S. 5- 32Das Kapitel beginnt in der Ich-Perspektive. Franziska ist erwachsen und hat Sehnsucht nach Ben, in den sie verliebt ist. Im Kapitel gibt es regelmäßige Wechsel der Erzählperspektive. Franziskas Gedanken und ihre Erlebnisse mit Ben werden in der ersten Person aus der Perspektive der Erwachsenen Franziska beschrieben. In der 3. Person wird ein Rückblick in die Nachkriegszeit beschrieben. Franziska ist jetzt ein Kind, ihr deutlich älterer Bruder Wilhelm betritt die Handlung. Er plündert für die Familie Essen von einem gestrandeten Lastkahn. Er war in der HJ gewesen und ist Atheist. Die Eltern betreten das Geschehen. Sie sind bürgerlich, der Vater war Verleger. Er hat eine Leidenschaft für Bücher (S. 13). Die Eltern erziehen ihre Kinder autoritär. Zum Beispiel klemmen sie Franziska ein Buch unter die Achseln, um sie zu korrekter Haltung zu erziehen. Sie trauern um tote Freuende, der Vater kritisiert die Mutter wegen eines Gefühlsausbruchs. Sie sind konservativ. Franziska ist freiheitsliebend. Sie hört gegen den Willen ihrer Eltern Radio aus London. Die Eltern versuchen, sie vom politischen Leben komplett auszuschließen. Die Familie lebt in Ostdeutschland, während der letzten Kriegstage, in einem Villenviertel. Der „Kreisleiter“ hatte während des Krieges in den Westen gehen wollen, wurde aber von einem Bomber getroffen. Die Familie hatte sich während des Krieges mit den Nazis arrangiert, der Vater besaß sogar Bildbände von Hitler. Vor dem Einzug der Russen verbrennt der Vater die Bücher, damit sie ihnen nicht in die Hände fallen. Die Großmutter wird die „Große Alte Dame“ genannt. Sie ist gläubig, genau wie Franziskas Mutter. Auch der Vater ist gläubiger Christ und will eine Marienfigur vor den Russen verstecken. Die Nachbarn der Linkerhands hängen als Schutz vor den einmarschierenden Russen eine rote Fahne auf. Linkerhand wirft ihnen Opportunismus vor (S. 18). Nach ca. zwei Dritteln des Kapitels wird die Stadt den Russen übergeben. Sie ziehen mit Panzern und Pferdewagen in die Stadt ein, plündern und vergewaltigen.
S. 33- 41Franziska erzählt rückblendend von Erlebnissen, die ihre Kindheit beenden sollten. Sie beschreibt erste sexuelle Zurückweisungen und Erfahrungen, sowie die Entfremdung mit ihrem Körper, der nach der ersten Menstruation seinen Funktionen preisgegeben worden zu seien scheint. Die Verbindung von Sexualität und Frau-Sein erlebt Franziska als eine bedrohliche Beschränkung auf eine bestimmte Frauenrolle: "Sie fühlte sich gefangen und dem Kreis der Frauen ausgeliefert, ihrem Zyklus, der sie dem Mond unterwarf, und dem Karussell ihrer Pflichten, das sie zwang, jeden Morgen den tückischen, nie zu besiegenden Staub von den Möbeln zu wischen, jeden Mittag fettiges Geschirr in das heiße Spülwasser zu tauchen; neun Monate lang, geplagt von Übelkeit, einen Fremdkörper mit sich herumzuschleppen, der sich von ihren Säften, ihrem Blut ernährte, und in einem Kreißsaal zu brüllen " (S. 39).
