Diese Mindmap ist meine Zusammenfassung des elften Kapitels des Studienbriefes 33040, welches zum Studium der Bildungswissenschaften der Fern Universität Hagen gehört.
Von Bourdieu „wird die soziale Welt vor
dem Hintergrund symbolischer Formen
der Macht analysiert.“
Durch Kämpfe und
Positionierungen im sozialen Raum
entstehen Klassenunterschiede,
Hierarchisierungen und
Standeszugehörigkeiten
Sozialisation zeigt sich
als Habitualisierung
Nimmt weniger die Eingliederung in die
Gesellschaft in den Blick, sondern die
Reproduktion sozialer Unterschiede
Bourdieu (1930-2002) ist
einer der einflussreichsten
Soziologen Frankreichs
Praktische Erfahrungen,
Erkenntnisse und
Wahrnehmungsformen der Akteure
sind zentrale Elemente bei Bourdieu
Sozialer Raum und Macht
Bourdieu versucht die
Mechanismen von
Macht aufzuzeigen
„Während die Menschen davon
ausgehen, ihr Leben und Denken sei
Ausdruck der je eigenen Entscheidung,
zeigt eine Betrachtung von außen die
Verbindung zu ihrer sozialen
Positionalität.“
Bourdieu spricht hier von sozialen
Akteuren deren Handlungen nicht
von ihrem sozialen Raum und
ihrer räumlichen Positionierung
losgelöst werden können
Menschliche Wesen sind biologische
Individuen und soziale Akteure
„Menschen sind also Handelnde, die im
sozialen Raum positioniert und durch
diesen Ort charakterisiert sind.“
Diese Positionierung weist auf eine Hierarchie,
„die sich als soziale Rangordnung in die […]
natürliche Welt einschreibt.“
„Die sozialen Akteure sind über ihren Körper
mit der Welt verbunden und repräsentieren
die soziale Welt durch ihren Leib.“
Das wird deutlich in Haltungen,
Gesten oder Ausdrucksweisen
„Das Handeln der Menschen, Geschmack,
Kleidung, das Verhältnis zum Körper,
Vorlieben für Kunst und Musik, ihr
gesamter Lebensstil sind bedingt von der
jeweiligen Position im sozialen Raum.“
Soziale Strukturen und
Positionierungen sind Ausdruck von
Macht = Symbolische Gewalt
Symbolische Gewalt als
Ausdruck der Anerkennung
durch die Beherrschten
Kann unabhängig von Bewusstsein und
Willen ausgeübt werden
Beide Parteien sind sich
nicht bewusst, dass sie
diese symbolische
Gewalt ausüben oder
erleiden
Der soziale Raum besteht aus
Feldern, welche als Kapital wirken
Kapitalformen
Kapital fungiert als
Mittel und Einsatz
„Die Position im sozialen Raum
ist vom Kapital abhängig, das
die sozialen Akteure
mitbringen und haben.“
Durch verschiedene
Kapitalformen wird die Position
im sozialen Raum festgelegt
„Zunächst versteht Bourdieu
unter Kapital gespeicherte
„akkumulierte“ Arbeit.“
„[…] entweder in Form von Material
oder in verinnerlichter,
‚inkorporierter‘ Form.“
Ökonomisches Kapital
„[…] ist unmittelbar an Geld gebunden.“
Einkommen oder materieller
Besitz, erworben oder vererbt
Kulturelles Kapital
Kann auch in ökonomisches
Kapital umgewandelt werden
Wichtiges Startkapital auf
dem Karriereweg = „es
gibt Möglichkeiten oder
verschließt sie.“
Inkorporiertes Kulturkapital
Verinnerlichter,
inkorporierter
Zustand
muss selbst erarbeitet
werden, kann nicht über
andere Personen erfolgen
„Es bedarf einer persönlichen
Anstrengung, es wird Zeit
investiert, Entbehrungen werden in
Kauf genommen, Opfer gebracht.“
