Criado por Seraina Stalder
mais de 6 anos atrás
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Questão | Responda |
Verantwortungskonzept: Voraussetzungen? | (Das Feld der Verantwortung ist der Mensch) - Der Mensch selber ist die Ursache seiner Handlungen! |
Zurechnungsfähigkeit (Imputabilität) | Dem Menschen können bestimmte Folgen seines Tuns zugerechnet werden, dies setzt ein Bewusstsein für Folgen voraus. > Verantwortung ist eine notwendige Folge der menschlichen Willenskraft und darin gründet die Zurechnungsfähigkeit |
neuzeitlicher Verantwortungsbegriff | Verantwortung = sich rechtfertigen müssen - individuelle Willensfreiheit - Zurechnungsfähigkeit |
Struktur der Verantwortung | Jemand (Subjekt) ist für Jemanden / Etwas (Bereich) vor Jemandem (Instanz) verantwortlich |
Verantwortungssubjekt | - Träger der Verantwortung sind nur zurechnungsfähige, einzelne Menschen - Zurechnungsfähigkeit ist ein Implikat des Selbstständigkeitsideals (Zurechenbarkeitserfahrungen > Gefühl eigener Subjekthaftigkeit) |
Verantwortung vs soziale Umstände | Unterschiedliche Lebenslagen und soziale Ungleichheiten bedingen unterschiedliche Spielräume der Freiheit > Prinzipielle Entlastung von Verantwortungsfähigkeit von sozial Benachteiligten, nähe ihnen eine Bestimmung des Menschseins (Subjekthaftigkeit) und führte zu ihrer Pathologisierung |
Kausalhandlungsverantwortung | Vorstellung, dass sich ein freies Subjekt, in seinen Intentionen mit entsprechendem Vorwissen, als die Ursache bestimmter Folgen begreift |
Verantwortungsbereich | In Verantwortungsprozesse involvierte Individuen verfügen je nach Bereich über unterschiedliche Einflussmöglichkeiten und Einflussgrade |
Differenzsensibilität | - Unterscheidung von verschiedenen Verantwortungskontexten (auch in anonymeren, systemischen Zusammenhängen) |
klassische Verantwortungsinstanz in der abendländischen Gesellschaft (bis 19. Jh., teilweise bis heute) | Gott Katholizismus: Mensch <> Kirchenobrigkeit > Gott Reformation: Mensch <> Kirchgemeinde / Pfarrer > Gott |
Neuzeit: Verantwortungsinstanz | der einzelne Mensch: - das Gewissen einer Person als innerer Gerichtshof - unparteiische Vernunft (Kategorischer Imperativ I) |
Was bedeutet Diskursethik? | Kommunikationssituation in welcher Menschen in einem gewaltlosen Prozess des sich miteinander Beratens eine vernünftige, gemeinsame Überzeugung gewinnen. (Bedingung fürs Gelingen: herrschaftsfreie Kommunikation) |
Was ist Dezisionismus? | Basis der Beurteilung von Tagen und Folgen liegen ausschliesslich in der persönlichen, voraussetzungslosen Entscheidung des einzelnen Menschen > weder begründungsfähig, noch begründungsbedürftig > kein normativer Massstab |
Leitinstanzen der Rechtfertigung | - Gott - vernünftige Selbstbestimmung des Einzelnen - vernünftiger Nutzen für die Gesellschaft (Glück) - Diskursgemeinschaft aller Vernünftigen |
Was ist die Mitverantwortung? | - unterschiedliche Lebenskonzepte binden die Menschen in komplexere, von ihnen gemeinsam getragene Handlungszusammenhänge > MITverantwortung |
Was ist die kooperative Verantwortung? | In komplexen Gesellschaften können durch mehrheitliches Verhalten erzeugte Folgen keinem einzelnen Verantwortungssubjekt zugeordnet werden > als Staatsbürger bleibt der Einzelne ggf. wider Willen, in eine kollektive Verantwortung eingebunden, obwohl er die zu verantwortenden Folgen weder gewollt noch gefördert hat (gesellschaftlich interpretierter Zuschreibungscharakter) |
