->
Andeutungen an
Menuchims
musikalische
Begabung