Man IST dieses „Bildungskapital“,
man kann es nicht besitzen
Kann durch „soziale Vererbung“ weitergegeben
werden (z.B. in der Art des Sprechens, des Zugangs
zu Kunst oder Literatur); indirekte Übertragung,
durch Förderung und Investition in Bildung und
Ausbildung
Objektiviertes Kulturkapital
Übertragbar,
nicht inkorporiert
Materielle Trägerobjekte,
z.B. Gemälde, Bücher,
Instrumente
Symbolische
Aneignung ist
abhängig vom
Inkorporiertem
Kulturkapital
Objektiviertes Kulturkapital
kann erst wirksam werden,
wenn es vom sozialen Akteur
interpretiert und genutzt
werden kann
„Ein Hochschulabschluss ist z.B. mit
Ansehen und Anerkennung verbunden
und kann zugleich bestimmte
berufliche Wege eröffnen und zu
materiellen Gewinnen führen.“
Soziales Kapital
Soziale Netzwerke,
Zugehörigkeit einer Gruppe
„Es ist von Bedeutung, welche
Menschen man kennt, welchen
Umgang man hat und welche
Beziehungen.“
„Ziel sind Kapitalanhäufungen und
Transformationen mit geringen
Umwandlungskosten und
Profitmaximierung.“
Geschmack und Lebensstil
„Der soziale Raum
prägt das Selbst und
die Lebensführung.“
„Es gibt eine Verbindung
zwischen dem Raum, in dem
man aufwächst und den
Vorlieben und
Wahrnehmungsformen, die
man hat.“
Die soziale Position steht in Verbindung
mit dem Geschmack des Menschen z.B.
bevorzugte Nahrungsmittel,
Wohnverhältnisse, Sportarten,
Unterhaltung, Kunst
"Man hat was man mag, weil
man mag, was man hat"
Bourdieu unterscheidet zwischen 3
Formen des sozialen Geschmacks
„Der legitime Geschmack der
„herrschenden“ Oberklasse.“
Limitierte Güter
werden bevorzugt
Kein Mangel an
ökonomischem
Kapital oder
Zeit
Zeigt sich in Musik,
Sportarten, Essen,
häuslicher Einrichtung
Man will sich
abheben und
nach unten
abgrenzen
„Der prätentiöse
Geschmack der
Mittelklasse.“
Versucht den Geschmack der
Oberklasse nachzuahmen und sich
anzugleichen, Abgrenzung
Unterschicht
„Der
Notwendigkeitsgeschmack
der Unterklasse.“
Bevorzugung
von
Volksmusik
Pragmatisch und
funktionalistisch
Erhalt der
Existenzbedingungen
Habitus
„Der Habitus eines Menschen ist
seine Seinsweise; er zeigt sich als
eine allgemeine Grundhaltung […]“
„Der Habitus beschreibt also eine Art
soziales Persönlichkeitsprofil, eine soziale
Struktur, die sich auf den Einzelnen
abbildet und zugleich seine
Wahrnehmung, sein Denken, Handeln
und Empfinden strukturiert.“
Menschen mit einem
kleinbürgerlichen Habitus
verfügen über Grenzen des
Hirns, die nicht überschritten
werden können, manche
Dinge sind für die undenkbar
oder unmöglich = Habitus ist
ein System von Grenzen
„Es ist eben nicht beliebig und zufällig,
worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten
oder wie wir uns selbst oder die soziale
Praxis interpretieren, was wir für wahr
oder gerecht, gut oder schön halten.“
Der Habitus ist nicht
angeboren, sondern
wird erworben
„Die Freiheit des Einzelnen liegt
also in den Grenzen der eigenen
Sozialisation und der in den
Körper eingeschriebenen
Geschichte.“
„Sozialisation als Habitualisierung verweist
damit auf Prozesse der Inkorporation
historischer und sozialer Bedingungen […]“
„Habitus ist das, was wir sind.“
(Auftreten, Umgangsformen, etc.)