S. 42-73 Die ältere Franziska blickt auf die jüngere zurück. Die Beziehung zu ihrem Bruder Wilhelm ist zunächst noch unterkühlt, sie versteht sein zuweilen sehr seltsames Verhalten nicht. Als sie jedoch 17 ist verbessert sich das Verhältnis und er nimmt sie in seinen Freundeskreis auf, welcher auch Django (jüdischer Jazzmusiker) beinhält, mit dem Franz daraufhin eine Liebesbeziehung führt. Als dieser jedoch, sehr angetan von ihr, mehr von ihr will, weist sie ihn zurück und entdeckt ihre Anziehungskraft auf Männer. Django fällt durch zu kritisches Verhalten auf und verlässt die Stadt. Franz absolviert ihr Abitur und lernt Wolfgang kennen, der die mittlerweile 18 jährige Studentin für eine Wette verführt und entjungfert. Ihre Eltern bestrafen sie, die ihn liebt, dafür mit Hausarrest. 44 Puritaner: Anhänger des Puritanismus (streng kalvinistische Richtung im England des 16. und 17. Jh.s) / sittenstrenger Mensch Feuerbach: Philosoph, der die These vertrat Gott sei nur eine Projektion, die sich aus allgemein-menschlichen Idealen zusammensetze. Hauptwerk: Das Wesen des Christentum (1841) 47 lancieren: hier zu Ansehen, Anerkennung verhelfen 52 Pleureuse: lange Straußenfeder als Schmuck auf Damenhüten 61 BDM = Bund Deutscher Mädchen FDJ = Freie Deutsche Jugend 62 Kosmopolitismus: (kommunistisch abwertend) Weltanschauung, die das Streben der imperialistischen Großmächte nach Weltherrschaft mit dem Vorwand begründet, der Nationalstaat, der Patriotismus usw. sei in der gegenwärtigen Epoche überholt 63 Exmatrikulation: Streichung aus dem Namenverzeichnis einer Hochschule MTS: Maschinen-Traktoren-Station, ein Ort der Instandsetzung von landwirtschaftlichen Maschinen in der DDR und Sowjetunion Flagellant: 1. Angehöriger religiöser Bruderschaft des Mittelalters, die durch Selbstgeißelung Sündenvergebung erreichen wollten, 2. Mensch, der in Züchtigung und Geißelung sexuelle Erregung und Befriedigung sucht 65 Calvinismus: evangelisch- reformierter Glaube, Lehre Calvins Fatalismus: Schicksalsgläubgkeit Renegat: Glaubensabtrünniger 72 bigott: übertrieben glaubenseifriger Mensch
S. 74-118Zu Beginn des Kapitels flieht Franziska von Zuhause. Sie geht eine Beziehung mit Wolfgang ein, die sich allerdings rein auf Äußerlichkeiten stützt. Sie heiraten, doch wird die Beziehung von ihren Eltern missbilligt. Mit Wolfgang macht Franziska ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Die beiden haben zunehmend Streit, auch weil Wolfgang zu viel Alkohol trinkt, was ein großes Loch in der Haushaltskasse zur Folge hat, das Franziska durch ihre Architektentätigkeit ausgleichen muss. Sie wird ebenfalls oft von Wolfgang verprügelt, der ihr Verwürfe wegen ihrer bürgerlichen Herkunft macht. Sie lassen sich nach 6 Jahren Ehe scheiden. Nach der Trennung verlangen die Geschwister von Wolfgang die Hälfte des Besitzes, obwohl der größtenteils Franziska gehört. Franziska fühlt sich nach der Scheidung befreit, bis es zu einer Vergewaltigung durch Wolfgang kommt, bei der er ihre komplette Einrichtung zertrümmert. Das Kapitel endet mit dem Umzug Franziskas nach Neustadt um Abstand von allem zu gewinnen
S. 118-164Franziska geht in die Friedenstaube/Das Verhältnis von Gertrud und Franziska wird genauer Erläutert (Freund-Feindin)/Gertrud sitzt besoffen an einem Tisch in der Friedenstaube, sie ist dem Gespött der Männer am Nachbartisch ausgesetzt/ Franziska versucht zu Helfen indem sie Gertrud aus dem Wirtshaus bringt doch Gertrud beleidigt ihre Widersacher/ Einer dieser steht auf und nährt sich den beiden Frauen/ Ein Taxifahrer kommt Franziska und ihrer Freund-Feindin zur Hilfe/ Er wird von dem Burschen am Nachbartisch ins Gesicht geschlagen/ Franziska geht auf den Burschen los/ Sie wird vom Taxifahrer weggezogen, die beiden Verlassen das Wirtshaus.
