Euro-FH // Zusammenfassung SOPS1

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Grundlagen der Psychologie FlashCards sobre Euro-FH // Zusammenfassung SOPS1, criado por Robert Paul em 16-09-2016.
Robert Paul
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Soziale Kognition Sozialpsychologie... zu verstehen und zu erklären, wie Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen durch die tatsächliche, vorgestellte und implizite Anwesenheit andere beeinflusst wird Soziale Kognition... Prozesse die dem Denken, Erleben und Verhalten im sozialen Raum zugrunde liegen
1 Prozess der sozialen Informationsverarbeitung ...
1.1 Soziale Kognition als Untersuchungsgegenstand Kognition = Oberbegriff für die mentalen Prozesse und Strukturen eines Individuums - also Wahrnehmung, Erkennen, Vorstellen, Urteilen, Gedächtnis, Lernen, Denken, oft Sprache... SOZIALE Kognition: Art und Weise wie Informationen über die soziale Realität - verarbeitet und verwendet werden - durch den sozialen Kontext beeinflusst werden - den Urteiler in seinem Denken, Handeln, Erleben beeinflussen > besonders interessant in diesem Zusammenhang: - Prozess der sozialen Informationsverarbeitung - Struktur des Wissens, die an der Verarbeitung beiteiligt
1.2 Struktur des sozialen Wissens Kategorien: - elementarer Baustein unserer Wissensorganisation - Klasse von Objekten die sich unterscheiden aber auch Gemeinsamkeiten haben (z.B. Senioren) Prototyp und Exemplar: - bei Neueinordnung wird sich am Durchschnitt der Kategorie (Prototyp) oder einem einzelnen, bestimmten Exemplar orientiert Prototyp: - Mittelwer einer Merkmalsausprägung - Abstrakte Repräsentation der Merkmale, die mit einer Kategorie assoziiert werden Exemplar: -eher ein konkretes Beispiel als abstrakte Merkmale Bei Notwendigkeit schneller Kategorisierung - eher Prototyp Ausreichend Motivation und kognitive Kapazitäten verfügbar, Wert auf Genauigkeit und Individualität - eher Exemplar Schemata: - übergeordnete Wissensstrukturen, die Wissen einer Person über ein Themenbereich und dazugehörige Attribute und dessen Beziehungen zueinander beinhalten Stereotype und Skripte: - spezielle Formen der Schemata Stereotype: - Wissensstrukturen die sozial geteilte Überzeugungen bezüglich der Merkmale enthalten, die Mitglieder einer sozialen Gruppe auszeichnen, die man erwartet
... Skript: - standardisierte Abfolgen von Abläufen, Verhalten und Ereignissen -> Handlungsschemata Aktuelle Forschung geht davon aus, dass einzelne Wissenselemente als Knoten in assoziativen Netzwerken liegen Verbindungen umso stärker, je häufiger Elemente gemeinsam aktiviert werden "spreading activation"
1.3 Soziale Informationsverarbeitung als Prozess - Für soziales Verhalten kommt es darauf an wie wir Informationen aus sozialer Umwelt verarbeiten 1. Richtung der Informationsverarbeitung 2. dafür eingesetzter Aufwand zu 1.: Richtung der Informationsverarbeitung - Top-Down (konzeptgeleitet, der Kontext, allgemeines Wissen steuert die Verarbeitung der Reize, von oben (Schemata) nach unten (Reize) - Bottom-Up (Reize liefern Merkmale selbst, datengeleitet, von unten (Reizgrundlage) nach oben) zu 2.: Aufwand - systematischer Verarbeitung (unter Einsatz von Zeit und kognitiven Ressourcen möglichst genau) - heuistische Verarbeitung (eher schnell, sparsam, möglicherweise weniger genau) Soziale Informationsverarbeitung = mehrstufiger, mentaler Prozess Ausgangspunkt externe Reize (Ereignisse in der Umwelt); nicht unmittelbar verarbeitet sondern zunächst enkodiert und kategorisiert; Vermischung von externen Reizen und im Gedächtnis gespeicherter Infos; abgeleitet davon werden Urteile generiert, in soziales Verhalten umgesetzt
