Die ersten gotischen Kirchen entstanden in Frankreich, in der Gegend rund um Paris. Man nennt diese großen Kirchen, die für einen Bischof gebaut wurden, Kathedralen (lat. cathedra = Bischofsstuhl), in Deutschland sagt man Dom, manchmal auch Münster (z.B. Ulmer Münster). Auch hier ist die Bauform die Basilika, sie ist aber nicht mehr so klar zu erkennen.
Alsm man 1248 mit dem Bau des Kölner Doms beginnt, richtet man sich ganz nach französischen Vorbildern. Eine große Begeisterung beflügelt den Fortschritt, schon 1322 kann der Chor geweiht werden. Hinter einer provisorischen Mauer geht indessen die Arbeit am Hauptschiff und an den Querschiffen weiter. 1357 beginnt Meister Michael aus der Familie der Parler mit dem Bau der Westfassade. 1437 ist der Südturm samt Baudekor bis zur Höhe des Glockenstuhls aufgerichtet, doch der Bau schreitet nun weniger zügig voran. Es fehlt an Geld, und 1560 wird die Bautätigkeit ganz eingestellt. Während der Französischen Revolution wird der unvollendete Dom als Heuspeicher und Gefangenenlager missbraucht. Die aufkommende Neugotik erweckt das Intersse an einer Weiterführung des Baus. Goethe setzt sich dafür ein, Schriften erscheinen, die Gotik wird aus religiösen und stilistischen Gründen zum "...maßgeblichen Stil für die christlichen Kirchen" erklärt. Dann interessiert sich nach Napoleons Niederlage der König von Preußen, nunmehr Herr über das rheinische Gebiet, für das Projekt. Nach 541 Jahren wird 1836 die provisorische Trennwand zwischen Chor und Hauptschiff eingerissen. 1842 beginnt der Neuaufbau, 1880 wird die Vollendung des Doms als "national-religiös-väterländisch-kaiserliches" Volksfest begangen. Der Kölner Dom, 144 Meter lang, ist mit einer Fläche von fast 29 000 Quadratmetern die größte Kathedrale nach Mailand und Sevilla. Die Gewölbe im Mittelschiff die höchsten, die je gebaut worden sind - 43,5 Meter bis zum Schlussstein. Die Westfront, die Schauseite des Domes erscheint schmal zwischen den beiden 157 Meter hohen Türmen.
- komplizierte Bauformen- große Fenster, möglichst wenig Mauerfläche- Spitzbögen bei Fenstern, Portalen, Gewölbe, Verzierungen- Die ganze Kirche strebt in die Höhe in die Nähe zu Gott
Kathedrale Notre Dame in Paris, Frankreich- zwei stumpfe Fassadentürme- Dachreiter über der Vierung
Kathedrale von Salisbury, England- mächtiger, spitzer Vierungsturm- 2 Querschiffe
Dom von Siena, Italien- extra stehender Glockenturm- Kuppel über der Vierung
Das Ulmer Münster- Fassade mit mächtigem Turm mit durchbrochener Turmspitze- zwei weitere Türme neben dem Chor- 5-schiffige Basilika- höchster Kirchturm der Welt (161 Meter)
Der Augsburger Dom- Mittelschiff, innere Seitenschiffe, Querschiff, kleiner Chor rechts und Türme sind romanisch- großer hoher Chor links mit Chorumgang und Kapellen und die äußeren Seitenschiffe sind gotisch- quer gestellte Satteldächer auf den Seitenschiffen- im Kreuzgang steht die runde barocke Marienkapelle
Die Erfindung des Spitzbogens und des Kreuzrippengewölbes war eine wichtige Vorraussetzung für die Entstehung der Gotik.
Der SpitzbogenEr wird durch zwei Kreisbögen konstruiert. Im Gegensatz zum romanischen Rundbogen gibt er dem Baumeister mehr Gestaltungsmöglichkeiten, denn er kann spitziger oder flacher sein.
Das KreuzrippengewölbeDie gotischen Baumeister hatten das Ziel möglichst viel göttliches Licht in die Kirche zu lassen. Das romanische Kreuzgratgewölbe war aber viel zu schwer um richtig große Fenster in den Wänden zu ermöglichen. Die Baumeister versuchten deswegen das Gewicht des Gewölbes möglichst nur auf die mit vielen Diensten verstärkten Bündelpfeiler zu lenken, so dass auf den Wänden kaum noch Gewicht lastete. Dies gelang ihnen durch die Erfindung des Kreuzrippengewölbes. Anstatt des ganzen Gewölbes werden zunächst nur die steinernen Rippen auf ein Gerüst gebaut und mit dem Schlussstein verbunden. Sie sind so stabil, dass sie auch ohne die dazwischen liegenden Gewölbekappen halten. Diese sind also nur "Füllmaterial" und können deswegen relativ dünn und leicht sein.
Kennzeichen
Allgemein
Der Kölner Dom
Weitere gotische Kathedralen
Spitzbogen und Kreuzrippengewölbe
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