S. 165-215 An Weihnachten ist Franziska auf der Suche nach Ben. Sie vermutet, dass Ben genau das verkörpert was sie sein möchte und für vergeben hält sie ihn auch nicht. Sie sucht ihn in der Begleitung von Jazwauk in Bens Stammcafé. Allerdings macht sie sich selber etwas vor, denn sie sucht sie nach Ben immer nur an den Tagen von denen sie weiß dass er nicht seinem Stammcafé ist. Auch an diesem Abend ist Ben nicht aufzufinden, stattdessen wird sie von Gertrud auf einen Mokka eingeladen. Zuerst unterhalten sie sich über belanglose Dinge. Im späteren Verlauf wird Franziska von Gertrud auf ihre Narbe an der Hand angesprochen. Im Verlaufe des Gespräches in dem Gertrud offenbart, dass sie selber einmal versuchte sich umzubringen, wird auch angedeutet dass Franziska versucht hat sich umzubringen. Es wird erzählt, dass sie für diese Narbe immer eine andere Geschichte erzählt. Nach dem Gespräch macht sich Gertrud auf den Weg nach Hause. Dort äußert sie den Wunsch Franziska gegenüber einfach nur hier draußen zu sterben. Franziska bietet ihr daraufhin an, dass Gertrud sie das nächste Mal besuchen kommen soll wenn sie in so einer Stimmung ist. Gleich am nächsten Abend erscheint Gertrud bei Franziska. Das Gespräch erweckt den Eindruck, dass Gertrud sich hingezogen fühlt zu Franziska. Erst erzählt Franziska von ihrer neuen Geschäftsidee eine Art Innenarchitekten-Beratungsstelle aufzumachen. Erst sieht Gertrud keinen Sinn darin sich für andere abzuarbeiten begeistert sich später aber doch für die Idee. Dann beginnt Gertrud Franziska über ihren Begleiter Jazwauk und das Verhältnis zwischen ihm und Franziska auszufragen und sie redet auf Franziska ein, dass sie etwas Besseres verdient hätte. In diesem Zusammenhang erzählt Franziska eine Geschichte aus ihrer Firma in der es darum geht das Jazwauk einmal versucht hatte sie zu erobern. Allerdings wollte Franziska nicht sich diesem Eroberer hingeben und schrie, daraufhin ging der Chef dazwischen. Seitdem waren Franziska und Jazwauk nur befreundet. Gertrud hört der ganzen Geschichte sehr gespannt zu.
S. 216-280Das Kapitel beginnt mit einer Erinnerung Franziskas an den Autor N. Diesen kennt sie, da er zu seinen Anfängen unter Regers Schutz stand. Sein Buch die „Nachtwache“ hat sie stark berührt, da es Ns. Verarbeitung seines unglücklichen Ehelebens ist und sie viele seiner Erlebnisse an ihre eigene Ehe erinnern. Nach vielen Jahren trifft sie N. auf einer Lesung in Neustadt wieder, wo er Franziskas Zorn weckt, indem er Reger stark kritisiert. Franziska malt sich im Folgenden aus, wie ihr Beziehung mit Ben wohl in ein paar Jahren als verheiratetes Paar aussehen würde. Sie ist überzeugt, oder sie versucht sich einzureden, dass sie nicht eines der Paare würden, welche sich nichts mehr zu sagen haben und deren Liebe im Alltag versackt ist. Schafheutlins Besuche häufen sich unterdessen, woraus Franziska nicht schlau wird. Einmal bleibt er zum Essen. Es wird deutlich, dass er sich in Franziska verliebt. Diese versinkt in Gedanken, sie denkt an die Häuser in Neustadt, an das Unglück, das dort herrscht, die vielen Vergewaltigungen und Selbstmorde (die meisten mit Gas) die zum Alltag gehören. Nachdem Gertrud die beiden zusammen in Franziskas Wohnung gesehen hat, empfiehlt Schafheutlin Franziska eindringlich, dass sie sich in Zukunft besser nicht mehr mit Gertrud, aufgrund ihrer Vorgeschichte und ihren täglichen Alkoholexzessen, in der Öffentlichkeit blicken lassen solle. Trotz ihrer vielen Meinungsverschiedenheiten beginnt sich Franziska auf seine Besuche zu freuen. Einmal wird Franziska vom Lehrer Kersten im Treppenhaus abgefangen und in seine Wohnung gebeten. Franziska wird bewusst, dass