1.3.1 Soziale Wahrnehmung und Aufmerksamkeit - erster Schritt der Informationsverarbeitung: Wahrnehmung von Reizen - jeder gewinnt sein subjekitves Bild von der sozialen Realität - Aufmerksamkeitszuwendung: Jeder bemerkt oder übersieht andere Dinge - Fähigkeit der selektiven Wahrnehmung, ohne würden wir nicht mit de rReizflut umgehen können Kriterien: - persönliche Relevanz; relevante Ziele, Motive - eigene Erwartungen (erwartungskonsistent Ereignisse), unerwartete und inkonsistente Ereignisse - Negative Ereignisse (Signalwirkung aufgrund der Valenz) - Salienz (in Relation zum Kontext auffällig, sticht heraus (kleiner Steuremann im Ruderteam) - Lebhaftigkeit (bunt, bewegt, emotonial interessant)
1.3.2 Enkodierung und Interpretation - Reiz wird zu bestehenden Wissensstrukturen in Verbindung gesetzt und erhält dabei eine Bedeutung - Mit welcher bestehender Kategorie der Reiz in Verbindung gebracht wird, hängt von der Zugänglichkeit ab (accessibility) --> wie leicht und schnell Informationen abgerufen werden können. - Untersuchung per Priming möglich -> Vorbereitung/Erleichterung einer Reaktion auf Zielreiz durch Verarbeitung eines spezifischen anderen Reizes - semantisches Priming (Reaktion wir auf mit dem Prime semantisch verknüpfte Gedöchtnisinhalte erleichtert z.B.: Prime Arzt -> Krankeschwester) - konzeptuelles Priming (ganze Konzepte geprimet) - affektives Priming (zuvor ein Prime mit ähnlicher Valenz z.B.: süß > Schokolade) prozedurales Priming (bestimmte kognitive oder behaviorale Prozedur wird erleichtert, wenn bereits in der Primingphase durchgeführt Einschränkungen: 1. Anwendbarkeit: muss mit dem zu fällenden Urteil übereinstimmen 2. Bewusstsein der Aktivierung: besonders wirkungsvoll unterhalb der Wahrnehmungsschwelle
1.3.3 Organisation - enkodierten Informationen werden über Kategorien organisiert -> so abgespeichert, dass leicht abgerufen werden können - Organisation ist Grundlage für das Urteilen - Organisation in hohem Maße von Ziel der Verarbeitung abhängig - bevorzugte Art = Gruppierung von Informationen nach einzelnen Personen - Wenn Zuordnung nach Einzelperson nicht möglich, folgt soziale Gruppe - Informationen die zum Ziel der Beurteilung einer Person gespeichert werden, werden anders organisert als wenn man etwas auswendig lernt --> stärker in Bezug zu bereits verarbeiteten Informationen gesetzt. - Bedeutsam: Distinktheit der Reize, schemakonsistent oder schemainkonsistent Rahmenbedingungen der Erinnerungssitiuation: - Wenn Ziel die Bildung eines Eindrucks einer Person -> werden auch distinkte und inkonsistente Information integriert, durch die intensive verarbeitung dabei, wird sich besser erinnert - Andere Rahmenbedingungen (wenn weniger Ressourcen zur Verfügung) begünstigt Erinnerung konsistenter Informationen -> konsistente Informationen ableitbar aus dem systematischen Wissen der Welt
... ebenso ist die soziale Relevanz der Urteilssituation bedeutend --> nur wenn diese gegeben verarbeiten wir die Inkosistenten Informationen zur Urteilsbildung.
