Questão | Responda |
4 varianten der soziologie nach Boudon | _ „kameralistisch “ (Beispiel: deskriptive Daten für die Politikberatung) _ „expressiv“ (Appell an Emotionen, Aufruf zu politischer Aktion) _ „kritisch“ (Soziologie als Kulturkritik; Beispiel: Frankfurter Schule) _ „kognitiv“: Wissenschaftliche Soziologie mit Erklärungsanspruch |
Boudons Thesen | -Öffentlichkeit fragt nach stark soziologische Ideen des expressiv-kritischen Typus - besonders populäre Soziologen, sind meist expressiv-kritisch (Bourdieu, Foucault, postmoderne Autoren, Beck) -Expressiv-kritische Theorien: wissenschaftlich nicht rechtzufertigen +beruhen oft auf elementaren Denkfehlern |
Theoriebildung im Sinne "kognitiver" soziologie | wissenschaftl. Theorie = Gesamtheit untereinander kohärenten (logisch) Aussagen, jede einzelne beansprucht für sich Gültigkeit= Bilden einen deduktiven Apparat + die Folgen mit den beobachtbaren und in ihren Forschungsbereich fallenden Phänomenen sind kongruent (Boudon 2003) |
Was ist eine Theorie? | Aussagen, die durch deduktive Argumentationsketten verknüpft sind und sich zumindest teilweise empirisch überprüfen lassen. →Baustein für Erklärungen (Bunge 1996; Braun 2008) |
Grundlegende Prämissen | -einzige Realität, die unabhängig von Worten und Zeichen ist -Wirklichkeit gibt „Grundlinie“ für die Theoriebildung vor (Stichwort: empirischer Bezug) -Theorien bleiben vorläufiges Wissen,-> können durch empirische Evidenz immer in Frage gestellt werden. |
Was gehört zur Struktur und Aufgaben von Theorien: Logik der Erklärung | 1. Begriff der wissenschaftlichen Erklärung 2. Deduktiv-nomologisches Erklärungsschema (DN-Erklärungen/HO-Schema) 3. Skizze einer soziologischen Erklärung 4. Ausblick: Erklärung durch „Mechanismen“ |
begriffe wissenschaftl. Erklärung | Erklärung: Ausgangspunkt: Empirisch beobachtetes Ereignis oder empirische Regelmäßigkeit (Explanandum) Ziel: Suche nach einer wissenschaftlichen Erklärung (Explanans) |
abweichende Erklärungsbegriffe( wissenschaftl. Erklärung): | Erklärung der Bedeutung eines Wortes: _ Definition, Explikation _ hermeneutische "Sinn"-Analyse, Textinterpretation, moralische Rechtfertigung, detaillierte Schilderung, Gebrauchsanweisung |
Historisches zur Wissenschaftl. Erklärung | Vorläufer des modernen Erklärungsbegriffs: David Hume (1711-1776),John St. Mill (1806-1873): - individuelle Tatsache = erklärt, wenn auf ihre Ursache aufmerksam gemacht wird, d.h., indem man das Gesetz oder die Kausalität angibt, aus deren Produktion es ein Beispiel ist. -Erklärung als Verallgemeinerung, genauer: als Subsumtion (eingliedern, einreihen, unterordnen, zuordnen)von Einzeltatsachen und Regelmäßigkeiten unter (kausale) Gesetze. |
Karl. popper, Logik der Forschung. Kausale Erklärung, allegemeine Gesetzte, Anfansgbed. BSp? | Kausale Erklärung = logische (deduktive) Ableitung eines Explanandums aus einem Explanans: _ allgemeine Gesetze (universelle Sätze) _ Anfangs- bzw. Randbedingungen (singuläre Sätze; Ursachenbeschreibungen) BSP. Freier fall |
deduktiv-nomologisches Erklärungsschema (DN/HO Schema), adäquatheitsbed. | präzise Explikation des Erklärungsbegriffs; Formulierung von Adäquatheitsbedingungen Adäquatheitsbedingungen: (KAGEW) Das Argument,vom Explanans zum Explanandum ->muss korrekt Explanans mindestens ein allgemeines Gesetz + empirischen Gehalt besitzen (empirisch überprüfbar sein). -Die Sätze des Explanans müssen wahr sein. |
Gesetzesbegriff, was sind gesetzte?, Bp? | _ Gesetze= universell gültige Allaussagen: Für alle x gilt: Wenn x die Eigenschaft F hat, dann ist x auch G. _ Bsp. des Fallgesetzes deterministische, quantitative Aussage; diese Eigenschaft ist nicht zwingend: qualitative, häufig auch nicht deterministische (probabilistische), statistische Gesetze möglich. _ Gesetze: meist keine isolierten „Wenn-dann“-Aussagen, sind Teil umfassender theoretischer Systeme (z.B. Newtons Mechanik) _ Erklärungen verwenden oft idealisierende Annahmen (z.B. Luftwiderstand ist gleich null), die empirisch nur annähernd wahr (also falsch) sind. |