auch sein Leben in diesen Häusern nur aus Einsamkeit besteht. In einer Nacht wird Franziska vom Schrei eines Mädchens geweckt, welche in ihrem Zimmer ein Kind zur Welt bringt, da der Krankenwagen sich im monotonen Häusergewirr verfahren hat. Im Zimmer des Mädchens kommt sie zum ersten Mal den anderen Frauen, die auf dem Tagebau tätig sind, näher. Auch mit dem Verwalter kommt sie ins Gespräch, mit dem sie sich dann öfter unterhält. Des Weiteren lernt sie Mr. Davis kennen, den gutmütigen Schwarzen, der von allen immer nur „Rehlein“ genannt wird. Für kurze Zeit fühlt sich Franziska fast wie zu Hause, als ob die Anonymität ein bisschen gewichen wäre. In Gegenwart der Mädchen fühlt sich Franziska jedoch unwohl. Sie hat das Gefühl, dass diese über sie reden, außerdem fühlt sie sich schuldig, dafür, dass sie studiert ist und all die anderen nicht. Sie kommt mit einer Blondine ins Gespräch, welche sich über die Schließung des Kinos beschwert. Franziska bekommt in diesem Moment eine Vorstellung von dem Leben der anderen Frauen, weil sie einen Blick in das Zimmer der Mädchen werfen konnte. Das Mädchen, welches Käte Griepentrog heißt, und Franziska vertragen sich nach ihrem kurzen Streit wieder und nachdem Griepentrog ihr von ihrem Traum vom Kranfahren erzählt hat, welcher an ihren Mathekenntnissen scheitert, erklärt sich Franziska bereit, ihr Nachhilfe zu geben. Von da an treffen sie sich jeden Sonntag. Im Folgenden beschreibt Franziska die Einsamkeit der Sonntage, die sie empfindet, an denen sie Gesellschaft sucht und häufig über den Tod nachdenkt. Von Griepentrog wird sie eines Tages eingeladen mit ihr und den anderen Mädchen ins Schützenhaus tanzen zu gehen. Sie sagt zu, wenn auch nach Zweifeln. Die Erinnerungen an ihre Zeit mit Wolfgang kommen an dem Abend wider hoch. Schafheutlin fragt sie, nachdem er längere Zeit nicht mehr mit ihr geredet hat, ob sie ihn auf die Baustelle eines neuen Wohnkomplexes begleiten möchte. Auf dem Weg dorthin, hat sie wider eine Diskussion mit ihm über ihre unterschiedlichen Ansichten über die Architektur und Neustadt. Zum ersten Mal überfällt sie die Vorahnung, dass sie ihre Träume in Neustadt nicht verwirklichen wird. In Gedanken versunken läuft sie auf der Baustelle Ben über den Weg, welcher sie fast anfährt. Sie haben ein kurzes Gespräch, im Nachhinein erinnert sich Franziska, dass es keine Liebe auf den ersten Blick gewesen ist. Schafheutlin zeigt sich eifersüchtig über ihre neue Bekanntschaft. Auf dem Rückweg diskutiert Franziska mit ihm über die Aufgabe der Architekten Häuser zu bauen, welche ein Zusammenleben von Menschen schaffen, und nicht solche welche Anonymität schaffen, wie es in Neustadt der Fall ist. 221 Die ehrgeizigen jungen Corbusiers – Corbusier: Franco -schweizerischer Architekt des 20. Jahrhunderts 222 Liz oder Sophia (Elizabeth Taylor und Sophia Loren): Schauspielerinnen 223 Geschmuggelter White Horse: Whisky Eloquenz: Beredsamkeit, Wortgewandtheit 224 Blaubarts Kammer: Verbotene Kammer im Märchen Blaubart (Frauen, die sie trotzdem betreten, werden geköpft) 225 Nansen – Fridtjof Nansen: Norwegischer Friedensnobelpreisträger 227 Eine Bourgeoise: Eine Frau aus bürgerlichem Haus ND – Neues Deutschland: Sozialistische Tageszeitung 228 Jitterbug: (Afro)amerikanischer Swing-Tanz 231 Paravent: Hintergrund, Raumteiler 234 Sumper: Kipplastwagen 235 Relegieren: Fortschicken coram publico: Öffentlich 241 Brigadierin: Leiterin einer Arbeitsbrigade in der DDR 250 Megären: Wütende, böse Frauen (urspr. griechische Rachegöttin des Hades) 253 Rot und Schwarz: Romanverflimung des gleichnamigen Buches Stendhals) 255 Kothurne: Stelzenschuhe des griechischen Theaters