Verantwortungswissen | Mit Hilfe des Wissens lassen sich abstrakte Zurechnungsdimensionen sinnvollerweise diskutieren und Subjekte auf ihre Mitverantwortung ansprechen |
notwendige Bausteine eines Verantwortungsbewusstseins | Wissen und Gewissen Fragestellung: Besass der Mensch im Rahmen seiner Möglichkeiten ausreichende Informationen über die Folgen seiner Handlungen (Wissen) und agierte er im Bewusstsein eigener Verantwortungsfähigkeit (Gewissen)? |
Verantwortungsrollen > Risiko? | Niemand kann den Verantwortungsort von aussen vollständig überschauen und eine vorausschauende Gesamtübersicht über alle Folgen und Nebenfolgen haben |
politische Verantwortungszuschreibung | Von professionellen Trägern öffentlicher Verantwortung wird ein höheres Mass an Wissen und Informationen über kollektive Handlungsfolgen erwartet. Bürger verlangen zum einen Informationen über Steuerungskonzepte und über die Folgen, sowie die öffentliche Rechtfertigung politischer Entscheide. |
Verantwortlichkeit in sozialen Berufen - Professionalität | Professionalität erfordert zum einen die prinzipielle Bereitschaft, zur Rollen- und Aufgabenverantwortung, zum anderen ein Bündel personenbezogener Fähigkeiten (spezifischer, kommunikativer, kognitiver und moralischer Fähigkeiten) |
individuelle Autonomie | Individuelle Autonomie wird allgemein als Fähigkeit von Personen verstanden, über ihr eigenes Leben zu Bestimmen zu können, ihr eigenes Leben zu führen anhand von Gründen, Überlegungen, Motiven, Wünschen, die ihre eigenen sind und ihnen nicht von aussen aufgezwungen wurden. |
Autonomie vs negative Freiheit | Autonomie: bezieht sich auf die Unabhängigkeit einer Person in ihren Entscheidungen, auf ihre Handlungsmotivation und Wissensbildung negative Freiheit: bezieht sich auf die Freiheit, die durch externe Handlungsbeschränkungen oder Handlungshindernisse tangiert wird |
Individuelle Autonomie vs kollektive Autonomie vs politische Autonomie | individuelle Autonomie: Autonomie des Individuums kollektive Autonomie: Autonomie von Gruppen oder Organisationen politische Autonomie: Autonomie von Staaten oder Nationen |
Autonomie nach: Kant Mill | Kant: Autonomie als Selbstgesetzgebung > der Wille gibt sich das sittliche Gesetz, nach dem der Mensch zu handeln hat > die Autonomie des moralischen Gesetzes ist Ausdruck der praktischen Vernunft Mill: Autonomie ist mehr als Individualität > individuelle Freiheit / personale Autonomie |
Autonomie als Fähigkeit | Kategoriale Zuschreibung von Autonomie, die jeder Person qua Persona zukommt (Möglichkeit der tatsächlichen Ausübung von Autonomie) |
Autonomie im kategorialen Sinn | Autonomie im kategorialen Sinn kommt einer Person nur dann zu, wenn sie im Prinzip über die uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie verfügt |
Gradueller Begriff der Autonomie | Die Fähigkeit der Autonomie kann einer Person in mehr oder weniger hohem Masse zukommen |
globaler Autonomiebegriff | ... wenn sich der Begriff auf die Person als Ganze, in all ihren Handlungen bezieht |
lokaler Autonomiebegriff | ... wenn sich der Begriff auf bestimmte Handlungen oder Handlungsbereiche bezieht |
Prozedurale und inhaltsneutrale Theorien / Harry Frankfurt (Autonomie) | inhaltsneutral: für die Zuschreibung der Autonomie werden keine inhaltlichen Bedingungen vorgenommen Autonom ist eine Person dann, wenn sie die auf einer ersten Ebene gegeben Wünsche auf einer zweiten Ebene reflektieren kann und dann entscheiden kann, welche Wünsche handlungswirksam werden |