Strukturelle Identität von Erklärungen und Vorhersage: Erklärungsbegriff Hempel: | in der Regel (nicht immer)gibt es eine Identität von Erklärung und Voraussage. Unterschied = pragmatisch: Prognose setzt Kenntnis von Gesetz und Randbedingung voraus; gesucht = Explanandum. -Beispiel: Fallgesetz v(t) = g·t kann für verschiedene Werte von t prognostizieren, wie hoch die Geschwindigkeit v ist. |
Skizze Soziologische Erklärung Kitty Genovese: | in der Regel (nicht immer)gibt es eine Identität von Erklärung und Voraussage. Unterschied = pragmatisch: Prognose setzt Kenntnis von Gesetz und Randbedingung voraus; gesucht = Explanandum. -Beispiel: Fallgesetz v(t) = g·t kann für verschiedene Werte von t prognostizieren, wie hoch die Geschwindigkeit v ist. |
Soziologische Erklärungen, an was interessiert? | _ Soziologie interessiert regelmäßig auftretende Sachverhalte + Zusammenhänge, die (z.B.) in Experimenten beobachtet werden(keine Einzelfälle): Hilfe bleibt in großen Gruppen aus |
Verantwortungsdiffusion in großen Gruppen | Je größer die Gruppe, desto geringer die individuelle Bereitschaft zur Hilfeleistung („Diffusion der Verantwortung“) |
Rationalitätsannahem als Gesetzt( Erklärungsskizze) | -“Gesetz”: Rationalitätsannahme (im Sinn der Spieltheorie) _ „Randbedingungen“: Hilfe-/Notfall-Situationen sind soziale Interaktionen strategischer Interdependenz. Interaktion kann durch folgende Matrix dargestellt werden (Annahme: Individuen empfinden „Sympathie“) |
N-Personen Freiwilligendilemma Skizze, Annahem über Bewertung | |
Annahme über Bewertung; Vorhersage Freiwilligendilemma | _ U > K > 0 gilt für jeden Beteiligten _ Rationales Verhalten aller Beteiligten führt auf „gemischtes“ Nash-Gleichgewicht p sei Wahrscheinlichkeit der Kooperation; q = 1 – p sei Wahrscheinlichkeit der Nicht- Kooperation WkT: keiner der N-1 Spieler kooperriert =q^n-1 WKT: mind. einer der N-1 SPieler kooperiert= 1-q^n-1 |
Anwendung Indifferenz- Bedingung: | Bestimme die individuelle Gleichgewichtswkt p* für Kooperation so, dass bei wechselseitiger Wahl diese WKT kein Akteur einen Anreiz hat, auf eine andere Strategie auszuweichen. |
Gleichgewicht p* ( Nash) | |
Mikro- Makro Hypothesen Nash | |
Empirischer Gehalt der theorie: Leistungen der theoriebildung: | 1. Erklärung der beiden Ausgangsfragen aus einer anerkannten Theorie (Stützung „von oben“) 2. neue, empirisch prüfbare Vorhersagen (Stützung „von unten“): _ Je höher Kosten K, desto geringer Wahrscheinlichkeit der individuellen Hilfeleistung _ Je größer Gruppe, desto geringer Wahrscheinlichkeit der Erstellung des kollektiven Guts „Hilfeleistung“ |
4. Erklärung durch Mechansimen | Probleme: der Erklärung (Hedström): (Angebliches) Dilemma von Hempel-Erklärungen in der Soziologie: -Deduktiv-nomologische nicht existent, weil keine deterministischen Gesetze _ Statistische Erklärungen nicht nützlich, weil (a) oberflächlich oder (b) nicht-intentional (ohne Bezug auf sinnhaft handelnde Individuen) (Hedström 2007, S. 36). |
Soziale Mechanismen Ziel Vorrangig | Elster, Hedström u.a.: Explananda sind auf Makro-Ebene kollektiver Phänomene; Ziel= Erklärung aus sinnhaften Handeln+ Wechselwirkungen von Akteuren (Mikro-Ebene). Vorrangig= Beschreibung von „Mechanismen“ (=komplexen Modellen für Ketten miteinander verknüpfter Randbedingungen), die dazu beitragen, dass Mikro-Gesetze (z.B. des rationalen Handelns) ein Makro-Phänomen erzeugen. (->nicht suche nach Gesetzten). |
Soz. Mechansimen Def: | _ Mechanismus := Kausalkette (S. 32) _ „mechanisms are frequently occuring and easily recognizable causal patterns that are triggered under generally unknown conditions (…)“ (S. 36). (Mechanismen treten häufig in leicht erkennbaren kausalen Mustern auf, die unter allgemein unbekannten Bedingungen ausgelöst werden.) Auch Mechanismus-Erklärungen benötigen Gesetze, auf einem niedrigen Abstraktionsniveau (S. 34): _ sind auf der Mikro-Ebene formuliert _ stark vereinfachend (d.h. idealisierte Annahmen über die einzelnen Agenten) ⇒ Der Gegensatz zwischen Mechanismus-Erklärungen und Hempel-Erklärungen sollte nicht übertrieben werden. Es gilt: Mechanismus-Erklärungen sind Hempel- Erklärungen, die zusätzliche Bedingungen erfüllen. |
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