S. 281-302Franziska und Schafheutlin sind zusammen im Zoo. Während sie durch den Park laufen und die Tiere beobachten, zeigt Schafheutlin, dass er starke Gefühle für Franziska empfindet und versucht, sie mit einigen Gedichten zu beeindrucken. Dabei wirkt Schafheutlin jedoch sehr verklemmt, schüchtern und unerfahren. Franziska ist somit wenig angetan von seinen Annäherungsversuchen und wünscht sich sogar, dass nicht Schafheutlin mit ihr durch den Park spazieren und ihre Hand halten würde, sondern Ben. Schafheutlin ist verheiratet und wohnt mit seiner Frau und seinen Kindern in Uhlenhorst, eine kleine Stadt in der Nähe von Neustadt. Es ist leicht zu erkennen, dass Schafheutlin und seine Frau private Probleme haben, u. a. aufgrund der Tatsache, dass sich Frau Schafheutlin in ihrer Funktion als Hausfrau und Mutter nicht (mehr) erfüllt sieht und wieder ins Berufsleben einsteigen möchte, was ihr dominanter und autoritärer Mann aber nicht zulässt. Ein Beweis dafür, dass Schafheutlin bewusst verhindert, dass seine Frau wieder ins Berufsleben einsteigen kann, lässt sich in seiner Aussage finden, dass er ihr „alle zwei Jahre ein neues Kind schenkt um sie somit immer weiter zu beschäftigen.“ Die Probleme hatte das Ehepaar schon bevor Franziska in ihr Leben trat, jedoch lernt sie diese kennen, als sie von ihrem Chef zum Essen zu ihm nach Hause eingeladen wird. Diese Begegnung läuft sehr verhalten ab und ist von einigen peinlichen Redepausen und einer angespannten und unangenehmen Atmosphäre geprägt. Zu seinen Kindern ist der humorlose und stets linientreue und konservative Schafheutlin sehr streng, was in den 60er Jahren in Deutschland jedoch nicht unüblich war. Dass sich Franziska mit seiner jüngsten Tochter (Nette) gut versteht, verärgert Schafheutlin und verunsichert ihn auch ein wenig, da sich Franziska über eine Anweisung an seine Tochter erfolgreich hinwegsetzt, indem sie mit Nette ruhig und verständnisvoll umgeht, anstatt sie anzuschreien. Als Schafheutlin Franziska zum Busbahnhof begleitet, von wo sie wieder nach Hause fahren wollte, gesteht er ihr, dass es ein Fehler gewesen sei, sie eingeladen und mit seiner Frau bekannt gemacht zu haben, da seine Frau eifersüchtig darauf sei, dass Franziska unabhängig ist, einen Beruf sowie Freunde und Kollegen hat. Franziska muss darüber nachdenken, wie sehr Frau Schafheutlin ihren Wunsch beteuerte, einen richtigen Beruf auszuüben und empfindet nun große Wut für Schafheutlin, der seiner Frau dies versagt. Schafheutlin reagiert aber verständnislos auf Franziskas Gefühlsschwankung und ein Streit bricht zwischen ihnen aus, der dafür sorgt, dass sie sich teils heftige Wortgefechte leisten. Schafheutlin stellt sich die Frage, ob seine Frau unglücklich sei, woraufhin Franziska antwortet, sie hätte Angst. Doch bevor Schafheutlin diese Aussage verinnerlichen kann, wird er fast von dem herannahenden Bus erfasst, dessen Fahrer plötzlich auf ihn zusteuert. Schafheutlin kann im letzten Moment ausweichen und flüchtet in ein Wohnhaus, wird dann aber durch den zweiten Angriff des unbekannten Fahrers getroffen und schwer verletzt.
S. 354-378In Kapitel 9 sind Franziska, Jazwauk und Schafheutlin in einer Bar und amüsieren sich. Dort lernt sie einen gewissen Trojanowicz kennen. (Später im Buch stellt sich heraus, dass dieser Ben ist.) Trojanowicz und Franziska tanzen zusammen. Sie findet ihn sehr sympathisch und entdeckt starke Ähnlichkeiten zu ihrem Bruder Wilhelm. Nach dem Tanzen sitzen alle zusammen an der Bar, als eine Prügelei anfängt. Nachdem sie fast vom Hocker geschupst wird, springt das Buch von der Gegenwart in die Zukunft und sie denkt über den Moment in der Bar nach, an dem sie Ben kennenlernte.