1.4 Erinnerung und Urteilsgenerierung - Abschluss der sozialen Informationsverarbeitung - es wird entschieden wie wir uns in einer bestimmten sozialen Situation verhalten sollen / andere Personen einschätzen - Rekonstruktions- und Schlussfolgerungsprozesse spielen entscheidende Rolle - Schlussfolgerungen sind meist hinriechend genau (bei Informationsabruf über- oder unterschätzen wir oft) - Die fehlenden, konkreten Erinnerungen werden durch Schlussfolgerungen aufgefüllt -zusätzliches Problem: Quellenverwechslung --> tatsächliche Erinnerung kann kaum von ergänzter unterschieden werden. --> vor allem bei suggestiven Fragen (z.B. Haben Sie das rote Auto gesehen?) und mehrmaligen Nachfragen (Erinnerung wird auf die Sprünge geholfen) - für unverzerrte Urteile ist Qualität und Quantität der abgerufenen Informationen bedeutsam --> Qualität ist nicht besonders hoch, trotzdem sind wir uns häufig sicher, dass diese korrekt sind (overconfidence bias)
... Overconfidence bias: überhöhte Überzeugung von Richtigkeit unserer eigenen Meinung, häufig zu sicher,akkurat zu urteilen und zu handeln Reduzierung durch sofortiges Feedback sowie Generierung von Gegenargumenten Bezüglich der Quantität beachten wir oft nicht alle Informationen sondern nur eine Auswahl Bevorzugt fallen uns ein: - beruht auf Prinzip der kognitiven Verfügbarkeit - In Antwort gehen die am ehesten verfügbaren Informationen ein
1.4 Wie kommt es zu sozialen Verhalten? Zwei-Prozess-Modell: - Beobachtung des menschlichen Verhalten wird 1. zuweilen von eher automatischen Prozessen geleitet, die wenig kognitive Ressourcen benötigen 2. zum anderen aufgrund gründlicher, kontrollierter Überlegung (deliberativen Prozessen) ausgeführt Wesentliche Zwei-Prozess-Modelle: ELM, HSM, MODE Model, RIM > Urteile von Verhalten werden von zwei deutlich voneinander abgrenzbaren Prozessen bestimmt. - bei geringer Motivation / eingeschr. Verarbeitungskapazität werden weniger aufwendige Prozesse stattfinden
RIM Model (Reflektiv-Impulsiv-Modell) - zwei miteinander interagierende mentale Systeme (reflektiv und impulsiv), durch unterschiedliche Repräsentation und Verarbeitung gekennzeichnet - reflektiv: bewusste Verhaltensentscheidungen generiert - impulsiv: Verhalten durch grundlegende motivationale Orientierung und durch assoziative Verknüpfungen ausgelöst impulsives System: - Langzeitspeicher, Informationen durch Erfahrung und Lernen assoziativ miteinander verbunden - Wird Inhalt wahrgenommen, werden damit assoziierte Elemente aus dem Langzeitspeicher aktiviert (Wahrnehmungs- und Verhaltensschemata) - Verhalten unter Zeitdruck primär vom impulsiven System gesteuert reflektives System: - Urteils- und Kontrollsystem - greift auf faktisches und evaluatives Wissen des Langzeitspeicher zurück und trifft auf dieser Basis Verhaltensentscheidungen - Verarbeitungsoperationen regelbasiert, Inhalte nach logische Regeln verbunden - ermöglicht dadurch Vorausplanungen, kontrafaktisches Denken, komplizierte Negationen - nur sequenziell möglich, mit ausreichend Motivation und Ressourcen --> synergetisch oder gegenläufig
2 Eindrucksbildung über Personen und deren Verhalten Beurteilung anderer Menschen hängt von drei Dingen ab: - Merkmale der beobachteten Person - Voreinstellungen des Beurteilers - Prozess der Eindrucksbildung über das Verhalten der Person
2.1.1 Einfluss beobachtbarer Merkmale - Sympathie Sympathisch = - physisch attraktiv (Beauty is good) - Ähnlichkeit (Similiar to me-Effekt) - vertraute Merkmale (Good-is-familiar-Effekt) (Auch: Wird ein Reiz mehrfach dargeboten, wird dieser als Vertraut wahrgenommen -> Mere-exposure-effect) - Assoziation mit positiven/negativen Dingen (z.B.: Politesse wird mit Strafzettel assoziiert)
2.1.2 Kompetenz und Status - neben Sympathie ist Kompetenz und Ansehen bedeutend - häufig von Signalen wie Luxusartikel, Titeln, Status, angemessene Kleidung, Körperbau leiten
2.1.3 Nonverbales Verhalten - auch die beobachtbaren Signale sind bedeutend - "Man kann nicht nicht kommunizieren" - Wichtige Formen: Blickkontakt Gesichtsausdruck Mimik Stimme Gestik Körperhaltunv Bewegung Berührung / räumlicher Abstand
2.2 Einfluss von Voreinstellungen des Beurteilers - Beurteilung erfolgt meist nicht objektiv, Nebensächlichkeiten beeinflussen (erster Eindruck, markanten Eingenschaften die Gesamteindruck überstrahlen
2.2.1 Der erste Eindruck - basiert auf Informationen, die leich nach außen hin sichtbar - Sobald erster Eindruck besteht, prägt dieser weitere Wahrnehmung / Einschätzung -> first impression error - Halo-Effekt -> Gesamteindruck der Person wird durch ein Einzelmerkmal dominiert - In einer Organisation kann Halo Effekt objektive Beurteilung erschweren (Leistungen strahlen bereichsübergreifend)
2.2.2 Einfluss der Verfügbarkeit -Verfügbarkeit durch zwei Dinge begünstigt: 1. spezifische Merkmale der Situation (kürzlich oder häufig mit betreffender Eigenschaft konfrontiert) 2. chronisch verfügbar (z.B. Pünktlichkeit, Ehrlichkeit)
2.2.3 Einfluss des Kontext - Wahrnehmung vom situativen Rahmen beeinflusst - Kontext kann spezifische Annahmen und Erwartungen auslösen.