Autonomie und Willenskraft ("frankfurtsche Autonomiekonzeption) | Autonomie und Willenskraft fallen zusammen. Eine Person ist autonom, wenn sie den Willen hat, den sie haben will und sie sich in ihren Volitionen (zweite Ebene) mit bestimmten Wünschen erster Ordnung identifizieren kann. |
Kritik - prozedurale und inhaltsneutrale Theorien - Harry Frankfurt | - Es ist für die Autonomie einer Person nicht entscheidend, wie sie zu ihren Wünschen gekommen ist - Internalisitsiche Theorie: Nicht die Verbindung zur Realität unserer Wünsche ist entscheidend für Autonomie, sondern allein die innere Willens- und Reflexionsstruktur |
externalistische Theorien (Autonomie) | Fokus auf dem Prozess der Entstehung von Wünschen selbst einerseits und der Möglichkeit Wünsche durch externe Gründe kritisieren zu können, andererseits |
Autonomie in externalistischen Theorien | Eine Person kann nur dann autonom genannt werden, wenn sie in der Lage ist, die Ursachen ihrer Wünsche und Überzeugungen zu reflektieren und diese ggf. deswegen zu kritisieren oder sie dennoch anzunehmen |
externalistische Theorien und moralische Verantwortung (Autonomie) | Nur wenn eine Person in der Lage ist, selbstbestimmt zwischen verschiedenen Gründen für bestimmte Handlungsmöglichkeiten entscheiden zu können, trägt sie die moralische Verantwortung für ihr Handeln (da sie auch anders hätte handeln können) |
Kritik - externalistische Theorien | Es wird nur Rekurs auf die eigenen Wünsche genommen, nicht auf das, was tatsächlich begründet wünschenswert ist (also tatsächlich gut oder schlecht) |
Substantielle Theorien (Autonomie) | Die Autonomie einer Person ist abhängig vom Inhalt der Wünsche, Überzeugungen und Ziele, die handlungswirksam werden |
Bedingungen für Autonomie - substantielle Theorien | Einer autonomen Person wird als Bedingung für Autonomie Respekt gegenüber ihr selbst als handelnder und entscheidender Person zugeschrieben, ebenso wie Respekt und Achtung gegenüber anderen |
Substantielle Unabhängigkeit (Autonomie) | Eine Person kann de Facto autonom zwischen unterschiedlichen Handlungs- und Lebensoptionen entscheiden < Voraussetzung: Selbstreflexion |
relationale Theorien | Akteure sind nicht nur rational, sondern auch emotional, körperlich, kreativ, imaginativ und sie befinden sich immer schon in einem sozialen Kontext, der für ihre Möglichkeiten, ein autonomes Leben zu führen, entscheidend ist > Fähigkeiten der Autonomie werden erlernt und ausgeübt |
Kausaler Faktor in relationalen Theorien | Kausale relationale Theorien begreifen die Relationalität als kausalen Faktor: Bezogenheit auf andere, da das Selbst immer sozial ist |
Problem der Substantialität von Autonomie | Muss man autonom gehandelt haben, um moralische Verantwortung übernehmen zu können? Muss man für autonome Handlungen per se verantwortlich sein? Wie plausibel ist eine scharfe Trennung zwischen einem Begriff der negativen, wie positiven Freiheit und ein Begriff der Autonomie? Autonomie hat eher die Rolle der Konkretisierung eines Freiheitsbegriffs, nicht jedoch als alternative Konzeption |
Autonomie in der multikulturellen Gesellschaft: Problematik? | Autonomiebegriff und dessen Interpretation in der kulturellen Praxis umstritten > kulturelle Gruppen, welche die Autonomie nicht als zentral gewichten, können ausgeschlossen werden |
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