S. 379-433Das Kapitel beginnt mit einer Konversation zwischen Trojanowic und Franziska auf der Baustelle über die zeitgenössische Architektur. Dabei gehen sie insbesondere auf die Blumenornamente ein. Franziska ist überwältigt vom Aussehen Trojanowic und zieht die Sonnenbrille hoch. Sie ist der Meinung Trojanowic sähe sehr gut gekleidet aus mit seinem Kragenhemd und so kommen sie auf den Ausspruch Stalins:„Arbeit ist eine Sache der Ehre, des Ruhmes und des Heldentums“. Franziska erzählt von ihrem Buch aus ledernem Einband über Stalins Lehren, sie ärgert sich darüber dass der Bau so zur Massenware verkommen sei. Schafheutlin sei auf der Strecke geblieben, unfähig sich zu behaupten, er sei daher mit Schuld wenn der Bau die letzte Bastion des Traditionismus sei, äußert sich Trojanowic abfällig. Franziska wirft Trojanowic vor, er spiele ihr nur etwas vor, denn Franziska findet die Äußerungen Trojanowices zu gekonnt. Sie versucht mehr über Trojanowic und seine Vergangenheit zu erfahren und behauptet Schafheutlin kenne Trojanowic. Es wird kurz die Vergangenheit Trojanowic angeschnitten, der (wahrscheinlich aufgrund von Artikeln) mit dem Gummiknüppel bestraft wurde. Franziska beschäftigt sich mit der Frage wer Journalist T sei und was es mit den glorreichen Taten Schafheutlins in diesem Zusammenhang auf sich hat. Trojanowic dem diese Fragen unangenehm werden nimmt sich vor, Franziska nur noch zu grüßen und nicht mehr mit dem Kipper mitzunehmen. Er fährt jetzt nur noch an ihr vorbei und grüßt sie von Zeit zu Zeit, zudem macht sich Trojanowic auch darüber Gedanken warum Schafheutlin ständig mit Franziska zu sehen ist. Eine kurze Zeit später bricht Trojanowic seinen Vorsatz und nimmt Franziska wieder auf seinem Kipper in die Stadt mit da Franziska sich am Fuß verletzt hat. Im Kipper unterhalten sich beide während Trojanowic den Zeh von Franziska verarztet. Dabei entsteht ein kleiner Streit über die Definition von schön. Im Büro in der Stadt bei Schafheutlin angekommen wird auktorial davon erzählt das Schafheutlin sich Franziska gegenüber immer korrekt verhalte und wohl doch im innersten hofft das sie den ersten Schritt macht. Franziska wünscht sich von ihm endlich ihr eigenes Projekt, doch er weicht aus und behauptet die Konferenz würde diese Fragen beraten und beschließen. Schafheutlin besteht darauf das er nur verantwortlich, nicht aber befugt sei. Franziska stellt Schfheutlin Fragen über die Existenz vom Leben und was man mit seinem Leben anfangen könnte. Schafheutlin versteht Franziska nicht und spricht von der Existen für die Gesellschaft (GeWi). Sie verlassen das Haus und gehen über den Friedhof. Franziska fragt Schafheutlin der ihr nachgeht ob er einen Trojanowic kenne. Er zählt verschiedene Personen mit Namen Trojanowic auf, darunter den Staatssekretär und einen Journalisten auf -aber den Kipperfahrer lässt er unerwähnt. Franziska entscheidet sich nun doch bei Schafheutlin zu bleiben und ihren Vertrag der in der nächsten Zeit ausläuft zu verlängern. An der Ost-West Tangente angekommen lässt Trojanowic Franziska wieder in den Kipper. Sie fragt ihn nach einem Foto von sich. Er holt ein Gruppenfoto heraus. Nun erfährt Franziska dass die anderen Trojanowic die Schafheutlin erwähnte, Brüder vom Kipperfahrer Trojanowic sind. Sie unterhalten sich über Journalismus wobei heraus kommt, dass Franziska die enterbte Tochter des Linkerhandverlages ist. Der Linkerhandverlag war immer unpolitisch erwähnt Franziska. Sie ist darüber verärgert, dass Trojanowic so wenig von seinem Leben preisgibt. „Er erzählt um zu verschweigen“ sagt sie. Sie halten an einer neue geteerten Straße die durch eine Kette abgesperrt ist. Franziska steigt aus und steigt über die Kette. Sie animiert Trojanowic es ihm gleichzutun, der zögernd vor der Kette steht. Er kommt ihr nach und nimmt Franziskas Hand. Trojanowic versucht auf dem Rückweg ein Kompliment über Franziskas Augen zu machen indem er sie mit Unkenaugen vergleicht. Trojanowic bemerkt dass er kein Talent im Komplimente machen hat. Am Kipper angekommen umarmen sich beide und Trojanowic küsst Franziska.