2.2.4 Einfluss persönlicher Annahmen und Erwartungen - je nach Erwartungen und Vorannahmen können völlig verschiedene Einschätzungen zu einem Sachverhalt entstehen. - persönliche Annahmen erleichtern das Enkodieren und Interpretieren von Infos (insbesondere unter Zeitdruck, Ablenkung, Motivation) - Bei Personenwahrnehmung --> Stereotypen und Vorurteile Ähnlich implizite Theorien --> Annahmen die nicht unbedingt bewusst sein müsen. (z.B.: attraktivität + selbstbewusstsein)
2.2.5 Warum sind Menschen durch Voreinstellungen beeinflussbar? -eigene Einschätzung wird meist als korrekt betrachtet, was führt zu dieser trügerischen Sicherheit? 1. wir erleben andere Personen nur in begrenzter Anzahl an Situationen 2. wir bemerken nicht, dass wir falsch liegen, wenn andere Beobachter unserer Annahmen bestätigen 3. Erwartungen können dazu führen, dass man sich entsprechend dieser verhält (self fulfilling prohpecy)
2.3 Eindrucksbildung über das Verhalten von Personen ...
2.3.1 Assoziative Prozesse bei der Beobachtung anderer Personen Schlussfolgerungen, die automatisch ablaufen, wenn wir uns einen Eindruck bilden über Personen (behavior-trait inferences) - Nehmen wir nun das Ereignis wahr, wird die verknüpfte Eigenschaft aktiviert und mit der handelnden Person assoziiert (spontaneous trait inferences), aber nur wenn Informationen relevant
2.3.2 Attributionale Prozesse bei der Beobachtunge anderer Personen Attributionstheorie: Wie sich menschen in Beobachtungssituationen ein Urteil bilden und welche Informationen sie dazu nutzen. - Menschen verhalten sich im Alltag wie "naive Wissenschaftler" - bestrebt Ursachen für Geschehnisse zu finden und diese auf jemand zu attributieren - versuchen die Welt zu verstehen, indem sie ausgewählte verfügbare Informationen zusammenzufügen um Sinn zu ergeben - Unterschied ob Ereignis internalen oder externalen Ursachen zugrschrieben: - internale Attribution (personenbedingt, Ursache in der handelnden Person -> Persönlichkeit, Einstellungen, Fähigkeiten) - externale Attribution (situationsbedingt, Ursache außerhalb der handelnden Person) Theorie der Kausalattribution: - Klärung wann external oder internal attribuiert wird: - Zusammenspiel von Konsensus, Distinktheit, Konsistenz Konsensus: würde sich andere Person auch so verhalten wir die zu Beurteilende Distinktheit: würde sich über verschiedene Situationen hinweg gleich/ unterschiedlich verhalten Konsistenz: verhält sich in gleicher Situation auf die gleiche Art
... - oft können nicht alle notwendigen Informationen berücksichtigt werden, da nicht vorhanden, oder aus Mangel an Zeit/Kapazität ignoriert -> Bedienung von Heuristiken - Heuristiken führen zu Fehlern z.B.: correspondence bias, fundamentale Attributionsfehler
2.3.2 Verhalten als Indikator für Disposition (Persönlichkeit) einer Person - Menschen neigen Dazu am Verhalten auf den Charakter / Eigenschaften zu schließen - Tendenz aus dem Verhalten stabile Persönlichkeitsmerkmale abzuleiten = correspondence bias (Korrespondenzverzerrung) Ursachen: 1. Fehlen einer situativen Theorie: (Annahme, dass situative Faktoren im Vergleich zu dispositionalen Faktoren den geringeren Einfluss auf verhalten haben -> fundamentaler Attributionsfehler) 2. Versäumnis, eine vorhandene situative Theorie anzuwenden: (generelle Relevanz situativer Theorien bewusst, Wissen wird jedoch nicht angewendet. Situative Einflussfaktoren werden nicht wahrgenommen, Fehlen von Motivation, etc. ) 3. Bewusste Vernachlässigung einer vorhandenen Theorie: (Bedeutung situativer Faktoren bewusst, werden aber in spezifischer Situation absichtlich missachtet, kann eintreten, wenn bestimmtes Verhalten als hoch diagnostisch eingeschätzt wird) 4. Verzerrende Anwendung der situativen Theorie: (Bedeutung situativer Faktoren bewusst, allerdings erfolgt Anwendung so, dass dispositionale Urteile begünstigt werden.
