3.Larvierte (vitalisierte=maskierte=somatisierte) Depression. depressive Verstimmung hinter "Larve" der Körpersymptome versteckt
Kopf- und Rückenschmerzen, Herz-, Atem und Magen-Darmbeschwerden, Unterleibsschmerzen
4. Psychotische Depression:stimmungskongruente Denkinhalte wie Verarmungs- Schuld- und Versündigungswahn, hypochondrischer Wahn
in seltenen Fällen akustische Halluzinationen (imperative Stimmen zum Suizid auffordernd) oder depressiver STUPOR
Sonderformen:
Vitale Depression: Traurigkeit leiblich erlebt als Druckgefühl in Brust oder Magengegend, Reifengefühl im Kopf
Zoenästhetische Depression:eigenartige Körpermissempfindungen im Vordergrund stehen
Entfremdungsdepression: Depersonalisation und Derealisation im Vordergrund stehen; Abgrenzung zur Schizophrenie und Formen der Neurose schwierig, auch bei Dysthymia Entfremdungserleben
Involutionsdepression (Spätdepression):Ersterkrankung nach 45. Lebensjahr, oft protrahierte (verlängerte) Phasendauer mit Chronifizierungstendenz und erhöhtem Suizidrisiko
Therapieresistenz, ängstliche Agitiertheit mit paranoiden oder hypochondrischen Denkinhalten
Altersdepression: nach Beginn des Seniums 60.-65. Lebensjahr
Wochenbettdepression: somatisch, vermutlich hormonell ausgelöste Depression nach der Entbindung, abzugrenzen von häufig vorkommenden depressiven Verstimmungszuständen im Wochenbett
Erschöpfungsdepression=burn-out: nach langjähriger affektiver Dauerbelastung oder schweren Psychotraumen, Zusammenspiel zwischen Veranlagung und psychosozialen Einflüssen
Rapid-Cycling: wenn mehr als 4 depressive und/oder manische Phasen pro Jahr auftreten
somatoforme Störung oder larvierte Depression:gezielte Fragen nach Schlaf und Stimmung
Manie:gehobene Stimmung, gesteigerter Antrieb und beschleunigtes Denken (Ideenflucht) als typische formale Denkstörung:Denkziel wechseelt oft und lose assoziative Brücken
Manische hat zu viel Gefühl, gestiegerter Rededrang bis hin zur Logorrhoe, gesteigerter Bewegungs- und Beschäftigungsdrang, dadurch vermindertes Schlafbedürfnis
2 Formen: heiter-gelassene und gereizt-streitsüchtige
fehlt Krankheitseinsicht meistens
unsinnige Geldausgaben und Vertragsabschlüsse--> Verschuldung, finanzieller Ruin
Distanzlosigkeit und sexuelle Enthemmung--> berufliche und familiäre Konflikte
Denkinhalte oft als Größenideen und Selbstüberschätzung geäußert:revolutionäre Erfindungen, weltanschauliche Erneurungen, finanzielle Unternehmungen
ein ECHTER WAHN wird bei MANIKERN SELTEN beobachtet
Manikern fehlen negative Vitalgefühle, die beim Depressiven zuviel vorkommen
Vitalgefühle gehoben, fühlt sich gesund, nimmt jedoch gewichtsmäßig ab, gesteigerte Libido
weniger stark ausgeprägte Manien:Hypomanien sind bei Künstlern und Geschäftsleuten hinsichtlich Ideenreichtum/Kreativität positiv bewertet
Diagnostik und Differentialdiagnose
schwerer als bei Depression Diagnose der Manie gestalten
Symptome sind UNSPEZIFISCHER
schwierig ist Abgrenzung zu Schizophrenien und schizoaffektiven Störungen--> besonders wenn es um junge Menschen geht
multifaktorielle Verursachung als Teilursache genetische Disposition (Ergebnisse der Zwillings und Familienstudien
Erkrankungsrisiko bei eineiigen Zwillingen bei 70%
biochemische Stoffwechselstörung im Gehirn
Übertragung der Neurotransmittersubstanzen Noradrenalin und Serotonin selektiv gestört
bei Depression: ein Mangel von Noradrenalin und Serotonin
bei Manie: Überschuss von Noradrenalin
Antidepressiva zur Korrektur des gestörten Hirnstoffwechsels
psychoreaktive Auslösung in einem Teil der Fälle: Verlust der Bezugsperson, anhaltende Konflikte-->
jedoch NICHT kausaler Zusammenhang favorisiert, sondern unspezifische Stressreaktion, da nicht ansteigende Prävalenz (Häufigkeit) während Krisen und Notzeiten, so dass biologische Faktoren dominieren
Diagnostik und Differentialdiagnose:
Depressions diagnose anhand Symptome und Verlauf
mindestens 2 Wochen Dauer!
auszuschließen sind: depressive Verstimmungen bei Schizophrenien, schizoaffektive Störungen
psychogene Depression und körperlich begründbare Depression in Folge von pharmakologischen Wirkungen, hormonellen Störungen, Tumoren, Infektionskrankheiten
und degenerativen Erkrankungen wie Demenz vom Alzheimer-Typ
depressive Pseudodemenz: Verlust von intellektuellen Fähigeiten in Folge einer Depression:oft fehldiagnostiziert