S.487-512 Franziska versucht in einem geklauten Notizbuch mehr über Ben zu erfahren, da er sie nicht in seinem selbstverfassten Buch lesen lässt – Ben sagt, dass er sich in Franziska verliebt hat und will sich von seiner Frau Sigrid trennen – Franziska sieht ihn wenige Tage später mir ihr Hand in Hand – Franziska ist sauer; flüchtet in die Arme anderer Männer – Sie stellt fest, dass alles was sie erbaut hat, auf lange Sicht gesehen wieder abgerissen wird, träumt weiterhin von einem schöneren Stadtbild/ Stadtzentrum - Ben und Franziska haben einen Motorradunfall – Sie siezen sich, obwohl sie eigentlich sehr vertraut und intim sind - Der Leser erfährt, dass sie Trojanovicz den Namen Ben bzw. Benjamin gegeben hat, Danach duzt er sie; nennt sie „sein Abenteuer“
S. 488 In diesem Kapitel ereignen sich verschiedene Ereignisse hintereinander. Als erstes kommen ausländische Vertreter, die die neue Wohnungsarchitektur von Neustadt begutachten. Bei dem Rundgang durch die Stadt ist auch ein Besuch bei einer vorher ausgewählten Hausfrau geplant. Diese schwärmt von ihrer Wohnung, von der ganzen Infrastruktur der Stadt. Die ausländischen Vertreter sind beeindruckt und reisen ab. Darauf folgt die Beerdigung von Malte einem Mitbewohner im Haus Franziskas. Während der Beerdigung empört sich Franziska über die Art und Weise wie Malte umgekommen ist. Er wurde auf der Straße von mehreren Männern verprügelt. Es waren mehrere Leute anwesend aber diese gingen nur vorbei ohne einzuschreiten. Franziska kritisiert hier sehr erregt die mangelnde Zivilcourage der Bewohner Neustadts. Dies geht soweit das vor Gericht keiner der Augenzeugen eine belastende Aussage über die schuldigen machen möchte. Nach der Beerdigung folgt Franziska dem Verwalter der Wohnungen der seinen Blick über die verschiedenen Grabsteine schweifen lässt. Er kennt die meisten davon. Alle wurden Opfer eines Gewaltverbrechens oder haben sich selbst das Leben genommen, meistens mit Gas. Der Verwalter ergänzt auch noch, dass keiner dieser Toten älter als dreißig geworden ist. Betrübt geht Franziska nach hause und trifft den Verwalter ein paar Tage später wieder. Dieser verdeutlicht seine Ansicht, dass er Besuch zu späten Abendstunden explizit von Herrn Trojanowicz missbilligt. Als Grund für sein Misstrauen führt er an das Trojanowicz schon mal im Gefängnis gesessen hat. Franziska ist sichtlich geschockt und verfängt sich in einer Überhäufung an Fragen die sich in ihren Kopf drängen. Daraufhin folgt eine weitere Erläuterung einer Gewalttat. Ein junges Mädchen wurde während einer Nacht von mehreren Männern vergewaltigt. Auch hier gab es Anwohner, die die Schreie des Mädchens deutlich gehört haben und trotzdem nicht darauf eingegangen sind. Als letztes folgt die Lebensgeschichte Trojanowiczs. Er gehörte schon in jungen Jahren zu anerkannten Intellektuellen und hielt Vorlesungen an der Universität während er selbst noch promovierte. Doch laut der Partei trieb Trojanowicz sich mit den falschen Leuten herum und war angeblich selbst Anführer einer Gruppe gegen die Partei. Aus diesem Grund wurde er angeklagt und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Die letzten paar Monate seiner Strafe absolvierte er als Strafarbeiter in Neustadt. Nach der Vollendung der Strafe entschied sich Trojanowicz dazu in Neustadt zu bleiben und dort als Kipperfahrer zu arbeiten.
Kapitel 15, S.603-604 Das letzte Kapitel sind Abschiedsworte Franziskas an Ben. Franziska verlässt Ben am frühen Morgen, bevor dieser aufwacht. Sie wird zu ihrer Arbeitstätte in Neustadt und ihrem Chef zurückkehren.
(leider nicht vorhanden)
(leider nicht vorhanden)
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