... Einflüsse auf das Ausmaß von Korrespondenzverzerrungen: Der Blickwinkel: Beurteilungssituationen häufig sehr komplex. Übermaß an potentiell ursächlichen Faktoren vorhanden. Folge -> Ursache eines beobachteten Verhaltens der Disposition einer Person zuschreiben, weil wir diese potenzielle Ursache vordringlich wahrnehmen - Akteur - Beobachter - Effekt: eigenes Verhalten wird vermehrt auf situative Faktoren geschoben, bei anderen werden dispositionale Faktoren überschätzt Auffälligkeit (Salienz): - Verzerrung durch auffällige, saliente Reize beeinflusst z.B.: dunkelhäutiger Diskussionsteilnehmer in weißer Gruppe Motivation und Kapazität: - fehlt Motivation und kognitive Kapazität tritt correspondence bias verstärkt auf, darin begründet, dass wir Ursachenzuschreibungen im Zwei-Prozess-Modell vornehmen -> im ersten Schritt wird davon ausgegangen, dass Verhalten internal bedingt, erst danach wird unter Einsatz von Anstrengung um situative Einflüsse korrigiert
... Verarbeitungsziele: welches Ziel wird bei der Beobachtung verfolgt. Soll sich ein Bild über die Person oder die Situation gemacht werden Diagnostizität des beobachteten Verhaltens: corresp. bias zeigt sich besonders, wenn Verhalten einer Person als besonders diagnostisch für deren Persönlichkeit eingeschätzt wird bspw. bei unmoralischen, normabweichendem Verhalten
3 / 3.1 Heuristiken als Form sozialer Informationsverarbeitung Heuristiken erlauben es, Entscheidungen relativ schnell und sparsam zu treffen, meist hinreichend genau. Meist dann wenn: -fehlende Kapazitäten - Urteil nicht so wichtig - Sinnhaftigkeit nicht in Frage gestellt wird
3.2 Repräsentativheuristik - Repräsentativität / Typikalität als entscheidendes Kriterium für Kategorisierungs und Wahrscheinlichkeitsurteile - Zuordnung zu Kategorie zu dessen Prototyp die größte Ähnlichkeit besteht - Repräsentativität besagt, wie typisch ein konkreter Fall für ein abstraktes Modell ist. - Führt häufig zu richtigen Urteilen Repräsnetativität als Fehlerquelle: Der Schein des Zufälligen: - neigen dazu ein Ereignis für einen Zufallsprozess als repäsentativ (wahrschienlicher) anzusehen wenn es zufälliger aussieht (Lotto 5,23,37,39,45 wahrscheinlicher als 1,2,3,4,5,6) Konjunktionstäuschung: - typische Vertreter einer Kategorie zeichnen sich meist durch eine Reihe von Merkmalen aus, die mit dieser Kategorie assoziiert werden -> Verbindung der Merkmale erscheinen uns wahrscheinlicher - Konjunktion kann nicht wahrscheinlicher sein als Einzelergebnis - Wird bei hoher Repräsentativität auch verletzt wenn bewusst, dass die Regel exisiert Vernachlässigung der Basisrate: - Statistisch gesehen sind Abweichungen in kleineren Stichproben erheblich wahrscheinlicher, meist nicht beachtet
3.2.3 Beeinflussbarkeit der Repräsentativheuristik Aufmerksamkeitslenkung direkte Form: Training des Urteilers, Beschreibung der Aufgabe (hilfreich Aufbage als statistisches Problem zu deklarieren) indirekte Form: bewusst machen, dass Repräsentativität eine Falle darstellt und umgangen werden muss Format der Problemdarbietung: - Wird eine Problemstellung im Häufigkeitsformat (3 von 10) dargeboten, kann Konjunktionstäuschung und Vernachlässigung von Basisraten vermindert werden.
3.3 Verfügbarkeitsheuristik - Um in angemessener Zeit antworten zu können, greifen wir auf das zurück was spontan einfällt (ease of retrival) oder was wir uns leicht vorstellen können (ease of imaginability / simulation heuristic) Funktionsweise: - besonders verfügbare Informationen fließen in gerade anstehende Urteile ein - leicht verfügbare Informationen erzeugen bei der kognitiven Operation des Abruf ein Leichtigkeitsgefühl -> für die Wirksamkeit der Verfügbarkeitsheuristik verantwortlich Einflussfaktoren auf die Verfügbarkeit von Informationen: - je öfter begegnet, desto wahrscheinlicher gespeichert, umso stärker verfügbar - größere Wahrscheinlichkeit = detailreichere Erinnerung Verfügbarkeitsheuristk: Je leichter es fällt Inhalt aus dem Gedächtnis abzurufen, je detailreicher er in unserer Vorstellung auftaucht, umso öfter, so meinen wir, muss er dargeboten oder erlebt worden sein 4 Faktoren die die Verfügbarkeit beeinflussen - Art der Suche im Gedächtnis (Hinweisreize) - frequency und recency - Auffälligkeit (Salienz) und Lebhaftigkeit (vivdness) - Ereignisverknüpfungen (Konjunkitonen)
3.3.3 Beeinflussbarkeit der Verfügbarkeitsheuristik - nicht von Leichtigkeit verleiten lassen - Wissen um wirksame Mechanismen und das Lösen davon - Bedingungen interessant, unter denen der Inhalt der verfügbaren Informationen bedeutsamer als das Leichtigkeitsgefühl bei Abruf: 1. Förderung einer systematischen Informationsverarbeitung 2. Verdeutlichen der Irrelevanz der Leichtigkeitsempfindung für das aktuelle Urteil zu 1.: - Leichtigkeit des Abrufs verliert bei wichtige und stark selbsrelevanten Themen an bedeutung - Stimmungen haben Einfluss auf die Verarbeitung, negative Stimmung als Indikator, dass Handlungsbedarf besteht zu 2.: - Leichtigkeitsgefühl verliert Wert wenn Alternativerklärungen vorhanden
3.4 Ankerheuristik gesetzte Anker geben Richtwert vor Funktionsweise: - durch Formulierung der Aufgabe ein Wert vorgegeben, beeinflusst dieser das anschließende Urteil, es wird sich am Ankerwert orientiert. - auch wirksam wenn Wert offensichtlich falsch oder nicht kompetente Person diesesn vorgibt Erklärungsansätze: 1. selektive Zugänglichkeit 2. Prinzip Verankerung und Anpassung zu 1.) - laut SAM (selective accesibility model) liegen der Annährung an den Ankerwert zwei Mechanismen zugrunde: - selektives Hypothesentesten (positives, es werden Gründe für den Anker gesucht) - semantisches Priming (2. Stufe, erhöhr verfügbare Information durch 1. führen zu Angleichung an Ankerwert) zu 2.: - Schätzwert wird solange korrigiert bis plausibler Wert erreicht - Adjustierungprozess benötigt kognitive Ressourcen, meist unzureichend, was Urteilsverzerrung Richtung Ankerwert bewirkt Ankerwerte in der Praxis: - überall dort wo Ausgangswert vorhanden - Tarifverhandlungen - Gerichtsurteile - Leistungsbeurteilungen
3.4.4 Beeinflussbarkeit der Ankerheuristik - weitesgehend immun gegenüber Maßnahmen - Gegengewicht herstellen (Inhalte suchen, die dagegen sprechen)

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